Linkliste der
Veitshöchheimer Löwen
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Punktspiele
Saison 2008/2009
Abschlußtabelle Saison 2008/2009
Platz |
Club |
Spiele |
Siege |
Unentschieden |
Niederlagen |
Tore |
Punkte |
1 |
SC Freiburg |
34 |
21 |
5 |
8 |
60:36 |
68 |
2 |
1. FSV Mainz 05 |
34 |
18 |
9 |
7 |
62:37 |
63 |
3 |
1. FC Nürnberg |
34 |
16 |
12 |
6 |
51:29 |
60 |
4 |
Alemannia Aachen |
34 |
16 |
8 |
10 |
58:38 |
56 |
5 |
SpVgg Greuther Fürth |
34 |
16 |
8 |
10 |
60:46 |
56 |
6 |
MSV Duisburg |
34 |
14 |
13 |
7 |
56:36 |
55 |
7 |
1. FC Kaiserslautern |
34 |
15 |
7 |
12 |
53:48 |
52 |
8 |
FC St. Pauli |
34 |
14 |
6 |
14 |
52:59 |
48 |
9 |
Rot-Weiß Oberhausen |
34 |
11 |
9 |
14 |
35:54 |
42 |
10 |
Rot Weiss Ahlen |
34 |
11 |
8 |
15 |
38:57 |
41 |
11 |
FC Augsburg |
34 |
10 |
10 |
14 |
43:46 |
40 |
12 |
TSV 1860 München |
34 |
9 |
12 |
13 |
44:46 |
39 |
13 |
Hansa Rostock |
34 |
8 |
14 |
12 |
52:53 |
38 |
14 |
TuS Koblenz |
34 |
11 |
8 |
15 |
47:57 |
38 |
15 |
FSV Frankfurt |
34 |
9 |
11 |
14 |
34:47 |
38 |
16 |
VfL Osnabrück |
34 |
8 |
12 |
14 |
41:60 |
36 |
17 |
FC Ingolstadt 04 |
34 |
7 |
10 |
17 |
38:54 |
31 |
18 |
SV Wehen Wiesbaden |
34 |
5 |
12 |
17 |
28:49 |
27 |
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Löwen erwachen spät - Lauth gelingt
15. Saisontor
Club-Stürmer Marek Mintal
erzielte in der 34. Minute
die zwischenzeitliche
2:0-Führung.
Die Löwen unterlagen im
letzten Saisonspiel beim 1. FC
Nürnberg mit 1:2. Nach den
Treffern für den Club durch
Christian Eigler (30.) und Marek
Mintal (34.) vor der Pause,
sorgte Benjamin Lauth mit seinem
15. Saisontor in der 83. Minute
nochmals für Spannung in der
Schlussphase. Es bleib aber bei
dem Anschlusstreffer trotz
einiger Konterchancen der
Weiß-Blauen.
Personal:
Löwen-Trainer Ewald Lienen
musste in der Frankenmetropole
auf Michael Schick
(Magen-/Darmprobleme), Daniel
Bierofka (Muskelprobleme),
Antonio Di Salvo
(Sehnenentzündung am Knie),
Sascha Rösler (Gelbsperre),
Stefan Aigner (Außenbandriss),
Sven Bender (Muskelprellung),
Marvin Pourie
(Trainingsrückstand), Markus
Schroth (Aufbautraining), Lars
Bender (Muskelprellung) und
Benjamin Schwarz (Knieprobleme)
verzichten. Der dritte Torwart,
Markus Krauss, stand tags zuvor
in der Reserve beim 4:3-Sieg bei
Hessen Kassel zwischen den
Pfosten.
Spielverlauf:
Die Löwen besaßen in der 1.
Halbzeit keine einzige
nennenswerte Chance, standen
aber bis zum ersten Tor der
Nürnberger stabil und gut
organisiert in der Defensive.
Die Hausherren wurden immer erst
an der Mittellinie angegriffen,
sodass sie kaum Raum hatten, um
ihr Kombinationsspiel zu
entfalten. Das änderte sich
schlagartig in der 30. Minute.
Daniel Gygax hatte Christian
Eigler in halblinker Position
vor dem 1860-Strafraum
angespielt, der zog mit einer
Drehung in die Mitte gegen die
Laufrichtung von Antonio
Rukavina davon. Eiglers
trockener Flachschuss aus 18
Metern schlug anschließend
unhaltbar für Keeper Philipp
Tschauner ins rechte untere Eck
ein. Zwei Minuten später fast
das 2:0 aus einer ähnlichen
Situation. Diesmal bediente
Gygax Stürmer Isaac Boakye vor
dem Strafraum, der mit einer
Drehung in die Mitte Mate
Ghvinianidze aussteigen ließ,
sein Schuss aus 17 Metern aufs
kurze Eck konnte Tschauner aber
entschärfen (32.). Wiederum zwei
Minuten später zappelte der Ball
erneut im Löwen-Netz. Markus
Thorandt zögerte am linken
Strafraumeck mit dem Pass, Marek
Mintal kam aus seinem Rücken,
spitzelte das Leder zu Gygax,
der sofort in die Tiefe auf
Mintal zurück passte. Der
Slowake ließ den Ball kurz auf
dem Oberschenkel tanzen, um ihn
dann aus acht Metern unhaltbar
für Tschauner im kurzen linken
Eck zum 2:0 zu versenken (34.).
Kurz vor der Pause wäre Peer
Kluge mit einem Sonntagsschuss
beinahe noch der dritte
Nürnberger Treffer gelungen.
Nach einer Club-Ecke wehrte
Manuel Schäffler am eigenen
Torraum den Ball zu kurz ab,
Kluge nahm das Leder aus 19
Metern volley aus der Luft, doch
Tschauner fischte mit einem
Reflex das Leder aus dem linken
Kreuzeck (44.).
Den zweiten Durchgang gingen die
Sechziger dann wesentlich
offensiver an. Trainer Ewald
Lienen stellte auf eine
Dreier-Kette in der Defensive
um, wodurch Rukavina als
zusätzliche Kraft ins Mittelfeld
rückte. Dieses Konzept wäre
vielleicht aufgegangen, wenn
Schiedsrichter Babak Rafati in
der 47. Minute auf Strafstoß für
die Löwen entschieden hätte.
Nach einer Ecke von Nikola Gulan
riss Dennis Diekmeier Thorandt
am zweiten Pfosten um, doch der
Unparteiische ließ
weiterspielen. Damit blieben die
Löwen in dieser Saison ohne
eigenen Elfmeter! Vier Minuten
später besaß das „Phantom"
Mintal erneut die Chance, sein
Trefferkonto zu erhöhen. An der
Strafraumgrenze setzte er sich
gegen zwei Löwen-Abwehrspieler
durch, lief über links auf
Tschauner zu, zögerte etwas zu
lange mit dem Abschluss, sodass
Thorandt seinen Schuss aus neun
Metern im letzten Moment mit dem
Fuß zur Ecke abwehren konnte
(51.). Im Gegenzug spielte José
Holebas Manuel Schäffler auf der
linken Seite frei, dessen
Diagonalpass in die Mitte
erreichte Benjamin Lauth vor
seinem Gegenspieler Stefan
Reinartz, doch er traf aus neun
Metern den Ball nicht voll, der
weit am FCN-Tor vorbeiging
(52.). Danach herrschte über 20
Minuten Flaute auf dem Platz,
ehe Mintal den Schluss-Sturm
entfachte. Der Slowake traf nach
einer Rechtsflanke aus sieben
Metern mit links aus spitzem
Winkel nur die linke
Kreuzeck-Latte (74.). Im
direkten Gegenzug kam Holebas
aus 23 Metern zum Schuss, der
Ball kam zwar mit viel Effet
aufs Nürnberger Tor, aber zu
zentral auf Keeper Schäfer, der
abwehren konnte (75.). Sofort
lief das Leder wieder in die
Gegenrichtung. Boakye tankte
sich zunächst durch den
Löwen-Strafraum, aber anstatt
auf den freistehenden Mintal zu
spielen, schoss er aus 15 Metern
selbst, fand aber seinen Meister
in 1860-Schlussmann Tschauner
(75.). Drei Minuten später die
nächste Großchance für die
Franken. Nach einer Rechtsflanke
verlängerte Vidosic mit dem Kopf
auf Mintal, der direkt aus zehn
Metern aus halblinker Position
schoss, aber diesmal um einige
Meter verzog (78.). In der 83.
Minute schafften es die
Sechziger endlich mal, ein
Angriff konsequent zu Ende zu
spielen. Holebas im Zentrum
passte auf den links
mitgelaufenen Lauth, der mit dem
Ball am Fuß in den FCN-Strafraum
eindrang und abgeklärt das Leder
über den herausstürzenden Keeper
Schäfer zum 1:2 ins Netz lupfte
(83.). Danach witterten die
Löwen wieder Morgenluft. Ein
Schuss von Fabian Johnson von
der linken Strafraumseite aufs
rechte Eck konnte Torwart
Schäfer mit einer Hand gerade
noch zur Ecke abwehren (85.).
Drei Minuten später nochmals
eine Konterchance für die
Weiß-Blauen. Doch Holebas
versuchte es von der linken
Seite mit einem Heber über
Schäfer, der das Leder aber
abfing. Eine Flanke auf die
mitgelaufenen Löwen-Angreifer
wäre wohl die bessere Option in
dieser Szene gewesen. Somit
unterlagen zwar die Löwen in
Nürnberg, zerstörten aber die
Serie der Franken von 944
Minuten ohne Gegentor im eigenen
Stadion. Der TSV 1860 beendete
damit die Spielzeit 2008/2009
auf dem 12. Tabellenplatz.
Stimmen zum Spiel
Löwen-Coach Ewald Lienen war
überhaupt nicht zufrieden mit
den ersten 45 Minuten seines
Teams. „Aufgrund der 1. Halbzeit
war der Sieg von Nürnberg
verdient", analysierte der
55-Jährige. Lienen musste sogar
im ersten Durchgang „zeitweise
einen Klassenunterschied"
feststellen. „Wir haben es nicht
verstanden, in die Zweikämpfe zu
kommen", monierte er, „wir waren
haushoch unterlegen. Und wenn
wir in Ballbesitz waren, hatten
wir keine Ruhe und
Selbstvertrauen. Wir haben die
Bälle nur weggehauen, anstatt
Fußball zu spielen." Das führte
der Fußball-Lehrer auch darauf
zurück, dass sein Team keinen
Zugriff auf die Nürnberger
Mittelfeld-Raute fand. „Wir
haben versucht, schon während
der 1. Halbzeit von außen auf
die Spieler einzuwirken,
taktisch umzustellen. Das war
aber in diesem Hexenkessel nicht
möglich!" So stellten Lienen und
sein Assistent Abder Ramdane in
der Pause auf ein 3-5-2-System
um. „Dadurch hatten wir eine
bessere Zuordnung, haben besser
gegen den Ball gearbeitet und
auch Fußball gespielt.
Wahrscheinlich hat Nürnberg auch
im Wissen um die Mainzer Führung
etwas Dampf rausgenommen",
musste der Ex-Profi eingestehen.
„Aber beim Club standen in der
Startelf acht erfahrene Spieler,
bei uns war das Verhältnis eher
umgekehrt." Deswegen sei sein
junges Team in Drucksituationen
auch nicht in der Lage, dem
Gegner die „geeigneten Mittel
entgegenzusetzen".
„Wir haben unser Heimspiel
gewonnen, 60 Punkte gemacht,
damit können wir zufrieden
sein", so das Resumee von
Club-Trainer Michael Oenning.
„In der 1. Halbzeit haben wir
gezeigt, dass wir zu Recht dort
oben stehen. Wir haben sehr
kontrolliert gespielt, die
Sechziger waren in der eigenen
Hälfte, haben sich mehr oder
weniger dort eingeigelt.
Trotzdem haben wir aus dem Spiel
heraus zwei Tore geschossen. Das
ist schon gut", befand der
43-Jährige. „Ich bin nur etwas
traurig, dass das Wunder nicht
eingetreten ist, noch den Sprung
auf den 2. Platz zu schaffen."
Weil auch Mainz zur Pause 2:0
führte, nahm Oenning mit Blick
auf das Relegationsspiel Daniel
Gygax, der beide Treffer
vorbereitet hatte, und
Innenverteidiger Javier Pinola
vom Feld. „Das war für mich die
Chance, etwas ganz Neues
auszuprobieren", fand er einen
weiteren Grund für die Maßnahme.
„Ilkay Gündogan habe ich spielen
lassen, weil ich sehen wollte,
wie er sich macht. Er zeigte
sehr gute Ansätze. Auch Dario
Vidosic und Marcel Risse sorgten
für Belebung. Sie konnten
zeigen, dass wir eine homogene
Mannschaft besitzen, der die
Zukunft gehört:" Ansonsten
richtete Oenning schon den Blick
auf die beiden Spiele gegen
Cottbus. „Wir haben es jetzt
selbst in der Hand, besitzen
sicher eine reele Chance, den
Aufstieg noch zu schaffen."
Kapitän Benjamin Lauth wollte
sich nicht lange mit der
Spielanalyse aufhalten, sondern
freute sich über seinen 15.
Saisontreffer in seiner ersten
Spielzeit seit der Rückkehr zu
den Löwen. „Ich bin mit meiner
persönlichen Ausbeute
zufrieden", sagte der
27-Jährige, „mit dem
Gesamtergebnis der Mannschaft
natürlich nicht. Für mich war es
nach den letzten Jahren, in
denen ich nicht regelmäßig
gespielt habe, vor allem
wichtig, wieder den
Spielrhythmus zu finden." Der
Torjäger erklärte anschließend,
dass er sich vorm Saisonstart
vorgenommen habe, im Schnitt in
jeder dritten Partie zu treffen.
„Das Ziel habe ich mit 15 Toren
sogar übertroffen!"
Sportdirektor Miroslav Stevic
musste sich nach dem
Saisonschluss natürlich Fragen
nach dem Kader für die kommende
Saison stellen lassen. „Namen,
über die in den Medien
spekuliert wird, werde ich nicht
kommentieren", stellte der
39-Jährige klar. „Die Mischung
im Team muss aber passen", so
die Philosophie des gebürtigen
Serben. „Das Ziel ist es,
erfahrene und junge Spieler zu
holen oder bei uns zu behalten,
die die entsprechende Qualität
haben." Besonders den Fans sei
man nach sportlich
durchwachsenen Jahren etwas
schuldig. „Das war toll, wie sie
uns wieder in Nürnberg
unterstützt haben", so Miki
Stevic. „Schon bei Kleinigkeiten
im Spiel, die gelingen,
applaudieren sie. Unser Ziel
muss es jetzt vor allem sein,
unsere Fans in der kommenden
Spielzeit zufrieden zu stellen
und ihnen etwas zurückzugeben."
FCN:
1 Schäfer - 2 Diekmeier, 3 Reinartz,
25 Pinola, 20 Bieler - 36 Mnari - 24
Kluge, 11 Mintal, 7 Gygax - 8 Eigler,
19 Boakye. Ersatz:
18 Klewer (Tor) - 2 Risse, 16 Judt,
17 Frantz, 21 Vidosic, 22 Gündogan,
28 Reinhardt
1860:
12 Tschauner - 2 Rukavina, 16
Thorandt, 19 Ghvinianidze, 4
Hoffmann - 26 Baumgartlinger, 24
Gulan - 14 Holebas, 33 Johnson - 11
Lauth, 27 Schäffler. Ersatz:
1 Hofmann - 6 Beda, 8 D. Schwarz, 13
Jungwirth, 20 Burkhard, 25
Ledgerwood, 37 Mlapa.
Wechsel:
Gündogan für Pinola (62.), Risse für
Gygax (62.), Vidosic für Boakye
(76.) - Beda für Thorandt (69.),
Mlapa für Schäffler (69.), D.
Schwarz für Gulan (86.).
Tore:
1:0 Eigler (30.), 2:0 Mintal (34.),
2:1 Lauth (83.).
Gelbe Karten:
Diekmeier - Baumgartlinger, Rukavina.
Zuschauer:
46.780 im easyCredit-Stadion.
Schiedsrichter:
Babak Rafati (Hannover);
Assistenten: Stefan Trautmann
(Bodenwerder), Björn Hinrichs
(Husum).
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17.05.2009 | 16:30 Uhr
1860 bleibt drin durch das Remis gegen Aachen
Durch das 1:1 gegen Alemannia Aachen -
Benjamin Lauth hatte die Löwen in Führung
gebracht (33.), Benjamin Auer glich kurz vor
Schluss aus (83.) - spielen die Löwen auch in
der kommenden Saison in der Zweiten Liga, da
Osnabrück nur noch nach Punkten aufschließen
kann, aber eine um 15 Treffer schlechtere
Tordifferenz besitzt.
Personal: Verletzungsbedingt
musste Trainer Ewald Lienen bei seiner Premiere
gegen Aachen auf die langzeitverletzten Daniel
Bierofka (Muskelprobleme), Antonio Di Salvo
(Sehnenentzündung am Knie), Markus Schroth
(Aufbautraining) und Benjamin Schwarz
(Knieprobleme) verzichten. Dazu gesellten sich
kurzfristig Lars und Sven Bender (beide
Muskelprellung), Michael Schick
(Magen-/Darmprobleme), Stefan Aigner
(Außenbandriss) und Mate Ghvinianidze
(Wadenverhärtung). Aufgrund der
Personalknappheit wurde der 18-jährige Stürmer
Peniel Mlapa für die Profis lizenziert, kam auch
in der Nachspielzeit zum Einsatz.
Spielverlauf: Beide Teams
begannen hoch konzentriert. Die Gäste mussten
unbedingt gewinnen, um ihre theoretische Chance
auf Rang drei wahren zu können. Und sie hatten
auch die erste Möglichkeit. Eine Ecke, die der
Ex-Löwe Mathias Lehmann von der linken Seite in
den Rückraum zu Timo Achenbach passte, flankte
dieser an den zweiten Pfosten. Der Ball drehte
sich etwas vom Tor weg, Benjamin Auer verpasste
am rechten Torraumeck nur um Zentimeter (5.).
Die erste richtig gefährliche Offensivaktion
hatten die Löwen in der 24. Minute zu
verzeichnen. Nach einem gelungenen Spielzug
legte Manuel Schäffler auf Benjamin Lauth ab,
der passte steil nach rechts auf Antonio
Rukavina, dessen Flanke konnte ein Aachener
Abwehrspieler gerade noch zur Ecke klären. Diese
flankt José Holebas von rechts mit dem linken
Fuß an den zweiten Pfosten, wo Thorandt zum
Kopfball kam, das Leder aber neben den Pfosten
setzte. Vier Minuten später versuchte es
Schäffler nach einem Konter mit einem
Distanzschuss aus 32 Metern. Torwart Thorsten
Stuckmann ließ das Leder zur Seite abprallen,
aber kein Sechziger-Spieler war zur Stelle
(28.). In der 33. Minute das erlösende 1:0 für
die Löwen. Fabian Johnson hatte kurz vorher mit
Holebas die Seite getauscht. Johnson flankte von
rechts quer ins linke hintere Strafraumeck,
Holebas nahm dort den Ball kurz an, spielte
sofort Lauth in der Mitte an, Mirko Casper
rutschte beim Klärungsversuch weg, wodurch der
Löwen-Torjäger freie Schussbahn hatte und aus
sieben Metern die Nerven behielt und zur Führung
traf. Bis zur Pause mussten die Weiß-Blauen aber
noch zwei brenzlige Szenen überstehen. In der
38. Minute flankte Jerome Polenz von rechts
halbhoch vors Tor, Torben Hoffmann köpft im Flug
bei seinem Klärungsversuch den Ball an den
eigenen Außenpfosten. Die anschließende Ecke
flankte Timo Achenbach von rechts mit links hoch
an den Torraum, Auer kam zum Kopfball, aber
Rukavina konnte auf der Linie für seinen
geschlagenen Keeper Philipp Tschauner klären
(39.). In der 44. Minute war es erneut eine
Standardsituation, die die Löwen in
Schwierigkeiten brachte. Lehmann hatte eine Ecke
von links hoch an den zweiten Pfosten geflankt,
Lukasz Szukala verlängerte per Kopf auf Holtby
in zentraler Position, der verfehlt mit seinem
Kopfball aus fünf Metern freistehend nur um
Millimeter den rechten Pfosten.
In der 2. Halbzeit musste Aachen alles auf eine
Karte setzen. Dabei profitierten sie davon, dass
die Löwen zu ängstlich und zu wenig zielstrebig
bei Kontern agierten. Doch lange konnte das Team
von Ewald Lienen die Führung verteidigen. In der
52. Minute spielte Lehmann aus zentraler
Position den rechts gestarteten Manuel Junglas
im Strafraum an, der fackelte nicht lange, zog
aus spitzem Winkel volley ab, traf aus elf
Metern aber nur krachend den Außenpfosten. Beide
Teams kamen danach nicht zu klaren Chancen,
wenngleich sich die Aachener einen optischen
Vorteil erarbeiteten. In der 83. Minute wurden
sie dann belohnt. Einen von der rechten
Mittelfeldseite hoch in den Strafraum
geschlagenen Ball blockte der eingewechselte
Hervé Oussalé gegen Hoffmann frei, Markus Daun
kam von hinten angerannt, schnappte sich das
Leder, lief alleine auf Keeper Tschauner zu, der
warf sich ihm entgegen, holte ihn dabei von den
Beinen. Doch Schiedsrichter Robert Kempter ließ
Vorteil gelten, da das Leder Auer vor die Füße
fiel. Der Alemannen-Torjäger hatte dadurch keine
Probleme, aus acht Metern zum 1:1 einzuschieben.
In der Nachspielzeit - insgesamt ließ der
Unparteiische fünf Minuten nachspielen - hatten
die Löwen noch die Riesenchance zur erneuten
Führung gegen die komplett aufgerückte Aachener
Abwehr. Jedoch übersah Schäffler bei einer
2:1-Situation den rechts mitgelaufenen Rukavina,
schloss deshalb aus über 30 Metern überhastet ab
(90.). Damit blieb es beim 1:1, das letztlich
trotzdem zum vorzeitigen Klassenerhalt reichte.
Stimmen zum Spiel
„Das war ein hartes Stück Arbeit", atmete Ewald
Lienen nach seiner Premiere als Löwen-Coach tief
durch. Seinem Team attestierte er die richtige
Einstellung. „Die Mannschaft hat bis zur
Erschöpfung alles gegeben." In der 1. Halbzeit
habe man noch geordnet gestanden, das Spielfeld
verengt, „ohne Aachen permanent in
Schwierigkeiten zu bringen". In der 2. Halbzeit
hätten die Gäste dann die Schlagzahl erhöht. „In
den letzten 25 Minuten sind wir stark unter
Druck geraten, auch weil wir die Konter nicht
ruhig zu Ende gespielt haben." Selbst nach dem
1:1 hätte sein Team noch die Chance zum
Siegtreffer gehabt. „Aber Manuel Schäffler hat
nicht gesehen, dass er in einer 2:1-Situation
war und Toni Rukavina mitnehmen konnte", zeigte
sich Lienen verständnisvoll. Direkt nach dem
Schlusspfiff habe er von Miki Stevic erfahren,
dass es trotz des Remis zum Klassenerhalt
gereicht habe. „Mir wäre aber lieber gewesen,
wir hätten auch punktemäßig den Klassenerhalt
erreicht - nicht nur über Tordifferenz. Auch bei
den Spielern fehlte die letzte Begeisterung",
stellte der 55-Jährige fest. „Vielleicht waren
sie auch zu erschöpft. Rukavina wollte mir nach
dem Schlusspfiff etwas sagen, hat 17 Mal Luft
geholt und trotzdem habe ich nicht verstanden,
was er wollte", erzählte Lienen. Von seinem
ersten Auftritt als Löwen-Coach zeigte sich der
55-Jährige begeistert: „Ich hatte überhaupt
keine Zeit mir auf der Bank Notizen zu machen,
weil soviel Theater auf dem Platz war. Es war
überragend zu sehen, was hier im Stadion möglich
ist. Es war ein Traumtag, eine wunderschöne
Atmosphäre. Ich nehme bis auf den halben
Herzinfarkt, den ich erlebt habe, nur schöne
Eindrücke mit." Nach dem Klassenerhalt blickte
der Trainer in die Zukunft. „Logisch, dass ein
Klub wie 1860 immer das Ziel hat, in die
Beletage aufsteigen zu wollen. Wir müssen jetzt
eine starke Mannschaft für die kommende Saison
aufbauen.
Alemannen-Coach Jürgen Seeberger zeigte sich mit
der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. „Ich
wäre nicht über das 1:1 enttäuscht, wenn wir
dieses Spiel nicht hätten gewinnen müssen. Dem
Team kann ich nichts vorwerfen", so sein Fazit.
Das 0:1 sei vermeidbar gewesen, danach hätten
Hoffmann bei seinem Klärungsversuch und Holtby
nur den Pfosten getroffen, der Kopfball von Auer
sei auf der Linie geklärt worden. „Wir haben den
Gegner in der eigenen Hälfte gebunden. Aber
leider können wir in dieser Saison keinen
Rückstand in einen Sieg umwandeln. Das begleitet
uns schon das gesamte Jahr." Das Ziel für den
letzten Spieltag sei es nun, „den 4. Platz zu
verteidigen und den ‚Tivoli‘ würdig zu
verabschieden".
Kapitän Benjamin Lauth, der entkräftet eine
Viertelstunde vor dem Ende den Platz verlassen
musste, zeigte sich erleichtert, „als kurz vor
Schluss die Info aus Osnabrück kam, dass Ahlen
den 2:2-Ausgleich gemacht hat. Besser wäre es
natürlich gewesen, wenn wir gewonnen hätten. Wir
haben es uns selbst schwer gemacht, aber das
Auftreten der Mannschaft hat gestimmt", zeigte
sich der 27-Jährige zufrieden, „ein zweites Tor
hätte die Situation auflockern können". Jeder
könne aus dieser Saison für die kommende
Spielzeit lernen, meinte der Stürmer. „Natürlich
ist es schöner, wenn man oben mitspielt. Wir
haben in dieser Saison nicht den schönsten
Fußball gespielt. Da ist noch viel Luft nach
oben." Über den neuen Coach meinte der Kapitän.
„Wenn ein neuer Trainer kommt, ist die
Konzentration immer sehr hoch. Er hat versucht,
den Druck wegzunehmen und eine gewisse
Lockerheit reinzubringen." Das sei ihm auch
gelungen. Nun wolle man am letzten Spieltag
Nürnberg ärgern. „Ich würde mich über einen
Aufstieg des Clubs freuen, hätte aber auch
nichts gegen ein Derby in der kommenden Saison
vor ausverkauftem Haus", so Lauth mit einem
Augenzwinkern.
„Die Erleichterung ist groß. Ich ärgere mich
nur, dass wir nicht 1:0 gewonnen haben", sagte
Innenverteidiger Torben Hofmann. „Wir haben in
der 2. Halbzeit den Fehler gemacht, dass wir uns
zu weit hinten reindrücken haben lassen. Am
Schluss stellten sie mit Auer, Daun, Szukala und
Oussalé gleich vier Mann vorne rein", so
Hoffmann. „Wir konnten gerade noch den Worst
Case abwenden." Die Planungen für die kommende
Spielzeit könnten jetzt beginnen. „Die
wichtigste Personalie war sicher der neue
Trainer."
Ähnlich sieht dies auch Torhüter Philipp
Tschauner. „Miki Stevic und Ewald Lienen müssen
jetzt eine gute Mannschaft zusammenstellen. Wir
haben über eine gesamte Saison keine konstante
Leistung bringen können", bemängelte der
23-Jährige. Sein Fazit der abgelaufenen
Spielzeit fiel deshalb negativ aus. „Wir haben
unser Ziel klar verfehlt."
1860:
12 Tschauner - 2 Rukavina, 16 Thorandt, 4 Hoffmann, 26
Baumgartlinger - 25 Ledgerwood, 6 Beda - 14 Holebas, 33
Johnson - 11 Lauth, 27 Schäffler. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 8 D. Schwarz, 10 Rösler, 13 Jungwirth, 20
Burkhard, 24 Gulan, 37 Mlapa.
Alemannia:
12 Stuckmann - 6 Polenz, 28 Casper, 30 Szukala, 32 Achenbach
- 16 Müller, 20 Lehmann, 21 Fiel, 26 Milchraum - 18 Holtby,
9 Auer. Ersatz: 1 Straub (Tor) - 4 Vukovic, 5 Lagerblom, 11 Daun, 23 Oussalé,
25 Junglas, 29 Seitz.
Wechsel:
Rösler für Lauth (76.), Gulan für Johnson (86.), Mlapa für
Schäffler (90.) - Junglas für Müller (31.), Daun für
Milchraum (62), Oussalé für Fiel (73.).
Tore:
1:0 Lauth (33.), 1:1 Auer (83.).
Gelbe Karte:
Thorandt, Rösler, Schäffler - Casper, Junglas, Holtby.
Zuschauer:
33.600 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf); Assistenten: Robert Kampka (Mainz),
Thomas Münch (Rielasingen). |
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Löwen mit doppeltem Pfostentreffer
Nicht Fisch, nicht Fleisch: Das torlose
Remis beim bereits als Absteiger feststehenden
SV Wehen Wiesbaden war für die Löwen zu wenig,
die zudem in der 75. Minute Riesenpech hatten.
Sowohl Manuel Schäffler als auch Fabian Johnson
trafen innerhalb von Sekunden nur den Pfosten.
Personal: Verletzungsbedingt
musste Trainer Uwe Wolf in Wiesbaden auf Michael
Hofmann (Rückenproblem), Daniel Bierofka
(Muskelprobleme), Antonio Di Salvo
(Sehnenentzündung am Knie), Sven Bender
(Prellung), Markus Schroth (Aufbautraining),
Lars Bender (Prellung), und Benjamin Schwarz
(Knieprobleme) verzichten. Florian Jungwirth,
Marvin Pourie, Christoph Burkhard und Mathias
Fetsch spielten am gleichen Abend in der U23
gegen Eintracht Bamberg.
Spielverlauf: Die Sechziger
begannen offensiver als zuletzt. Hinter den
beiden Spitzen Benjamin Lauth und Manuel
Schäffler spielte Sascha Rösler zentral.
Zunächst sah es auch danach aus, als ob die
Löwen die Akzente setzen könnten. In der 9.
Minute kam Nikolas Ledgerwood auf der rechten
Seite zum Flanken, Wehens Torhüter Alexander
Walke konnte zunächst vor Rösler klären. Der
Ball kam zu Michael Schick, der in halblinker
Position nicht lange fackelte. Doch Walke gelang
es gerade noch, den 22-Meter-Schuss des
Linksverteidigers über die Latte zulenken. Glück
hatten dagegen die Weiß-Blauen in der 27.
Minute. Benjamin Hübner hatte auf Ronny König
durchgesteckt. Der Torjäger lief alleine auf
Löwen-Keeper Philipp Tschauner zu, wurde aber
wegen einer angeblichen Abseitsstellung von
Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zu unrecht
zurückgepfiffen. Auch die nächste Großchance
besaßen die Hessen. Ex-Löwe Björn Ziegenbein
hatte einen Freistoß von links mit rechts hoch
vors Tor geflankt, Dajan Simac verlängerte auf
König, dessen Kopfball aus elf Metern ins linke
untere Eck konnte Keeper Tschauner jedoch noch
mit einer Hand um den Pfosten lenken (35.).
Gerade bei den hohen Flanken der Wiesbadener auf
die beiden über 1,90 Meter großen König und
Dominik Stroh-Engel offenbarten die Sechziger
einige Probleme. Insgesamt war es eine
niveauarme 1. Halbzeit.
Auch nach Wiederanpfiff gelang es den Löwen
nicht, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Im
Gegenteil: Der eingewechselte Hajrudin Catic
konnte immer wieder gefährliche Angriffe für die
Gastgeber einleiten. Die beste Chance besaß das
Team aus der hessischen Landeshauptstadt in der
55. Minute. Rukavina brachte knapp vorm linken
Strafraumeck Aykurt Öztürk zu Fall. Der rappelte
sich aber sofort wieder auf, die Unparteiische
ließ Vorteil gelten. Öztürk lief auf Tschauner
zu, traf mit seinem Rechtsschuss aus elf Metern
aber nur die Unterkante der Latte. Der quirlige
Mittelfeldspieler, der eigentlich zum
Regionalliga-Kader gehört, besaß auch die
nächste Großchance für den zukünftigen
Drittligisten. Mate Ghvinianidze hatte auf der
rechten Strafraumseite mit einer Grätsche gegen
König geklärt, der Ball kam genau zu Öztürk, der
vollkommen frei überhastet abschloss und aus 15
Metern zentral auf Tschauner schoss (65.).
Richtig gefährlich wurden die Sechziger in
dieser Phase nur nach Standards. In der 72.
Minute zielte Schick mit einem 21-Meter-Freistoß
aus halblinker Position nur knapp übers linke
Kreuzeck. Trotzdem hätten die Löwen bei etwas
mehr Kaltschnäuzigkeit drei Minuten später alles
klar machen können. Der eingewechselte Stefan
Aigner kam auf der rechten Seite zum Flanken,
Schäffler nahm das Leder in halbrechter Position
aus zehn Metern aus der Drehung direkt, traf
aber nur den rechten Innenpfosten. Von dort
sprang der Ball quer durch den Strafraum, fiel
Fabian Johnson auf halblinks vor die Füße, der
mit einer Bogenlampe aus 14 Metern ebenfalls am
rechten Pfosten scheiterte (75.). Noch einmal
hatten die Löwen in der Schlussphase durch einen
Freistoß die Chance auf den Siegtreffer. Erneut
lief Schick aus halblinker Position an, doch
diesmal wurde sein 23-m-Schuss, der genau neben
den linken Pfosten gepasst hätte, von Torhüter
Walke mit einer Hand zur Ecke abgewehrt (85.).
