Brachte schon vor der Pause mit einem Dreierpack die Löwen beim SV
Rödelmaier auf die Siegerstraße: Meris Skenderovic (re.).
Die Löwen kamen beim unterfränkischen Bezirksligisten SV
Rödelmaier in der 1. Runde des Toto-Pokals zu einem
standesgemäßen 7:0-Erfolg. Neuzugang Meris Skenderovic traf
gleich fünf Mal für den TSV 1860, unterstrich seine
Abschlussqualitäten.Personal: Wie
nicht anders zu erwarten, nutzte Löwen-Trainer Michael Köllner
die Gelegenheit in der 1. Runde des Toto-Pokals, um zu testen
und den Rekonvaleszenten Spielpraxis zu geben. Den Spielern, die
beim Saisonauftakt in der 3. Liga in Dresden auf dem Platz
standen, gönnte er eine Verschnaufpause. Sie mussten erst gar
nicht die 380 Kilometer einfache Fahrt zum Kreispokalsieger aus
der Rhön mitmachen. Auf der Bank hatten lediglich zwei
Feldspieler Platz genommen.
Spielverlauf: Früh hatte Meris Skenderovic
die Riesenchance zur Führung. Nathan Wicht passte von der
rechten Grundlinie nach innen, der Löwen-Neuzugang nahm den Ball
aus acht Metern direkt, zielte aber rechts neben das Tor (4.).
Besser machte er es in der 11. Minute. Eine Ecke von links durch
Alex Freitag verlängerte Niki Lang per Kopf, ein SVR-Spieler
ließ den Ball beim Klärungsversuch zu Skenderovic prallen, der
aus sechs Metern Torhüter Sven Ulsamer keine Chance ließ und zum
1:0 traf. Auch die nächste Möglichkeit hatte der Mittelstürmer.
Halblinks kam er frei im Strafraum zum Abschluss, zielte aber am
langen Eck vorbei (17.). Einen 22-Meter-Schuss von Fabian
Greilinger konnte Ulsamer mit viel Mühe über die Querlatte
fausten (22.). Nach Pass von Milos Cocic in die Tiefe kam
Skenderovic aus kurzer Distanz zum Abschluss, brachte aber per
Heber nicht den Ball am SVR-Keeper vorbei (24.). Die
anschließende Ecke von rechts durch Daniel Wein köpfte Michael
Glück knapp über die Querlatte (25). Noch in der gleichen Minute
fiel das 2:0. Cocic hatte von links flach in die Mitte geflankt,
Michael Schultheis wollte vor dem hinter ihm lauernden
Skenderovic klären, bugsierte die Kugel aber ins eigene Tor
(25.). In der 28. Minute spielte Greilinger einen wunderbaren
Pass in die Tiefe auf den gestarteten Skenderovic. Der Torjäger
kam halblinks im Strafraum zum Abschluss, traf aus 13 Metern zum
3:0 ins lange Eck. Seinen dritten Treffer erzielte Skenderovic
nach Freitag-Ecke von links per Kopf zum 4:0 (36.). Das war auch
der Pausenstand.
Kaum war das Spiel fortgesetzt, traf Skenderovic zum 5:0.
Freitag hatte von links geflankt, der Stürmer lief in die
Hereingabe, drückte aus sieben Meter den Ball über die Linie
(47.). Nach Greilinger Zuspiel hob Skenderovic die Kugel über
Ulsamer, aber auch übers Tor (50.). Kurz danach scheiterte
Greilinger mit einem Schuss aus kurzer Distanz am SVR-Keeper
(52.). Zur Abwechslung trug sich in der 56. Minute eine anderer
Spieler in die Torschützenliste ein. Milos Cocic dribbelte über
links in den Strafraum, zog aus extrem spitzen Winkel ab und
hämmerte die Kugel zum 6:0 unter die Latte. Beinahe hätte
Rödelmaier unter dem Jubel der heimischen Fans den Ehrentreffer
erzielt. Nach Fehler von Tom Kretzschmar kam Branko Krizanovic
vorm leeren Tor frei zum Abschluss, aber Lang klärte auf der
Linie, Glück blockte den Nachschuss (64.). Aber auch bei
Skenderovic klappte nicht alles. Nach Cocic-Zuspiel kam er aus
zehn Metern aus der Drehung zum Schuss, verzog aber mit links
(73.). Tor Nummer fünf von Skenderovic in der 77. Minute. Nach
Greilinger-Zuspiel von links nahm er den Ball im Strafraum an,
dribbelte quer, täuschte mehrmals einen Schuss an und traf dann
aus spitzem Winkel zum 7:0 ins lange Eck. Die Löwen spielten bis
zum Schluss nach vorne, aber verständlicherweise fehlte mit der
klaren Führung im Rücken der letzte Biss.
