Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste im Toto-Pokalspiel verletzungsbedingt auf Eric Weeger (Schulterverletzung), Quirin Moll (Reha nach Kreuzbandriss), Simon Seferings (Grippe), Nico Karger (Aufbautraining Sehnenriss), Efkan Bekiroglu (Trainingsrückstand) und Semi Belkahia (Kreuzbandriss) verzichten. Nicht im 18er-Kader standen Niklas Lang, Marco Metzger, Noel Niemann, Markus Ziereis und Kristian Böhnlein. Wie angekündigt nahm der Coach gegenüber der 1:2-Niederlage in Würzburg einige Veränderungen vor. So kehrten Herbert Paul und Phillipp Steinhart ins Team zurück, dafür rückten Markus Willsch und Herbert Paul nach vorne. Dennis Erdmann verteidigte für Aaron Berzel. Im Angriff ersetzten Stefan Lex und Prince Owusu Benjamin Kindsvater und Sascha Mölders.
Spielverlauf: Beide Mannschaften standen sehr kompakt, ließen dem Gegner keinen Raum. Erstmals wurde es in der 9. Minute vorm Löwen-Tor gefährlich, als Markus Schwabl den Ball aus der eigenen Hälfte diagonal nach vorne drosch, Sascha Bigalke im Rücken von Herbert Paul startete, aber Marco Hiller aufgepasst hatte, aus seinem Tor kam und die Kugel kurz vor der Strafraumgrenze abfing. Einen Flugball von Paul in die Tiefe brachte Marius Willsch im SpVgg-Strafraum nicht unter Kontrolle, sonst wäre er in der 13. Minute halbrechts frei zum Abschluss gekommen. Nach einem Flankenlauf über rechts durch Willsch verlängerte Daniel Wein die Hereingabe auf Owusu, der kam aus kurzer Distanz mit der Fußspitze zum Abschluss. Der harmlose Schuss rutschte Steve Kroll zwischen den Beinen durch, aber noch vor der Linie bekam der Torwart die Kugel zu fassen (16.). Phillipp Steinhart brachte in der 19. Minute Ex-Löwe Moritz Heinrich zwei Meter vor dem Strafraum halbrechts zu Fall. Der 18-Meter-Freistoß mit links durch Alexander Winkler blieb in der Mauer hängen und auch den Nachschuss konnten die Löwen klären (20.). Ein schneller Antritt halblinks durch Leon Klassen sorgte in der 23. Minute für Gefahr. Seine Flanke nahm Paul halbrechts aus 13 Metern mit vollem Risiko volley, verfehlte aber deutlich das Hachinger Tor. Nach einer Rechtsflanke von Stefan Lex kam Felix Weber am zweiten Pfosten zum Kopfball, seine Ablage in die Mitte konnten die Hachinger mit viel Glück vor Prince Owusu klären (29.). In der 41. Minute fiel der Treffer auf der anderen Seite. Eine Ecke von rechts durch Bigalke wuchtete Florian Dietz aus fünf Metern per Kopf zum 1:0 ins Löwen-Netz. Beinhae wäre noch vor der Pause der Ausgleich gelungen. Wieder kam Willsch am rechten Flügel zum Flanken, Owusu war am ersten Pfosten mit dem Kopf zur Stelle, brachte aber die Kugel nicht an Kroll vorbei (45.). Somit nahmen die Löwen den 0:1-Rückstand mit in die Kabine.