So blieb es bei dem torlosen Remis.
Stimmen zum Spiel
„Das Pech klebt uns im Moment an den
Stiefeln, uns fehlt einfach das Quäntchen
Glück", beschreibt Löwen-Trainer Uwe Wolf die
Szene in der 75. Minute, als nacheinander Manuel
Schäffler und Fabian Johnson nur Aluminium
trafen. Mit Blick auf die Tabelle nach dem
ersten Teil des Spieltages meinte der
41-Jährige: „Nachdem Rostock ebenfalls
Unentschieden gespielt hat, bleibt zumindest im
Vergleich zu Hansa alles beim Alten." Das
schwere Restprogramm seines Teams mit den beiden
Aufstiegsaspiranten Alemannia Aachen und 1. FC
Nürnberg sieht Wolf nicht unbedingt als
gravierenden Nachteil. „Die Liga zeigt, dass
jeder jeden schlagen kann. Das ist jetzt reine
Nervensache!"
Der Trainerstab und das Funktionsteam überlegen
noch, ob sie von Donnerstag bis Samstag wieder
ein Kurztrainingslager beziehen werden, um sich
voll auf das wichtige Heimspiel am kommenden
Sonntag, 17. Mai, 14 Uhr, gegen Alemannia Aachen
in der Allianz Arena konzentrieren zu können.
Außerdem sind viele Spieler angeschlagen. „Es
ist wichtig, dass wir die nächsten Tage optimal
regenerieren." Das einzige Positive, was Wolf
dem torlosen Remis abgewinnen konnte war, „dass
wir nach langer Zeit mal wieder zu Null gespielt
haben."
Fußball-Lehrer Wolf kann die Enttäuschung der
mitgereisten Fans gut verstehen, appelliert aber
an den Zusammenhalt. „Nur gemeinsam können wir
Erfolg haben. Wir brauchen am Sonntag mehr denn
je die Unterstützung unserer Anhänger", so der
Ex-Profi. „Aber in erster Linie steht gegen
Aachen die Mannschaft in der Pflicht. Gemeinsam
mit unseren Fans werden wir dieses Spiel
gewinnen!"
Hans-Werner Moser, der gemeinsam mit Spieler
Sandro Schwarz interimsmäßig den SV Wehen
Wiesbaden betreut, zeigte sich ebenfalls
enttäuscht. „Wir wollten das Spiel unbedingt
gewinnen. Dafür haben wir alles versucht. Die
Mannschaft hat Charakter gezeigt. Ich muss der
Mannschaft ein Riesenkompliment für die gezeigte
Leistung machen", war er mit der Einstellung
seines Teams absolut zufrieden.
Auch Löwen-Kapitän Benjamin Lauth konnte die
Pfiffe der Fans verstehen. „Das ist doch
verständlich, wenn man neun Spiele
hintereinander nicht gewonnen hat. Deswegen
stehen wir auch da unten drin." Der 27-Jährige
bestätigte, dass die Mannschaft die
Abstiegsgefahr verinnerlicht habe. „Wir können
die Situation richtig einschätzen. Aber Angst
wäre die falsche Reaktion. Wir sind natürlich
angespannt, schließlich geht es um viel. Ob es
heute ein Punktgewinn war, werden wir sehen,
wenn der Spieltag abgeschlossen ist." Der
Stürmer bemängelte, dass im Spiel nach vorne der
letzte Pass nicht gekommen sei. „Trotzdem hätten
wir das Spiel für uns entscheiden können. Bei
den beiden Pfostenschüssen hatten wir Pech."
„Wir waren nach vorne nicht zwingend genug, um
drei Punkte mitzunehmen", stellte
Löwen-Verteidiger Torben Hoffmann fest.
„Natürlich bin ich enttäuscht, dass es nur zu
einem Punkt gereicht hat. Jetzt ist es wichtig,
fürs kommende Spiel alle Kräfte zu bündeln."
„Wir sind hierher gefahren, um eine größere
Beute zu machen. Wir wollten das Spiel
gewinnen", gab Sportdirektor Miki Stevic
unumwunden zu. Deshalb verstehe er auch die
Reaktionen der Fans. „Sie haben das Recht, ihren
Unmut zu äußern. Auch wir sind enttäuscht", so
der 39-Jährige. „Gegen Aachen am Sonntag werden
wir alles tun, um unsere Fans zufrieden zu
stellen", versprach Stevic abschließend.
SVWW:
31 Walke - 14 Nakas, 4 Simac, 5 Kopilas, 2 Schönheim - 7
Ziegenbein, 36 Panandetiguiri, 28 B. Hübner, 27 Öztürk -
24 Stroh-Engel, 13 König. Ersatz: 1 Richter (Tor) - 6 Jeknic, 9 Schmidt, 10 Catic, 11
Siegert, 16 Glibo, 38 Ziemer.
1860:
12 Tschauner - 2 Rukavina, 19 Ghvinianidze, 4 Hoffmann,
3 Schick - 25 Ledgerwood, 6 Beda, 33 Johnson - 10 Rösler
- 11 Lauth, 27 Schäffler. Ersatz: 29 Krauss (Tor) - 8 D. Schwarz, 14 Holebas, 15 Aigner,
16 Thorandt, 24 Gulan, 26 Baumgartlinger.
Wechsel:
Catic für B. Hübner (46.), Ziemer für Stroh-Engel (63.),
Siegert für Öztürk (83.) - Aigner für Rösler (61.),
Holebas für Schäffler (77.), Thorandt für Ghvinianidze
(79.).
Gelbe Karten:
B. Hübner, Simac - Rukavina, Schick.
Zuschauer:
6.020 in der Brita-Arena.
Schiedsrichter:
Bibiana Steinhaus (Hannover); Assistenten: Tino Wenkel
(Göttingen), Michael Karle (Waiblingen).
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1860:
12 Tschauner - 2 Rukavina, 16 Thorandt, 19
Ghvinianidze, 4 Hoffmann - 6 Beda, 22 L. Bender - 15
Aigner, 33 Johnson - 11 Lauth, 27 Schäffler.
Ersatz: 29 Krauss (Tor) - 3 Schick, 8 D. Schwarz, 10 Rösler,
14 Holebas, 24 Gulan, 25 Ledgerwood.
Hansa:
21 Hahnel - 35 Schöneberg, 31 Bülow, 4 Orestes, 18
Oczipka - 14 Svärd, 6 Retov - 20 Schindler, 13
Fillinger - 9 Kern, 27 Bartels. Ersatz:
37 Kerner (Tor) - 2 Langen, 7 Dorn, 8
Lisztes, 19 Buschke, 28 Gledson, 32 Kroos.
Wechsel:
D. Schwarz für L. Bender (46.), Ledgerwood für
Aigner (75.), Rösler für Thorandt (87.) - Dorn für
Bartels (70.), Gledson für Kern (90.).
Tore:
1:0 Schäffler (19.), 1:1 Kern (34.), 1:2 Fillinger
(45.), 2:2 Lauth (56.), 2:3 Kern (85.), 3:3 Rösler
(90.).
Zuschauer:
24.400 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Lutz Wagner (Kriftel); Assistenten: Thorsten Joerend
(Lübbecke), Karl-Markus Schumacher (Oberhausen).
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Augsburg besiegt Löwen 3:0
Ein nicht gegebener Elfmeter nach knapp
einer Stunde beim Spielstand von 0:1 entschied
die Partie gegen die Löwen. Dagegen bekamen zehn
Minuten später die Augsburger einen äußerst
fragwürdigen Strafstoß zugesprochen, der zum 2:0
durch Michael Thurk führte (70.). Dieser hatte
auch den ersten Treffer für die Schwaben
erzielt. Den Schlusspunkt setzte Elton da Costa
zum 3:0 (86.). Davor trafen Manuel Schäffler
(76.) und Fabian Johnson (79.) nur Aluminium.
Personal: Verletzungsbedingt
musste Trainer Uwe Wolf gegen den FC Augsburg
auf Mathieu Beda (Sprunggelenksverletzung),
Daniel Bierofka (Muskelprobleme), Danny Schwarz
(Kapselverletzung), Antonio Di Salvo
(Sehnenentzündung am Knie), Markus Schroth
(Aufbautraining) und Benjamin Schwarz
(Knieprobleme) verzichten. Florian Jungwirth,
Marvin Pourie, Christoph Burkhard und Torwart
Markus Krauss wurden für das Regionalliga-Team
abgestellt.
Spielverlauf: „Und täglich
grüßt das Murmeltier!" - Wie so oft in den
vergangenen Spielen mussten die Löwen frühzeitig
einen Rückstand hinnehmen. Hatten sie in der 17.
Minute noch Glück, als Imre Szabics nach einer
Ecke durch Tobias Werner von der rechten Seite
aus fünf Metern mit dem Kopf nur die Latte traf,
war es drei Minuten später passiert. Werner
hatte aus dem rechten Halbfeld fast von der
Außenlinie einen Freistoß schnell ausgeführt,
Lars Bender als einziger Löwe hatte Szabics vor
sich, der aber im Abseits stand, doch in seinem
Rücken stahl sich Michael Thurk unbehelligt in
den Strafraum, traf mit einem Flugkopfball
unhaltbar für Löwen-Keeper Michael Hofmann ins
linke untere Eck (20.). Es dauerte fast eine
halbe Stunde, bis die Weiß-Blauen zu ihrer
ersten Chance kamen. Antonio Rukavina flankte
von der rechten Grundlinie nach hinten, seine
flache Hereingabe war aber so scharf, dass
Fabian Johnson das Leder aus acht Metern nicht
kontrolliert per Direktabnahme traf, sodass
FCA-Torhüter Sven Neuhaus klären konnte (29.).
Drei Minuten später brannte es nach einer
direkten Kombination wieder vorm Löwen-Tor.
Mourad Hdiouad kam fast an der rechten
Grundlinie frei zum Flanken, doch Thurk konnte
das Leder aus sieben Metern nicht mehr drücken.
Es ging weit über die Querlatte (32.). Aber
insgesamt zu selten kamen die Sechziger vor der
Pause gefährlich vors Augsburger Tor - und noch
weniger zum Abschluss. Anders in der 38. Minute.
Johnson kam in zentraler Position aus 23 Metern
zum Schuss, Neuhaus hatte Probleme mit dem
gefährlichen Aufsetzer, konnte aber im
Nachfassen die Situation entschärfen.
Die Löwen begannen die 2. Halbzeit offensiver.
Für Sven Bender, der sich bei einem üblen Foul
von Werner in der 2. Minute bereits eine
Schienbeinprellung zugezogen hatte, aber bis zur
Pause durchhielt, kam Stürmer Manuel Schäffler
in die Partie. Und das Spiel wurde nun von
1860-Seite wesentlich aggressiver geführt.
Trotzdem kam Augsburg aus heiterem Himmel zur
nächsten Chance. Eine verunglückte Flanke von
Werner wollte Keeper Hofmann fangen, ließ den
Ball aber abprallen, das Leder trudelt die Linie
entlang, ehe es der 35-Jährige endgültig
aufnehmen konnte. Die Sechziger erarbeiteten
sich in dieser Phase eine Reihe von
Standardsituation. In der 58. Minute flankte
Rukavina einen Freistoß aus halblinker Position
vors Tor, der Ball wurde abgefälscht, doch
Schäffler am rechten Torraumeck war zu
überrascht, konnte nicht mehr kontrolliert
passen. Zwei Minuten später stand der 20-jährige
Löwen-Stürmer erneut im Mittelpunkt. Mit dem
Leder am Fuß rannte er in den FCA-Strafraum,
Patrick Mölzl kam von der Seite angestürmt,
rammte ihn ohne Chance auf den Ball mit dem
Oberkörper um, doch Schiedsrichter Michael
Kempter ließ trotz heftiger Proteste
weiterspielen. Damit sind die Löwen in dieser
Saison weiterhin ohne eigenen Elfmeter. Zwei
Minuten später klärte Thomas Kläsener eine
24-Meter-Freistoß aus halbrechter Position, den
Michael Schick ausführte, per Kopf in der Mauer
(62.). Wie aus heiterem Himmel eine Riesenchance
für die Schwaben auf der Gegenseite. Werner
hatte aus halblinker Position mit links aus 25
Metern einfach draufgehalten, das Leder knallte
an den rechten Innenpfosten des Löwen-Tors und
sprang von dort auf die linke Strafraumseite.
Schick wollte klären, der eingewechselte Otar
Khizaneishvili sprang dazwischen und fiel
theatralisch ohne Möglichkeit, den Ball zu
spielen. Zur Überraschung der Löwen entschied
Schiedsrichter Kempter sich diesmal für einen
Elfmeter. Thurk lief an, verlud Keeper Hofmann
und traf zum 2:0 (70.). Trotz dieses
Nachenschlags steckten die Löwen auch in der
Folge nicht auf, hatten aber nur noch zu zwei
Aluminiumtreffer. Nach einem Freistoß von
Rukavina aus halblinker Position kam Schäffler
sieben Meter vor dem FCA-Tor mit dem Kopf ans
Leder, traf aber nur die Latte (76.). Drei
Minuten später schoss Johnson per Direktabnahme
von der Strafraumgrenze mit links an den rechten
Pfosten (79.). Während die Löwen nicht mit dem
Ehrentreffer belohnt wurde, kamen die Schwaben
noch zum 3:0. Einen weiten Abschlag von Keeper
Neuhaus verlängerte Markus Thorandt mit dem
Kopfunglücklich in Richtung eigenes Tor. Der
eingewechselte Elton da Costa schaltete am
schnellsten, lief Torben Hoffmann und Rukavina
davon, traf aus 13 Metern ins rechte untere Eck
(86.)
Stimmen zum Spiel
Für Löwen-Coach Uwe Wolf war es „sehr
bitter, ein Derby mit 0:3 zu verlieren". Als
Schlüsselszene bezeichnete der 41-Jährige den
nicht gegebenen Elfmeter beim Stand von 0:1 in
der 60. Minute beim Foul an Manuel Schäffler.
„Zu diesem Zeitpunkt hätte das Spiel einen ganz
anderen Verlauf nehmen können. Die Mannschaft
hat nach dem Rückstand versucht, die Partie zu
drehen, ist dafür - weder mit einem Elfmeter,
noch beim Latten- und Pfostentreffer - belohnt
worden." Außerdem bemängelte Wolf, dass der
erste Gegentreffer aus einer Standardsituation
heraus fiel. „Da haben wir nicht aufgepasst.
Natürlich tut die Niederlage uns und unseren
Fans sehr weh. Ich kann die Enttäuschung gut
verstehen. Aber wir dürfen jetzt den Kopf nicht
in den Sand stecken, sondern müssen nach vorne
schauen. Wir haben am Freitag ein ganz wichtiges
Heimspiel gegen Hansa Rostock vor uns. Und beim
nächsten Auswärtsspiel in Wehen Wiesbaden wir
zum Punkten verdammt", so der Coach. „Jeder
Einzelne von uns ist sich der prekären Situation
bewusst."
Augsburgs Trainer Jos Luhukay hatte ein „richtig
gutes Derby" gesehen. „Meine Mannschaft erzielte
die Tore in den entscheidenden Momenten", lobte
der Niederländer seine Elf. „Das war ein sehr
wichtiger Sieg für uns, weil wir dadurch unsere
Konkurrenten im Abstiegskampf auf Abstand
hielten."
Löwen-Verteidiger Torben Hoffmann legte bewusst
den Finger in die Wunde und sprach davon, dass
sich die Mannschaft mitten im Abstiegskampf
befände. „Ich habe schon vor Wochen versucht,
meinen Mitspielern die Parallelen zur
Abstiegssaison 2003/2004 aufzuzeigen. Wir dürfen
nicht mit der Einstellung in die verbleibenden
Partien gehen, dass es ja noch genügend Spiele
gibt, um die restlichen Punkte zu holen."
Deswegen redet der 34-Jährige Tacheles: „Gegen
Rostock ist Abstiegskampf pur. Die sind nur noch
zwei Punkte hinter uns. Jeder sollte sich
deshalb klar machen, wie wichtig dieses Spiel
für uns und den Verein ist."
Sein 36-jähriger Kollege Michael Hofmann blies
ins gleiche Horn. „Für uns gibt es jetzt keine
Ausreden oder Alibis mehr. Der Fokus darf jetzt
nur noch auf dem Spiel gegen Rostock liegen. Nur
das zählt, sonst Nichts!" Der Torwart bedauerte,
dass der Gegner erneut durch eine
Standardsituation zu einem „leichten Tor" kam.
„Wir schaffen es einfach nicht, unsere Linie so
über 90 Minuten durchzuziehen, wie wir es uns
vor dem Spiel vornehmen. Und dann haben wir noch
Pech. Erst gibt es für uns keinen Elfmeter, auf
der Gegenseite schon."
Dagegen wertete der zweifache Torschütze der
Augsburger, Michael Thurk, den Sieg über die
Löwen als „großer, großer Schritt" in Richtung
Klassenerhalt. „Wir haben uns im Gegensatz zum
Spiel in Fürth, wo wir etwas geschlafen haben,
gegen Sechzig als Einheit präsentiert. Wir waren
da, haben aus einem Standard das 1:0 gemacht. In
der 2. Halbzeit sind wir dann kluge Konter
gefahren", freute sich der Torjäger über den
Spielverlauf und die drei Punkte.
FCA:
30 Neuhaus - 2 Hegeler, 23 Sinkala, 6 Kläsener, 17 L.
Müller - 13 Werner, 22 Mölzl, 18 Hdiouad, 7 Baier - 9
Szabics, 27 Thurk. Ersatz: Kruse (Tor) - 3 Khizaneishvilli, 5 Hertzsch, 8 Kioyo, 10
da Costa, 20 C. Müller, 28 Strauß, 36 Hain.
1860:
1 Hofmann - 25 Ledgerwood, 16 Thorandt, 4 Hoffmann, 3
Schick - 17 S. Bender, 22 L. Bender- 2 Rukavina, 33
Johnson, 14 Holebas - 11 Lauth. Ersatz:
12 Tschauner - 10 Rösler, 15 Aigner, 19 Ghvinianidze, 24
Gulan, 26 Baumgartlinger, 27 Schäffler.
Wechsel:
Khizaneishvili für Szabics (65.), Da Costa für Werner
(78.), Hain für Thurk (87.) - Schäffler für S. Bender
(46.), Aigner für Holebas (61.), Rösler für L. Bender
(75.).
Tore:
1:0 Thurk (20.), 2:0 Thurk (70., Foulelfmeter), 3:0 da
Costa (86.).
Gelbe Karten:
Werner, Hdiouad, Sinkala, Mölzl - Rukavina, Ledgerwood.
Zuschauer:
29.800 im Rosenaustadion.
Schiedsrichter:
Michael Kempter (Sauldorf); Assistenten: Jan-Hendrik
Salver (Stuttgart), Arno Blos (Altbach).
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Löwen laufen erneut Rückstand hinterher
Erneut klappte es für die Löwen nicht
mit einem Auswärtssieg beim 1:1 in Oberhausen.
Nach dem frühen Rückstand durch den Treffer von
Christopher Nöthe in der 13. Minute kamen sie
zwar noch vor der Pause durch Torben Hoffmann
zum Ausgleich, aber insgesamt konnten sie ihre
optische Überlegenheit nicht in Chancen
ummünzen. In der Schlussminute hatten sie sogar
Glück, dass es beim Remis blieb.
Personal: Löwen-Coach Uwe Wolf
musste in Oberhausen auf Mathieu Beda
(Prellung), Daniel Bierofka (Muskelprobleme),
Danny Schwarz (Kapselverletzung), Antonio Di
Salvo (Sehnenentzündung am Knie), Sascha Rösler
(Aufbautraining), Markus Schroth
(Aufbautraining) und Benjamin Schwarz
(Knieprobleme) verzichten. Kurzfristig fiel auch
noch Mathieu Beda (Prellung) aus. Marvin Pourie
war bereits am Freitag aus dem Kader gestrichen
worden, Florian Jungwirth, Christoph Burkhard
und Markus Krauss spielten beim 4:0-Erfolg der
U23 beim 1. FC Nürnberg II.
Spielverlauf: Wie so oft in den
letzten Spielen, mussten die Löwen auch in
Oberhausen einem frühen Rückstand
hinterherlaufen. Noch nicht einmal eine
Viertelstunde war gespielt, als Löwen-Keeper
Michael Hofmann das Leder aus dem Netz holen
musste. Christopher Nöthe kam nach einem
sehenswerten Doppelpass mit Benjamin Schüßler
erneut ans Leder, überlief die Innenverteidigung
der Sechziger und zielte aus 14 Metern genau ins
obere rechte Kreuzeck zur 1:0-Führung für RWO
(13.). Beinahe wäre vier Minuten später den
Weiß-Blauen der Ausgleich gelungen. Nach einem
Doppelpass zwischen Fabian Johnson und Benjamin
Lauth kam der Löwen-Torjäger aus 15 Metern zum
Abschluss, doch sein unplatzierter Schuss
stellte Sören Pirson im Oberhausener Tor vor
keine allzu großen Probleme (17.). Die nächste
gefährliche Szene spielte sich vor dem Löwen-Tor
ab. Markus Kaya hatte einen Freistoß aus dem
Halbfeld gefährlich an den Strafraum geflankt,
jedoch verfehlte Nöthe mit seinem
18-Meter-Schuss deutlich das Tor (31.). Der
mittlerweile aufgrund der Spielanteile verdiente
Ausgleich gelang den Sechzgern in der 39.
Minute. Michael Schick hatte eine Ecke von der
rechten Seite mit links gefährlich vors Tor
gedreht, Torben Hoffmann stieg am zweiten
Pfosten am höchsten, köpft den Ball aus sechs
Metern zum 1:1 in die Maschen. Kurz vor dem
Halbzeitpfiff besaßen die Weiß-Blauen die
Riesenchance zur Führung. Erneut war ein
gefährlicher Standard von Schick der
Ausgangspunkt. Der Freistoß des 21-Jährigen
fälschte Lars Bender am Torraum noch gefährlich
ab, doch RWO-Keeper Pirson reagierte glänzend,
wehrte den Ball ab (45.).
Die Zuschauer sahen nach der Pause ein
engagiertere Löwen-Mannschaft. Vom Wiederanpfiff
weg dominierten sie den Durchgang, ohne sich
aber klare Chancen zu erspielen. In der 50.
Minute war es erneut ein gefährlich von Schick
vors Oberhausener Tor getretener Freistoß, der
für Aufregung sorgte. Doch diesmal brachte kein
Sechzger den Fuß dazwischen. Auf der Gegenseite
kam Schüßler nach einer Kaya-Ecke am
Strafraumeck zum Schuss, aber das Leder strich
einen halben Meter über die Querlatte des
1860-Tores (52.). In der 71. Minute gab es einen
Freistoß für die Löwen aus halblinker Position -
wie immer eine Sache für Rechtsfuß Antonio
Rukavina. Aus 20 Metern drehte er mit rechts das
Leder gefährlich in den Strafraum, aber auch
diesmal kam kein Löwe an den Ball (71.). Nach
dieser Szene tat sich wenig auf dem Spielfeld.
Beide Mannschaften schienen sich mit der
Punkteteilung abgefunden zu haben- bis zur
Schlussminute. Dann wäre beinahe den Rot-Weißen
der Siegtreffer gelungen. Mike Terranova passte
den Ball von halbrechts in den Strafraum, der
kurz zuvor eingewechselte Julian Lüttmann stand
plötzlich alleine vor 1860-Keeper Hofmann,
scheiterte aber aus kurzer Distanz an dem
Routinier (90.). Nach dieser Szene mussten die
Löwen sogar mit dem einen Punkt zufrieden sein!
Stimmen zum Spiel
„Unterm Strich ist es eine gerechte
Punkteteilung", musste Löwen-Trainer Uwe Wolf
feststellen. „Die 1. Halbzeit ging an
Oberhausen. Meine Mannschaft kam nicht richtig
ins Spiel, auch weil sie in punkto
Laufbereitschaft gegen den Ball zu wenig bot."
Das hätte sich, so Wolf, nach der Pause
grundlegend geändert. „Da waren wir viel agiler
und präsenter auf dem Platz, aggressiver in den
Zweikämpfen. Uns war kein Weg zu weit. In der 2.
Halbzeit hat sich die Mannschaft so präsentiert,
wie ich das von ihr erwarte. Sie hat viel ins
Spiel investiert und sich so den Punkt
verdient."
RWO:
21 Pirson - 2 Uster, 5 B. Reichert, 16 Schlieter - 6
Falkenberg, 20 Kruse, 3 Embers - 27 Schüßler, 23 Kaya -
10 Terranova, 18 Nöthe. Ersatz: 1 Semmler (Tor) - 7 Stoppelkamp, 9 Lüttmann, 14
T. Reichert, 19 Heppke, 22 Celik, 31 de Cock.
1860:
1 Hofmann - 2 Rukavina, 16 Thorandt, 4 Hoffmann, 3
Schick - 22 L. Bender, 17 S. Bender - 15 Aigner, 33
Johnson - 11 Lauth, 27 Schäffler. Ersatz:
12 Tschauner (Tor) - 14 Holebas, 19 Ghvinianidze, 24
Gulan, 25 Ledgerwood, 26 Baumgartlinger, 35 Fetsch.
Wechsel:
Heppke für Schüßler (71.), de Cock für Kaya (81.),
Lüttmann für Nöthe (89.) - Holebas für Schäffler (59.),
Ledgerwood für Aigner (75.), Fetsch für Lauth (89.).
Tore:
1:0 Nöthe (13.), 1:1 Hoffmann (39.).
Gelbe Karten:
Rukavina, Schick, L. Bender.
Zuschauer:
5.000 im Niederrheinstadion.
Schiedsrichter:
Holger Henschel (Braunschweig); Assistenten: Kuno
Fischer (Leer), Arne Aarnink (Nordhorn).
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Dramatik pur zwischen Löwen und Roten Teufeln
Es war kein gewöhnliches 1:1 zwischen
dem TSV 1860 München und dem 1. FC
Kaiserslautern, sondern ein Spiel das - gerade
in der Schlussphase - an Dramatik nichts zu
Wünschen übrig ließ. Michael Schick hatte die
Löwen durch einen sehenswerten Freistoß aus 20
Metern in Führung gebracht (6.), Erik Jendrisek
glich in der 27. Minute aus.
Personal: Im Heimspiel gegen
den FCK musste Trainer Uwe Wolf auf Daniel
Bierofka (Muskelprobleme), Danny Schwarz
(Kapselverletzung im Sprunggelenk), Antonio Di
Salvo (Sehnenentzündung am Knie), Sascha Rösler
(Trainingsrückstand), Markus Schroth
(Aufbautraining), Benjamin Schwarz
(Knieprobleme) und Markus Krauss (Teileinriss
Innenband im Knie) verzichten. Spielverlauf: Diesmal waren die
Löwen von Beginn an hellwach und schafften zu
Hause eine schnelle Führung. Dazu diente eine
Standardsituation. Einen Freistoß aus halblinker
Position zirkelte Michael Schick mit links über
die Mauer, traf genau unter die Latte des kurzen
Ecks. „Unhaltbar", nannte später FCK-Trainer
Milan Sasic diesen Treffer (6.). Bereits drei
Minuten später hätten die Weiß-Blauen nachlegen
können. Lars Bender spielte aus einer
Kontersituation steil auf die rechte Seite, wo
Manuel Schäffler gestartet war. Der 20-Jährige
drang halbrechts in den Strafraum ein, wollte
auf den mitgelaufenen Benjamin Lauth am zweiten
Pfosten flanken, aber das Zuspiel landete im
Tor-Aus (9.). Eine gute Chance vertan! Aber auch
die Gäste hatten ihre Möglichkeiten in dem
munteren Spiel. In der 17. Minute setzte sich
Alexander Bugera auf der linken Seite durch,
flankte an den zweiten Pfosten, wo Kai Hesse aus
kurzer Distanz frei zum Schuss kam, aber
Löwen-Keeper Michael Hofmann per Reflex glänzend
reagierte. Zehn Minuten später war aber auch er
machtlos. Diesmal war es Hesse selbst, der auf
der rechten Seite zum Flanken kam. Die flache
Hereingabe erlief sich Erik Jendrisek im
Laufduell mit Torben Hoffmann, drückte aus
sieben Metern das Leder unhaltbar für Keeper
Hofmann ins rechte untere Eck zum 1:1ein (27.)
Danach hatten die Pfälzer die Oberhand, doch
Tore fielen bis zur Pause keine mehr. Im zweiten Durchgang waren zunächst wieder die
Löwen am Drücker. In der 52. Minute besaß Fabian
Johnson die Chance zur erneuten Führung. Lauth
hatte Stefan Aigner auf dem rechten Flügel
angespielt, der flankte quer durch den gesamten
Strafraum, Johnson kam auf der linken Seite ans
Leder, sein Neun-Meter-Schuss aus spitzem Winkel
konnte Torhüter Sippel gerade noch mit dem Fuß
parieren. Fünf Minuten später passte Johnson auf
Lauth, der leitete direkt auf halbrechts zu
Schäffler weiter. Ein FCK-Verteidiger konnte
aber gerade noch vor dem schussbereiten
Löwen-Stürmer zur Ecke klären. Diese flankte
Antonio Rukavina an den ersten Pfosten, wo
Schäffler ans Leder kam, doch sein Kopfball
wurde erneut geblockt (57.). In die
Löwen-Drangphase hinein konterten die Gäste.
Anel Dzaka spielte Jendrisek auf halblinks im
Strafraum an, dessen Schuss aus zwölf Metern
landete jedoch am linken Außennetz (60.). Vier
Minuten später drehte Dzaka aus halblinker
Position einen Freistoß gefährlich vors
Löwen-Tor, Dario Damjanovic verpasste das Leder
freistehend am Torraum nur knapp (64.). Noch
größer war die Chance zur Führung für die
Pfälzer in der 67. Minute. Bugera hatte von
links über die Abwehr geflankt, Hesse kam völlig
unbedrängt am zweiten Pfosten aus sechs Metern
zum Kopfball, konnte das Leder aber nicht
platzieren. Aber die Schlussviertelstunde sollte
noch intensiver und spannender werden, als die
75 Minuten zuvor. Eingeläutet wurde sie von
einem Pfostentreffer durch Lars Bender. Nach
einem Freistoß von halbrechts, den Schick mit
links hoch in die Mitte flankte, konnte Sippel
das Leder nicht festhalten. Das fiel Lars Bender
vor die Füße, der aus acht Metern nur den linken
Innenpfosten traf (76.). In der 84. Minute gab
es nach einem unnötigen Foul von Mathieu Beda 22
Meter vor dem Löwen-Tor einen Freistoß für die
Roten Teufel. Dzaka schoss den Ball in die
Mauer. Plötzlich ertönte ein Pfiff und
Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigte zum Entsetzen
der Sechzger auf den Elfmeterpunkt. Der
Unparteiische wollte ein absichtliches Handspiel
von José Holebas gesehen haben (84.). Dzaka lief
an, Hofmann ahnte die Ecke und hielt den Elfer
(85.). Aber damit der Aufregung nicht genug.
Drei Minute später eine krasse Fehlentscheidung
des Schiedsrichtergespanns gegen die Löwen.
Lauth war mustergültig freigespielt worden,
Torhüter Sippel konnte gerade noch außerhalb
seines Strafraums vor dem Löwen-Torjäger mit
einer Grätsche klären. Das Leder kam zu Johnson,
der aus 30 Metern den Ball mit viel Gefühl aufs
leere Tor hob. Das Leder sprang an die
Unterkante der Latte, anschließend hinter der
Linie auf und dann wieder zurück in den Torraum.
Doch die Fahne von Linienrichter Markus Häcker
blieb unten (88.). Eine Fehlentscheidung, die
letztlich den TSV 1860 zwei Punkte kostete und
Kaiserslautern weiter im Aufstiegsrennen hält!
Stimmen zum Spiel
Löwen-Trainer Uwe Wolf fand, dass sein Team gut
ins Spiel gekommen sei. „Das war ein super
Freistoß von Michael Schick. Das war genau der
Grund, wieso ich ihn zu den Profis geholt habe",
so der 41-Jährige zum ersten Zweitliga-Treffer
des 20-Jährigen. „Leider haben wir es versäumt,
drei Minuten später nachzulegen, als Manuel
Schäffler den Pass auf Benny Lauth unsauber
gespielt hat. Beim 1:1 sind wir in einen Konter
gelaufen, haben danach den Rhythmus verloren."
Nach der Pause habe sein Team wieder mehr ins
Spiel investiert. „Da hat die Laufbereitschaft
gestimmt. Natürlich sind wir mit dem einen Punkt
nicht so zufrieden wie der FCK. Ich wünsche mir,
dass wir mal wieder ein reguläres Tor auch
anerkannt bekommen", sagte Wolf mit Blick auf
die Szene in der 88. Minute. „Schade, dass der
Linienrichter nicht die Schnelligkeit von Fabian
Johnson besaß", monierte er die schlechte
Position des Assistenten an der Außenlinie.
„Vielleicht sollte man beim DFB mal die
Fitnessregeln etwas strenger ansetzen." Unterm
Strich lobte er seine Mannschaft. „Sie hat ein
klasse Fußballspiel abgeliefert. Diese Partie
hat gezeigt, dass beide Traditionsvereine
eigentlich in die Erste Liga gehören."
Lauterns Coach Milan Sasic geriet sogar mit
Blick auf die 90 Minuten ins Schwärmen. „Es gibt
gute Gründe ins Stadion zu kommen und Fußball zu
gucken", so der 50-Jährige. „Heute hat es sich
sicher für alle Zuschauer gelohnt. Es wurde
alles geboten: Enttäuschung und Freude - in
beide Richtungen. Wenn mich jemand fragen würde,
was mir lieber wäre, zwei Punkte mehr oder so
ein Spiel, ich müsste ernsthaft überlegen!"