Der fünffache Torschütze Meris Skenderovic
war glücklich über das Erfolgserlebnis. „Dadurch, dass ich am
Wochenende keine Spielzeit bekommen habe, war es für mich super,
mich hier zu zeigen. Man hat gesehen, dass die ganze Mannschaft
Spaß hatte und das Spiel ernst genommen hat.“ Letztmals gelang
dem 24-Jährigen ein Fünferpack bei einem Turnier in der U19. „Es
hätten noch mehr sein können, vielleicht war ich etwas zu
verspielt vor dem Tor“, übte er sogar Selbstkritik. „Für uns
Spieler in der zweiten Reihe war das eine Top-Gelegenheit. Das
haben wir gut gemacht. Letztlich muss der Trainer entscheiden,
ob ich spiele, aber für mich als Stürmer ist es wichtig, zu
treffen.“
Löwen-Trainer Michael Köllner hatte wenig
auszusetzen nach dem 7:0. „Das war eine souveräne Vorstellung.
Wir haben den Zuschauern ein gutes Spiel geboten, waren extrem
spielfreudig. Für Meris Skenderovic war das ein Highlight“,
lobte er seine Sturmspitze. „Wichtig war auch, dass sich keiner
verletzt hat.“
Der 52-Jährige freute sich über das Tempo, mit dem seine
Mannschaft zu Werke ging. „Es hätte sogar das eine oder andere
Tor mehr sein können.“ Ebenso strich er die Leistung der
Rekonvaleszenten Marius Willsch und Daniel Wein heraus. „Marius
hat ja bereits am Samstag in der U21 gegen Ismaning gespielt.
Für Vino war es bis auf die paar Minuten gegen Newcastle sein
erstes längeres Spiel. Er hat es super gemacht. Ich freue mich
für ihn, dass es ohne Schmerzen über die Bühne gegangen ist.
Jetzt schauen wir, dass wir ihn sukzessive an die Mannschaft
heranbringen.“
STENOGRAMM, Toto-Pokal, 1. Runde,
26.07.2022, 18.30 Uhr
SV Rödelmaier – TSV 1860 München 0:7 (0:4)
SVR: 1 Ulsamer (Tor) – 17 Dinudis, 5
Schultheis, 6 Hess, 16 Koob – 8 Rützel, 10 Hess, 13 Mölter – 4
Krizanovic, 7 Beker – 9 Rauner.
Ersatz: 31 Rohmfeld (Tor) – 2 Buhse, 3 Mayer, 11 Serifou, 12
Miller, 14 Streichsbier, 15 Sahyoun, 18 Mangold, 23 Petryk.
1860: 40 Kretzschmar (Tor) – 25 Willsch, 3
Lang, 35 Glück, 11 Greilinger – 17 Wein – 23 Sür, 24 Wicht, 13
Freitag, 30 Cocic – 14 Skenderovic.
Ersatz: 12 Schmid (Tor) – 18 Knöferl, 38 Wörl.
Wechsel: Serifou für Rauner (57.), Miller
für Koob (66.), Streichsbier für Krizanovic (72.), Buhse für
Beker (80.) – Knöferl für Wein (60.), Wörl für Willsch (60.).
Tore: 0:1 Skenderovic (11.), 0:2 Schultheis
(25., Eigentor), 0:3 Skenderovic (28.), 0:4 Skenderovic (36.),
0:5 Skenderovic (47.), 0:6 Cocic (56.), 0:7 Skenderovic (77.).
Gelbe Karten: –.
Zuschauer: 1.500 Sportanlage Rödelmaier.
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Karlburg);
Assistenten: Hannes Hemrich (Urspringen), Sebastian Cornely
(Mühlbach).
Bildergalerie:
https://www.tsv1860.de/de/Bildergalerie/2607.htm
Kplt. Spiel anschauen:
https://youtu.be/bNCmrR1fEMc