Für den Gelb-Rot gefährdeten Klassen brachte Trainer Bierofka für den zweiten Durchgang Sascha Mölders als dritte Spitze. Einen Distanzschuss hatte Daniel Wein in der 50. Minute etwas zu hoch angesetzt. Ansonsten schafften es die Löwen nicht, die gut gestaffelte Unterhachinger Defensive zu überspielen. In der 64. Minute eroberten die Löwen im Hachinger Aufbau die Kugel. Über Tim Rieder kam sie auf der linken Seite zu Steinhart, in dessen Hereingabe lief Owusu am ersten Pfosten, köpfte die Flanke zum 1:1 am verdutzen Kroll vorbei ins kurze Eck. Auf der anderen Seite rutschte Dietz wenig später eine Hereingabe von Bigalke in zentraler Position über den Scheitel (67.). Erneut brannte es lichterloh nach einer Ecke der Gäste durch Bigalke. Die Querlatte rettete beim Kopfball von Stephan Hain (74.). Eine Steinhart-Ecke von links verlängerte Dennis Erdmann am ersten Pfosten mit dem Kopf, aber wieder war ein Hachinger zur Stelle, bereinigte die Situation (75.). Zwei Minuten später war es Mölders, der eine Eckenflanke von rechts durch Wein aus acht Metern im Rückwärtslaufen über den Querbalken köpfte (77.). Eine Konterchance der Löwen konnte Stahl als letzter Mann gerade noch gegen Mölders verhindern (86.). Ein Eckball von Jim-Patrick Müller sorgte in der Nachspielzeit nochmals für Gefahr, aber es bleib beim 1:1. So musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.
Kapitän Felix Weber gewann die Wahl des Tores. Natürlich entschied er sich für die Westkurve. Haching hatte den ersten Schuss durch Christoph Greger. Marco Hiller hatte die Ecke geahnt, kam aber nicht an den Ball. Anschließend verwandelte Timo Gebhart sicher gegen Steve Kroll. Anschließend scheiterte Paul Grauschopf an Hiller. Daniel Wein setzte die Kugel deutlich über den Querbalken. Erneut war Hiller in der richtigen Ecke, konnte den Schuss von Lucas Hufnagel aber nicht abwehren. Phillipp Steinhart verwandelte sicher zum 2:2. Der Schuss von Felix Schröter in die Mitte wurde sichere Beute von Hiller. Felix Weber brachte die Löwen erstmals in Front. Nun musste Moritz Heinrich für Haching treffen. Auch den Schuss seines früheren Mitspielers hielt er, somit gewannen die Löwen das Elfmeterschießen mit 3:2 und zogen ins Halbfinale des Toto-Pokals ein.
STENOGRAMM, Toto-Pokal-Viertelfinale, 11.10.2019, 19.30 Uhr
1860 München – SpVgg Unterhaching n. E. 4:3 (1:1, 0:1)
1860: 1 Hiller (Tor) – 28
Paul, 4 Weber, 13 Erdmann, 36 Steinhart – 17
Wein, 23 Rieder – 25 Willsch, 33 Klassen – 7
Lex, 21 Owusu.
Ersatz: 39 Bonmann (Tor) – 9 Mölders, 10 Gebhart,
11 Greilinger, 14 Dressel, 16 Kindsvater, 22
Berzel.
SpVgg: 22 Kroll (Tor) – 23
Schwabl, 15 Greger, 4 Winkler, 25 Grauschopf –
26 Stierlin, 20 Stahl – 27 Heinrich 21 Bigalke –
11 Dietz, 9 Hain.
Ersatz: 42 Gurski (Tor) – 8 Dombrowka, 10
Hufnagel, 13 Müller, 16 Mensah, 29 Schröter, 33
Ehlich.
Wechsel: Mölders für Klassen (46.), Kindsvater für Lex (59.), Gebhart für Willsch (87.) – Hufnagel für Stierlin (56.), Schröter für Hain (87.), Müller für Bigalke (90.).
Tore: 0:1 Dietz (41.), 1:1
Owusu (64.).
Elfmeterschießen: 0:1 Greger,
1:1 Gebhart, 1:1 Grauschopf, 1:1 Wein, 1:2
Hufnagel, 2:2 Steinhart, 2:2 Schröter, 3:2
Weber, 3:2 Heinrich
Gelbe Karte: Klassen, Weber –
Stierlin.
Zuschauer: 11.100 Grünwalder
Stadion.
Schiedsrichter: Robert Hartmann
(Wangen); Assistenten: Tobias Schultes (Betzigau),
Andreas Hummel (Betzigau)