Sasic sah sein Team in der 1. Halbzeit bereits
im Vorteil. „Sechzig ist aber durch einen
Standard in Führung gegangen. Das ist uns nicht
das erste Mal in dieser Spielzeit passiert",
ärgerte sich der Kroate. „Aber wir hatten danach
noch einige Top-Chancen. Ich habe heute eine
Lauterer Mannschaft gesehen, die alles versucht
und Fußball gespielt hat. Auch in der 2.
Halbzeit haben wir mehr investiert als der
Gegner, auch wenn Sechzig ein Tor geschossen
hat, das der Schiedsrichter zu unrecht nicht
gegeben hat." „Das 1:1 ist nicht genug", ärgerte sich
Löwen-Torhüter Michael Hofmann, der seinen
vierten Elfmeter in seiner Profi-Karriere hielt,
davon allein drei gegen Kaiserslautern! Die
Entscheidung, die zum Strafstoß führte, konnte
er nicht ganz nachvollziehen. „Es ist immer
schwer, einen Elfmeter gegen einen Spieler zu
pfeifen, der in der Mauer steht. Der
Schiedsrichter hätte uns wenigstens ein Happyend
bescheren können, wenn er das Tor von Fabian
Johnson pfeift." Aufgrund der guten
Mannschaftsleistung sei der Punkt zu wenig. „Die
permanenten 1:1-Unentschieden zu Hause bringen
uns auf Dauer nicht weiter. Gegen Oberhausen und
Augsburg brauchen wir Minimum drei Punkte, damit
der Verein frühzeitig für die kommende Saison
planen kann." Kapitän Benjamin Lauth fand das Unentschieden
ärgerlich. „Zum Schluss gab es ein paar
Entscheidungen gegen uns, die ich anders gesehen
habe. Aufgrund der letzten Minuten hätten wir
den Sieg verdient", so das Fazit des
27-Jährigen. Zum nicht gegebenen Treffer meinte
Lauth: „Bei so einem langen Ball sollte der
Linienrichter eigentlich sehen, dass er hinter
der Linie ist." Man hätte das Heimspiel gerne
gewonnen, „aber wenigstens verlieren wir die
Spiele zu Hause nicht mehr", gewann der Stürmer
der Punkteteilung etwas Gutes ab. Er habe, was
die Einstellung betrifft, eine gute
Löwen-Mannschaft gesehen. „Das Auftreten gegen
Kaiserslautern müssen wir in die Auswärtsspiele
mitnehmen. Wir sind besser als Oberhausen. Das
müssen wir aber auf dem Platz zeigen", fordert
der Stürmer von sich und seinen Kollegen.
„Eigentlich wollte ich nie mehr was zu
Schiedsrichtern sagen", echauffierte sich Torben
Hoffmann. „Die pfeifen Dinge, die es gar nicht
gibt, und klare Sachen sehen sie nicht!" Für die
Zuschauer hatte er aber ein Kompliment parat.
„Das war Wahnsinn, wie sie uns nach vorne
gepusht haben. Mit dem einen Punkt können wir
nicht zufrieden sein. Wir hatten Möglichkeiten,
dieses Spiel zu gewinnen. Diese grenzwertigen
Entscheidungen haben uns letztlich den Dreier
gekostet." Nach dem gehaltenen Elfmeter durch
Michael Hofmann sei nochmals ein Ruck durch die
Mannschaft gegangen. „Leider sind wir aber dafür
nicht belohnt worden."
1860:
1 Hofmann - 2 Rukavina, 16
Thorandt, 4 Hoffmann, 3 Schick -
22 L. Bender, 6 Beda - 15
Aigner, 33 Johnson - 11 Lauth,
27 Schäffler. Ersatz:
12 Tschauner (Tor) - 14 Holebas,
17 S. Bender, 18 Pourie, 19
Ghvinianidze, 24 Gulan, 25
Ledgerwood.
1. FCK:
1 Sippel - 38 Kotysch, 5 Amedick,
3 Damjanovic, 17 Bugera - 21
Demai - 23 Dick, 10 Dzaka, 15
Simpson - 24 Hesse, 26 Jendrisek.
Ersatz:
29 Trapp (Tor) - 2 Ouattara, 8
Sam, 11 Fuchs, 20 Paljic, 30
Müller, 37 Pinheiro.
Wechsel:
Holebas für Schäffler (75.),
S.Bender für Aigner (82.) -
Paljic für Simpson (81.), Fuchs
für Hesse (90.), Pinheiro für
Dzaka (90.).
Tore:
1:0 Schick (6.), 1:1 Jendrisek
(27.).
Gelbe Karte:
Thorandt, Hoffmann, L. Bender,
Lauth - Damjanovic, Hesse, Dzaka,
Jendrisek, Amedick, Kotysch.
Zuschauer:
25.100 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Manuel Gräfe (Berlin);
Assitenten: Markus Häcker (Pentz),
Daniel Siebert (Berlin).
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Früher Rückstand kostet Punkte
Erneut kein Ertrag für die Löwen bei der
2:3-Niederlage in Koblenz. Bereits in der 4.
Minute brachte Darko Maletic die Gastgeber in
Führung, Matthew Taylor erhöhte in der 33.
Minute auf 2:0. Nach der Pause verkürzte
zunächst Benny Lauth mit seinem 12.
Saisontreffer auf 1:2 (53.). Dann ging's Schlag
auf Schlag: Taylor traf mit seinem zweiten
Treffer zum 3:1 (65.), Beda verkürzte im
Gegenzug zum Endstand (66.).
Personal: Verletzungs- oder
krankheitsbedingt musste Löwen-Trainer Uwe Wolf
in Koblenz auf Daniel Bierofka (Muskelprobleme),
Antonio Di Salvo (Sehnenentzündung am Knie),
Stefan Aigner (Grippe), Mate Ghvinianidze
(Bronchitis), Markus Schroth (Aufbautraining),
Lars Bender (Muskelfaserriss), Benjamin Schwarz
(Knieprobleme) und Markus Krauss (Teileinriss
Innenband im Knie) verzichten. Marvin Pourie
weilt derzeit mit der deutschen U18 bei einem
internationalen Turnier in den Vereinigten
Arabischen Emiraten. Spielverlauf: Wie schon in den
vorhergehenden Spielen mussten die Löwen einen
frühen Rückstand verkraften. Nikola Gulan machte
bei seinem Zweitliga-Debüt in der 4. Minute
keine gute Figur. Auf der rechten Angriffsseite
konnte Darko Maletic ungestört einen Pass von
Manuel Hartmann annehmen, zog danach an Gulan
vorbei in die Mitte, schoss an der
Strafraumgrenze aus halbrechter Position mit
links, Sven Bender versuchte den Ball noch zu
blocken, nahm dabei dem Torwart die Sicht. Der
aufsetzende Schuss rutschte anschließend
Löwen-Keeper Michael Hofmann unglücklich über
die Hände, schlug ins rechte Eck zum 1:0 für
Koblenz ein. Fast im Gegenzug hätte José Holebas
das Ergebnis egalisieren können. Doch bei seinem
Neun-Meter-Schuss aus halblinker Position wurde
der 24-Jährige bedrängt, traf nur das linke
Außennetz (5.). In der 17. Minute kamen die
Sechziger durch einen Standard zur nächsten
Chance. Aus halblinker Position versuchte
Antonio Rukavina den Ball mit rechts aufs rechte
Kreuzeck zu zirkeln, das Leder ging aber knapp
über den Querbalken. Zwei Minuten später war es
Holebas, der am linken vorderen Strafraumeck
einen hohen Ball per Kopf verlängerte, Benjamin
Lauth war von rechts nach links gekreuzt, kam
ans Leder. Sein Neun-Meter-Schuss aus spitzem
Winkel konnte Torhüter David Yelldell jedoch mit
dem Arm abwehren. Koblenz versuchte es immer
wieder mit hohen Bällen in den Rücken der
Löwen-Innenverteidigung. So auch in der 22.
Minute. Du-Ri Cha hatte auf Taylor gepasst,
Markus Thorandt klärte, passte dabei aber genau
zu Maletic auf der rechten Seite. Der lief
erneut mit dem Ball in die Mitte, ohne dass er
angegriffen wurde, jedoch konnte Keeper Hofmann
seinen Schuss aus 18 Metern abwehren, aber nicht
klären. Njazi Kuqi setzte nach, prallte
anschließend im Luftkampf mit dem
Löwen-Schlussmann zusammen. Hofmann wurde
zunächst behandelt, spielte weiter, doch zwei
Minuten später im Anschluss an eine Ecke musste
der 36-Jährige endgültig passen. Erste Diagnose:
Innenbandverletzung im Knie. Für ihn kam Philipp
Tschauner. Den ersten Ballkontakt hatte der
23-Jährige in der 33. Minute, als er den Ball
aus dem Netz holen musste. Marco Lomic hatte
eine Ecke von links halbhoch vors Tor gespielt,
Taylor kam mit der Fußspitze vor Sven Bender an
den Ball, traf aus sieben Metern zum 2:0. Es war
zu diesem Zeitpunkt der dritte Torschuss für die
Rheinländer. In der dritten Minute der
Nachspielzeit besaß Lauth die Riesenmöglichkeit
zum Anschlusstreffer. Holebas hatte von links
auf den zweiten Pfosten geflankt, der
Löwen-Torjäger nahm den Ball mit dem Rücken zum
Tor aus der Luft an, drehte sich blitzschnell um
seinen Gegenspieler, schoss aus neun Metern,
traf aber nur an den linken Innenpfosten.
Die 2. Halbzeit gingen die Löwen wesentlich
offensiver als den ersten Durchgang an. Aber
erneut beschworen sie in der 48. Minute eine
brenzlige Situation selbst herauf. Erst flankte
Zoltan Stieber relativ ungehindert von links
quer durch den 1860-Strafraum, dann stahl Martin
Forkel sich aus dem Rücken von Gulan nach vorne,
kam aber nicht optimal an den Ball, sodass
Tschauner retten konnte. Fünf Minuten später
dann der Anschluss für die Sechziger. Fabian
Johnson hatte den Ball hoch über die
TuS-Verteidigung in den Strafraum gelupft, Lauth
setzte sich halblinks im Zweikampf gegen Cha
durch, traf aus neun Metern ins lange Eck zum
2:1 (53.). Keine 60 Sekunden später die
Riesenchance für Manuel Schäffler zum Ausgleich.
Nach Antonio Rukavinas Flanke von der rechten
Seite kam der 20-Jährige am Torraum frei ans
Leder, aber sein Flugkopfball konnte TuS-Keeper
Yelldell parieren (54.). Statt auszugleichen,
mussten die Löwen in der 65. Minute erneut einen
Zwei-Tore-Rückstand hinnehmen. Wiederum war es
Lomic, der einen Freistoss von der linken Seite
vors Tor flankte, erneut sprintete Taylor in den
Ball, traf diesmal per Flugkopfball aus acht
Metern zum 3:1. Die Löwen gaben sich nicht auf,
konnten keine 90 Sekunden später bereits
verkürzen. Einen Rukavina-Eckball von links mit
dem rechten Fuß vors Tor gedreht verlängerte
Mathieu Beda am kurzen Pfosten mit dem Kopf,
TuS-Verteidiger Hartmann hatte noch die Schulter
dazwischen, sodass der Ball unhaltbar für
Yelldell den Weg ins lange Eck zum 3:2 fand
(66.). In der verbleibenden Zeit versuchten die
Löwen zwar immer wieder die Koblenzer unter
Druck zu setzen, aber letzlich fehlte die
Passgenauigkeit und die Kraft gegen eine kompakt
stehende Defensive der Rheinländer. Diese hatten
ihrerseits in der Nachspielzeit die große
Chance, alles klar zu machen. Einen weiten Ball
erlief sich Kuqi, der alleine auf Tschauner
zusteuerte, doch der Löwen-Keeper konnte gegen
den baumlangen Angreifer klären (90.). So stand
das Team von Uwe Wolf erneut mit leeren Händen
da, obwohl es nach Spielanteilen mindestens
einen Punkt hätte mitnehmen können.
Stimmen zum Spiel
Löwen-Trainer Uwe Wolf war nach der
Niederlage in Koblenz sehr von seinem Team
enttäuscht. „Wir hatten uns in Koblenz viel
vorgenommen", sagte der 41-Jährige, der schon
früh umstellen musste. „Die Herausnahme von
Danny Schwarz war taktisch bestimmt. Ich wollte
einen zweiten Stürmer bringen. Manuel Schäffler
hat vorne für die erwartete Belebung
gesorgt."Sein Team habe sich auch nach dem
0:2-Rückstand nicht aufgegeben. „Nach dem 1:2
sind wir gut zurückgekommen, haben es aber
verpasst, durch die Riesenchance von Schäffler
gleich das 2:2 nachzulegen. Aufgrund der 2.
Halbzeit wäre ein Punkt verdient gewesen."
Angesprochen auf die Zuordnung bei den beiden
Gegentoren nach einem Freistoß bzw. Eckball
meinte Wolf: „Ich werde keinen öffentlich bloß
stellen. Wir werden das intern analysieren. Aber
jeder Einzelne muss sich hinterfragen." Für ihn
sei diese Niederlage sehr lehrreich gewesen.
„Ich weiß jetzt, auf welche Spieler ich in
Zukunft bauen kann, wer für 1860 durchs Feuer
geht. Insofern habe ich wichtige Erkentnisse
gewonnen. Zwei weitere positive Dinge konnte Wolf in
Koblenz verzeichnen. Zum einen gelang Benjamin
Lauth unter Wolf als Cheftrainer in seinem
sechsten Spile bereits sein fünfter Treffer
(Wolf: „Benny ist auf einem guten Weg!"), zum
anderen erlebte der Fußball-Lehrer erstmals den
Schlusspfiff als Cheftrainer bei einem
Auswärtsspiel am Spielfeldrand mit. Sogar
Schiedsrichter-Obmann Eugen Striegel gratulierte
dem Löwen-Trainer dazu und erklärte, dass er
sich „vorbildlich" verhalten hätte. Nicht ganz so vorbildlich war sein Pendant auf
Koblenzer Seite, Uwe Rapolder, der von
Schiedsrichter Sascha Thielert (Hamburg)
eindringlich ermahnt worden war. Der Jubilar,
der gegen den TSV 1860 zum 200. Mal bei einem
Zweitliga-Spiel als Trainer auf der Bank saß,
sprach von einer verdienten Führung seines Teams
zur Pause. „Aber Sechzig hat nie aufgesteckt.
Zudem hat der ein oder andere meiner Spieler in
der 2. Halbzeit weiche Knie bekommen. Das war
teilweise die nackte Angst", resümierte der
50-Jährige. „Am Ende waren wir froh, dass wir
das Spiel gewonnen haben. Aber wir wissen, dass
wir bis zum letzten Spieltag um den
Klassenerhalt kämpfen müssen." Löwen-Kapitän Benjamin Lauth monierte einmal
mehr die fehlende Konzentration zu Beginn des
Spiels. „Es kann eigentlich nicht sein, dass wir
schon wieder nach wenigen Minuten zurückliegen
und einem Rückstand hinterherrennen müssen. Das
musste ich in dieser Saison schon fünf-,
sechsmal sagen. Es ist immer das Gleiche: 1:0
für den Gegner, und dann beginnt das
Hinterherlaufen. Dann wird es natürlich schwer.
Aber auch nach dem 0:2 haben wir versucht, das
Spiel zu drehen. Wir hatten auch die Chancen,
die wir aber leider nicht genutzt haben, wie ich
direkt vor der Halbzeit oder Manuel nach dem
1:2. Das waren die beiden Schlüsselszenen des
Spiels", so das Resumee des 27-Jährigen.
Innenverteidiger Torben Hoffmann ärgerte sich
besonders über die beiden Gegentore nach
Standards. „Aus dem Spiel heraus haben wir wenig
zugelassen", so der 34-Jährige. „Bei Standards
gibt es eine klare Zuordnung. Da müssen wir viel
konzentrierter und konsequenter zu Werke gehen."
Dem Gegner habe man es nach dem Rückstand zu
leicht gemacht, den Vorsprung zu verteidigen.
„Wir haben zu viele lange Bälle geschlagen und
zu wenig über die Flügel gespielt", monierte der
gebürtige Kieler. „Der Wille war da, aber
letztlich hat das Durchsetzungsvermögen
gefehlt."
TuS:
1 Yelldell - 22 Cha, 24 Mavric, 5
Bajic, 13 Lomic - 23 Maletic, 6
Hartmann, 27 Göderz, 17 Stieber - 35
Taylor, 9 Kuqi. Ersatz:
31 Rickert (Tor) - 3 Wiblishauser, 7
Gambino, 8 Forkel, 15 Ndjeng, 20
Fischer, 38 Stahl.
1860:
1 Hofmann - 2 Rukavina, 16 Thorandt,
4 Hoffmann, 24 Gulan - 17 S. Bender,
6 Beda - 33 Johnson, 8 D. Schwarz,
14 Holebas - 11 Lauth. Ersatz:
12 Tschauner (Tor) - 3 Schick, 10
Rösler, 20 Burkhard, 25 Ledgerwood,
26 Baumgartlinger, 27 Schäffler.
Wechsel:
Wiblishauser für Maletic (35.),
Forkel für Göderz (46.), Stahl für
Taylor (71.) - Tschauner für Hofmann
(24.), Schäffler für D. Schwarz
(39.), Rösler für S. Bender (77.).
Tore:
1:0 Maletic (4.), 2:0 Taylor (33.),
2:1 Lauth (53.), 3:1 Taylor (65.),
3:2 Beda (66.).
Gelbe Karten:
Yelldell -.
Zuschauer:
10.991 im Stadion Oberwerth.
Schiedsrichter:
Sascha Thielert (Hamburg);
Assistenten: Malte Dittrich
(Bremen), Marek Preuß (Hamburg).
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05.04.2009 | 16:00 Uhr
Löwen mit zwei Gesichtern
Die Löwen zeigten gegen den VfL
Osnabrück beim 1:1 zwei Gesichter. Nach einer
„desolaten Leistung" (Uwe Wolf) in der 1.
Halbzeit und dem Treffer durch Matthias Heidrich
lagen die Sechziger vollkommen verdient mit 0:1
zurück (15.). Im zweiten Durchgang machten die
Weiß-Blauen mächtig Druck, kamen durch den 11.
Saisontreffer durch Benjamin Lauth in der 57.
Minute zum gerechten Ausgleich.
Personal: Trainer Uwe Wolf
musste im Heimspiel gegen Osnabrück auf Antonio
Rukavina (Gelb-Sperre), Daniel Bierofka
(Schambeinentzündung), Antonio Di Salvo
(Sehnenentzündung am Knie), Mate Ghvinianidze
(Grippe), Markus Schroth (Aufbautraining), Lars
Bender (Muskelfaserriss) und Markus Krauss
(Teileinriss Innenband im Knie) verzichten.
Nicht für den 18-Mann-Kader berücksichtigt waren
Florian Jungwirth, Christoph Burkhard und
Benjamin Schwarz. Spielverlauf: Die Löwen
präsentierten sich von Beginn an mit einer hohen
Fehlerquote, ließen sich von den aggressiv
auftretenden Gästen immer wieder den Schneid
abkaufen, standen viel zu weit vom Gegner weg.
Folgerichtig hatte Osnabrück immer wieder
Chancen, während die Weiß-Blauen kaum vors VfL
Tor kamen. Die erste gefährliche Situation
mussten die Löwen in der 5. Minute überstehen.
Dominic Peitz kam am Strafraum halblinks an den
Ball, zog Richtung Grundlinie, flankte
anschließend an den ersten Pfosten, wo Marvin
Braun am linken Torraumeck das Leder nur knapp
verpasste. Piere de Witt besaß die nächste
Chance für die Niedersachsen. Der
Mittelfeldspieler kam zwei Meter vor dem
Löwen-Strafraum zum Schuss, aber zum Glück
fälschte ein 1860-Verteidiger den Ball noch zur
Ecke ab. Der anschließende Eckball wurde
zunächst abgewehrt, Thomas Cichon schlug das
Leder aus dem rechten Halbfeld hoch an den
zweiten Pfosten, wo Nico Frommer aus sieben
Metern zum Kopfball kam, aber Keeper Michael
Hofmann konnte parieren (10.). In der 15. Minute
war es dann passiert. In der Vorwärtsbewegung
verloren die Löwen in der VfL-Hälfte den Ball,
Marvin Braun bekam an der Mittellinie das Leder
zugespielt, passte zentral in die Schnittstelle
der Innenverteidigung, halbrechts war Matthias
Heidrich gestartet, erlief sich den Ball, hängte
Torben Hoffmann ab und traf aus 15 Metern mit
links durch die Beine von Keeper Michael Hofmann
zum 1:0 für Osnabrück (15.). Die erste
nennenswerte Offensivaktion hatten die Löwen in
der 24. Minute. Nach einem Einwurf von Nikolas
Ledgerwood auf der rechten Seite setzte sich
Sascha Rösler am vorderen Strafraumeck gegen
zwei VfL-Spieler gekonnt durch, legte auf Sven
Bender ab, der aus 19 Metern aber knapp am
rechten Pfosten vorbeizielte. Nach einem
Riesenschnitzer von Manuel Schäffler zehn Meter
vorm eigenen Strafraum besaß der VfL die nächste
Chance. Der Löwen-Stürmer legte genau für Pierre
de Witt auf. Hofmann konnte aber den
23-Meter-Schuss des 31-Jährigen parieren (34.).
Fast im Gegenzug die beste Möglichkeit der
Sechziger vor der Pause. Hofmann hatte aus den
Händen abgeschlagen, Schäffler verlängerte den
Ball per Kopf, Thomas Cichon ließ das Leder
passieren, wodurch Benjamin Lauth alleine auf
Torhüter Timo Berbig zulief, den Ball aber zu
weit links an ihm vorbeilegte, sodass er im
Tor-Aus landete (35.). Eine Führung zu diesem
Zeitpunkt wäre für die Löwen aber auch des Guten
zu viel gewesen. Eine ganz andere Löwen-Mannschaft präsentierte
sich nach der Pause. Zudem zeigte Trainer Uwe
Wolf mit seiner Umstellung ein glückliches
Händchen. José Holebas kam für Sascha Rösler,
wechselte auf die linke Seite, dadurch agierte
Fabian Johnson zentral. Und der 21-Jährige gab
dem Spiel der Sechziger die in der 1. Halbzeit
vermissten Impulse. Die Weiß-Blauen setzten die
Gäste nun permanent unter Druck. In der 48.
Minute war es Hoffmann, der den Einwurf von der
linken Seite bis an den Torraum brachte,
Schäffler verlängerte mit dem Kopf, Keeper
Berbig flog am Ball vorbei. Zwar kam Sven Bender
aus neun Metern zum Kopfball, konnte das Leder
aber nicht platziert aufs leere Tor bringen.
Besser lief es in der 57. Minute. Sechzig setzte
Osnabrück am eigenen Strafraum unter Druck,
Johnson kam auf der rechten Seite an den Ball,
flankte flach in die Mitte, wo Lauth mit einem
Seitfallzieher aus neun Metern ins kurze rechte
Eck zum 1:1 traf (57.). Danach hatten die Löwen
nach Standards noch einige gute Szene, ohne aber
zum entscheidenden Abschluss zu kommen. In der
letzten Viertelstunde war die Partie wieder
absolut offen. Die Sechziger mussten ihrer
kraftraubenden Aufholjagd Tribut zollen,
Osnabrück konterte und hätte beinahe doch noch
den Siegtreffer erzielt. In der 80. Minute kam
der eingewechselte Thomas Reichenberger auf der
rechten Seite zum Flanken, Markus Thorandt stand
zu weit von Heidrich weg, der aus fünf Metern
aber an die Querlatte köpfte. So blieb es bei
einem gerechten Remis nach zwei
grundverschiedenen Halbzeiten.
Stimmen zum Spiel
Löwen-Trainer Uwe Wolf war absolut unzufrieden
mit der 1. Halbzeit seines Teams. „Wir
trainieren die ganze Woche betontes Flügelspiel,
Spielverlagerung und Zweikämpfe - und dann
liefern wir eine desolate 1. Halbzeit ab. Wir
waren nicht aggressiv genug, haben einfach nicht
die Räume zubekommen." Der 41-Jährige freute
sich, dass der Wechsel zur Halbzeit (Holebas für
Rösler) aufging. „Die 33.000 Zuschauer, die für
Sechzig waren, haben uns nach vorne getrieben.
Wir haben folgerichtig das 1:1 gemacht." Danach
sei sein Team durch Standards weiterhin
gefährlich gewesen. „In den letzten 15 Minuten
waren wir dann zu unkonzentriert im Passspiel
und hatten Glück bei dem Lattentreffer. Das
Unentschieden geht meiner Meinung nach in
Ordnung." Dem Gegner wünschte er alles Gute für
den Rest der Saison. „Osnabrück hat gezeigt,
dass sie in die Zweite Liga gehören."
VfL-Trainer Claus-Dieter „Pelé" Wollitz freute
sich darüber, dass seine Mannschaft die Vorgaben
voll umgesetzt hatte. „Genau das, was wir uns
vorgenommen haben, haben wir in der 1. Halbzeit,
speziell in den ersten 35 Minuten, gezeigt und
zurecht das Tor gemacht." Danach habe aber
seinem Team die „Frechheit" gefehlt, nochmals
nachzulegen. „Es war klar, dass nach der
Halbzeit mehr Druck von den Löwen kommt." Dabei
machte er seinem Kontrahenten Wolf ein
Kompliment wegen dessen taktischer Umstellung,
bemängelte aber auch das Verhalten seiner
Mannschaft vorm 1:1. „Da können wir zweimal den
Ball wegschlagen, schaffen es aber einfach
nicht. Lauth hat dann bei dem Seitfallzieher
seine ganze Qualität gezeigt. Solche Tore machen
nicht viele." In der Schlussviertelstunde habe
man nochmals die Möglichkeit gehabt, das Spiel
zu gewinnen. „Es wäre nicht unverdient gewesen",
so der Ex-Profi, der seinem Kapitän Thomas
Reichenberger ein Kompliment aussprach. „Er
hätte in München von Beginn an gespielt, kam
aber am Donnerstag zu mir und hat gesagt, dass
er müde ist. Dazu kam noch ein grippaler Infekt.
Er hat also freiwillig auf einen Platz in der
Startelf verzichtet. Das war eine Riesengeste!"
Löwen-Profi Stefan Aigner übte schonungslose
Selbstkritik. „Wir haben brutal schlecht
angefangen. Ich habe Fehlpässe gemacht, bin
überhaupt nicht an meinem Gegenspieler
vorbeigekommen. Wir sind überhaupt nicht ins
Spiel gekommen." Er habe Respekt vor Osnabrück,
„aber ein Punkt ist einfach zu wenig, vor allem,
wenn man vor 35.000 Zuschauern spielt. Gegen
Fürth haben wir trotz der 0:1-Niederlage eine
Klasse besser gespielt". Torschütze Benjamin Lauth sah ein ähnliches
Spiel wie gegen den FSV Frankfurt. „Wieder sind
wir zu Hause in Rückstand geraten und haben zu
lange gebraucht, um ins Spiel zu finden." Der
27-Jährige sprach von zwei verschiedenen
Halbzeiten. „Wir sind ganz schlecht
reingekommen. Erst nach der Pause ist es uns
gelungen, frühzeitig vorne drauf zu gehen und
die Bälle zu erobern." Auch Lauth sah, dass es
am Ende nochmals eng wurde. „In den letzten zehn
Minuten waren wir nach der Aufholjagd leer, die
Temperaturen kamen dazu. Vielleicht hätten wir
nach dem 1:1 den Druck etwas rausnehmen sollen."
Mit zwei Punkten aus den letzten drei Spielen
könnte man aber nicht zufrieden sein. „Das ist
unterm Strich einfach zu wenig." VfL-Torjäger Thomas Reichenberger freute sich
über die Vorstellung seiner Mannschaft in
München. „In den ersten 25 Minuten haben wir
mehr als vernünftig gespielt. Die Gegner merken
langsam, dass in Osnabrück ordentlich Fußball
gespielt wird." Für sein Team war es überhaupt
das erste Mal in dieser Saison, dass es auswärts
in Führung ging. „Wir hatten viele Torchancen,
leider haben wir nur einen Punkt geholt."
1860:
1 Hofmann - 25 Ledgerwood, 16
Thorandt, 4 Hoffmann, 3 Schick - 17
S. Bender - 15 Aigner, 33 Johnson -
10 Rösler - 11 Lauth, 27 Schäffler.
Ersatz: 12 Tschauner (Tor) - 6 Beda, 8 D.
Schwarz, 14 Holebas, 18 Pourie, 24
Gulan, 26 Baumgartlinger.
VfL:
1 Berbig - 17 Thomik, 30 Cichon, 25
Engel, 11 Schäfer - 15 Surmann, 6
Peitz, 12 Heidrich - 5 de Wit - 20
Frommer, 7 Braun. Ersatz:
33 Wessels (Tor) - 2 Anderson, 4
Omodiagbe, 9 Reichenberger, 16
Sykora, 21 Schoun, 27 Bernhardt.
Wechsel:
Holebas für Rösler (46.), Pourie für
Schäffler (77.) - Schuon für Peitz
(68.), Bernhardt für Surmann (68.),
Reichenberger für Frommer (78.).
Tore:
0:1 Heidrich (15.), 1:1 Lauth (57.).
Gelbe Karte:
S. Bender, Thorandt, Aigner - Peitz.
Zuschauer:
35.800 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Marco Fritz (Korb); Assistenten:
Florian Steinberg
(Korntal-Münchingen), Dominik Schaal
(Tübingen).
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Lob für die Löwen, Punkte für Greuther Fürth
Eine Unachtsamkeit nach einer Ecke und
der anschließende Sonntagsschuss von Sercan
Sararer brachte die Löwen bei der SpVgg Greuther
Fürth um die Früchte ihrer Arbeit. Der Treffer
des 19-Jährigen in der 77. Minute besiegelte die
0:1-Niederlage der Weiß-Blauen im
Playmobil-Stadion, die ihrerseits beste Chancen
ungenutzt ließen. Personal: Im zweiten Derby
unter Uwe Wolf als Chefcoach konnte der
41-Jährige verletzungsbedingt nicht auf Mathieu
Beda (Knieprellung), Daniel Bierofka
(Schambeinentzündung), Antonio Di Salvo
(Sehnenentzündung am Knie), Sven Bender
(Oberschenkelprellung), Markus Schroth
(Aufbautraining) und Benjamin Schwarz
(Knieprobleme) zurückgreifen. Markus Krauss (3.
TW), Florian Jungwirth, Marvin Pourie und
Christoph Burkhard kamen tags zuvor bei der
2:3-Niederlage der U23 in Darmstadt zum Einsatz,
Gregg Berhalter und Nikola Gulan schafften nicht
den Sprung in den 18er-Kader. Spielverlauf: Die Löwen
dominierten vom Anpfiff weg die Partie. Immer
wieder setzten sie die Kleeblätter durch
Angriffe über die Außenbahnen unter Druck.
Folgerichtig kamen sie zu Chancen, die aber
entweder der gut haltende Torhüter Stephan
Loboué vereitelte oder die dem eigenen schwachen
Abschluss zum Opfer fielen. So auch in der 3.
Minute. Benjamin Lauth hatte das Spiel aus der
eigenen Hälfte schnell gemacht, passte auf Lars
Bender, der steil Fabian Johnson auf der linken
Seite auf die Reise schickte. Der
U21-Nationalspieler überlief seinen Gegenspieler
Bernd Nehrig, zog nach innen, lief alleine auf
Loboué zu, steckte mit rechts den Ball links am
Keeper vorbei, aber auch um Zentimeter am leeren
Tor (3.). Die Franken dagegen waren nur nach
Standards gefährlich. In der 12. Minute flankte
Leo Haas einen Freistoß aus halbrechter Position
vors Tor, der Ball wurde vom zweiten Pfosten in
die Mitte verlängert, wo aber Manuel Schäffler
im Luftduell Jan Mauersberger entscheidend
stören konnte, bevor Markus Thorandt endgültig
zur Ecke klärte. Fünf Minuten später wieder eine
Möglichkeit für die Weiß-Blauen. Antonio
Rukavina schoss halblinks einen Freistoß aus 30
Metern mit rechts aufs Tor, Fürths Keeper Loboué
konnte das Leder gerade noch aus dem rechten
Kreuzeck mit den Fingerspitzen über die
Querlatte lenken (17.). Noch besser die nächste
Löwen-Chance: Lauth hatte von der rechten
Strafraumseite direkt auf Rukavina gepasst, der
tauchte halbrechts alleine vor Loboué auf, sein
Schuss aus zehn Metern lenkte der Torwart mit
viel Glück ins Tor-Aus (23.). Auch eine tolle
Direktkombination in der 30. Minute brachte für
die Sechziger nicht die längst fällige Führung.
Lars Bender hatte auf Stefan Aigner auf der
rechten Seite gepasst, der legte im Strafraum
zurück auf Lauth, aber erneut konnt Loboué den
Schuss aus 17 Metern aus halbrechter Position
über die Querlatte lenken. Die harmlosen Franken
kamen lediglich nach Standards zu Chancen. Ein
von der Löwen-Defensive abgewehrter Freistoß von
Charles Takyi landete bei Hass, der das Leder
aus 20 Metern volley nahm, aber knapp am rechten
Pfosten vorbeizielte (38.). Zwei Minuten später
konnte Lars Bender am eigenen Strafraum Stephan
Schröck nur mit einem Foul bremsen. Haas zirkelt
den Ball aus 19 Metern vor der linken
Strafraumseite hoch aufs kurze Eck, wo
Löwen-Keeper Hofmann aber mit einer tollen
Flugparade den Ball über die Querlatte lenkte.
Der Halbzeitstand von 0:0 schmeichelte den
Fürthern, die fast alle entscheidenden
Zweikämpfe verloren. Das erfolgreichste Sturmduo
der Liga, Stefan Reisinger und Sami Allagui,
bekam gegen Markus Thorandt und Torben Hoffmann
keinen einzigen Stich. Doch bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff
hätte eine Unachtsamkeit in der 1860-Defensive
beinahe zum Rückstand geführt. Takyi hatte aus
zentraler Position auf Allagui am Strafraum
gepasst, der ließ mit einer Körpertäuschung
Thorandt aussteigen, lief alleine auf Hofmann
zu, der sich ihm entgegenwarf und seinen
Sieben-Meter-Schuss zur Ecke parieren konnte
(46.). Nach dieser Schrecksekunde waren aber
wieder die Löwen am Drücker. In der 56. Minute
kam Aigner auf der rechten Strafraumseite gegen
Asen Karaslavov aus sieben Metern zum Schuss,
der Ball landet aber neben dem rechten Pfosten
im Tor-Aus. Dann hatte Lauth, der die drei
Spiele unter Trainer Uwe Wolf in jeder Partie
getroffen hatte, die größte Möglichkeit zur
Führung. Marino Biliskov war vorm linken
Strafraumeck weggerutscht, Schäffler schnappte
sich den Ball, legte in die Mitte auf den
startenden Lauth, der freistehend aus elf Metern
an Loboué scheiterte. Der Ball sprang dabei vom
Fuß des Torhüters ab, traf Biliskov und fand so
erneut den Weg in Richtung Fürther Tor, wo aber
Schröck drei Meter vor der Linie endgültig
klären konnte (70.). In der 76. Minute ebnete
ein Stellungsfehler den Weg zur Fürther Führung.
Bei einem hohen Anspiel auf Reisinger stand
Thorandt schlecht zum Ball, wodurch der Ex-Löwe
allein aufs Tor zulief, an der Strafraumgrenze
den Ball am herauseilenden 1860-Keeper
vorbeilegte, aber von hinten kam Rukavina, der
im letzten Moment gegen Reisinger klären konnte.
Zunächst deutete Schiedsrichter Babak Rafati
Abstoß an, wandelte seine Entscheidung dann nach
Intervention des Linienrichters in einen Eckball
für die Gastgeber um. Für eine kurze Zeit
befanden sich zudem zwei Bälle auf dem
Spielfeld. Während die Sechziger
Hintermannschaft noch lamentierte, führte Haas
den Eckball schnell aus, legte zurück auf den
eingewechselten Sercan Sararer, der das Leder
vorm linken Strafraumeck kurz annahm, dann aus
21 Meter abzog und mit einem Sonntagsschuss hoch
ins kurze Eck zum 1:0 traf (77.). Direkt vom
Anstoß weg kam Schäffler am Strafraum zum
Schuss, traf ins Fürther Netz, aber erneut hatte
der Linienrichter die Fahne gehoben, Rafati
entschied auf Abseits (78.). Trainer Uwe Wolf,
der in der 1. Halbzeit von Assistent Matthias
Anklam bereits verwarnt worden war, wurde nach
Diskussionen mit dem Linienrichter erneut vom
Schiedsrichter auf die Tribüne geschickt. In der
Schlussphase des Spiels tat sich nicht mehr
viel. Zwar kam noch Mathias Fetsch zu seinem
ersten Profieinsatz für die Löwen, zum Ausgleich
reichte es aber nicht mehr.
Stimmen zum Spiel
Für Uwe Wolf war es die erste Niederlage
als Cheftrainer in seinem vierten Spiel.
Trotzdem war der 41-Jährige mit dem Auftreten
seiner Mannschaft zufrieden. „Das war ein geiles
Spiel von uns", so seine Analyse, „das Salz in
der Suppe sind aber die Tore", bemängelte er die
Abschlussschwäche seines Teams.„Wir sind sehr
gut in die Partie gekommen, hatten bereits nach
drei Minuten die Riesenchance zur Führung durch
Fabian Johnson", bedauerte Wolf den negativen
Ausgang der Szene. „In der 1. Halbzeit haben wir
Fürth klar beherrscht, den Gegner früh gestört
und viele Zweikämpfe gewonnen, aber leider nicht
die Tore gemacht. Auch in der 2. Halbzeit hatten
wir durch Benny Lauth noch einen Matchball. Und
dann kommen wir durch einen Sonntagsschuss auf
die Verliererstraße ..." Seine Mannschaft sei
das Derby angegangen wie ein Endspiel. „Wir
wollten unbedingt in Fürth gewinnen, um nochmals
oben angreifen zu können. Da uns das nicht
gelungen ist, ist der nächste Schritt, jetzt
möglichst schnell 40 Punkte auf unser Konto zu
bringen." Erneut durfte Wolf das Spiel nicht an der
Seitenlinie beenden. „Für mich ist das nicht
nachvollziehbar", so der Ex-Profi, der sich
etwas mehr Feingefühl vom Schiedsrichtergespann
gewünscht hätte. Bereits in der ersten Hälfte
sei er wegen einer Nichtigkeit verwarnt worden.
„Ich habe Manuel Schäffler Anweisungen gegeben.
Dabei hatte ich die Coaching-Zone um ein paar
Zentimeter überschritten", erklärte der Pfälzer.
„Als Manuel dann kurz nach der Fürther Führung
das 1:1 machte, habe ich mich gefreut und nach
der Aberkennung Emotionen gezeigt. Aber ich habe
niemanden beleidigt", sagt Wolf, der daraufhin
von Schiedsrichter Babak Rafati auf die Tribüne
geschickt wurde. Explizit bedankte sich der
1860-Coach bei den zahlreichen mitgereisten
Löwen-Fans. „Ein Extralob an unseren Anhang. Sie
haben uns fantastisch unterstützt und nach dem
Spiel der Mannschaft applaudiert. Das zeigt mir,
dass sie mit der Leistung und dem Auftreten des
Teams zufrieden waren." Auch Fürths Trainer Benno Möhlmann fand lobende
Worte für die Leistung der Sechziger. „Sie haben
gut agiert, während meine Mannschaft zu viele
Fehler im Passspiel produziert hat. Das wir zu
Null gespielt haben war kein Verdienst von uns,
sondern weil Sechzig zu viele Chancen vergeben
hat. Einige Dinge sind bei meiner Mannschaft
noch ausbaufähig, wenn wir oben dabei bleiben
wollen." Der 54-Jährige zeigte aber auch
Verständnis für den nervösen Beginn seines
Teams. „Wir hatten eine schwierige Situation
nach dem katastrophalen 1:5 in Osnabrück zu
meistern. Da ist viel auf uns hereingebrochen,
gab es jede Menge Kritik." Löwen-Torhüter Michael Hofmann zeigte sich sehr
enttäuscht über die Niederlage. „Wir haben durch
eine dumme Situation das Spiel verloren. Das Tor
fiel durch einen Sonntagsschuss. Aber zuvor war
der Abstoß vom Schiedsrichter in einen Eckstoß
umentschieden worden, was uns verunsichert hat.
Die kleine Unordnung ist dann hart bestraft
worden. Ich denke, hier hat nicht die bessere,
sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen.
Aber das ist eben Fußball. Morgen fragt keiner
mehr danach, wie Fürth zu den drei Punkten
gekommen ist."
Fürth:
1 Loboué - 7 Nehrig, 4 Biliskov, 5
Mauersberger, 17 Schröck - 3
Karaslavov - 13 Takyi, 18 Haas - 10
Burkhardt - 11 Reisinger, 22 Allagui.
Ersatz: 27 Kirschstein (Tor) - 9
Ilicevic, 19 Kotuljac, 23 Langen, 26
Voigt, 33 Cidimar, 36 Sararer.
1860:
1 Hofmann - 2 Rukavina, 16 Thorandt,
4 Hoffmann, 3 Schick - 22 L. Bender
- 15 Aigner, 33 Johnson - 10 Rösler
- 11 Lauth, 27 Schäffler. Ersatz:
12 Tschauner (Tor) - 8 D. Schwarz,
14 Holebas, 19 Ghvinianidze, 25
Ledgerwood, 26 Baumgartlinger, 35
Fetsch.
Wechsel:
Sararer für Burkhardt (67.),
Ilicevic für Takyi (67.), Cidimar
für Allagui (90.) - Holebas für
Aigner (61.), D. Schwarz für L.
Bender (61.), Fetsch für Schick
(83.).
Gelbe Karten:
Nehrig, Loboué - Thorandt, Aigner,
Rösler, Rukavina.
Zuschauer:
14.150 im Playmobil-Stadion.
Schiedsrichter:
Babak Rafati (Hannover);
Assistenten: Matthias Anklam
(Buchholz i.d. Nordheide), Bastian
Dankert (Rostock).
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13.03.2009 | 20:00 Uhr
Einbahnstraßen-Fußball nach der Pause
Ein frühes Gegentor durch Markus
Husterer (12.) und nach der Pause ein einziger
Sturmlauf auf das Tor des FSV Frankfurt.
Trotzdem reichte es für die Löwen gegen die
Hessen nur zu einem 1:1. Auch weil ein reguläres
Tor von Sven Bender wegen angeblicher
Abseitsstellung aberkannt wurde (20.). Benjamin
Lauth erzielte mit seinem 10. Saisontreffer in
der 80. Minute den hochverdienten Ausgleich.
Personal: Verletzungs- und
krankheitsbedingt musste Trainer Uwe Wolf auf
Daniel Bierofka (Schambeinentzündung), Antonio
Di Salvo (Sehnenentzündung am Knie), Markus
Schroth (Aufbautraining), Lars Bender
(Muskelprobleme) und Julian Baumgartlinger
(Grippe) verzichten. Keine Berücksichtigung
fanden - auch zum Teil wegen erst kürzlich
auskurierter Verletzungen - Gregg Berhalter,
Danny Schwarz, Mate Ghvinianidze, Christoph
Burkhard, Benjamin Schwarz und Torwart Markus
Krauss.
Spielverlauf: Die Löwen konnten
nicht wie in den beiden Spielen zuvor unter
Trainer Uwe Wolf den Gegner von Anpfiff weg
unter Druck setzen. Frankfurt stand gut, ließ
den Weiß-Blauen wenig Raum zum Kombinieren. Und
dann fiel auch noch in der 12. Minute nach einem
Eckball die Führung für die Hessen. Oualid
Mokhtari hatte von links an den Torraum
geflankt, Markus Husterer war seinem Bewacher
Manuel Schäffler entwischt, traf aus sechs
Metern per Kopf ins linke Eck. Acht Minuten
später der Ausgleich: Denkste! Antonio Rukavina
hatte einen Freistoß vorm linken Strafraumeck
mit rechts vors Tor gezirkelt, Schäffler kam in
der Mitte mit dem Kopf nicht dran, Sven Bender
am zweiten Pfosten nahm das Leder aber mit dem
rechten Fuß direkt, traf aus fünf Metern ins
rechte untere Eck. Im Jubel ging zunächst unter,
dass Assistent Thorsten Joerend die Fahne
gehoben hatte. Schiedsrichter Thomas Frank
folgte seinem Assistenten, entschied auf Abseits
(20.). Die Fernsehbilder zeigten klar, dass Sven
Bender bei der Ausführung des Freistoßes sich
mit seinem Gegenspieler auf gleicher Höhe
befand. In der Folge taten sich die Löwen
schwer, kamen erst kurz vor der Pause wieder zu
Möglichkeiten. Nach einem Eckball von Rukavina
von der linken Seite verlängerte Sven Bender am
ersten Pfosten das Leder mit dem Kopf auf
Benjamin Lauth, der aus fünf Metern über die die
Querlatte köpfte (42.). Fast mit dem
Halbzeitpfiff war es Michael Schick, der einen
Freistoß aus dem Halbfeld von halbrechts links
vors Tor flankte, Markus Thorandt und Manuel
Schäffler standen plötzlich frei vor Torhüter
Patric Klandt, aber Thorandt köpfte das Leder
über den Keeper und die Querlatte (45.).
Im zweiten Durchgang legten die Sechziger los
wie die Feuerwehr. Es brannte minutenlang
lichterloh im Strafraum der Hessen, doch der
Ball wollte einfach nicht ins Tor. Im Anschluss
an eine Ecke von links, die Rukavina getreten
hatte, verlängerte Rösler am zweiten Pfosten auf
Sven Bender, dessen Direktabnahme aus acht
Metern aber Husterer zur Ecke blockte (46.). In
der nächsten Offensivszene nahm Lauth das Leder
aus elf Metern direkt mit links. Seinen strammen
Schuss konnte Keeper Klandt mit einer
Glanzparade aus dem rechten unteren Eck fischen
(47.). In der 50. Minute rettete das Aluminium
für den FSV. Nach einem Rukavina-Freistoß aus
halblinker Position aufs lange Eck kam Thorandt
am rechten Torraumeck frei zum Kopfball, setzte
das Leder aber an den Pfosten. Eine Minute
später versuchte Lauth auf der linken
Strafraumseite Klandt aus neun Metern zu
überlupfen, der Ball landet aber auf dem Tornetz
(51.). Danach konnten die Hessen wieder etwas
den Druck aus dem Spiel nehmen. In der 63.
Minute flankte Schick aus dem linken Halbfeld
hoch in den Strafraum, Schäffler setzte sich im
Kopfballduell außerhalb des Torraums gegen
Torhüter Klandt durch, doch Lars Weißenfeldt
konnte für seinen Keeper vor der Linie klären.
In der 80. Minute überschlugen sich die
Ereignisse. Erst passte nach einem Einwurf von
Schick Torhüter Hofmann den Ball schlecht an die
Strafraumgrenze zu Thorandt, der verlor das
Leder gegen Matias Esteban Cenci, passte flach
in die Mitte zu Youssef Mokhtari, der
freistehend vor dem Keeper den Ball ins Tor-Aus
stolpert. Der Marokkaner monierte, dass er von
Torben Hoffmann gestoßen worden sei. Die Löwen
konterten schnell über die rechte Seite, Aigner
flankte fast von der Außenlinie an den Torraum,
Lauth stürmte heran, kam vor Weißenfeldt aus
sechs Metern zum Kopfball, erzielte den
hochverdienten Ausgleich zum 1:1 (80.). Es war
bereits der 10. Saisontreffer des
1860-Torjägers. In der Schlussphase drängten die
Löwen auf den Siegtreffer, doch es fehlte die
Kraft und damit die Genauigkeit in den Aktionen.
So blieb es beim Remis.
1860:
1 Hofmann - 2 Rukavina, 16 Thorandt, 4 Hoffmann, 3
Schick - 10 Rösler, 17 S. Bender - 15 Aigner, 33 Johnson
- 11 Lauth, 27 Schäffler. Ersatz: 12 Tschauner (Tor) - 6 Beda, 13 Jungwirth, 14 Holebas,
18 Pourie, 24 Gulan, 25 Ledgerwood.
FSV:
1 Klandt - 14 Weißenfeldt, 3 Klitzpera, 4 Husterer, 33
Noll - 8 Mehic - 26 O. Mokhtari, 28 Kreuz - 36 Y.
Mokhtari - 9 Cenci, 27 Bliznnik. Ersatz: 25 Petkovic (Tor) - 10 Theodoridis, 15 Spilacek, 18
Mikolajczak, 20 Shapourzadeh, 24 Barletta, 37 Junior
Ross.
Wechsel:
Pourie für Rösler (70.) - Spilacek für Bliznyuk (46.),
Mikolajczak für O. Mokhtari (84.), Junior Ross für Kreuz
(90.).
Tore:
0:1 Husterer (12.), 1:1 Lauth (80.).
Gelbe Karte:
S. Bender - Mehic, Bliznyuk, Klitzpera.
Zuschauer:
21.100 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Thomas Frank (Hannover); Assistenten: Thorsten Joerend
(Leipzig), Martin Bärmann (Lübbecke).
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Dramatisches Derby endet mit Löwen-Sieg
Fünf Tore vor der Pause, Platzverweise
für die beiden Trainer Uwe Wolf und Thorsten
Fink: Es war einiges geboten im oberbayerischen Derby,
das die Löwen mit 3:2 gewannen. Benjamin Lauth
hatte die Sechziger in der 2. Minute in Führung
gebracht, Daniel Jungwirth glich per
Foulelfmeter aus (28.). Steffen Wohlfarth
brachte sechs Minuten später die Gastgeber in
Führung, die Markus Thorandt (36.) und Lars
Bender (41.) vorm Seitenwechsel zum Endstand
drehten.Personal: Trainer Uwe Wolf
musste verletzungsbedingt auf Kapitän Daniel
Bierofka (Schambeinentzündung), Danny Schwarz
(Muskelfaserriss), Antonio Di Salvo
(Sehnenentzündung am Knie), Mate Ghvinianidze
(Kapselverletzung und Teileinriss des vorderen
Außenbandes im rechten Sprunggelenk), Markus
Schroth (Aufbautraining), und Benjamin Schwarz
(Knieprobleme) verzichten. Nicht für den Kader
berücksichtigt waren Torwart Markus Krauss,
Gregg Berhalter, Florian Jungwirth, Christoph
Burkhard und Julian Baumgartlinger.
Spielverlauf: Von Beginn an
befolgten die Löwen die Devise ihres Coaches,
der couragiertes Spiel nach vorne gefordert
hatte. Und bereits nach 72 Sekunden lag der Ball
im Ingolstädter Netz. Antonio Rukavina hatte auf
der rechten Seite eingeworfen, Manuel Schäffler
behauptete den Ball gegen Michael Wenczel, lies
anschließend Necat Aygün stehen, legte sich das
Leder Richtung Strafraum vor. Benjamin Lauth kam
von halblinks angestürmt, nahm den Schuss aus 16
Metern und traf ins linke untere Eck zum 1:0
(2.). Die Weiß-Blauen dominierten die
Anfangsphase und besaßen in der 6. Minute die
nächste Großchance. Lars Bender setzte sich auf
der linken Seite durch, legte von der Grundlinie
zurück aufs vordere Torraumeck, wo Lauth aus
sechs Metern zum Schuss kam, doch FCI- Torwart
Michael Lutz konnte das Leder um den kurzen
Pfosten lenken. Auch an der nächsten
gefährlichen Szene war Interimskapitän Lauth
beteiligt. Zunächst setzte er sich auf der
rechten Seite durch, flankte aus vollem Lauf
über die Abwehr, Fabian Johnson kam am zweiten
Pfosten ans aufsetzende Leder, sein
Sechs-Meter-Schuss aber wurde vom Ex-Löwen Aygün
auf der Linie geklärt (20.). Fast aus dem Nichts
kamen die Ingolstädter zum Ausgleich. Rukavina
verschätzte sich im Zweikampf mit Valdet Rama,
brachte ihn im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter
Torsten Kinhöfer zeigte sofort auf den Punkt.
Daniel Jungwirth lief an, wartete lange bis
Torhüter Michael Hofmann sich fallen ließ und
traf dann ins verwaiste linke Eck zum 1:1 (28.).
Doch es kam noch schlimmer für die Löwen. In der
34. Minute schlug FCI-Keeper Lutz den Ball vom
eigenen Tor ab, Vratislav Lokvenc behauptete das
Leder mit dem Rücken zum Löwen-Strafraum, legte
Jungwirth auf. Der Torschütze zum 1:1 passte in
den Lauf von Steffen Wohlfarth, der alleine auf
Hofmann zulief und ihn mit einem Schlenzer aus
zwölf Metern ins rechte Eck überwand (34.). Aber
lange konnten die Ingolstädter diese Führung
nicht bejubeln. Einen Freistoß aus halbrechter
Position zirkelte Michael Schick mit links vors
Tor, Markus Thorandt kam in einer Spielertraube
zum Kopfball, lenkte den Ball ins rechte Eck zum
2:2 ab (36.). Fünf Minuten später dann die
erneute Löwen-Führung. Johnson passte von der
linken auf die rechte Seite, Lauth nahm den Ball
im Lauf mit, flankte von der rechten vorderen
Strafraumecke auf den zweiten Pfosten, wo sich
Lars Bender im Kopfballduell gegen Matthias
Schwarz durchsetzte und aus acht Metern zum 3:2
traf (41.). Zwei Minuten später eine Szene, die
nicht nur Löwen-Trainer Uwe Wolf, sondern auch
die etwa 5.000 mitgereisten 1860-Fans auf die
Palme brachte. Direkt vor seiner Coaching-Zone,
also noch in der Löwen-Hälfte, sprang
Innenverteidiger Wenczel mit Anlauf Lauth von
hinten in die Beine. Wolf echauffierte sich über
dieses Szene, die fast an eine Tätlichkeit
grenzte. Plötzlich stand FCI-Trainer Thorsten
Fink vor der Löwen-Bank, beteiligte sich
ebenfalls vehement an dieser verbalen
Auseinandersetzung. Und was machte
Schiedsrichter Kinhöfer. Anstatt Fink, der seine
Coaching-Zone verlassen hatte, alleine auf die
Tribüne zu schicken, musste Wolf ebenfalls den
Weg nach oben antreten. Dagegen durfte der
Übeltäter und Auslöser dieser Szene, Verteidiger
Wenczel, weiterspielen. Er sah lediglich Gelb.
In der Pause redete Wolf lange mit seinen
Ersatzspielern auf dem Rasen, danach übernahm
der verletzte Markus Schroth, der schon beim
Heimspiel gegen St. Pauli als Co-Trainer
fungierte, das Kommando zusammen mit
Torwart-Trainer Jürgen Wittmann auf der Bank.
Die ersten zehn Minute im zweiten Durchgang
versuchten die Ingolstädter alles, um erneut
auszugleichen. Innerhalb von drei Minuten
besaßen sie drei gute Chancen. Erst kam Matthias
Schwarz halbrechts im Löwen-Strafraum frei aus
zwölf Metern zum Schuss, aber Keeper Hofmann
konnte das Leder abwehren (51.). Im Anschluss an
den daraus resultierenden Eckball von der
rechten Seite stieg Lokvenc am ersten Pfosten im
Luftkampf gegen Mathieu Beda am höchsten, köpfte
aber knapp übers linke Kreuzeck (52.). In der
nächsten Szene passten die Sechziger bei einem
schnell ausgeführten Einwurf von Wolfarth auf
der rechten Seite nicht auf, Rama kam im
Strafraum in halbrechter Position an den Ball,
scheiterte aber mit seinem Schuss aus 13 Metern
aufs rechte untere Eck an dem glänzend
reagierenden Hofmann (53.). Sechs Minuten später
hätten die Löwen alles klar machen können, wenn
nicht erneut Schiedsrichter Kinhöfer eine sehr
strittige Entscheidung getroffen hätte. In einer
Kontersituation überlupfte Johnson
Innenverteidiger Aygün an der Mittellinie,
wodurch Schäffler zusammen mit Lauth alleine
aufs Ingolstädter Tor zulief. Doch der
Unparteiische wollte bei der Ballmitnahme ein
Handspiel des 20-jährigen 1860-Stürmers gesehen
haben, pfiff die beiden zurück. So blieb es bei
der 3:2-Führung. Auch nach Rukavinas Flanke von
der rechten Eckfahne in der 62. Minute. Zwar
setzte sich der agile Lauth am zweiten Pfosten
im Kopfballduell gegen Schwarz durch, köpfte
aber aus acht Metern über die Querlatte. Danach
war viel Kampf auf beiden Seiten angesagt. Die
Löwen standen sicher in der Defensive,
versäumten es aber, den entscheidenden Konter in
der letzten halben Stunde zu setzen. In der
Nachspielzeit mussten sie dann nochmals eine
brenzlige Situation überstehen. Wenczel hatte
sich auf der rechten Strafraumseite gegen
Thorandt durchgesetzt, doch seine Flanke an den
Torraum konnte der eingewechselte Sven Bender
zur Ecke klären (91.). So kamen die Löwen unter
Cheftrainer Wolf im zweiten Spiel zum zweiten
Sieg, verbesserten sich auf den 9.
Tabellenplatz. Stimmen zum Spiel
Zweites Spiel als Chefcoach, zweiter Sieg
für Uwe Wolf: Der Trainer wurde nach dem Abpfiff
von den mitgereisten Fans in der Gästekurve mit
Sprechchören gefeiert. Er selbst war
hochzufrieden mit dem Ergebnis. „Das waren ganz
wichtige drei Punkte", sagte der 41-Jährige,
„und ein weiterer Schritt in die richtige
Richtung. Wir sind Sechzig, und wir wollen nach
oben", verkündigte er mit viel Selbstvertrauen
und stolzgeschwellter Brust. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Das war
toll, wie sie sich den Sieg erarbeitet und den
Rückstand noch vor der Pause gedreht hat." Auch
für sein Trainerteam hatte Wolf ein dickes Lob
parat. „Wir sind das kleinste Team in der
Bundesliga und hatten uns gut arrangiert,
nachdem ich auf die Tribüne musste. Es gab eine
ständige Kommunikation zwischen Markus Schroth
oder Jürgen Wittmann und mir." Die Verbannung
von der Trainerbank beschrieb Wolf als „die
längsten 45 Minuten, die ich je erlebt habe. Ich
bin auf der Tribüne fast verrückt geworden".
Die Szene, die zu seiner Verbannung führte,
beschreibt der Pfälzer wie folgt: „Es war eine
rüde Attacke gegen Benny Lauth direkt vor
unserer Coaching-Zone. Da ist es normal, dass
man Emotionen zeigt und mitlebt. Aber zum
Schiedsrichter habe ich nichts gesagt und auch
niemanden beleidigt", beteuert Wolf. „Ich wollte
nur meinen Spieler schützen."Auch für seinen
Kollegen Thorsten Fink zeigte er Verständnis.
„Er wollte auch seinen Spieler schützen. Deshalb
ist es legitim, dass er in unsere Zone
rübergekommen ist. Die Reaktion vom
Schiedsrichter finde ich überzogen, da hätte er
mehr Fingerspitzengefühl zeigen müssen. Jetzt
nach dem Spiel ist alles vergessen." Trotzdem
warten Wolf und Fink gespannt darauf, was
Schiedsrichter Torsten Kinhöfer in den
Sonderbericht schreiben wird. Aber beide Trainer
gehen davon aus, dass sie keine weitere Strafe
erhalten werden. Für Wolf war neben Torschütze und Vorlagengeber
Benny Lauth besonders Torwart Michael Hofmann
der „Matchwinner" in einer geschlossen
auftretenden Löwen-Mannschaft. „Michi war ein
wichtiger und sicherer Rückhalt. Er hat uns mit
einer bravourösen Leistung den Sieg gerettet",
lobte er den 35-jährigen Schlussmann. Ingolstadts Trainer Thorsten Fink sprach von
einem „guten und ausgeglichenen Spiel" beider
Teams. „Nach dem Rückstand hatten wir den Gegner
gut im Griff, haben nach unserer Führung dann
zwei Tor hergeschenkt. Aber positiv ist, dass
sich die Mannschaft nach der Pause gegen die
Niederlage gestemmt hat. Wenn wir so weiter
fighten, dann kommen wir auch wieder unten
raus", so der 41-Jährige, der folgende Rechnung
aufmachte: „Wir haben noch sechs Heimspiele.
Davon müssen wir vier gewinnen und den ein oder
anderen Punkt auswärts holen. Damit wollen wir
gleich am nächsten Spieltag beim Auswärtsspiel
in Rostock anfangen." „Wir wollten wie gegen St. Pauli aggressiv und
druckvoll beginnen", sagte
Löwen-Innenverteidiger Torben Hoffmann. „Das ist
uns phasenweise auch gut gelungen." Das frühe
Tor habe zusätzliches Selbstvertrauen gegeben.
„Auch die beiden Gegentore haben wir
weggesteckt. Die Moral, dass wir dieses Spiel
wieder drehen konnten und mit viel Einsatz die
Führung nach der Pause verteidigt haben,
zeichnet die Mannschaft im Moment aus."
Ähnlich sah es Benjamin Lauth, der bereits
seinen 9. Saisontreffer in Ingolstadt erzielte.
„Die Mannschaft hat nach dem Rückstand Moral
gezeigt und das Spiel gebogen. Wir haben uns den
Sieg durch eine geschlossene Mannschaftsleistung
redlich verdient." Der 27-jährige Kapitän ging
dabei mit gutem Beispiel voran. Wegen seines
Bruchs des 4. Mittelhandknochens der rechten
Hand aus dem Pauli-Spiel musste der Torjäger
einen Schienenverband tragen. Dieses Handicap
steckte er ohne Probleme weg. „Es war zwar etwas
ungewohnt, aber im Spiel hat es mich kaum
behindert." Trotz des neuerlichen Erfolges wird es auch am
Dienstag keinen freien Tag für die Mannschaft
geben. Wolf hat wie vergangene Woche, als die
Mannschaft gemeinsam beim Baden war, erneut eine
teambildende Maßnahme anberaumt: eine Wanderung
auf die berühmte Winkelmoos-Alm bei Reit im
Winkel, der Heimat von Ski-Legende Rosi
Mittermaier. „Bergwandern passt super zu uns",
erklärt Wolf lapidar, „denn wir wollen nach
oben!"
FCI:
1 Lutz - 4 M. Schwarz, 33 Aygün, 13
Wenczel, 3 Gerber - 8 Karl - 25
Braganca, 10 D. Jungwirth, 27 Rama -
23 Wohlfarth, 9 Lokvenc. Ersatz:
21 Sejna (Tor) - 16 Buchner, 17
Neunaber, 19 Metzelder, 22 Lemos, 26
Buch, 34 Santini.
1860:
1 Hofmann - 2 Rukavina, 16 Thorandt,
4 Hoffmann, 3 Schick - 6 Beda, 22 L.
Bender - 15 Aigner, 33 Johnson - 11
Lauth, 27 Schäffler. Ersatz:
12 Tschauner (Tor) - 10 Rösler, 14
Holebas, 17 S. Bender, 18 Pourie, 24
Gulan, 25 Ledgerwood.
Wechsel:
Buchner für Rama. (72.), Santini für
Braganca (72.), Buch für Gerber
(79.) - Rösler für L. Bender (70.),
S. Bender für Aigner (85.).
Tore:
0:1 Lauth (2.), 1:1 D. Jungwirth
(28., Foulelfmeter), 2:1 Wolfarth
(34.), 2:2 Thorandt (36.), 2:3 L.
Bender (41.).
Gelbe Karten:
M. Schwarz, Wenczel, Lokvenc -
Schick, Rukavina, Aigner.
Zuschauer:
10.360 im Tuja-Stadion.
Schiedsrichter:
Torsten Kinhöfer (Herne);
Assistenten: René Kunsleben (Hamm),
Raphael Seiwert (Merzig-Merchingen).
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Löwen kassieren beim MSV höchste Saisonniederlage
Drei Treffer von Dorge Rostand Kouemaha
(7., 35. und 76.) sowie ein Tor von Cedrik
Makiadi (70.) besiegelten in Duisburg die
höchste Saisonniederlage für die Löwen.
Lediglich der eingewechselte Manuel Schäffler
(72.) traf für die Sechziger beim 1:4 in der
MSV-Arena. Für Duisburg war es der erste Sieg
über die Sechziger in der Zweiten Liga.
Personal: Beim MSV Duisburg
musste Löwen-Trainer Marco Kurz auf die
verletzten bzw. kranken Spieler Michael Hofmann
(Magen-Darm-Probleme), Danny Schwarz
(Muskelfaserriss), Antonio Di Salvo
(Sehnenentzündung am Knie), Sascha Rösler
(Muskelprobleme), Markus Schroth, Benjamin
Schwarz (beide Aufbautraining) und Nikola Gulan
(Kapselverletzung am linken Sprunggelenk)
verzichten. Florian Jungwirth, Christoph
Burkhard und Julian Baumgartlinger spielten tags
zuvor in der U23 beim 3:1-Testspielerfolg über
Wacker Burghausen. Erstmals in der
Anfangsformation stand Marvin Pourie; auf der
Bank feierte Torwart Markus Krauss seine
Premiere. Spielverlauf: Duisburg besaß
zwei Chancen in der ersten Halbzeit, woraus die
Gastgeber das Optimum herausholten. Beide Male
war Dorge Rostand Kouemaha der Torschütze, beide
Male sah die Defensive der Löwen dabei nicht gut
aus. In der 7. Minute erkämpfte sich Bernd
Korzynietz kurz hinter der Mittellinie den Ball,
passte zu Cedrick Makiadi, der auf der rechten
Seite Christian Tiffert anspielte. Dieser
flankte scharf an den Torraum, dort gewann
Kouemaha das Kopfballduell gegen Mate
Ghvinianidze und traf ins kurze Eck zur
1:0-Führung. Das zweite Mal hatten die Löwen in
der 35. Minute das Nachsehen. Im Mittelkreis
erkämpfte sich Tiffert ans Leder, passte steil
auf Marcel Heller. Die Frankfurter Leihgabe lief
halbrechts Fabian Johnson davon, legte im
Strafraum uneigennützig quer auf Kouemaha, der
freistehend am zweiten Pfosten aus sieben Metern
nur noch eindrücken brauchte. Die Sechziger
selbst besaßen in den ersten 45 Minuten nur eine
halbe Torchance. Marvin Pourie passte nach einem
sehenswerten Dribbling auf links zu José Holebas,
der in die Mitte flankte, wo MSV-Keeper Tom
Starke das Leder nicht festhalten konnte. Der
Ball fiel Pourie neun Meter vor dem Tor vor die
Füße, doch Markus Brzenska warf sich in den
Schuss des 18-Jährigen (32.). Erschwerend kam
für die Sechziger hinzu, dass sie in der ersten
halben Stunde zweimal verletzungsbedingt
wechseln mussten. Mate Ghvinianidze zog sich
eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk
zu, Daniel Bierofka eine Adduktorenverletzung.
Außerdem machte dem Kapitän die
Oberschenkelprellung aus dem Ahlen-Spiel zu
schaffen. Auch nach der Pause behielten die Zebras das
Heft in der Hand, auch wenn die Löwen mehr
Spielanteile besaßen. Beinahe hätte der MSV die
Sechziger in der 54. Minute klassisch
ausgekontert. Tiffert flankte auf der rechten
Seite aus vollem Lauf, Makiadi kam unbedrängt
aus zehn Metern zum Kopfball, traf das Leder
aber nicht voll, sodass es zwei Meter am linken
Pfosten vorbei in Tor-Aus schlitterte. Eine
Viertelstunde später dann doch das 3:0 für die
Gastgeber. Erneut kam Tiffert an der rechten
Außenlinie aus vollem Lauf zum Flanken. Der Ball
flog über die Abwehr, wo in Antonio Rukavinas
Rücken Makiadi ans Leder kam und mit einem
sehenswerten Seitfallzieher vom linken
Torraumeck ins lange Eck traf (70.). Kurz danach
wurde Manuel Schäffler für Stefan Aigner
eingewechselt. Und gerade mal eine Minute
brauchte der Stürmer, um seinen zweiten
Saisontreffer zu erzielen. Johnson hatte fast
von der linken Eckfahne flach geflankt,
Schäffler konnte den Ball unbedrängt annahmen,
traf mit einem Drehschuss aus neun Metern
unhaltbar für MSV-Keeper Tom Starke ins linke
untere Eck (72.). Aber die Freude währte nicht
lange. Denn kurze Zeit später stellte Kouemaha
mit seinem dritten Treffer den alten Abstand
wieder her. Mihai Tararache hatte aus halblinker
Position den Ball an den Elfmeterpunkt
geschlenzt, der Kameruner schaltete am
schnellsten, nahm den Ball mit und ließ Torwart
Philipp Tschauner bei seinem dritten Treffer
keine Chance (76.). In der Schlussphase traf
Schäffler noch ein zweites Mal ins Duisburger
Netz (80.), aber Schiedsrichter Tobias Welz
erkannte den Treffer nicht an, weil sich der
20-Jährige etwas zu beherzt gegen Markus
Brzenska eingesetzt hatte. Zwei Minuten vor dem
Ende besaß Benjamin Lauth nochmals die Chance,
die Niederlage erträglicher zu gestalten.
Holebas hatte ihn von links im Strafraum
angespielt, der Löwen-Torjäger scheiterte aus
zehn Metern zunächst an Keeper Starke, seinen
Nachschuss wehrte ein MSV-Verteidiger zur Ecke
ab (88.). Damit war der 4:1-Sieg für die Zebras
besiegelt, die zum ersten Mal in der Zweiten
Liga ein Spiel gegen den TSV 1860 gewannen und
seit acht Spielen ohne Niederlage sind.
Stimmen zum SpielLöwen-Trainer
Marco Kurz sprach von einem „schlechten Tag"
seiner Mannschaft. „Aber mit Duisburg stand auch
eine enorm starke Mannschaft auf dem Platz. Das
muss man auch anerkennen. Sie haben uns von
Beginn an mit ihrer aggressiven und bissigen
Spielweise den Schneid abgekauft und wir haben
sie zur Entfaltung kommen lassen. Sie haben sich
gesteigert und ein gutes Spiel abgeliefert."
Dazu sei gekommen, dass „wir erneut mit
Ghvinianidze und Bierofka in der Anfangsphase
zwei Leistungsträger ersetzen mussten. Das hat
uns zusätzlich zurückgeworfen", resümierte der
39-Jährige. „Zu Beginn der zweiten Halbzeit sind
wir besser ins Spiel gekommen, konnten in dieser
Phase aber keinen Treffer erzielen."
Sein Kollege auf Duisburger Seite, Peter
Neururer, sieht sein Team „auf dem richtigen
Weg" nach acht Spielen ohne Niederlage seit
seinem Amtsantritt. „Wir haben 1860 München in
einer überzeugenden Art und Weise geschlagen.
Der Sieg ist verdient", so der 53-Jährige.
Lediglich mit der Phase nach der Pause war er
nicht zufrieden. „Aber dann haben wir das Spiel
wieder kontrolliert, ein gutes Gesicht gezeigt.
Für mich geht jetzt die Saison erst richtig
los", gibt Neururer die Hoffnung nicht auf, am
Saisonende noch einen der drei ersten Plätze
belegen zu können. „Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht", so
das Fazit von Löwen-Torjäger Benjamin Lauth. Der
Trainer habe vor der Partie eindringlich darauf
hingewiesen, dass Duisburg oft versuche, aus dem
Halbfeld auf Kouemaha zu flanken. „So haben wir
gleich nach sechs Minuten das 0:1 bekommen. Das
darf einfach nicht passieren. Dadurch mussten
wir erneut einem frühen Rückstand
hinterherlaufen." Lauth sprach von einer
„deftigen Schlappe" gegen Duisburg. „Das war
insgesamt viel zu wenig, um etwas mitnehmen zu
können." Noch drastischer formulierte es
Routinier Gregg Berhalter. „Heute waren bei uns
elf Einzelkämpfer auf dem Platz, aber keine
Mannschaft." MSV-Mittelfeldspieler Christian Tiffert, der an
drei Treffern beteiligt war, lobte seine
Stürmer. „Es ist ja nicht damit getan, dass die
Flanken kommen. Die Stürmer müssen auch treffen,
und das haben sie heute getan." Sein Team habe
sich mehr Chancen als in den Partien zuvor
erspielt. „Es hat fast alles gepasst, wir haben
nichts anbrennen lassen, gut nach vorne gespielt
- heute war einfach ein perfekter Tag für uns!"
MSV:
1 Starke - 2 Korzynietz, 4 Schlicke,
32 Brzenska, 28 Veigneau - 20 Grlic,
13 Bodzek, 11 Tiffert - 10 Makiadi,
19 Kouemaha, 35 Heller. Ersatz:
18 Herzog (Tor) - 6 Sahan, 8
Tararache, 16 Adler, 22 Caceres, 23
Ben-Hatira, 33 Schildenfeld.
1860:
12 Tschauner - 2 Rukavina, 19
Ghvinianidze, 6 Beda, 33 Johnson -
22 L. Bender, 25 Ledgerwood - 15
Aigner, 7 Bierofka - 11 Lauth, 18
Pourie. Ersatz: 29 Krauss (Tor) - 4 Hoffmann, 5
Berhalter, 14 Holebas, 16 Thorandt,
17 S. Bender, 27 Schäffler.
Wechsel:
Ben-Hatiri für Tiffert (72.),
Tararache für Bodzek (74.), Sahan
für Makiadi (77.) - Berhalter für
Ghvinianidze (19.), Holebas für
Bierofka (28.), Schäffler für Aigner
(71.).
Tore:
1:0 Kouemaha (7.), 2:0 Kouemaha
(35.), 3:0 Makiadi (70.), 3:1
Schäffler (72.), 4:1 Kouemaha (76.).
Gelbe Karte:
Grlic - Ledgerwood.
Zuschauer:
13.200 in der MSV-Arena.
Schiedsrichter:
Tobias Welz (Wiesbaden);
Assistenten: Ralf Viktora
(Siegbach), Dr. Manuel Kunzmann (Bad
Hersfeld).
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15.02.2009 | 16:30 Uhr
Erster Pflichtspielsieg 2009 beim Erfolg über Ahlen
Ein Blitztor nach 20 Sekunden durch
Daniel Bierofka und das 2:0 durch Antonio
Rukavina in seinem zweiten Spiel für die Löwen
waren die absoluten Höhepunkte beim 2:1-Erfolg
über Rot Weiss Ahlen. René Müller verkürzte in
der Schlussphase noch auf 1:2 (82.) in einer
Partie, die von den Sechzigern mit viel
Einsatzwillen und Laufbereitschaft geführt
wurde.Personal: Trainer Marco Kurz
musste im Heimspiel gegen Rot Weiss Ahlen auf
Antonio Di Salvo (Sehnenentzündung am Knie),
Sven Bender (leichte Gehirnerschütterung),
Markus Schroth (Aufbautraining), Lars Bender
(Lauftraining nach Muskelfaserriss), Benjamin
Schwarz (Aufbautraining) und Nikola Gulan
(Kapselverletzung am linken Sprunggelenk)
verzichten. Florian Jungwirth, José Holebas,
Christoph Burkhard und Markus Krauss standen
nicht im Kader. Spielverlauf: Die Löwen hatten
sich viel vorgenommen und setzten dies
sofort um. Nach dem Anstoß kam der Ball auf die
rechte Seite zu Stefan Aigner, der lief Ronald
Maul davon, flankte hoch auf den zweiten
Pfosten, wo Daniel Bierofka aus sechs Metern
frei zum Kopfball kam und zum 1:0 ins rechte
untere Ecke traf. Als der Ball einschlug, waren
gerade mal 20 Sekunden gespielt. Die Sechziger
dominierten auch in der Folge die Partie. In der
9. Minute kam Manuel Schäffler nach einem
Eckball von rechts durch Bierofka am Torraum zum
Kopfball, traf das Leder aber nicht voll, das
links am Pfosten vorbei ging. Nach einer
Viertelstunde war ein Bruch im Spiel der
Sechziger, als sich nacheinander Daniel Bierofka
(Muskelprellung) und Danny Schwarz
(Muskelzerrung) verletzten und ausgetauscht
werden mussten. Trotzdem waren auch in dieser
Phase die Löwen gegen harmlose Gäste
spielbestimmend. In der 32. Minute ein
gelungener Spielzug, als Benjamin Lauth auf
Aigner durchsteckte. Der Münchner lief rechts
Maul davon, flankte zurück an den Elfmeterpunkt,
wo aber Michael Wiemann gerade noch vor dem
einschußbereiten Rösler klären konnte. Fünf
Minuten später legte Lauth zehn Meter vorm
Ahlener Strafraum auf Rösler ab, der hielt aus
23 Metern in zentraler Position mit links drauf,
traf aber nur den rechten Pfosten (37.). Für die
Gäste war das 0:1 zur Pause mehr als
schmeichelhaft, hatten sie doch in den ersten 45
Minuten keine einzige Torchance zu verzeichnen.
Zunächst änderte sich auch nach Wiederanpfiff an
den Spielanteilen wenig. Die Löwen präsentierten
sich überlegen, aber ohne spielerisch zu
glänzen. Die erste Großchance für die Westfalen
kam dann nach einer Stunde wie aus heiterem
Himmel. Ein Pass von der Mittellinie in die
Gasse auf Kevin Großkreutz erreichte der Ahlener
Stürmer vor Torben Hoffmann und dem aus seinem
Tor stürmenden Philipp Tschauner mit der
Fußspitze an der Strafraumlinie, das Leder
kullerte aber zwei Meter am linken Pfosten des
leeren Tores vorbei (60.). In der 69. Minute
dann die überfällige 2:0-Führung für die Löwen.
Rösler wollte im Strafraum quer in die Mitte
legen, ein Ahlener Abwehrspieler wehrte das
Leder ab. Das kam zu Aigner am Elfmeterpunkt,
der mit viel Übersicht Antonio Rukavina in
halbrechter Position bediente. Der 25-Jährige
Serbe blieb in seinem zweiten Spiel für die
Sechziger cool, traf mit rechts aus neun Metern
ins linke Eck. Die Rot-Weißen wechselten in der
Folge offensiv ein, brachten mit René Müller,
Deniz Naki und Daniel Chitsulo drei frische
Stürmer, profitierten aber durch eine
Unsicherheit in der Löwen-Defensive. Bei einem
Freistoß aus halblinker Position, der hoch vors
1860-Tor kam, köpfte Mate Ghvinianidze das Leder
vor seinem Torwart am Torraum weg. Der Ball
landete bei Michael Wiemann, der in mit dem Kopf
hoch an den linken Pfosten verlängerte, wo
Müller den Luftkampf gegen zwei Löwen-Spieler
gewann und das Leder aus kürzester Distanz zum
1:2 eindrückte (82.). Danach begann wieder das
Zittern für die Weiß-Blauen, die in der Vorrunde
sogar eine 3:0-Führung gegen Wehen Wiesbaden
noch verspielten. Doch dieses Mal retteten sie
die knappe Führung über die Zeit, feierten ihren
ersten Pflichtspielsieg 2009.
1860:
12 Tschauner - 2 Rukavina, 19
Ghvinianidze, 6 Beda, 33 Johnson - 8
D. Schwarz, 25 Ledgerwood - 15
Aigner, 7 Bierofka - 11 Lauth, 27
Schäffler. Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 4 Hoffmann, 5
Berhalter, 10 Rösler, 16 Thorandt,
18 Pourie, 26 Baumgartlinger.
Ahlen:
1 Langerbein - 2 Busch, 19 Döring,
20 Wiemann, 6 Maul - 13 Bäumer, 17
Heithölter, 29 Pelzer - 21
Großkreutz, 11 Toborg, 18 Reus.
Ersatz: 33 Lenz (Tor) - 5 Kittner, 9
Chitsulo, 14 Kraus, 16 Müller, 24
Naki.
Wechsel:
Rösler für D. Schwarz (17.),
Hoffmann für Bierofka (19.),
Thorandt für Aigner (78.) - Müller
für Bäumer (63.), Naki für
Heithölter (72.), Chitsulo für
Großkreutz (77.).
Tore:
1:0 Bierofka (1.), 2:0 Rukavina
(69.), 2:1 Müller (82.).
Gelbe Karte:
Rösler, Rukavina - Reus, Müller.
Zuschauer:
18.000 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Markus Wingenbach (Altendiez);
Assistenten: Robert Kampka (Mainz),
Markus Sinn (Filderstadt).
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Löwen zeigen Moral in Mainz, gleichen 0:2 noch aus
Die Löwen holten einen Punkt in Mainz
und konnten sich nach dem 0:2-Rückstand -
Florian Heller (4.) traf zum 0:1 und Felix Borja
(32.) zum 0:2 - als moralischer Sieger fühlen.
Manuel Schäffler hatte noch vor der Pause mit
seinem ersten Profitreffer den Anschluss erzielt
(37.), Benjamin Lauth traf in der 66. Minute zum
vielumjubelten Ausgleich am Mainzer Bruchweg.
Personal: Cheftrainer Marco
Kurz musste verletzungsbedingt oder wegen
Trainingsrückstands auf Antonio Di Salvo
(Sehnenentzündung am Knie), Markus Schroth
(Aufbautraining), Lars Bender (Muskelfaserriss)
und Benjamin Schwarz (Aufbautraining)
verzichten. Keine Berücksichtigung für den Kader
fanden Torben Hoffmann, Florian Jungwirth, José
Holebas, Christoph Burkhard, Julian
Baumgartlinger und Markus Krauss. Von den beiden
kurz vor Transferschluss verpflichteten Zugängen
kam Antonio Rukavina gleich von Beginn an zum
Einsatz, Nikola Gulan saß auf der Ersatzbank.
Spielverlauf: Die Mainzer
begannen druckvoll und wurden bereits in der 4.
Minute mit der ersten Chance belohnt. Felix
Borja lupfte vorm linken Strafraumeck den Ball
in die Mitte, Florian Heller legte mit dem Fuß
auf Delron Buckley ab, der Südafrikaner flankte
von der linken Strafraumseite zurück auf Heller,
der per Dropkick vom Elfmeterpunkt zum 1:0 traf.
Genau einen solchen Beginn wollten die Löwen
vermeiden, die sich erst nach etwa zehn Minuten
aus der Umklammerung der Rheinhessen lösen
konnten. Danach waren sie die spielbestimmende
Mannschaft und kamen zu einigen
guten Möglichkeiten. In der 15. Minute dribbelte
Daniel Bierofka über links auf Tim Hoogland zu,
legte sich im Strafraum den Ball auf den rechten
Fuß, traf mit seinem Schuss aus zehn Metern aber
nur den rechten Innenpfosten. Den Abpraller
konnte Innenverteidiger Nikolce Noveski klären.
In dieser Phase spielte nur eine Mannschaft:
1860 München. Ein Konter brachte die nächste
Chance: Benjamin Lauth legte auf links zu
Bierofka raus. Fast von der geleichen Stelle wie
fünf Minuten zuvor versuchte es der Kapitän
erneut mit einem Rechtsschuss aufs kurze Eck,
doch diesmal war es Torhüter Dimo Wache, der
abwehrte (20.). In der 28. Minute unterlief
Noveski nach einem hohen Ball in die Mainzer
Hälfte ein „Stockfehler", Lauth kam dadurch
rechts ans Leder, lief dem 05-Verteidiger davon.
Beim Schuss aus halbrechter Position aus zwölf
Metern rutschte ihm der Ball jedoch über den
Spann, sodass er knapp übers rechte Kreuzeck
strich. Wie aus heiterem Himmel fiel dann vier
Minuten später das 2:0 für die Rheinhessen.
Markus Feulner drehte einen Freistoß acht Meter
vorm rechten Strafraumeck mit rechts an den
Torraum, Borja sprintete heran, kam aus sechs
Metern frei zum Schuss und ließ Torhüter Philipp
Tschauner keine Chance (32.). Doch auch danach
zeigten die Weiß-Blauen keine Spur von
Resignation und wurden in der 37. Minute dafür
belohnt. Im Anschluss an einen Eckball kam
Bierofka auf der linken Seite an den Ball,
flankte in die Mitte, Lauth ließ passieren,
Verteidiger Mate Ghvinianidze nahm das Leder mit
dem Rücken zum Tor mit, vernaschte Borja mit
einer Drehung, traf mit seinem Schuss aus
spitzem Winkel aber nur den linken Pfosten. Der
Abpraller fiel genau Schäffler vor die Füße, der
mit einem Linksschuss aus zehn Metern den
1:2-Anschlusstreffer erzielte. Weiterhin rollte
ein Löwen-Angriff nach dem anderen Richtung
Mainzer Tor. Danny Schwarz verlängerte ein
Zuspiel sofort auf die rechte Strafraumseite,
Stefan Aigner flankte direkt in die Mitte, wo
Schäffler erneut ans Leder kam, aber im letzten
Moment von Bo Svensson am Torschuss aus fünf
Metern gehindert wurde (42.). Dann war es
Schiedsrichter Manuel Gräfe, der in der letzten
Spielminute der 1. Halbzeit mit einem Pfiff eine
Riesenchance vereitelte. Aigner steckte auf
Schäffler durch, der beim Zuspiel auf gleicher
Höhe mit den Mainzer Verteidigern war.
Anschließend lief der 19-Jährige zusammen mit
Bierofka alleine auf Keeper Wache zu, doch der
Unparteiische entschied auf Abseits - eine klare
Fehlentscheidung, wie die Fernsehbilder
bewiesen! So gingen die Löwen mit einem
1:2-Rückstand in die Kabine. Auch nach Wiederanpfiff zeigten sich die
Weiß-Blauen als spielbestimmendes Team, aber
erneut wurden sie von Gräfe benachteiligt, der
ein klares Foul in der Mainzer Hälfte gegen
Lauth nicht pfiff. Dadurch konnten die 05er
kontern, Borja flankte von rechts auf Aristide
Bancé, der unbedrängt das Leder am Elfmeterpunkt
annehmen konnte, aber seinen Drehschuss neben
den rechten Pfosten setzte (49.). Zwischendurch
verloren die Sechziger für kurze Zeit den Faden,
als Sven Bender und Mathieu Beda sich bei einem
Klärungsversuch gegenseitig verletzten (56.).
Beide mussten für Nikolas Ledgerwood und Gregg
Berhalter ausgetauscht werden (60.). Doch
schnell nach dieser Phase gelang der Treffer zum
2:2. Nikolas Ledgerwood hatte nach feiner
Vorarbeit von Rukavina auf der rechten Seite aus
dem Halbfeld hoch in den Strafraum geflankt,
Lauth setzte sich im Kopfballduell gegen
Hoogland durch, traf aus zehn Metern ins rechte
untere Eck (66.). Beide Teams waren auch in der
Folge bemüht, noch den Siegtreffer zu erzielen,
doch die Löwen mussten in der Schlussphase dem
hohen Tempo der Aufholjagd Tribut zollen. Zwar
waren die Möglichkeiten da, aber es fehlte an
der Genauigkeit beim letzten Zuspiel. Die
Mainzer ihrerseits, die nach der starken
Anfangsphase immer mehr abbauten, besaßen noch
eine große Chance in der 70. Minute. Borja hatte
am linken Torraumeck zurück auf Feulner gelegt,
der nahm das Leder aus zwölf Metern volley,
setzte es aber knapp neben den linken Pfosten.
Für Mainz war es ein schmeichelhaftes Remis,
während die Löwen Wiedergutmachung für die
desolate 2. Halbzeit gegen Freiburg betrieben.
Stimmen zum SpielLöwen-Cheftrainer
Marco Kurz wollte auch nach dem 2:2 bei
Aufstiegsfavorit Mainz 05 nichts davon wissen,
dass sein Team für ihn gespielt habe. „Die
Spieler spielen für sich und den Verein",
betonte der 39-Jährige. „Sie haben aber
bewiesen, was möglich ist, wenn man das nötige
Engagement und die Leidenschaft zeigt." Aber, so
der Trainer, das Remis in Mainz nach
0:2-Rückstand könne nur ein Anfang gewesen sein.
„Jetzt müssen wir im Heimspiel gegen Rot Weiss
Ahlen daran anknüpfen. Nach den schwachen
Leistungen zuletzt in der Allianz Arena ist ein
Heimsieg Pflicht", so seine Forderung an die
Mannschaft. Jörn Andersen, der Mainzer Trainer, zeigte sich
enttäuscht. „Das ist doch klar, wenn man 2:0
führt und am Ende den Sieg nicht nach Hause
bringt. Aber 1860 hat sich den Punkt redlich
verdient. Hut ab vor dieser Leistung. Sie haben
uns über die gesamte Spielzeit große Probleme
bereitet und waren sehr bissig in den
Zweikämpfen." 1860-Kapitän Daniel Bierofka wusste zunächst
nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern
sollte, entschied sich aber für die Freude. „Den
Chancen und dem Auftreten nach hätten wir
gewinnen müssen", sagte Bierofka, der tags zuvor
seinen 30. Geburtstag gefeiert hatte. „Aber wenn
man in Mainz 0:2 zurückliegt und dann noch einen
Punkt holt, dann ist das Okay. Die Mannschaft
hat auf alle Fälle Moral bewiesen." Bierofka
wertete die Leistung auch als Vertrauensbeweis
in die Arbeit des Trainers. „Wir haben ein Stück
weit für ihn gespielt, auch wenn viele das als
Floskel empfinden. Marco Kurz lebt Sechzig,
verkörpert den Verein und lebt uns jeden Tag
vor, was es heißt, Profi zu sein. Leider konnten
wir es bisher noch nicht so umsetzen." Vor dem
Spiel, erklärte Bierofka, habe man auf dem Feld
einen Kreis gemacht und sich eingeschworen. „Wir
haben uns gegenseitig versprochen, dass wir,
egal was passiert, bis zur letzten Minute alles
geben werden. Für diese Einstellung sind wir am
Ende mit dem Punkt belohnt worden." Der neue Sportdirektor Miroslav Stevic, der
schon vor dem Spiel beteuerte, dass dies nicht
das Schicksalsspiel von Trainer Marco Kurz sei,
zeigte sich zufrieden mit der Einstellung.
„Unser Ziel in Mainz war es, Leidenschaft zu
zeigen, Biss und Gier. Die Mannschaft hat die
richtige Antwort gegeben. Es war nur eine Frage
der Zeit, bis sie dafür belohnt wurde. Es war
sicher gegen Mainz mehr drin, aber gegen einen
solchen Gegner kann man auch mit einem Punkt
zufrieden sein." Die Glückwünsche an seine
Person schmetterte der 39-jährige Ex-Profi ab.
„Spieler und Trainer verdienen nach so einer
Leistung Lob", so das Credo des Sportdirektors,
der Fragen nach der Zukunft des Trainers mit
folgenden Worten abschmetterte: „Es wäre etwas
lächerlich, nach so einem Spiel über den Trainer
zu diskutieren." Der Mainzer Torschütze zum 1:0, Florian Heller,
bekannte: „Wir tuen uns zu Hause schwer, weil
der Gegner relativ tief steht und wir im
Endeffekt kein Mittel dagegen finden", so der
gebürtige Rosenheimer. „Auf der anderen Seite
ist in der Mannschaft genug Klasse und Qualität,
um trotzdem zu Torchancen zu kommen. Das haben
wir bewiesen."
Mainz:
1 Wache - 6 Hoogland, 2 B. Svensson,
4 Noveski, 3 van der Heyden - 21
Karhan, 7 Feulner - 16 Heller, 11
Buckley - 23 Bancé, 9 Borja Ersatz:
29 Wetklo (Tor) - 15 Neustädter,
18 Hyka, 24 Löw, 26 Bungert, 27
Gunkel, 32 Bogavac.
1860:
12 Tschauner - 2 Rukavina, 19
Ghvinianidze, 6 Beda, 33 Johnson -
17 S. Bender, 8 D. Schwarz - 15
Aigner, 7 Bierofka - 11 Lauth, 27
Schäffler. Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 5 Berhalter, 10
Rösler, 16 Thorandt, 18 Pourie, 24
Gulan, 25 Ledgerwood.
Wechsel:
Gunkel für Feulner (78.), Bogavac
für Buckley (83.) - Ledgerwood für
S. Bender (60.), Berhalter für Beda
(60.), Rösler für D. Schwarz (74.).
Tore:
1:0 Heller (4.), 2:0 Borja (32.),
2:1 Schäffler (37.), 2:2 Lauth
(66.).
Gelbe Karte:
Heller, Feulner, Noveski, Buckley -
Schäffler.
Zuschauer:
19.800 im Bruchwegstadion.
Schiedsrichter:
Manuel Gräfe (Berlin); Assistenten:
Markus Häcker (Pentz), Tino Wenkel
(Göttingen).
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01.02.2009 | 16:30 Uhr
Erneuter Fehlstart in die Rückrunde
Erneut legten die Löwen einen Fehlstart
in die Rückrunde hin. Nach ordentlichem Beginn
riss nach einer Viertelstunde der Faden.
Freiburg kam im Anschluss an eine
Standardsituation durch U19-Europameister Ömer
Toprak zur Führung (27.). Die Partie war nach
Julian Schusters 2:0 nach etwas mehr als einer
Stunde endgültig entschieden. „Die Ernüchterung
ist groß", so das Fazit von Löwen-Trainer Marco
Kurz. Personal: 1860-Chefcoach Marco
Kurz musste im ersten Punktspiel der Rückrunde
auf Antonio Di Salvo (Sehnenentzündung am Knie),
Mate Ghvinianidze (Muskelprobleme), Markus
Schroth (Aufbautraining), Benjamin Schwarz
(Aufbautraining), Nikolas Ledgerwood
(Trainingsrückstand nach Verletzung), Christoph
Burkhard, Julian Baumgartlinger und Markus
Krauss - alle tags zuvor in der U23 beim Test
gegen Heimstetten (0:1) aktiv - verzichten.
Spielverlauf: Die Löwen
versuchten von Beginn an, die Freiburger unter
Druck zu setzen und besaßen in der 4. Minute die
erste gute Chance. Daniel Bierofka hatte einen
Freistoß von der linken Strafraumseite mit
rechts auf den zweiten Pfosten geflankt, Markus
Thorandt stieg am höchsten, köpfte aber aus
sechs Metern das Leder knapp neben den rechten
Pfosten. Die Breisgauer zeigten sich in der
Anfangsphase lediglich nach Standards
gefährlich. Nach einem zu kurz abgewehrten
Freistoß von Julian Schuster kam Tommy Bechmann
an den Ball, der lief über links auf Philipp
Tschauner zu. Der Löwen-Keeper verkürzte
geschickt den Winkel, konnte den
Acht-Meter-Schuss des SCF-Stürmers abwehren
(10.). Dies gelang ihm zunächst auch in der 27.
Minute. Ein Eckball von der rechten Seite
flankte Schuster auf den ersten Pfosten,
Mohamadou Idrissou setzte sich gegen Gregg
Berhalter durch, köpfte aus fünf Metern aufs
Tor. Tschauner konnte den Ball per Reflex
abwehren. Doch das Leder kam zu Ömer Toprak, der
aus acht Metern unbedrängt Maß nehmen konnte und
hoch zum 1:0 für Freiburg einnetzte (27.). Zwei
Minuten später wäre den Löwen fast der Ausgleich
gelungen. Stefan Aigner dribbelte über rechts in
den SCF-Strafraum, ließ dabei zwei Freiburger
stehen, doch in seinen Schuss aus neun Metern
warf sich Heiko Butscher, konnte somit
Schlimmeres verhindern (29.). Ebenso Pech in der
35. Minute. Bierofka drehte einen Freistoß aus
dem Halbfeld mit rechts hoch vors Tor, Sascha
Rösler kam aus neun Metern vor Torhüter Simon
Pouplin zum Kopfball, gab dem Ball die
entscheidende Richtungsänderung, aber das Leder
strich links am leeren Tor vorbei (35.). In der
37. Minute kam das Spielgerät nach einem Einwurf
auf der linken Seite zu Bierofka, der Kapitän
schoss vom linken Strafraumeck, aber erneut
strich das Leder knapp am rechten Pfosten
vorbei. Wer nach der Pause einen Sturmlauf der Löwen
erwartet hatte, sah sich enttäuscht. Freiburg
stand sicher, ließ den Ball vorm eigenen
Strafraum laufen und versuchte geschickt, die
Gastgeber zu locken. Doch die wirkten aufgrund
des Rückstandes verunsichert. Bestes Beispiel
die Szene in der 54. Minute. Eine viel zu kurze
Rückgabe von Berhalter auf Tschauner erlief sich
Bechmann, der umkurvte auf der rechten
Strafraumseite den Löwen-Keeper, bekam den Ball
aber erst kurz vor der Grundlinie unter
Kontrolle, sein Pass an den Elfmeterpunkt ging-
zum Glück für die Löwen - an Freund und Feind
vorbei. Aber keine zehn Minuten später war es
dann doch passiert. Linksverteidiger Butscher
flankte fast von der linken Eckfahne flach durch
den Münchner Strafraum. Kein Verteidiger war zur
Stelle, Schuster am rechten Torraumeck kam so an
den Ball, traf ungehindert ins lange Eck zum 2:0
(62.). Nach diesem Treffer hatten die Löwen noch
eine halbe Stunde Zeit, wenigstens den
Ehrentreffer zu erzielen. Trainer Kurz brachte
mit Manuel Schäffler und José Holebas sogar noch
zwei Offensivkräfte, aber mehr als eine „halbe"
Chance sprang für die Hausherren nicht mehr
heraus. In der 75. Minute legte Schäffler zehn
Meter vor dem Strafraum mit der Brust auf Rösler
ab, der in zentraler Position das Leder volley
nahm, Torwart Pouplin mit seinem 25-Meter-Schuss
auf dem falschen Fuß erwischte, doch der Keeper
konnte den unplatzierten Schuss mit einer Hand
gerade noch abwehren (75.). In der Schlussphase
verhinderte Tschauner gegen Jonathan Jäger (80.
und 89.) mit zwei Paraden noch eine höhere
Niederlage. Stimmen zum Spiel
Folgen Löwen-Chefcoach Marco Kurz zeigte
sich enttäuscht von der Leistung seiner
Mannschaft. „Dabei hatten wir gut begonnen, sind
die ersten zehn bis 15 Minuten engagiert gegen
eine spielstarke Freiburger Mannschaft
aufgetreten. Unverständlich, dass wir nach dem
Gegentor die Courage verloren haben. Damit
spielten wir Freiburg in die Karten, waren nicht
mehr bereit, die nötigen Wege zu gehen." Das 0:2
nach der Pause sei der endgültige K.O. für sein
Team gewesen. „Wir haben es nicht geschafft, uns
Chancen zu erspielen. Die Ernüchterung ist groß,
weil uns die Überzeugung in die eigene Kraft
gefehlt hat. Gegen eine Mannschaft wie Freiburg
muss man einfach kompakter stehen, lebendiger
sein." Sportclub-Trainer Robin Dutt war froh, zu
Spielbeginn nicht in Rückstand geraten zu sein.
„In der Anfangsphase sind wir auf eine bissige
Sechziger-Mannschaft getroffen. Wir haben uns
hinten rein drücken lassen. Wie wichtig in
diesem Spiel eine Führung war, hat man nach
unserem 1:0 gesehen. Danach waren wir wesentlich
sicherer, haben den Ball laufen lassen und so
den Druck von uns genommen. Das 2:0 war dann
Gold wert." Das einzige, was der 43-Jährige an
der 2. Halbzeit zu bemängeln hatte, war die
Chancenverwertung seines Teams. „Da muss ich
Kritik üben, dass wir das ein oder andere Tor
nicht gemacht haben." Die Leistung seines
Torschützen zum 1:0, Ömer Toprak, wollte Dutt
nicht überbewerten. „Er hat gut gespielt. Ich
habe ihn bewusst gegen Benny Lauth gebracht,
weil er schnell ist. Aber er muss an seiner
Fitness arbeiten. Er war nach einer Stunde
platt, und ich nehme ungern einen
Innenverteidiger bei einer 2:0-Führung heraus."
Torhüter Philipp Tschauner sprach von einer
beschämenden Vorstellung. „Wir müssen uns nach
so einer Leistung vor den Fans rechtfertigen,
gerade was die 2. Halbzeit betrifft. Wir liegen
in Rückstand und haben keine einzige Chance!
Jeder einzelne konnte nicht das abrufen, was er
kann." Es genüge einfach nicht gegen ein Team
wie Freiburg, nur 30 Minuten zu Hause ordentlich
Fußball zu spielen. „Wir haben schon in der
letzten Rückrunde katastrophal gespielt. Jetzt
sind wir wieder schlecht gestartet. Es geht nur
über Kampf und Leidenschaft. Jeder muss - gerade
zu Hause - noch eine Schippe drauflegen."
Stürmer Benny Lauth sah das ähnlich wie
Tschauner. „Wir waren immer einen Schritt zu
spät. Freiburg war einfach besser, hat verdient
gewonnen." Dabei sei die Vorbereitung gut
gelaufen. „Und dann haben wir es zu Hause wieder
nicht geschafft, unsere Stärken zum Tragen zu
bringen. Den Start in die Rückrunde haben wir
uns sicherlich anders vorgestellt. In der 2.
Halbzeit hat Freiburg uns laufen lassen. Wir
sind einfach nicht mehr hingekommen. Nach dem
zweiten Tor ging gar nichts mehr."
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 6 Beda,
5 Berhalter, 33 Johnson - 17 S.
Bender, 22 L. Bender - 15 Aigner, 7
Bierofka - 11 Lauth, 10 Rösler.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 4 Hoffmann, 8
D. Schwarz, 13 Jungwirth, 14 Holebas,
18 Pourie, 27 Schäffler.
SCF:
1 Pouplin - 36 Schwaab, 38 Toprak, 2
Krmas, 5 Butscher - 18 Flum, 23
Schuster - 6 Abdessadki, 8 Idrissou
- 13 Bechmann, 11 Jäger. Ersatz:
21 Langer (Tor) - 9 Rodionov, 14
Schlitte, 15 Barth, 20 Banovic, 22
Uzoma, 30 Targamadze.
Wechsel:
Hoffmann für Beda (50.), Schäffler
für S. Bender (64.), Holebas für
Aigner (64.) - Banovic für Bechmann
(76.), Barth für Toprak (84.),
Rodionov für Jäger (90.).
Tore:
0:1 Toprak (27.), 0:2 Schuster
(62.).
Gelbe Karte:
L. Bender - Flum, Idrissou.
Zuschauer:
21.800 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Christian Bandurski (Essen);
Assistenten: Christian Erbs (Neuss),
Marcel Pelgrim (Bocholt).
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14.12.2008 | 16:30 Uhr
Thorandt rettet Remis per Kopf gegen den Club
Das oberbayrisch-fränkische Derby
zwischen den Löwen und dem 1. FC Nürnberg endete
1:1. Der Club war über weite Strecken der ersten
Hälfte spielbestimmend, ging folgerichtig durch
eine Einzelleistung von Isaac Boakye in Führung
(38.). Nach der Pause traf der eingewechselte
Markus Thorandt für die nun dominierenden Löwen
per Kopf zum 1:1 (55.). Personal: Im Derby gegen den 1.
FC Nürnberg musste Trainer Marco Kurz auf Markus
Schroth (Aufbautraining nach Knie-OP), Lars
Bender (Reha nach Syndesmosebandriss) und
Benjamin Schwarz (Knieprobleme) verzichten. Acht
Wochen nach einer Bandscheiben-OP feierte
Kapitän Daniel Bierofka sein Comeback.
Spielverlauf: Die Löwen
begannen gut, ließen sich aber schnell von den
Gästen den Schneid abkaufen. Nürnberg stand sehr
kompakt, machte die Räume eng und ließ den Ball
sicher in den eigenen Reihen laufen. Trotzdem
besaßen die Löwen in der 12. Minute eine gute
Chance. Manuel Schäffler kam auf der rechten
Seite fast an der Eckfahne an den Ball, flankte
mit einem Drehschuss blind auf den zweiten
Pfosten. Dort stand Daniel Bierofka, der das
Leder aus halblinker Position aus zwölf Metern
volley nahm, aber gut einen Meter übers kurze
Eck zielte. Fünf Minuten später erneut ein
gelungener Spielzug der Weiß-Blauen. Benjamin
Lauth flankte flach von links in die Mitte,
Bierofka verlängerte mit der Hacke auf
Schäffler, dessen Schuss aus acht Metern wurde
aber von Juri Judt geblockt. Der Abpraller kam
zu Sven Bender, doch dessen Kopfball aus 13
Metern wurde sichere Beute von Club-Keeper
Raphael Schäfer (17.). Danach nahmen die Franken
das Heft in die Hand und besaßen nach etwas mehr
als einer halben Stunde die Riesenchance zur
Führung. Mike Frantz setzte sich rechts durch,
legte von der Grundlinie zurück auf Christian
Eigler am rechten Torraumeck, der zog mit einer
Rechtsdrehung in die Mitte, sein
Neun-Meter-Schuss mit links ging aber weit übers
Tor (31.). In der 38. Minute hatten die
Sechziger weniger Glück. Isaac Boakye kam auf
der linken Seite an den Ball, setzte sich
zunächst gegen Sven Bender und Mate Ghvinianidze
durch, zog anschließend in die Mitte. Sein
Schuss von der Strafraumgrenze prallte vom
rechten Innenpfosten zum 1:0 für die Franken ins
Löwen-Tor. Nach der Pause brachte Löwen-Coach Marco Kurz
auf der rechten Defensivposition Markus Thorandt
für Torben Hoffmann. Und auch die Einstellung
bei den Löwen wurde eine andere. Vom Anpfiff weg
wurde gefightet, die Nürnberger Offensive bei
Ballbesitz viel früher angelaufen. Bereits nach
drei Minuten besaß Lauth die Riesenchance zum
Ausgleich. Bierofka hatte von links hoch an den
zweiten Pfosten geflankt, Torhüter Schäfer ließ
im Luftkampf mit Schäffler den Ball fallen,
Lauth kam von hinten heran gerauscht, aber
Dominic Maroh rettete mit dem Kopf gegen den
Acht-Meter-Schuss des Löwen-Torjägers (48.). In
der 55. Minute kam jeder Rettungsversuch zu
spät. Einen Freistoß aus der Mitte der
Nürnberger Hälfte hob Gregg Berhalter hoch
Richtung linken Pfosten, Thorandt lief in den
Ball, kam aus neun Metern unbedrängt zum
Kopfball, traf unhaltbar für Schäfer ins rechte
Eck zum 1:1 (55.). Nach einer Viertelstunde in
der 2. Halbzeit konnten sich die Franken wieder
etwas vom Druck der Sechziger befreien - die
besseren Chancen besaßen aber trotzdem die
Hausherren. In der 75. Minute konterten die
Löwen über die rechte Seite. Nach einer
sehenswerten Kombination über mehrere Stationen
kam Danny Schwarz an der Grundlinie zum Flanken,
legte zurück an die Torraumgrenze, aber zu
ungenau, sodass Schäffler nicht ans Leder kam.
Vielleicht hätte er besser auf den hinten
postierten Lauth gepasst (75.)! Auch die letzte
gute Möglichkeit besaßen die Weiß-Blauen. Lauth
hatte von rechts hoch in den Strafraum geflankt,
Gebhart und Dominik Reinhardt stiegen am Torraum
zum Kopfball hoch, doch keiner kam richtig ans
Leder, das für einen Moment frei im Nürnberger
Strafraum lag (82.), ehe es geklärt werden
konnte. Damit blieb es beim 1:1, ein Ergebnis,
das aufgrund der beiden unterschiedlichen
Hälften in Ordnung geht.
Stimmen zum Spiel:
Löwen-Coach Marco Kurz sprach von einem
guten Beginn, „aber nur für kurze Zeit". Danach
wäre seine Mannschaft zu passiv gewesen. „Wir
sind nicht mehr aggressiv genug in die
Zweikämpfe gegangen, haben Nürnberg zu viel Raum
gelassen. Die Führung für den Club zur Pause war
hochverdient." In der 2. Halbzeit habe sein Team
die Anweisung befolgt. „Wir wollten nach vorne
verteidigen, die gute Nürnberger Offensive von
unserem Tor weghalten." Das sei dann auch
gelungen. „Das Unentschieden vor dieser tollen
Kulisse war verdient, wir sind froh, dass wir
uns in der zweiten Hälfte steigern konnten. Aber
in diesem Spiel hat man gesehen, dass die
Mannschaft noch nicht die gewünschte Stabilität
über 90 Minuten besitzt." Der 39-Jährige zog zum
Abschluss der Vorrunde ein kurzes Resümee: „Fakt
ist, dass wir uns nach schlechtem Beginn
gefangen haben. Dann kam das Hoch im Oktober.
Anschließend hat zwar die Spielweise gestimmt,
aber nicht der Ertrag." Kurz hofft, dass die
verletzten Spieler im Januar ins Team
zurückkehren. „Gegen Nürnberg haben ja bereits
Daniel Bierofka und Danny Schwarz nach ihren
Verletzungen gespielt." Insgesamt fehle dem Team
aber noch die Konstanz, „die wir uns gewünscht
haben". Club-Trainer Michael Oenning freute sich über
die Leistung seines Teams in der 1. Halbzeit.
„Das war so, wie wir uns das vorgestellt haben.
Wir haben 45 Minuten nach vorne gespielt und ein
schönes Tor zum richtigen Zeitpunkt gemacht.
Danach haben wir es aber versäumt, das zweite
Tor nachzulegen", bemängelte der Coach.
„Eigentlich waren wir uns im Klaren, dass es
noch 45 Minuten zu spielen sind. Nach der
Unachtsamkeit beim Standard war das Spiel wieder
offen. Wir haben es aber einfach nicht mehr
geschafft, uns zwingende Chancen zu erspielen.
Sechzig hatte noch die Möglichkeit zum Sieg,
deswegen bin ich mit dem Punkt zufrieden." Auch
insgesamt fiel die Bilanz von Oenning positiv
aus, wenngleich er gern den Rückstand auf die
Aufstiegsplätze verkürzt hätte. „Wir haben heute
überzeugend Fußball gespielt", so sein Fazit.
1860:
12 Tschauner - 4 Hoffmann, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 33
Johnson - 6 Beda - 17 S. Bender, 7
Bierofka - 18 Gebhart - 27
Schäffler, 11 Lauth. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 8 D. Schwarz, 9 Di
Salvo, 13 Jungwirth, 14 Holebas, 16
Thorandt, 25 Ledgerwood.
1. FCN:
1 Schäfer - 16 Judt, 32 Maroh, 4
Goncalves, 25 Pinola - 36 Mnari - 24
Kluge, 11 Mintal, 17 Frantz - 8
Eigler, 19 Boakye. Ersatz:
31 Sponsel (Tor) - 9 Charisteas, 10
Masmanidis, 21 Vidosic, 22
Engelhardt, 28 Reinhardt, 35
Pagenburg.
Wechsel:
Thorandt für Hoffmann (46.), D.
Schwarz für S. Bender (72.), Holebas
für Lauth (88.) - Reinhardt für
Goncalves (7.), Pagenburg für Boakye
(78.), Charisteas für Mintal (84.).
Tore:
0:1 Boakye (38.), 1:1 Thorandt
(55.).
Gelbe Karte:
Bierofka, D. Schwarz - Eigler.
Zuschauer:
57.200 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Michael Weiner (Ottenstein);
Assistenten: Carsten Kadach
Suderburg), Stefan Trautmann
(Bodenwerder).
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Erneut kein Ertrag: Löwen verlieren am Tivoli
Ex-Löwe Patrick Milchraum schockte die
Weiß-Blauen nach 57 Sekunden zur Aachener
Führung. Nach einer Viertelstunde übernahmen die
Sechziger die Initiative, kamen aber erst nach
der Pause zu klaren Torchancen. Benjamin Lauth
(71.) und der eingewechselte Manuel Schäffler
(82.) vergaben den Ausgleich, Lewis Holtby
nutzte in der 85. Minute ein Fehler in der
Löwen-Abwehr zum 2:0-Endstand.
Personal: Löwen-Cheftrainer
Marco Kurz musste am Tivoli auf Daniel Bierofka
(Trainingsrückstand nach Bandscheiben-OP),
Markus Schroth (Aufbautraining) und Lars Bender
(Syndesmosebandriss) verzichten. Dazu fehlte
Sven Bender wegen seiner fünften Gelben Karte.
Erstmals wieder auf der Bank saß Danny Schwarz
nach seiner Meniskus-OP. Spielverlauf: Der
Sekundenzeiger hatte keine Runde absolviert, da
lag der Ball bereits im Tor der Sechziger.
Szilard Nemeth passte ungehindert aus zentraler
Position nach links, Markus Thorandt stand
hinter seinem Gegenspieler Patrick Milchraum,
der in den Strafraum lief, Mate Ghvinianidze
griff den Ex-Löwen zu spät an und Milchraum traf
aus zwölf Metern mit links hoch ins lange Eck
zum 1:0 für Aachen (1.). Keine drei Minuten
später hätten die Weiß-Blauen bereits
ausgleichen können. Fabian Johnson kam aus 15
Metern in zentraler Position ungehindert zum
Schuss, aber der Abschluss war kläglich, das
Leder hoppelte einige Meter links am Tor vorbei
(4.). Danach war wieder die Alemannia am Zug,
die Löwen-Spieler standen meist staunend
daneben. Nemeth, der in der Anfangsphase nach
Belieben im Mittelfeld schalten und walten
konnte, passte rechts in den Strafraum auf
Markus Daun, Torben Hoffmann ließ das Leder
passieren, der Aachener Stürmer zog aus spitzem
Winkel ab, traf aber nur den linken
Innenpfosten, von wo aus der Ball wieder ins
Feld zurücksprang (5.). In der 7. Minute hatte
sich Christian Fiel rechts durchgesetzt, flankte
fast von der Grundlinie aufs vordere Torraumeck,
Benjamin Auer schaltete am schnellsten, aber
sein Schuss aus fünf Metern aufs kurze Eck
konnte 1860-Keeper Philipp Tschauner abwehren.
Sechs Minuten später war es erneut Auer, der
gefährlich vorm Löwen-Tor auftauchte. Matthias
Lehmann hatte das Leder in die Tiefe gespielte,
der Alemannen-Torjäger löste sich auf der
rechten Seite von Gregg Berhalter, kam aus 14
Metern zum Schuss, aber der Ball strich einige
Meter am linken Pfosten vorbei (13.). Danach
bekamen die Löwen das Spiel immer besser in den
Griff, profitierten aber auch von den
Verletzungen von Auer und Daun, die beide
ausgewechselt werden mussten. In der 31. Minute
lag plötzlich der Ball im Aachener Tor. Nach
einem Eckball von Timo Gebhart von der rechten
Seite, der von der Alemannen-Defensive nach
vorne abgewehrt worden war, kam Mathieu Beda
halblinks aus 18 Metern mit rechts zum Schuss,
traf flach ins lange Eck, doch Linienrichter
Tino Wenkel hob die Fahne. Angeblich hatte
Antonio Di Salvo, der nicht ins Spiel eingriff,
Aachens Torwart Thorsten Stuckmann die Sicht
genommen. So blieb es bei der Führung Gastgeber,
die Fiel in der 38. Minute beinahe ausgebaut
hätte. Der eingewechselte Lewis Holtby legte am
Strafraum ab, Fiel versucht es aus 18 Metern mit
einem Schlenzer aufs lange Eck, doch Torhüter
Tschauner tauchte ab, wehrte das Leder ins
Tor-Aus ab. Die Löwen hatten es in der halben
Stunde vor der Pause versäumt, gegen die
sichtlich verunsicherte Elf der Hausherren den
Ausgleich zu erzielen. Auch in der 2. Halbzeit waren zwingende Chancen
trotz Feldüberlegenheit der Weiß-Blauen lange
Mangelware. Wenig lief über die Außen, und meist
fand schon der Aufbaupass keinen Abnehmer. So
besaßen auch im zweiten Durchgang die
Gelb-Schwarzen die erste gute Chance nach einem
Konter. Holtby hatte in die Schnittstelle der
Löwen-Abwehr gepasst, dadurch lief Milchraum
alleine auf Tschauner zu, der sich dem Ex-Löwen
entgegenwarf und mit einem Spreizschritt fast an
der Strafraumgrenze in höchster Not klären
konnte (68.). In der 71. hatte Benjamin Lauth
auf der Gegenseite das 1:1 auf dem Fuß. Nach
einem abgewehrten Freistoß in der Löwen-Hälfte
spielte Johnson steil auf rechts, Lauth lief
Florian Müller davon, schoß aus halbrechter
Position von der Strafraumgrenze aufs lange Eck,
aber das Leder ging am linken Pfosten vorbei ins
Tor-Aus. Noch besser die Möglichkeit elf Minuten
später. Gebhart war aus halbrechter Position im
Torraum zum Schuss gekommen, Torhüter Stuckmann
wehrt in die Mitte ab, der Ball fiel dem
eingewechselten Manuel Schäffler vor die Füße,
aber anstatt aus sechs Metern das Leder ins Netz
zu lupfen, zog er flach ab und Stuckmann konnte
so am Boden liegend mit den Füßen abwehren
(82.). Während die Löwen ihre Chancen nicht
verwerten konnten, produzierten sie hinten
Fehler. Einer führte in der 85. Minute zur
Entscheidung. Johnson wollte auf der linken
Abwehrseite mit einem weiten Abschlag nach vorne
klären, spielte aber genau Thomas Stehle in den
Lauf. Der Aachener flankte von der rechten
Strafraumseite halbhoch in die Mitte, Gregg
Berhalter grätschte am Ball vorbei und der
18-jährige Holtby kam sechs Meter vorm 1860-Tor
frei ans Leder, verlängerte die Flanke zum 2:0
ins lange Eck. Stimmen zum SpielDie
Löwen kassierten in ihrem 16. Spiel die erste
Niederlage mit mehr als einem Tor Unterschied.
1860-Cheftrainer Marco Kurz sprach von einem
schlechten Beginn. „Wir sind früh in Rückstand
geraten. Danach war es ein packendes Spiel,
obwohl die Platzverhältnisse mit dem tiefen
Boden alles andere als gut waren." Besonders
freute den 39-Jährigen die Phase in der 2.
Halbzeit, „als wir sehr dominant waren, aber
zwei Riesenchancen liegen ließen. Der
Unterschied zwischen beiden Teams war heute die
bessere Qualität der Aachener im Abschluss.
Meine Mannschaft befindet sich noch in der
Entwicklung", so Kurz, der auf das Beispiel des
19-jährigen Manuel Schäffler verwies. „In einem
Vierteljahr macht er solche Dinger blind",
sprach er die Situation in der 82. Minute an.
Der Stürmer selbst war ob der vergebenen
Möglichkeit untröstlich. Nach dem Abpfiff hatte
Kurz noch einen Disput mit Schiedsrichter
Christian Schößling. Dabei ging es aber nicht um
die Entscheidungen des Unparteiischen, sondern
um das Auftreten seines Assistenten. „Ich habe
ihm unter vier Augen mitgeteilt, dass ich vom
Linienrichter den nötigen Respekt erwarte."
Alemannen-Coach Jürgen Seeberger sprach von
einem „absoluten Tivoli-Erlebnis" und verteilte
dabei auch an die Gäste Komplimente. „Sechzig
hat durch eine gute Leistung dazu beigetragen.
Die Kampfkraft und Leidenschaft meines Teams von
der 1. Minute an hat sich auf die Ränge
übertragen." Positiv sei gewesen, dass seine
Mannschaft gleich mit der ersten Möglichkeit in
Führung gegangen war. „In der 2. Halbzeit hatten
wir dann bei den beiden Riesenchancen von 1860
München das nötige Glück. Die Mannschaft hat die
frühen Ausfälle von Benjamin Auer und Markus
Daun gut verkraftet. Das war sicher für alle
keine leichte Situation."
Alemannia:
12 Stuckmann - 16 Müller, 17 Stehle,
19 Olajengbesi, 32 Achenbach - 21
Fiel - 11 Daun, 20 Lehmann, 26
Milchraum - 8 Nemeth, 9 Auer.
Ersatz: 1 Straub (Tor) - 5 Lagerblom, 6
Polenz, 10 Lasnik, 18 Holtby, 28
Casper, 30 Szukala.
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 4
Hoffmann - 6 Beda - 33 Johnson, 25
Ledgerwood - 18 Gebhart - 9 Di Salvo,
11 Lauth. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 8 D. Schwarz, 13
Jungwirth, 14 Holebas, 23 B.
Schwarz, 26 Baumgartlinger, 27
Schäffler.
Wechsel:
Holtby für Auer (18.), Szukala für
Daun (28.), Lagerblom für Müller
(71.) - Holebas für Di Salvo (61),
Schäffler für Ledgerwood (61.).
Tore:
1:0 Milchraum (1.), 2:0 Holtby
(85.).
Gelbe Karte:
Olajengbesi, Stehle,
Achenbach, Lagerblom - Ledgerwood,
Gebhart, Hoffmann.
Zuschauer: 19.173 am Tivoli.
Schiedsrichter: Christian Schößling (Leipzig);
Assistenten: Tino Wenkel (Göttingen) und
Marcel Bartsch (Neustadt-Glewe).
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30.11.2008 | 16:30 Uhr
Löwen verschenken 3:0-Führung gegen Wehen Wiesbaden
In den letzten 20 Minuten verspielten
die Löwen eine komfortable 3:0-Führung gegen den
SV Wehen Wiesbaden, die bis dahin nur eine
Chance besaßen. Die Aufholjagd der Hessen
leitete Benjamin Schwarz durch ein Eigentor ein.
Sanibal Orahovac traf zum Anschlusstreffer, ehe
Benjamin Siegert mit einem Flachschuss aus 18
Metern in der 90. Minute den Ausgleich erzielte.
Personal:
Löwen-Cheftrainer Marco Kurz musste im Heimspiel
gegen den SV Wehen Wiesbaden lediglich auf
Daniel Bierofka (Bandscheiben-OP), Markus
Schroth (Aufbautraining), Lars Bender (Syndesmosebandriss)
und Christoph Burkhard (Muskelfaserriss)
verzichten. Danny Schwarz hatte sein Comeback am
vergangenen Freitag in der U23 gegen Hessen
Kassel (2:1) über 90 Minuten gegeben. In dieser
Partie liefen aus dem Profi-Kader auch Markus
Krauss, Alexander Eberlein und Mustafa Kucukovic
auf. Spielverlauf:
Die Löwen dominierten vom Anpfiff weg die
Partie. Bereits nach etwas mehr als zwei Minuten
lag der Ball im Gästetor. Gregg Berhalter hatte
einen Freistoß fünf Meter vorm rechten
Strafraumeck mit links vors Tor gezogen, Torben
Hoffmann kam am Torraum frei zum Kopfball, traf
ins Wehener Netz, aber Schiedsrichter Felix
Zwayer gab den Treffer nicht, weil er ein Foul
von Mathieu Beda zuvor gesehen haben wollte
(3.). Aber die Löwen ließen sich dadurch nicht
aus dem Konzept bringen. Drei Minuten später das
1:0 - diesmal regulär - durch einen tollen
Spielzug. Sven Bender kam kurz hinter der
Mittellinie an den Ball, überlupfte die Wehener
Abwehr, Benjamin Lauth lief alleine auf Keeper
Alexander Walke zu, umspielte ihn vor dem
Strafraum und traf ins leere Tor (6.). Beinahe
wäre Lauth kurze Zeit später der zweite Treffer
gelungen. Nach einem weit in die SVWW-Hälfte
geschlagenen Ball köpften sich die beiden
Innenverteidiger gegenseitig an, das Leder
sprang Richtung Wehener Tor, Lauth lief erneut
auf Walke zu, doch diesmal konnte ihn der
Torhüter abdrängen, sodass er nicht zum
Abschluss kam (9.). Danach verloren die Löwen
für 20 Minuten etwas den Faden. Das änderte sich
mit dem 2:0. Erneut war es der starke Sven
Bender, der sich kurz hinter der Mittellinie den
Ball erkämpfte, sofort auf die linke Seite
spielte, wo Gebhart sich den Ball erlief. Der
19-Jährige spielte zunächst an der Grundlinie
Dajan Simac aus, zog in die Mitte, dribbelte am
Torraum auch noch an Kristjan Glibo vorbei und
schoss aus sechs Metern hoch ins lange Eck
(34.). Zwei Minuten später die erste Chance für
die Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt.
Benjamin Siegert flankte einen Freistoß von
links mit rechts an den ersten Pfosten, Simac
kam aus sieben Metern vollkommen frei zum
Kopfball, doch das Leder ging weit übers Tor.
Diese Szene war typisch für das Wehener Spiel,
das nur nach Standards Gefährlichkeit
ausstrahlte. Obwohl Wehens Coach Christian Hock nach der
Pause zwei neue Spieler brachte, änderte sich
zunächst an der Überlegenheit der Weiß-Blauen
nichts. Folgerichtig fiel in der 58. Minute das
3:0. Kurz vor der linken Außenlinie auf Höhe der
Mittellinie konnte Fabian Johnson den Ball mit
einem weiten Schlag nach vorne vor dem Aus
retten, das Leder kam auf halblinks, wo sich
Lauth im Laufduell resolut gegen Torge Hollmann
durchsetzte, uneigennützig legte er anschließend
am Strafraum vor Keeper Walke quer auf den
mitgelaufenen José Holebas, der aus 14 Metern
nur noch ins leere Tor eindrücken brauchte. Der
überragende Sven Bender hatte das 4:0 auf dem
Fuß, doch sein Schuss zwei Meter vor dem linken
Strafraumeck mit rechts strich nur um Zentimeter
übers rechte Kreuzeck (65.). In der 73. Minute
lag plötzlich der Ball im Löwen-Tor. Siegert
hatte einen Freistoß von der Mittellinie hoch
Richtung linken Pfosten geflankt, Sandro Schwarz
verlängerte nach rechts an den Torraum, wo
Benjamin Schwarz vor Bakary Diakité klären
wollte, aber das Leder aus fünf Metern ins
eigene Tor bugsierte. Zehn Minuten später fast
die gleiche Situation vorm 1860-Tor. Siegert
flankte von links an den zweiten Pfosten, Sandro
Schwarz verlängert in die Mitte, wo Sanibal
Orahovac in den Ball grätschte und aus fünf
Metern zum 2:3 traf (81.). Die Löwen versuchten
in der Schlussphase nur noch, den knappen Erfolg
über die Zeit zu bringen - und wurden bitter
bestraft. In der letzten Minute der regulären
Spielzeit sah Sandro Schwarz, dass die rechte
Seite offen war. Der SVWW-Kapitän passte quer
auf den heranstürmenden Siegert, die
Löwen-Verteidiger griffen ihn nicht konsequent
an, sodass er aus 18 Metern aus halbrechter
Position zum Schuss kam und unhaltbar für Keeper
Philipp Tschauner flach ins linke untere Eck zum
3:3 traf (90.). Danach war das Spiel gelaufen,
die Gäste mit dem einen Punkt zufrieden, während
die Sechziger unter den Pfiffen der Zuschauer
nun völlig konsterniert wirkten.
Stimmen zum
Spiel:
Nicht nur die Löwen-Spieler wirkten nach
dem 3:3 gegen Wehen Wiesbaden ratlos, auch
Trainer Marco Kurz war konsterniert über die
Leistung des Teams in der Schlussphase. „Was
soll ich sagen?", fragte er in die Runde. Der
39-jährige Fußball-Lehrer sprach davon, dass die
„Spielweise bis zum 3:0" aufgegangen sei.
„Danach hat meine Mannschaft nichts mehr getan,
war überheblich und pomadig und ist dafür
bestraft worden. Das 3:3 fühlt sich nach der
3:0-Führung wie eine hohe Niederlage an. So
etwas darf einfach nicht passieren, das ist ein
Lernprozess für meine Mannschaft." Gästecoach Christian Hock sah es ähnlich wie
Kurz. „70 Minuten waren wir die klar unterlegene
Mannschaft. Wir haben nie zu unserem Spiel
gefunden. Das 3:0 für Sechzig war völlig
verdient." Den Treffer zum 1:3 bezeichnete der
38-Jährige als „glücklich". „Danach hat meine
Mannschaft nachgelegt, sie hat Reaktion gezeigt
und bis zur letzten Minute gefightet. Über die
ersten 70 Minuten werden wir aber noch reden
müssen." Sein Team ist jetzt seit sechs Spielen
ungeschlagen, fiel aber auf den vorletzten
Tabellenplatz zurück. „Moralisch ist es ein
wichtiger Punkt. Wir können damit nach dem
Spielverlauf leben." Löwen-Spieler Mathieu Beda analysierte das Spiel
mit seinem unverwechselbaren französischen
Akzent treffend: „Das war heute große Scheiße.
Mir fehlen einfach die Worte, wenn du zu Hause
gegen einen Gegner, der keine Chance hat, 3:0
führst und dann noch 3:3 spielst. Wir müssen
jetzt schnell lernen", so das Fazit des
27-Jährigen. „Wir müssen analysieren, wie es
überhaupt möglich war, in etwas mehr als 15
Minuten drei Tore zu bekommen. Ich denke, auch
für die Fans ist das schwer zu verstehen. In
jedem Spiel musst du bis zum Schluss
konzentriert arbeiten." Beda ist froh, dass
bereits am Freitag in Aachen die nächste Partie
auf dem Programm steht, in der die Mannschaft
Wiedergutmachung betreiben kann. Auch Routinier Gregg Berhalter wirkte ratlos.
„Wir hatten sie im Griff, aber in drei, vier
Szenen hat bei uns die letzte Konsequenz
gefehlt. Normalerweise müssen wir das Spiel mit
drei Toren Unterschied gewinnen. So ist es eine
Katastrophe. Mir fehlen die Worte!" Die Gäste
hätten bis auf einen Standard in der 1. Halbzeit
keine Möglichkeit gehabt, „und dann schießen sie
aus drei Chancen drei Tore. Da ist echt der
Wahnsinn!" Dagegen freute sich Wehens Kapitän Sandro
Schwarz über den Teilerfolg, wenngleich auch er
die Mängel seiner Mannschaft gesehen hatte.
„Kämpferisch war das in Ordnung, die ersten 70
Minuten haben wir aber nicht gut gespielt.
Sechzig hat von Anfang an Druck gemacht. Wie wir
aber zurückgekommen sind, das war klasse", so
der zweifache Torvorbereiter. „Wir haben
gewusst, dass nach einem Tor von uns noch etwas
geht." Man habe die Unruhe auf den Rängen
gespürt. „Die Zuschauer haben nach jedem
Rückpass von Sechzig gepfiffen", sagte er als
Begründung. Der Schütze zum Ausgleich, Benjamin Siegert,
konnte dem fünften Unentschieden aus den letzten
sechs Spielen auf alle Fälle etwas Gutes
abgewinnen. „Nach einem 0:3-Rückstand kann man
sich über einen Punkt freuen, aber wir brauchen
Siege, damit wir unten rauskommen."
1860:
12 Tschauner - 4 Hoffmann, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 23 B.
Schwarz - 6 Beda - 33 Johnson, 17 S.
Bender - 18 Gebhart - 27 Schäffler,
11 Lauth. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 9 Di Salvo,
13 Jungwirth, 14 Holebas, 16
Thorandt, 25 Ledgerwood, 26
Baumgartlinger.
SVWW:
31 Walke - 14 Nakas, 4 Simac, 16
Glibo, 19 Kokot - 11 Siegert, 8 S.
Schwarz, 36 Panandetiguiri, 21 Koen
- 9 Schmidt, 20 Orahovac. Ersatz:
1 Richter (Tor) - 3 Barg, 10 Catic,
18 Lakicevic, 25 Diakité, 26
Hollmann, 28 B. Hübner.
Wechsel:
Holebas für Schäffler (56.),
Ledgerwood für Johnson (69.),
Baumgartlinger für S. Bender (83.) -
Diakité für Simac (46.), Hollmann
für Schmidt (46.), B. Hübner für
Koen (63).
Tore:
1:0 Lauth (6.), 2:0 Gebhart (34.),
3:0 Holebas (58.), 3:1 B. Schwarz
(73., Eigentor), 3:2 Orahovac (81.),
3:3 Siegert (90.).
Gelbe Karte:
Johnson, S. Bender, Lauth, Gebhart -
Koen.
Zuschauer:
19.400 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Felix Zwayer (Berlin); Assistenten:
René Hammer (Ranis), Martin Bärmann
(Leipzig).
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Benny Lauth lässt Löwen in Rostock jubeln
Ein Traumtor von Benjamin Lauth (77.)
und das sechste Zu-Null-Spiel von Torhüter
Philipp Tschauner reichten den Löwen zum
1:0-Erfolg bei Hansa Rostock. In der starken
Anfangsphase konnten die Sechziger erneut nicht
ihre Chancen nutzen. Nach einer Drangphase der
Rostocker nach der Pause war der Sieg am Ende
glücklich, aber nicht unverdient.
Personal: Löwen-Cheftrainer
Marco Kurz musste beim FC Hansa Rostock auf
Daniel Bierofka (Bandscheiben-OP), Danny Schwarz
(Aufbautraining), Markus Schroth
(Aufbautraining), Lars Bender (Syndesmosebandriss)
und Markus Thorandt (Gelb-Sperre) verzichten.
Mustafa Kucukovic trainiert und spielt bis zur
Winterpause bei der U23. Spielverlauf: Rostock mit
Neu-Trainer Dieter Eilts übernahm von Beginn an
die Initiative, die Chancen besaßen aber die
Löwen - und die hatten es in sich. In der 8.
Minute spielte Mathieu Beda nach einem
Abspielfehler von Fin Bartels kurz vor der
Mittellinie sofort steil auf Timo Gebhart, der
erlief sich halblinks den Ball, drang in den
Strafraum rein, kam aus sieben Metern alleine
vor Keeper Hahnel zum Abschluss, doch sein
Außenristschuss aus spitzem Winkel aufs lange
Eck konnte der Hansa-Torwart parieren.
Qualitativ noch hochwertiger war die Chance von
Fabian Johnson nach knapp einer Viertelstunde.
Gebhart hatte den 20-Jährigen am Strafraum
freigespielt, der kam völlig unbedrängt aus 15
Metern zum Schuss, setzte das Leder aber drei
Meter am linken Pfosten vorbei (15.). Damit
stellte der U21-Nationalspieler nachhaltig unter
Beweis, wo es derzeit bei den Löwen hapert: im
Abschluss! Wenn man Möglichkeiten von solchem
Kaliber nicht nutzt, muss man sich nicht
wundern, wenn es auf der Gegenseite einschlägt.
In der 34. Minute war es nur dem Reflex von
Löwen-Keeper Philipp Tschauner zu verdanken,
dass nicht das 1:0 für die Gastgeber fiel.
Bastian Oczipka hatte von links aufs rechte
Torraumeck geflankt, Enrico Kern gewann das
Luftduell gegen Gregg Berhalter, aber Tschauner
fischte den Kopfball des Rostocker Torjägers mit
einer tollen Parade aus dem kurzen Eck. Nach der Pause mussten die Löwen zunächst eine
20-minütige Drangphase der Norddeutschen
überstehen. In dieser Zeit konnten sie sich nie
richtig vom Druck befreien. Doch dank Torhüter
Tschauner blieb es zunächst beim 0:0. In der 50.
Minute bediente Djordjije Cetkovic seinen
Mitspieler Bartels am rechten Strafraumeck. Der
Rostocker stand bei der Ballabgabe gerade noch
auf gleicher Höhe mit einem Löwen-Abwehrspieler.
Seine flache Hereingabe von der rechten
Strafraumseite nahm Martin Retov in zentraler
Position an. Mit einer Drehung um die eigene
Achse schüttelte er seine Gegenspieler ab, sein
Schuss aus 14 Metern landete aber knapp neben
dem rechten Pfosten im Tor-Aus. Die beste Chance
der Rostocker machte Tschauner dann mit einer
Doppelparade zunichte. Nach einem Eckball von
links kam Innenverteidiger Orestes gegen Antonio
Di Salvo aus neun Metern zum Kopfball, der
Löwen-Keeper klatschte das Leder zunächst aus
dem rechten unteren Eck. Robert Lechleiter war
zur Stelle, aber seinen Nachschuss aus kurzer
Distanz parierte der 23-Jährige erneut. Die
Rostocker reklamierten zwar Tor, doch der
Linienrichter machte keine Anzeichen, die Fahne
zu heben (59.). Danach konnten sich die
Weiß-Blauen wieder von der Umklammerung lösen,
aber ohne die Spielzüge zu Ende zu bringen. Ein
Traumtor von Benjamin Lauth brachte dann die
Entscheidung zugunsten der Sechziger. Torben
Hoffmann schlug das Leder von der Mittellinie
hoch nach vorne, Kapitän Lauth ließ den Ball 22
Meter vorm Hansa-Tor von der Brust auf die Seite
abtropfen, nahm anschließend das Leder per
Drop-Kick aus der Drehung volley und traf
unhaltbar für Keeper Hahnel zur Löwen-Führung
ins linke untere Eck (77.). Danach waren die
Hanseaten konsterniert, aber die Sechziger
konnten den nun vorhandenen Raum zum Kontern
nicht nutzen. So mussten sie bis zum Abpfiff um
die drei Punkte zittern.
Stimmen zum SpielLöwen-Trainer
Marco Kurz bemängelte trotz des Sieges die
Chancenverwertung seines Teams. „Das war
fahrlässig, wenn ich solche Möglichkeiten wie in
der 1. Halbzeit habe, vor allem die zweite von
Fabian Johnson. Letztlich machst du dadurch
einen Gegner stärker. Durch ein Tor wird dagegen
die eigene Leistung dominanter. Das war
eigentlich unser Ziel." Weil dies nicht gelang,
sei man nach der Pause unnötigerweise unter
Druck geraten. „Das war absolut unnötig." Der
39-jährige Kurz sah trotzdem den Erfolg als
verdient. „Wenn du ein Tor erzielst und der
Gegner keins, dann hast ist es verdient, auch
wenn der Erfolg glücklich war. Mit Sicherheit
haben wir das schlechteste unserer letzten drei
Spiele gemacht und gewonnen. Das ist Fußball!"
Ein besonderes Lob hatte der Ober-Löwe für
seinen Kapitän Benjamin Lauth parat: „Er
arbeitet viel für die Mannschaft, ist immer
gefährlich und besitzt eine enorme Qualität. Er
ist ein Top-Stürmer, den wir noch weiter nach
vorne bringen wollen. Anhand von der Situation,
die zum Tor führte, hat man gesehen, dass ihm
eine Chance reicht, um ein Spiel zu
entscheiden." Kurz war sich auch mit Rostocks
Trainer Dieter Eilts einig, dass Schiedsrichter
Florian Meyer beim Schuss von Robert Lechleiter
in der 59. Minute richtig entschied. „Der
Linienrichter hatte eine relativ gute Sicht. Er
hat das nicht angezeigt, also war es auch kein
Tor!" „Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Der
Schiedsrichter hat das Tor nicht gegeben und
damit ist es gegessen", so Hansa-Coach Eilts,
der bei seiner Premiere leer ausging. „Leider
hat es nicht mit den Punkten geklappt. Sechzig
hat ein traumhaftes Tor gemacht." Zu Beginn des
Spiels hätte sein Team Probleme gehabt. „Wir
hatten einige Fehler im Aufbauspiel", resümierte
der 43-Jährige. „Dadurch ist der Gegner zu
Chancen gekommen, aber wir haben uns wieder
gefunden, haben es anschließend ordentlich
gemacht, kompakt gestanden. Mit dem ersten
Torschuss in der 2. Halbzeit passiert dann
gleich der Gegentreffer. Da sind wir einfach
nicht stabil genug, um ruhig weiterzuspielen."
Insgesamt zeigte sich Eilts aber mit der
gezeigten Leistung seines Teams zufrieden. „Wir
haben heute Morgen erstmals zusammen trainiert
und wir werden uns Stück für Stück
weiterentwickeln, um von den Abstiegsplätzen
wegzukommen. Das wird aber ein hartes Stück
Arbeit. Ich weiß, auf was ich mich eingelassen
habe Löwen-Keeper Philipp Tschauner konnte sich über
sein sechstes Zu-Null-Spiel freuen. „Wir haben
gewonnen, weil wir im Gegensatz zu Rostock ein
Tor gemacht haben. Auf beiden Seiten gab es
Torchancen. Wir sind in der 1. Halbzeit zweimal
aufs Tor gelaufen, Rostock hatte eine
Kopfballchance. Anfang der 2. Halbzeit sind wir
hinten reingedrückt worden, dadurch wurde es
spannend, zum Glück hat dann Benny Lauth das Tor
gemacht." Seine Leistung wollte der 23-Jährige
nicht überbewertet wissen. „Dafür ist ein
Torwart ja da, dass er ein paar Bälle hält", so
sein Kommentar. „Es war ein hart erarbeiteter
Sieg, verdient war er nicht unbedingt. Im
Endeffekt waren wir das glücklichere Team, das
hat den Ausschlag gegeben." Auch Tschauner
glaubte nicht, dass Lechleiters Schuss die Linie
des Löwen-Tores überschritten hatte. „Mit vollem
Umfang war der Ball sicher nicht drüber, und das
muss er sein!" Benjamin Lauth, der einen schweren Stand gegen
die Rostocker Innenverteidigung hatte, erklärte
seinen Treffer lapidar. „Der Ball flog mir mehr
oder weniger vor den Schlappen. Gottseidank habe
ich den rein gemacht, denn erneut haben wir
unsere guten Chancen in der 1. Halbzeit nicht
nutzen können und sind wieder nicht in Führung
gegangen." Es sei wie in den letzten Spielen
gewesen. „Heute haben wir nicht gut gespielt,
aber wir haben Geduld gezeigt und sind dafür mal
belohnt worden. Den Dreier nehmen wir gerne mit,
auch wenn es keine großartige Leistung war." Das
Team hätte in Rostock die richtige Antwort für
die beiden Heimniederlagen gegeben, so der
27-Jährige. „Jetzt haben wir wieder ein
Heimspiel vor der Brust. Diesmal wollen wir
nicht wieder die gleichen Fehler machen, sondern
das Spiel gewinnen."
Hansa:
21 Hahnel - 27 Bartels, 5 Lense, 4
Orestes, 18 Oczipka - 6 Retov, 31
Bülow - 20 Schindler, 11 Lechleiter
- 9 Kern, 8 Cetkovic. Ersatz:
1 Wächter (Tor) - 7 Dorn, 15 Rahn,
16 Lukimya, 25 Tüting, 26 Menga.
1860:
12 Tschauner - 4 Hoffmann, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 23 B.
Schwarz - 33 Johnson, 6 Beda, 17 S.
Bender - 18 Gebhart - 9 Di Salvo, 11
Lauth. Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 13 Jungwirth, 14
Holebas, 25 Ledgerwood, 26
Baumgartlinger, 27 Schäffler, 28
Eberlein.
Wechsel:
Dorn für Kern (71.), Rahn für
Lechleiter (83.) - Holebas für Di
Salvo (60.), Ledgerwood für Gebhart
(83.), Schäffler für Lauth (90.).
Gelbe Karte:
Bartels - Hoffmann.
Zuschauer:
8.207 in der DKB-Arena.
Schiedsrichter:
Florian Meyer (Burgdorf);
Assistenten: Guido Kleve (Nordhorn);
Daniel Siebert (Berlin).
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14.11.2008 | 20:00 Uhr
Erneute Niederlage gegen Augsburg trotz bester
Chancen
Im dritten Heimspiel in der Allianz
Arena gegen den FC Augsburg setzte es die dritte
Niederlage. Ausgerechnet der Ex-Löwe Daniel
Baier erzielte beim 1:0-Sieg in der 16. Minute
den Goldenen Treffer für die Schwaben. Sechzig
hatte eine Vielzahl an Chancen, die aber alle
ungenutzt blieben, die Gäste eine richtige, die
sie verwerteten.Personal: Löwen-Cheftrainer
Marco Kurz musste im Derby gegen den FC Augsburg
auf Daniel Bierofka (Bandscheiben-OP), Danny
Schwarz (Knie-OP), Markus Schroth
(Aufbautraining) und Lars Bender (Syndesmosebandriss)
verzichten. Mathieu Beda (Schulterverletzung)
und Julian Baumgartlinger (Muskelprobleme)
bestanden den abschließenden Test nicht.
Christoph Burkhard musste wegen eines grippalen
Infekts passen. Spielverlauf: Es waren gerade
mal 40 Sekunden gespielt, da besaßen die Löwen
die erste Riesenchance. In 3:2-Überzahl spielte
Benjamin Lauth steil auf Timo Gebhart, der
alleine auf Augsburgs Keeper Sven Neuhaus
zulief. Doch der 19-Jährige schoss den Torwart
aus neun Metern ans linke Bein (1.). In der 2.
Minute verpasste Gebhart nach einer Flanke von
Sven Bender nur knapp per Kopf. Zehn Minuten
später erneut eine Großchance. Gebhart flankte
eine Ecke von rechts halbhoch ans vordere
Torraumeck, Markus Thorandt kam mit der
Fußspitze noch dran, verlängerte aufs lange Eck,
wo Lauth das Leder knapp am linken Pfosten
verpasste (13.). Besser machte es Augsburg, das
nach einer Viertelstunde die erste
Offensivaktion hatte. Gregg Berhalter war aus
dem Abwehrzentrum herausgekommen, wollte mit dem
Hinterkopf den Ball klären, köpfte aber genau
auf Daniel Baier. Der leitete direkt auf Michael
Thurk weiter, lief selbst in Position. Thurk
spielte Baier in den Lauf, der alleine aus
halbrechter Position auf Philipp Tschauner
zusteuerte und mit einem Lupfer aus 13 Metern
ins lange Eck den Löwen-Keeper überwand (16.).
In der restlichen halben Stunde der 1. Halbzeit
boten beide Teams Fußball zum Abgewöhnen.
Sechzig glänzte mit Fehlpässen, Augsburg konnte
und wollte nicht mehr fürs Spiel tun. Besser wurde die Partie nach der Pause. Die
Löwen kämpften jetzt leidenschaftlich, während
die Schwaben weiter versuchten, das Ergebnis
über die Zeit zu bringen. In der 55. Minute die
nächste Großchance für die Hausherren. Gebhart
sah den rechts startenden Fabian Johnson,
spielte ihn im Strafraum auf halbrechts fast an
der Grundlinie an, der nahm das Leder aus der
Luft mit rechts an, lupfte sofort mit links über
Schlussmann Neuhaus, doch um Zentimeter streifte
der Ball am linken Pfosten vorbei. Die „halbe"
Möglichkeit der Augsburger im zweiten Durchgang
kam unter Mithilfe von Löwen-Verteidiger
Thorandt zustande. Nach einem Freistoß von
Tobias Werner aus halbrechter Position köpfte er
den Ball rechts ans eigene Außennetz
(63.).Selbst in der Schlussphase besaßen die
Weiß-Blauen noch drei Möglichkeiten, um
mindestens einen Punkt in München zu behalten.
Die größte in der 88. Minute. Der eingewechselte
Manuel Schäffler spielte einen Zuckerpass genau
in die Schnittstelle der Innenverteidigung,
Lauth war gestartet, lief über halblinks alleine
auf Neuhaus zu, doch sein Schuss ins lange Eck
war zu unplatziert, sodass der FCA-Keeper mit
dem linken Fuß abwehren konnte. In der
Nachspielzeit hatten die Löwen noch eine
Eckenserie. Dabei kratzte Neuhaus erst einen
Kopfball von Di Salvo neben dem linken Pfosten
von der Linie, dann parierte er einen Kopfball
von Berhalter (90.).
Stimmen zum Spiel:
Löwen-Cheftrainer Marco Kurz sprach von
einem „hervorragenden Beginn" seiner Mannschaft
im Derby gegen Augsburg. „Wir hatten drei
hundertprozentige Chancen, dann bekommen wir aus
dem Nichts ein Gegentor. Für mich ist es
unverständlich, wieso die Mannschaft danach den
Glauben an sich selbst verliert. Das kann
einfach nicht bis zur Halbzeit dauern", so der
39-Jährige über die schwache halbe Stunde nach
dem guten Auftakt. „Wir haben dadurch den Gegner
überhaupt erst stark gemacht, der bis dahin
überhaupt nicht im Spiel war", kritisierte der
Coach. „Nach der Pause haben wir uns dann viele
Chancen herausgespielt. Leider hat im Abschluss
das nötige Quäntchen Glück gefehlt." Aber nicht
nur daran habe es gelegen. „Wir hatten heute
nicht die Überzeugung, dass wir so ein Spiel
gewinnen können. Ein Tor kann man immer fressen,
aber dann muss man anschließend die
entsprechende Reaktion zeigen." Sein Pendant auf Augsburger Seite, Holger Fach,
war überglücklich, „dass wir dieses schwere
Spiel gewonnen haben". Der 46-Jährige gab zu,
dass sein Team in dieser Saison auswärts schon
wesentlich besser gespielt habe, aber verlor.
„Wir haben schlafmützig angefangen, konnten uns
dann durch ein schönes Tor befreien." Der
FCA-Coach bemängelte besonders die Phase nach
der Führung bis zur Pause. „Da hätten wir die
Konter besser setzen müssen. Im zweiten
Durchgang hatten wir viele leichte Ballverluste
und zu viele Standards gegen uns zugelassen.
Dadurch sind wir Gefahr gelaufen, den Ausgleich
zu bekommen. Ein Kompliment an Torhüter Sven
Neuhaus. Er hat uns im Spiel gehalten." Fachs
Schlussfazit überraschte: „Wir können besser
Fußball spielen, als wir heute gezeigt haben",
sagte er fast schon entschuldigend.
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 4
Hoffmann - 25 Ledgerwood, 17 S.
Bender - 33 Johnson, 18 Gebhart, 14
Holebas - 11 Lauth. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 9 Di Salvo, 13
Jungwirth, 23 B. Schwarz, 24
Kucukovic, 27 Schäffler, 28
Eberlein. FCA:
30 Neuhaus - 5 Hertzsch, 16 Möhrle,
23 Sinkala, 17 L. Müller - 7 Baier,
10 da Costa, 13 Werner - 18 Hdiouad
- 27 Thurk, 14 Torghelle. Ersatz:
55 Khamutouski (Tor) - 4 Kern, 8
Kioyo, 9 Szabics, 19 Küntzel, 22
Mölzl, 36 Hain.
Wechsel:
Schäffler für Ledgerwood (73.), Di
Salvo für Thorandt (84.) - Kern für
Baier (81.), Mölzl für Werner (86.),
Kioyo für Thurk (90.).
Gelbe Karte:
Thorandt - da Costa, Hdiouad.
Zuschauer:
40.600 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Knut Kircher (Rottenburg);
Assistenten: Michael Karle
(Waiblingen), Markus Sinn
(Filderstadt).
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09.11.2008 | 20:00 Uhr
Löwen-Serie reißt ausgerechnet gegen
Oberhausen
Ratlose und
niedergeschlagene Löwen nach
dem 0:1 gegen Oberhausen
Die Löwen-Serie von
sechs ungeschlagenen
Punktspielen hintereinander ging
ausgerechnet zu Hause gegen das
bis dahin auf fremden Plätzen
punktlose Rot-Weiß Oberhausen zu
Ende. Nach einem katastrophalen
Abwehrfehler von Mathieu Beda
gelang Mike Terranova in der 33.
Minute der entscheidende
Treffer. Trotz Aufbäumen nach
der Pause blieb es bei der
knappen Niederlage für die
Weiß-Blauen.
Personal:
Löwen-Cheftrainer Marco Kurz
musste beim Heimspiel gegen
Rot-Weiß Oberhausen auf Daniel
Bierofka (Bandscheiben-OP),
Danny Schwarz (Knie-OP), Markus
Schroth (Aufbautraining) und
Lars Bender (Syndesmosebandriss)
verzichten. Kurzfristig fiel
auch noch Mustafa Kucukovic, der
am Freitag noch eine Halbzeit in
der U23 spielte, wegen eines
grippalen Infekts aus. Florian
Jungwirth, Alexander Eberlein,
Christoph Burkhard und Markus
Krauss waren ebenfalls am
Freitag mit der U23 gegen den
SSV Ulm 1846 aktiv (2:2).
Spielverlauf:
Die Löwen begannen gut und
forsch, hatten in der 5. Minute
die erste Großchance. Markus
Thorandt flankte kurz vor dem
rechten Strafraumeck mit links
in die Mitte, Benjamin Lauth kam
am zweiten Pfosten aus sechs
Metern zum Kopfball, aber
Torhüter Christoph Semmler
rettete mit einer Glanzparade.
In der 14. Minute erneut eine
brenzlige Situation für das
RWO-Tor. José Holebas hatte
einen 45-Meter-Freistoß aus
zentraler Position halbhoch vors
Tor geschossen, aber kein
Löwen-Spieler kam an den Ball,
sodass Semmler erneut parieren
konnte. Im direkten Gegenzug -
die 1860-Defensive war noch
nicht sortiert - kam Moritz
Stoppelkamp über links in den
Löwen-Strafraum, dort konnte ihn
Fabian Johnson zwar stören,
trotzdem schloss er aus zehn
Metern ab, sein Schuss landete
aber einen Meter über dem linken
Kreuzeck im Tor-Aus (14.).
Danach ging nicht mehr viel bei
den Hausherren zusammen. Nach
einem katastrophalen Fehler
gelang Oberhausen sogar die
Führung. Mike Terranova legte
auf die rechte Seite zu Kim
Falkenberger ab, der ging fast
bis zur Grundlinie, flankte
halbhoch in die Mitte. Der Ball
kam an den Löwen-Torraum, wo
Mathieu Beda ihn nur abschirmte.
Anstatt das Leder ins Aus zu
befördern, wollte er es für
Markus Thorandt durchlassen,
doch Terranova kam von hinten
angebraust, vollendete aus
sieben Meter unhaltbar für
Philipp Tschauner ins rechte
untere Eck (33.). Die
Weiß-Blauen waren danach noch
mehr verunsichert, hatten bei
einigen Standards sogar Glück,
nicht noch den zweiten Treffer
zu kassieren. Im Gegenzug fehlte
nach vorne jede Zielstrebigkeit.
Symptomatisch die Szene in der
39. Minute: Nach einem
abgewehrten Freistoß war die
RWO-Abwehr in der
Vorwärtsbewegung, als die Löwen
den Ball eroberten. Timo Gebhart
lief Richtung Strafraum der
Gäste, aber anstatt auf den auf
der linken Seite lauernden José
Holebas zu spielen, zog er nach
rechts in die Mitte, wo das
Leder sichere Beute der
Oberhausener Abwehr wurde.
In der 2. Halbzeit agierten die
Sechziger zwar mit mehr
Engagement, aber die
Zielstrebigkeit ließen sie
trotzdem vermissen. Zudem
passierten zu viele Fehler im
Spielaufbau, wodurch sich die
Oberhausener immer wieder vom
Druck befreien konnten. Trotzdem
wäre in der 59. Minute beinahe
der Ausgleich gelungen. Gregg
Berhalter zog einen Freistoß von
halbrechts mit links vors Tor,
Gebhart köpfte aus kurzer
Distanz aufs Tor, aber Torhüter
Semmler parierte in Manier eines
Handball-Torwarts mit dem
rechten Knie. Danach gab es noch
zwei halbe Chancen für die
Löwen. Im Anschluss an einen
Eckball von rechts durch
Gebhardt kam Sven Bender
halblinks ans Leder, sein Schuss
aus zehn Metern landete aber
einen Meter neben dem linken
Pfosten (69.). In der 81. Minute
war Lauth auf den rechten Flügel
ausgewichen, seine Flanke kam zu
Gebhardt, der aus der Drehung
aus 16 Metern abzog, aber erneut
ging das Leder über die
Querlatte. In der Endphase tat
sich nicht mehr viel, Oberhausen
brachte das Ergebnis relativ
sicher über die Zeit. Damit
gelang den Rot-Weißen der erste
Auswärtserfolg, die Löwen
mussten nach sechs
ungeschlagenen Punktspielen in
Folge erstmals wieder eine
Niederlage hinnehmen.
Stimmen zum Spiel:
Die Analyse von
Löwen-Trainer Marco Kurz fiel
ernüchternd aus. „Wir sind gut
ins Spiel gekommen, haben dann
nach einer Viertelstunde den
Faden verloren. Uns hat in
dieser Phase die Überzeugung,
dass wir das Spiel gewinnen
wollen, gefehlt. Zudem war zu
wenig Bewegung im Spiel." Der
Grund dafür erschloss sich dem
39-Jährigen nicht ganz.
„Vielleicht waren wir durch die
Situation blockiert, den
nächsten Schritt machen zu
können", orakelte der Coach.
„Und dann fressen wir durch
einen eklatanten Fehler auch
noch ein Tor. Das hat Oberhausen
dann endgültig in die Karten
gespielt." In der 2. Halbzeit
sei sein Team dann „präsenter"
gewesen. „Wir hatten noch eine
Riesenchance, den Schuss hat der
Torwart klasse gehalten." Dem
Gegner machte er ein Kompliment.
„Sie waren gut organisiert. Wir
haben unsererseits 35 Minuten in
der 1. Halbzeit zu wenig getan,
um den Platz als Sieger
verlassen zu können."
Oberhausens Trainer Jürgen
Luginger wehrte sich vor allem
dagegen, dass der Sieg seines
Teams durch die Aussage
abgewertet wird, die Löwen
hätten einen schlechten Tag
erwischt. „Meine Mannschaft hat
in der 1. Halbzeit sehr gut
gespielt. Nach der ersten Chance
für Sechzig, die Semmler gut
gehalten hat, kamen wir immer
besser ins Spiel und sind
verdient in Führung gegangen."
Der RWO-Trainer monierte, dass
sein Team nach der Pause zu
wenig nach vorne gespielt habe.
„Wir müssen einfach auf das
zweite Tor spielen", so Luginger,
der sich über die ersten
Auswärtspunkte freute. „Endlich
sind wir auch belohnt worden,
nachdem wir zuletzt zweimal nahe
dran gewesen waren." „Wir müssen zeigen, dass wir so
ein Spiel unbedingt gewinnen
wollen", sagte 1860-Keeper
Philipp Tschauner, „das haben
wir in der 1. Halbzeit nicht
gemacht. Im Derby am Freitag
gegen Augsburg müssen wir jetzt
die passende Antwort geben",
fordert der 23-Jährige von sich
und seinen Kollegen.
„Wir sind riesig enttäuscht",
erklärte ein sichtlich
geknickter Gregg Berhalter. „Sie
haben das Ding in der 1.
Halbzeit rein gemacht und gut
gestanden." Zum Gegentor meinte
der 35-Jähirge. „Fehler
passieren, das ist Fußball. In
dieser Situation muss man
einfach den Ball wegschießen."
Berhalter bedauerte, dass die
Kopfball-Chance von Benny Lauth
in der 5. Minute nicht reinging.
„Dann läuft das Spiel ganz
anders. So haben wir uns schwer
getan, Oberhausen stand gut. In
der 2. Halbzeit haben wir
gekämpft, trotzdem hatten wir
nur eine klare Torchance." Es
sei klar gewesen, dass
Oberhausen irgendwann auswärts
punkten würde. „Die Ergebnisse
an diesem Spieltag - das ist
einfach unfassbar", ärgerte sich
der Amerikaner, dass er mit
seinem Team den Sprung auf Rang
drei verpasst hat.
Löwen-Kapitän Benjamin Lauth sah
die Niederlage darin begründet,
dass „wir fußballerisch nicht
gut waren. Wir haben uns kaum
Möglichkeiten herausgespielt".
Man sei gut ins Spiel gekommen,
„leider habe ich meine Chance
verpasst", so der 27-Jährige.
„Dann haben wir den Fehler
gemacht, nicht ruhig
weiterzuspielen, den Ball laufen
zu lassen. Immer wieder wurden
die Bälle hoch nach vorne
gespielt, obwohl wir Oberhausen
eigentlich fußballerisch
überlegen waren. Wir haben nicht
alle die Leistung der letzten
Spiele gebracht", räumte Lauth
ein. Mit Blick auf das Derby
gegen Augsburg meinte er. „Wir
müssen einfach trotz der
Niederlage nach der
zurückliegenden Serie genug
Selbstvertrauen besitzen, um
gewinnen zu können. Klar haben
wir, wenn man die Ergebnisse
sieht, eine Chance vertan, einen
Schritt in der Tabelle nach
vorne zu gehen ..."
„Wir haben es etliche Wochen
verstanden, gute Leistungen zu
zeigen", resümierte
Geschäftsführer Stefan Reuter.
„Heute dagegen war es einfach zu
wenig, was wir gezeigt haben.
Insgesamt konnten wir uns nicht
genügend Chancen erspielen.
Bitter war auch, dass wir so ein
blödes Tor bekommen haben",
ärgerte sich der 42-Jährige.
„Wir waren in dieser Situation
in Überzahl, müssen das einfach
klären." Durch die Niederlage
habe das Team eine große Chance
vertan, einen weiteren Schritt
nach vorne zu machen.
RWO-Torwart Christoph Semmler
sprach der Welt- und
Europameister ein Kompliment für
seine Leistung aus. „Für uns war
es das erwartet schwere Spiel."
Seiner Meinung nach sei das Team
im Mittelfeld nicht schnell
genug auf den Gegner
„draufgerutscht". „Dadurch haben
wir es nicht geschafft, konstant
Druck aufzubauen. Bei uns war
alles zu kompliziert und zu
langsam." Ein Grund für die
fehlende Aggressivität und
Laufbereitschaft sei, so Reuter,
„dass einige schon wieder zu
viel träumen. Dadurch fehlen ein
paar Prozent in der
Konzentration. Schade!" Jetzt
müsse man schauen, „dass wir den
Dreier gegen Augsburg
einfahren".
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 33
Johnson - 17 S. Bender, 6 Beda, 25
Ledgerwood - 18 Gebhart - 11 Lauth,
14 Holebas. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 4 Hoffmann, 9 Di
Salvo, 23 B. Schwarz, 26
Baumgartlinger, 27 Schäffler.
RWO:
1 Semmler - 4 Pappas, 5 B. Reichert,
16 Schlieter - 6 Falkenberg, 23 Kaya,
20 Kruse, 3 Embers - 7 Stoppelkamp,
10 Terranova - 9 Lüttmann. Ersatz:
21 Pirson (Tor) - 2 Uster, 11 Aksoy,
14 T. Reichert, 15 Landers, 17
Kiskanc, 27 Schüßler.
Wechsel:
Baumgartlinger für Beda (52.),
Schäffler für Holebas (63.),
Benjamin Schwarz für S. Bender (82.)
- Schüßler für Stoppelkamp (80.), T.
Reichert für Kaya (90.), Uster für
Terranova (90.+2).
Tor:
0:1 Terranova (33.).
Gelbe Karte:
Ghvinianidze, S. Bender, Thorandt -
B. Reichert, Kaya, Kruse, Lüttmann.
Zuschauer:
24.400 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Norbert Grudzinski (Hamburg);
Assistenten: Björn Hinrichs (Husum),
Bastian Dankert (Rostock).
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Remis in Lautern: Eine Serie reißt, die andere geht
weiter
Zwei Serien gingen beim 0:0 der Löwen am
Lauterer Betzenberg zu Ende. Trotzdem konnten
sich die Weiß-Blauen über das Remis freuen, denn
nach neun Heimsiegen der Roten Teufel in Folge
nahmen sie einen Zähler mit zurück nach München.
Außerdem hielt eine andere Serie: Seit sechs
Spielen in Folge ist das Team von Marco Kurz
ungeschlagen, rangiert jetzt auf dem 6.
Tabellenplatz.
Personal: Löwen-Cheftrainer
Marco Kurz musste beim 1. FC Kaiserslautern auf
Daniel Bierofka (Bandscheiben-OP), Danny Schwarz
(Knie-OP), Markus Schroth (Aufbautraining), Lars
Bender (Syndesmosebandriss) und Benjamin Schwarz
(Adduktorenprobleme) verzichten. Florian
Jungwirth, Alexander Eberlein und Markus Krauss
spielten tags zuvor mit der U23 beim SC
Pfullendorf (0:2).
Spielverlauf: Nach verhaltenem
Beginn dominierte Kaiserslautern etwa ab der 20.
Minute. Die Gastgeber kamen innerhalb von drei
Minuten zu drei guten Chancen. In der 19. Minute
zirkelte Anel Dzaka einen Freistoß aus
halblinker Position mit rechts vors Tor. Florian
Dick und Martin Amedick liefen von der
Strafraumgrenze in den Ball am kurzen Pfosten,
Dick kam vor dem besser postierten Amedick zum
Kopfball, setzte das Leder aber aus acht Metern
über die Querlatte. Eine Minute später konnte
Kai Hesse ungehindert von rechts flanken, Dzaka
kam vor Sven Bender ans Leder, sein Flugkopfball
aus sieben Metern ging aber am rechten Pfosten
vorbei (20.). In der 22. Minute besaßen die
Roten Teufel eine exzellente Freistoß-Chance
nach einem Foul von Markus Thorandt sechs Meter
vorm Strafraum in zentraler Position. Dick
setzte den Ball zunächst in die Mauer, Axel
Bellinghausen kam ans Leder, sein Nachschuss aus
20 Metern landete aber etwa einen Meter über dem
rechten Kreuzeck. Die beste Möglichkeit in den
ersten 45 Minuten hatten die Pfälzer in der 29.
Minute. Ein hoher Ball segelte von der
Mittellinie in den Löwen-Strafraum, Thorandt hob
das Abseits auf, Dzaka nahm relativ unbedrängt
den Ball halbrechts im Strafraum an, schob ihn
aus sieben Meter an 1860-Keeper Philipp
Tschauner vorbei ins kurze Eck, aber Thorandt
hatte aufgepasst, klärte vor der Linie für
seinen geschlagenen Torwart. Trotz
Unterlegenheit wären die Weiß-Blauen beinahe
doch mit einer Führung in die Pause gegangen.
Gregg Berhalter flankte einen Freistoß von
halbrechts mit links vors FCK-Tor, Thorandt kam
am zweiten Pfosten aus zehn Metern frei zum
Kopfball, sein Aufsetzer aufs linke Kreuzeck
konnte Keeper Luis Robles mit der rechten Hand
gerade noch über die Querlatte lenken (39.).
Zunächst tat sich im zweiten Durchgang lange
nichts, bis nach einer Linksflanke der
aufgerückte Innenverteidiger Moussa Ouattara am
kurzen Pfosten aus sechs Metern zum Kopfball
kam, das Leder ihm aber über den Scheitel
rutschte und am langen Eck vorbei ging (61.).
Danach dauerte es wieder eine Viertelstunde bis
zur nächsten Möglichkeit. Diese hatten erneut
die Roten Teufel. Florian Dick zog von rechts in
die Mitte, zog aus 28 Meter mit links ab. Der
Ball rauschte wie ein Strich aufs linke Kreuzeck
zu, krachte aber an die Querlatte (74.). Vier
Minuten später besaßen die Löwen die einzige
halbwegs zählbare Möglichkeit der 2. Halbzeit.
Benjamin Lauth hatte Sven Bender am rechten
Strafraumeck halbhoch angespielt, der nahm den
Ball kurz an, zog mit dem zweiten Kontakt aus 15
Metern ab, doch ausgerechnet der kurz zuvor
eingewechselte José Holebas blockte ungewollt
den Schuss (78.). In der Schlussphase mussten
die Löwen nochmals zittern, obwohl sie die
Pfälzer im zweiten Durchgang weitgehend
neutralisiert hatten. Bellinghausen spielte
Srdjan Lakic am kurzen Pfosten an, der zog aus
sechs Metern aus der Drehung ab, doch Berhalter
warf sich dazwischen. Der Ball kam erneut zu
Bellinghausen, der unbedrängt das Leder aus 14
Metern übers Tor bugsierte (88.). In der 2.
Minute der Nachspielzeit nochmals eine
Riesenchance für Lautern im Anschluss an einen
Freistoß. Dzaka flankte von links mit rechts das
Leder scharf an den Torraum, Amedick irritierte
die Löwen-Defensive, der Ball flog aufs lange
Eck, aber Keeper Tschauner rettete mit einer
Glanzparade das Unentschieden (90.).
Stimmen zum Spiel:
„Aufgrund
der 1. Halbzeit war es ein glückliches
Unentschieden", sagte Löwen-Trainer Marco Kurz.
„Aber die Jungs haben sich das erarbeitet,
gefightet und deshalb auch den Punkt verdient.
Wir haben einen Lauf und nun auch das Quäntchen
Glück, das uns zu Saisonbeginn noch gefehlt hat.
Das Remis bei einer so heimstarken Mannschaft
wie Kaiserslautern ist ein Ausrufezeichen."
Trotzdem wollte der 39-Jährige nichts von
Aufstieg wissen. „Vor Wochen haben uns die
Medien noch verteufelt, jetzt reden schon wieder
alle von Aufstieg. Wir schauen von Spiel zu
Spiel, denn wir haben viele, viele Verletzte.
Heute konnte man sehen, dass sich die Mannschaft
gerade noch ins Ziel gerettet hat. Klar wollen
wir jedes Spiel gewinnen, aber abgerechnet wird
am Schluss."
FCK-Trainer Milan Sasic war mit der Leistung
seines Teams zufrieden. „Mit dem Ergebnis kann
ich nicht glücklich sein, aber ich bin damit
auch nicht unzufrieden." Wir haben über 90
Minuten alles versucht. Mit Sicherheit kann in
der einen oder anderen Situation ein Tor fallen,
aber das hat das Aluminium oder der Gästetorwart
verhindert. Für mich war entscheidend, dass die
Mannschaft im dritten Spiel in einer Woche alles
versucht hat, hohes Tempo gegangen ist und den
Willen zum Sieg über 90 Minuten gezeigt hat. Man
kann nicht alle Spiele gewinnen, entscheidend
ist aber, dass man es versucht." Besonders
seinem Torwart Luis Robles, der in der 39.
Minute die Kopfballchance von Markus Thorandt
vereitelte, lobte der Coach. „Das war klasse. Es
ist schwierig, wenn man nichts zu tun hat und
dann so ein Ball kommt. Der ist nach einer
Standardsituation einfach durchgerutscht, aber
er hat das super gemacht. Jetzt versteht
hoffentlich jeder, wieso ich hundertprozentiges
Vertrauen in den Jungen habe."
Markus Thorandt, der offensiv wie defensiv bei
den Löwen am meisten im Blickpunkt stand, konnte
mit dem Punkt am Betzenberg leben. „Wir hatten
jetzt eine schöne Serie mit vier Siegen in
Folge. Heute war es ein schweres Spiel, aber wir
sind mit dem Punkt absolut zufrieden." Als
Spitzenmannschaft möchte er die Löwen noch nicht
einstufen. „Nach dem schlechten Start haben wir
einen guten Monat gehabt. Zum Schwärmen ist es
aber zu früh. Wir stehen jetzt gut da. Wir
wollten von Anfang an ins obere Tabellendrittel,
dort haben wir uns hin gekämpft und da wollen
wir auch bleiben."
„Wir müssen mit dem Punkt sehr zufrieden sein",
zog 1860-Geschäftsführer Stefan Reuter ein
positives Fazit. „Kaiserslautern hat sehr viel
Druck gemacht, während wir es versäumt haben,
unsere Ansätze im Spiel nach vorne klarer und
souveräner zu Ende zu spielen. Wir hatten wenige
Tormöglichkeiten, lediglich nach einem Standard
in der ersten Hälfte waren wir richtig
gefährlich. In der Endphase hat das Spiel von
der Dramatik gelebt. Wir wollten unbedingt den
Punkt mitnehmen, sind aber nochmal stark unter
Druck geraten. Am Schluss war es nochmals
brenzlig. Daher sind wir froh, dass wir mit
einem Zähler nach Hause fahren."
Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des 1.
FCK, bescheinigte den Löwen eine sehr gute
Defensivleistung. „Sie haben gegen Ende auch
nicht kräftemäßig abgebaut." Deswegen sei der
Gegner so gefährlich gewesen. „Es gibt Spiele,
da läufst du in der Schlussphase in einen Konter",
sprach der Europameister von 1996 aus eigener
Erfahrung. „Die Jungs haben alles versucht,
deswegen müssen wir mit dem 0:0 zufrieden sein."
Lauterns defensiver Mittelfeldspieler Aimen
Demai bedauerte, dass „wir die Möglichkeiten,
die wir hatten, nicht eiskalt genutzt haben. Ich
denke, es war ein gerechtes Unentschieden." Den
Löwen zollte Demai Respekt. „An Sechzig hat man
gesehen, wie schnell man nach oben kommen kann.
Aber genauso schnell kann's wieder nach unten
gehen. Deshalb nehmen wir den Punkt mit, obwohl
für uns mehr drin gewesen wäre. Wir können mit
dem Unentschieden leben."
1. FCK:
35 Robles - 23 Dick, 2 Ouattara, 5 Amedick, 16
Bellinghausen - 21 Demai - 24 Hesse, 20 Paljic - 10
Dzaka - 9 Lakic, 26 Jendrisek. Ersatz:
29 Trapp (Tor) - 8 Sam, 11 Ziemer, 14 Hornig, 15
Simpson, 17 Bugera, 38 Kotysch.
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 33 Johnson - 17 S. Bender, 6 Beda, 25
Ledgerwood - 18 Gebhart - 11 Lauth, 27 Schäffler.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 4 Hoffmann, 9 Di Salvo, 14 Holebas,
20 Burkhard, 24 Kucukovic, 26 Baumgartlinger.
Wechsel:
Sam für Hesse (62.), Ziemer für Paljic (74.),
Simpson für Demai (90.) - Holebas für Schäffler
(46.), Kucukovic für Gebhart (84.), Baumgartlinger
für Lauth (90.).
Gelbe Karte:
Demai, Dick - Thorandt, Beda, Kucukovic.
Zuschauer:
35.168 im Fritz-Walter-Stadion.
Schiedsrichter:
Peter Gagelmann (Bremen); Assistenten: Matthias
Anklam (Buchholz), Arne Aarnink (Nordhorn).
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29.10.2008 | 20:00 Uhr
Goldener Oktober: Löwen besiegen Koblenz mit 1:0
Die Löwen schrieben ihre Erfolgsbilanz
fort und landeten gegen die TuS Koblenz beim 1:0
den 4. Sieg in Folge. Damit blieb das Team im
Oktober ohne Punktverlust. Der „Goldene Treffer"
gelang Timo Gebhart in der 70. Minute. Es war
bereits das 4. Saisontor des aktuellen
U19-Europameisters.
Personal: Löwen-Cheftrainer
Marco Kurz musste gegen die TuS Koblenz auf
Daniel Bierofka (Bandscheiben-OP), Danny Schwarz
(Knie-OP), Markus Schroth (Aufbautraining), Lars
Bender (Syndesmosebandriss) und Benjamin Schwarz
(Adduktorenprobleme) verzichten.
Spielverlauf: Es war von Beginn
an ein Geduldsspiel gegen eine Koblenzer
Mannschaft, die nicht nur aufgrund von
Verletzungen dezimiert war, sondern bei denen
Trainer Uwe Rapolder kurzfristig noch zwei
Spieler aus dem Kader gestrichen hatte, die den
Nachmittagskaffee verschliefen. So saßen
lediglich drei Feldspieler auf der
Auswechselbank. Die Gäste standen von Beginn an
mit zehn Mann kompakt in der Defensive, nur
Njazi Kuqi versuchte Offensiv sein Glück als
Einzelkämpfer. Die Sechziger spielten aus einer
sicheren Abwehr heraus, ließen dem Gegner keine
Räume für Kontern. Und hatten ihrerseits in der
1. Halbzeit zwei Großchancen. In der 16. Minute
war es Sven Bender, der den Ball kurz hinter der
Mittellinie erobert hatte. Der 19-Jährige lief
noch 20 Meter, spielte dann auf halbrechts in
den Lauf des startenden Benny Lauths, der
alleine vor TuS-Keeper David Yelldell
auftauchte, aber aus elf Metern den Ball an den
linken Pfosten setzte. Lauth war auch an der
nächsten Großchance beteiligt. Nach einem Foul
gab es einen Freistoß etwa 27 Meter vor dem
Koblenzer Tor leicht nach links versetzt. Gregg
Berhalter lief an, täuschte einen Direktschuss
an, legte aber den Ball nach links an der Mauer
vorbei, wo Lauth nicht im Abseits stand. Der
Kapitän zielte aus 14 Meter aufs lange Eck, wo
der Ball Torwart Yelldell bereits passiert
hatte, aber Andreas Richter das Leder gerade
noch von der Linie kratzte (25.). In der 36.
Minute verzeichneten die Löwen nochmals eine
gefährliche Offensivaktion. Fabian Johnson hatte
sich auf der linken Seite durchgesetzt,
sprintete bis zur Grundlinie, überflankte
Torhüter Yelldell, aber dann war kein
Löwen-Spieler zur Stelle, der den Ball
eindrücken konnte. So ging die Koblenzer Taktik
zumindest bis zur Pause auf.
Im zweiten Durchgang drängten die Löwen zunächst
auf die Führung hatten durch Timo Gebhart,
Markus Thorandt und Sven Bender innerhalb von
zwei Minuten (50. und 51.) drei gute
Schusschancen, aber entweder hielt der
TuS-Keeper den Ball oder das Leder streifte
knapp über die Querlatte. Erlösung brachte erst
die Szene in der 70. Minute. Ein ungenaues
Zuspiel auf Mathieu Beda fünf Meter vorm
Koblenzer Strafraum konnte der Franzose nur mit
einer Grätsche erreichen, im Pressball mit einem
Gegenspieler sprang das Leder Richtung
Strafraum. Nikolas Ledgerwood sperrte den Ball
geschickt mit der Brust frei. Der kam zu Gebhart,
der ihn in halblinker Position aus 14 Meter mit
rechts volley nahm und ins linke kurze Eck zum
1:0 hämmerte. Danach mussten die Gäste
aufmachen, wenngleich die Offensivversuche recht
harmlos blieben. Die Sechziger versäumten es in
dieser Phase, durch einen Konter alles klar zu
machen. Die beste Chance hatte dabei der
eingewechselte José Holebas. Nach einer
Balleroberung von Beda passte dieser auf den
Stürmer. Dessen Linksschuss von der
Strafraumgrenze landete aber knapp neben dem
linken Pfosten (80.). Beinahe wäre den Koblenzer
durch eine Zufallsaktion der völlig unverdiente
Ausgleich geglückt. Kuqi wollte von der rechten
Seite flanken, der Ball rutschte ihm über den
Außenrist und touchierte die Latte des
Löwen-Tores (84.). Das war aber die einzige
brenzlige Situation fürs Tor der Sechziger in
den gesamten 90 Minuten. Mit dem 1:0-Erfolg
schaffte das Team von Trainer Marco Kurz den 4.
Sieg in Folge und blieb im 5. Spiel
hintereinander ungeschlagen.
Stimmen zum
Spiel Löwen-Trainer Marco Kurz sprach vom
erwartet schweren Spiel gegen einen kompakten
Gegner. „Wenn uns das 1:0 bei einer unserer
beiden Chancen in der 1. Halbzeit gelingt, tun
wir uns leichter." So musste sein Team viel
Geduld zeigen. „Wir haben auf den Moment
gespielt", lobte der 39-Jährige sein Team. „Die
Mannschaft hat sich mit dem 1:0 selbst belohnt.
Sie hat von der Organisation her gegen Koblenz
ein tolles Spiel gemacht." Seinen Torschützen,
Timo Gebhart, wollte er nicht zu sehr
herausheben. „Er hat wie die gesamte Mannschaft
hervorragend gearbeitet. Timo war der Torschütze
eines Teams, dem ich Respekt zolle." Seine
Bilanz des Monats Oktober falle „absolut positiv
aus."
„Im Endeeffekt hat das 1:0 das Spiel
wiedergespiegelt ", sagte TuS-Coach Uwe Rapolder.
„Im Moment haben wir personell Riesenprobleme,
deshalb versuchten wir, über die
Defensivorganisation das Spiel zu Null zu
halten. Das ist uns auch lange gelungen. Mit
etwas Glück wäre ein Punkt drin gewesen. Mit der
Leistung meiner Mannschaft bin ich nicht
unzufrieden", so der 50-Jährige.
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5 Berhalter,
33 Johnson - 17 S. Bender, 6 Beda, 25 Ledgerwood - 18
Gebhart - 11 Lauth, 27 Schäffler. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 4 Hoffmann, 9 Di Salvo, 14 Holebas, 24
Kucukovic, 26 Baumgartlinger, 28 Eberlein.
TuS:
1 Yelldell - 22 Cha, 24 Mavric, 18 Richter, 3
Wiblishauser - 6 Hartmann, 5 Bajic, 13 Lomic - 28 L.
Bender, 30 Mader - 9 Kuqi. Ersatz: 33 Weis (Tor) - 10 Krontiris, 14 Pektürk, 35 Taylor.
Wechsel:
Holebas für Schäffler (67.), Kucukovic für Lauth (84.),
Baumgartlinger für Gebhart (90.) - Pektürk für Mader
(62.), Taylor für Lomic (72.), Krontiris für L. Bender
(72.).
Gelbe Karte:
Schäffler - Bajic, Lomic, Kuqi.
Zuschauer:
17.700 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Thorsten Schriever (Dorum); Assistenten: Thomas Gorniak
(Bremen), Lars Heitmann (Diepholz).
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Dritter Sieg in Folge: Löwen nun auf Rang neun
Der dritte Sieg in Folge, davon zwei
auswärts - die Löwen setzten beim 2:0-Erfolg in
Osnabrück ihre beeindruckende Serie fort. Die
Niedersachsen verloren durch die Treffer von
Nikolas Ledgerwood (40.) und Benjamin Lauth
(55.) erstmals wieder seit dem 27. April 2008,
damals gegen den FSV Mainz 05, ein Punktspiel
vor eigenem Publikum.
Personal: Die drei Spieler, die
innerhalb von fünf Tagen operiert wurden -
Daniel Bierofka (Bandscheiben-OP), Danny Schwarz
(Knie-OP) und Lars Bender (Syndesmosebandriss) -
fehlten Trainer Marco Kurz beim Gastspiel in
Niedersachsen ebenso wie Markus Schroth, der
sich noch im Aufbautraining befindet.
Kurzfristig musste auch noch Benjamin Schwarz
mit Adduktorenproblemen passen. Torwart Markus
Krauss, Florian Jungwirth, Alexander Eberlein
und Christoph Burkhard spielten tags zuvor in
der U23, die beim Karlsruher SC II mit 3:1
gewann.
Spielverlauf: Die Löwen
begannen forsch, störten in der Anfangsphase
früh, sodass die Osnabrücker ihre
Schwierigkeiten im Spielaufbau hatten. Bereits
nach zwei Minuten trafen die Weiß-Blauen, die in
Gelb-Grün in der osnatel Arena aufliefen,
Aluminium. Manuel Schäffler hatte auf Sven
Bender abgelegt, der fackelte nicht lange, zog
aus 25 Metern direkt ab, der Ball klatschte aber
nur ans linke Kreuzeck (3.). Es dauerte fast ein
Viertelstunde, bis die heimstarken Niedersachsen
erstmals Gefahr fürs Löwen-Tor heraufbeschworen.
Pierre de Wit hatte einen Freistoß fast von der
rechten Außenlinie hoch in den 1860-Strafraum
geflankt, Thomas Reichenberger verlängerte den
Ball am ersten Pfosten mit dem Kopf ins lange
Eck. Doch da hatte Schiedsrichter Lutz Wagner
schon längst gepfiffen, weil zuvor Fiete Sykora
Mathieu Beda im Strafraum umgerissen hatte
(15.). In der Folge kamen die Löwen durch Timo
Gebhart (31. und 34.) zu zwei Schusschancen,
aber der Ball landete jeweils über dem VfL-Tor.
In der 39. Minute legte sich Benjamin Lauth bei
einem Konter über die linke Seite den Ball zu
weit vor, sodass Torhüter Stefan Wessels klären
konnte. Die Führung gelang den Sechzigern eine
Minute später. Gebhart kam an der Mittellinie in
halbrechter Position an den Ball. Der 19-Jährige
zog mit dem Leder am Fuß in die Mitte, dribbelte
zwei Osnabrücker aus und spielte anschließend
den Ball dem gestarteten Nikolas Ledgerwood
genau in den Lauf. Der tauchte allein vor
VfL-Keeper Wessels auf, traf mit rechts aus 14
Metern cool ins rechte untere Eck zum 1:0 (40.).
Vor der Pause besaßen die Löwen noch einige
Kontermöglichkeiten, um die Führung zu erhöhen.
Nach einem Fehler im Spielaufbau des VfL
eroberte Ledgerwood das Leder, spielte Manuel
Schäffler am linken Strafraumeck an, der frei
zum Schuss kam, aber den Ball knapp am langen
Eck vorbeisetzte (43.). In der 45. Minute
spielte Schäffler steil auf Gebhart, der
bedrängt von Anderson sich den Ball im Strafraum
etwas zu weit vorlegte, sodass sich Wessels
dazwischen werfen konnte (45.).
Etwas druckvoller begann Osnabrück den zweiten
Durchgang, kam aber gegen die erneut gut
stehende Löwen-Defensive zu keinen
Möglichkeiten. Ein schulbuchmäßiger Konter der
Weiß-Blauen führte dann in der 55. Minute zum
2:0. Dominic Peitz hatte den Ball an der
Mittellinie verloren, Gebhart passte sofort auf
die rechte Seite zu Sven Bender. Der 19-Jährige
sah, dass die Osnabrücker Innenverteidigung
nicht in Position war, überflankte Thomas Cichon,
wodurch Benjamin Lauth, der seinem Gegenspieler
Anderson enteilt war, am Elfmeterpunkt frei zum
Kopfball kam und ins rechte untere Eck
einnetzte. Auch in der Folge waren die Löwen
spielbestimmend, besaßen in der 64. Minute noch
eine Riesenchance. Gregg Berhalter hatte mit
links einen 30-Meter-Freistoß aus halbrechter
Position auf den zweiten Pfosten geflankt,
Mathieu Beda kam am linken Torraumeck frei ans
Leder, köpfte aber Torhüter Wessels genau in die
Arme. Osnabrück fand auch in der Folge kein
Mittel gegen die kompakte Defensive der
Sechziger. Lediglich einmal brachten die
Norddeutschen die Löwen-Abwehr ins Wanken. Nach
einer Flanke von links durch Peitz schlug
Berhalter im Strafraum am Ball vorbei, aber
Fabian Johnson konnte Thomas Reichenberger kurz
vorm Fünf-Meter-Raum entscheidend stören, sodass
der VfL-Torjäger nicht zum Abschluss kam (73.).
Gebhart (85.) und der eingewechselte José
Holebas (87.) hätten das Ergebnis mit etwas
Glück noch erhöhen können, vergaben aber ihre
Konterchancen. So blieb es beim 2:0-Erfolg, dem
dritten Sieg in Folge und dem vierten ohne
Niederlage. Damit haben die Löwen in der Tabelle
einen weiteren Schritt nach vorne gemacht.
Stimmen zum Spiel:
Löwen-Trainer Marco Kurz fand auch in der Freude
die richtigen Worte für sein Team. „Wir werden
uns jetzt nicht zurücklehnen, sondern wollen am
Mittwoch gegen Koblenz nachlegen." Denn bereits
in drei Tagen empfangen die Sechziger die
Rheinländer um 17:30 Uhr in der Allianz Arena.
Seiner Mannschaft bescheinigte Kurz einen
konzentrierten Beginn. „Wir haben in den ersten
15 Minuten gut ins Spiel gefunden. Danach wurde
mir etwas zu wenig Fußball gespielt",
kritisierte der 39-Jährige. „Trotzdem war der
Führungstreffer verdient, leider haben wir es
versäumt, noch vor der Pause nachzulegen. Die
Chancen waren jedenfalls da." Im zweiten
Durchgang habe sein Team die „positive Tendenz"
der 1. Halbzeit fortgeführt. „Wir haben gegen
eine enorm heimstarke Mannschaft bestanden und
zwei toll herausgespielte Treffer erzielt."
Osnabrücks Coach Claus-Dieter „Pele" Wollitz war
enttäuscht, „wie meine Mannschaft verloren hat.
In keiner Phase haben wir richtig ins Spiel
gefunden", so der 43-Jährige. „Wir haben nur
quer und hoch gespielt, fanden gegen einen
starken Gegner kein Mittel. Osnabrück fand heute
nicht statt." Das, so betonte Wollitz, lag aber
primär an den Löwen. „Sie hatten im Gegensatz zu
uns ein sehr gutes Passspiel. Sechzig besitzt
eine talentierte und sympathische Mannschaft.
Sie haben einfach gut gespielt", zollte er der
Leistung des Kontrahenten Respekt.
Besonders über seinen ersten Profitreffer für
die Löwen freute sich NikolasLedgerwood. Es war
insgesamt sein zweites Tor in der Zweiten Liga.
Das erste erzielte der Kanadier im Trikot von
Wacker Burghausen, wo er von den Löwen hin
ausgeliehen war, mit einem 30-Meter-Knaller
gegen Rot-Weiß Essen. Dieser Treffer brachte ihm
sogar eine Nominierung für die Wahl zum „Tor des
Monats". Diesmal war das Tor nicht ganz so
spektakulär. „Ich freue mich aber riesig,
endlich auch für Sechzig getroffen zu haben",
wenngleich der Nationalspieler einschränkte, „90
Prozent des Tores gehören Timo Gebhart. Das war
super vorbereitet, ich musste den Ball nur noch
reinschieben."
Interims-Kapitän Benjamin Lauth, der bereits
seinen 4. Saisontreffer erzielte, betonte
nochmals, dass die Sache um die fristlose
Kündigung von Berkant Göktan die Mannschaft
nicht nachhaltig beschäftigt habe. „Auch nicht
in der Kabine", so der 27-Jährige, „er war ja
die letzten Wochen schon nicht mehr vor Ort
gewesen. Deshalb hat der ganze Trubel auch
keinen Einfluss auf uns gehabt." Besonders
freute Lauth, „dass ich nach den zwei Toren
gegen Fürth auch in Osnabrück nachlegen konnte.
Das gibt mir weiteres Selbstvertrauen." Auch der
Stürmer sah einen verdienten Sieg seines Teams.
„Wir hatten nicht viele Chancen, aber die, die
wir hatten, haben wir eiskalt ausgenutzt."
Geschäftsführer Stefan Reuter sprach sogar von
„Toren wie aus dem Lehrbuch". Die Mannschaft
habe sehr kompakt gestanden und wenige Chancen
des Gegners zugelassen. „Der Glaube an die
eigene Stärke ist wieder da, mit entsprechend
viel Selbstvertrauen ist die Mannschaft auch in
Osnabrück aufgetreten." Der 42-Jährige Welt- und
Europameister hofft nun, dass dieser
Aufwärtstrend auch im Heimspiel am Mittwoch
gegen Koblenz anhält.
VfL:
33 Wessels - 21 Schuon, 30 Cichon, 2 Anderson, 11
Schäfer - 12 Heidrich, 6 Peitz - 7 Braun, 16 Sykora, 5
de Wit - 9 Reichenberger. Ersatz: 1 Berbig (Tor) - 4 Omodiagbe, 15 Surmann, 18
Fuchs, 24 Ehlers, 25 Engel, 28 Grieneisen.
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5 Berhalter,
33 Johnson - 17 S. Bender, 6 Beda, 25 Ledgerwood - 18
Gebhart - 11 Lauth, 27 Schäffler. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 4 Hoffmann, 9 Di Salvo, 14 Holebas, 24
Kucukovic, 26 Baumgartlinger.
Wechsel:
Grieneisen für Heidrich (46.), Fuchs für Braun (61.),
Omodiagbe für Schuon (75.) - Hoffmann für Ghvinianidze
(52.), Di Salvo für Schäffler (70.), Holebas für Lauth
(82.).
Tore:
0:1 Ledgerwood (40.), 0:2 Lauth (55.).
Gelbe Karte:
Peitz, Heidrich, Grieneisen - Lauth, S. Bender,
Berhalter.
Zuschauer:
14.985 in der osnatel Arena.
Schiedsrichter:
Lutz Wagner (Hofheim); Assistenten: Tobias Stieler
(Obertshausen), Dr. Manuel Kunzmann (Bad Hersfeld).
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19.10.2008 | 17:20 Uhr
Drei Löwen-Tore in acht Minuten nach 0:1-Rückstand
Nach fünf sieglosen Spielen gegen
Greuther Fürth und zuletzt drei Niederlagen in
Folge - dabei zweimal 0:3 zu Hause - gelang den
Löwen mit dem 3:1 (0:1)-Erfolg ein
Befreiungsschlag. Bereits in der 3. Minute waren
die Franken durch Thorsten Burkhardt in Führung
gegangen. Timo Gebhart schaffte in der 56. den
Ausgleich, ehe Benjamin Lauth mit einem
Doppelpack innerhalb von drei Minuten (61. und
64.) die Weichen auf Sieg stellte.
Personal: Trainer Marco Kurz
musste auf Berkant Göktan (Aufbautraining nach
Fuß-OP), Markus Schroth (Aufbautraining), Torben
Hoffmann (Muskelfaserriss), Daniel Bierofka (Bandscheiben-OP)
und Mustafa Kucukovic (Trainingsrückstand nach
OP) verzichten. Für Mate Ghvinianidze, der mit
muskulären Problemen von der georgischen
Nationalmannschaft zurückgekehrt war, stand
Markus Thorandt nach überwundenen Magenproblemen
in der Startelf. Der Georgier nahm auf der Bank
Platz. Damit schickten die Löwen erneut ein Team
aufs Feld, das unter 23 Lenze (22,14) im
Durchschnitt zählte. Spielverlauf: Eiskalt wurden
die Löwen bereits nach etwas mehr als zwei
Minuten erwischt. Charles Takyi kam auf der
linken Seite zum Flanken, Ivo Ilicevic leitete
den Ball in die Mitte weiter auf Thorsten
Burkhardt, der traf alleine vor Löwen-Keeper
Philipp Tschauner aus elf Metern zur 1:0-Führung
für Fürth (3.). Es dauerte ein paar Minuten, bis
sich die Weiß-Blauen von diesem Schock erholt
hatten, danach dominierten sie die Partie. Nach
einer Viertelstunde die erste Chance für die
Löwen. Einen Eckball von rechts flankte Timo
Gebhart in die Mitte, der Ball wurde nach hinten
verlängert, wo Benjamin Lauth aus halblinker
Position zu einem sehenswerten Seitfallzieher
aus 14 Metern ansetzte, doch Sascha Kirschstein
im kurzen Eck konnte den Schuss halten (15.).
Zwei Minuten später kam Lars Bender auf der
linken Seite zum Flanken, Manuel Schäffler
köpfte aus halbrechter Position aus zwölf Metern
aufs lange Eck, aber erneut parierte Kirschstein
(17.). In der 21. Minute kam Lauth, nachdem er
Jan Mauersberger ausgespielt hatte, halblinks an
der Strafraumgrenze mit rechts zum Schuss, aber
der Ball ging um Zentimeter am langen Pfosten
vorbei. Danach konnten die Gäste zunächst das
Spiel wieder beruhigen; über 20 Minuten
passierte kaum etwas. In der 43. Minute folgte
ein schulbuchmäßig vorgetragener Konter der
Weiß-Blauen. Nach einem abgewehrten Freistoss
der Fürther kam Sven Bender am eigenen Strafraum
an den Ball, passte in den Mittelkreis auf Timo
Gebhart, der sofort steil auf Lauth legte, aber
Keeper Kirschstein hatte aufgepasst, kam dem
Löwen-Stürmer entgegen, klärte mit einer
Grätsche etwa zehn Meter vorm eigenen Strafraum.
Kurz vorm Pausenpfiff zog sich Schiedsrichter
Christian Dingert noch den Unmut der
Sechzger-Fans zu. Im Anschluss an einen
Freistoss kam Fabian Johnson knapp hinter der
Strafraumgrenze an den Ball, bei seinem Schuss
wurde er von Sami Allagui regelwidrig behindert,
die Pfeife blieb aber stumm (45.). Die 2. Halbzeit begann fast identisch wie die
ersten 45 Minuten. Erneut besaßen die
Kleeblättler eine Riesenchance. Diesmal war es
Allagui, der über links vor 1860-Keeper
Tschauner auftauchte, aber Markus Thorandt
grätschte am Torraum bei seinem Schussversuch
dazwischen, konnte klären (47.). Die Löwen
drängten in dieser Phase auf den Ausgleich,
kamen aber zunächst nicht zu klaren
Möglichkeiten. Dies änderte sich in der 56.
Minute. Berhalter flankte aus halblinker
Position einen Freistoss scharf an die
Strafraumgrenze, Mathieu Beda verlängerte mit
dem Kopf aufs rechte Eck, doch Fürths Torwart
Kirschstein fischte den Ball noch heraus. Das
abgewehrte Leder nahm Markus Thorandt auf der
rechten Seite fast an der Außenlinie auf, hob
den Ball gefühlvoll an den Torraum, wo Gebhart
per Kopf zum 1:1 vollendete (56.). Dies war die
Initialzündung für das Kurz-Team, das in der
Folge wie aus einem Guss spielte. Fünf Minuten
später ein wunderschöner Konter nach einem
Fehlpass von Stephan Schröck in der
Löwen-Hälfte. Johnson nahm den Ball auf, spielte
steil auf Benny Lauth, der lief über halbrechts
in den Strafraum, Kirschstein spekulierte auf
ein Abspiel in die Mitte, machte die kurze Ecke
für Lauth frei, der dies cool zum 2:1 ausnutzte
(61.). Nochmals drei Minuten später fast eine
identische Situation. Marino Bilisokov
vertändelte den Ball im Mittelfeld, der
eingewechselte Antonio Di Salvo schnappte sich
das Leder, passte in den Lauf von Lauth, der
diesmal mit einem Schuss aus 13 Metern über den
abtauchenden Kirschstein hinweg das 3:1
erzielte. Acht Minuten, drei Treffer - die
Löwen-Welt war plötzlich wieder in Ordnung.
Fürth hatte danach noch eine Möglichkeit, als
Burkhardt einmal mehr auf der linken Seite zum
Flanken kam. Seine flache Hereingabe verpasste
jedoch Allagui am Fünfmeterraum um Zentimeter
(67.). Danach tat sich nicht mehr viel. In der
Nachspielzeit hätte Di Salvo noch auf 4:1
erhöhen können. Über halblinks lief der
Italiener alleine auf Kirschstein zu, aber sein
Schuss aus zwölf Metern aufs lange Eck war zu
unplatziert, um den Torwart vor größere Probleme
zu stellen. Damit gelang den Löwen nach fünf
sieglosen Spielen gegen Greuther Fürth und drei
Niederlagen in Folge der erste Sieg seit der
Saison 2004/2005.
Stimmen zum Spiel:
„Wir haben schlecht begonnen, schlecht
verteidigt", analysierte Löwen-Coach Marco Kurz.
„Normalerweise ist so ein frühes Gegentor gegen
eine Mannschaft wie Greuther Fürth Gift." Aber
bereits in der 1. Halbzeit habe er gesehen, dass
sein Team das Spiel noch drehen könne. „Wir
haben uns ins Spiel gebissen. Nach der Pause
wollten wir die äußeren Räume besser nutzen."
Das sei gelungen. „Dann kam auch der Pass im
richtigen Moment. Es war ein hart erkämpfter
Sieg", so der 39-Jährige Trainer. „Mit einem
solchen Erfolg im Rücken arbeitet es sich besser
und selbstbewusster in der kommenden Woche."
Wenig überrascht zeigte sich Kurz über den
Doppelpack seines neuen Kapitäns. „Wir wissen um
die Qualität von Benny Lauth. Aber er braucht
noch Zeit, um seinen Rhythmus zu finden, da er
die letzten Jahre wenig gespielt hatte. Das war
bei Daniel Bierofka ähnlich." Fürths Trainer Benno Möhlmann war sichtlich
unzufrieden mit seinem Team. „Das Spiel ist für
uns extrem bescheiden gelaufen", resümierte der
54-Jährige, „obwohl es so gut anfing. Wir waren
von Beginn an präsent, haben aber nach der
Führung nicht unsere Möglichkeiten genutzt. In
dieser Phase waren wir nicht konsequent genug."
Die Mannschaft habe schon zu früh damit
begonnen, das 1:0 zu verwalten, anstatt
nachzusetzen. „Nach dem Ausgleich haben wir zehn
bis 15 Minuten vogelwild agiert und uns
auskontern lassen. Dem zweiten und dritten
Treffer gingen individuelle Fehler voraus."
Löwen-Keeper Philipp Tschauner atmete nach dem
Sieg auf, nachdem er vor dem Derby verkündet
hatte, dass er die Fürther nicht mag. „Es ist
schön gegen den alten Franken-Rivalen zu
gewinnen. Für mich war das eine Prestigesache",
sagte der Mittelfranke, der vom 1. FC Nürnberg
zu den Sechzigern gekommen war. Den Rückstand
bezeichnete der 22-Jährige als „unglückliche
1:1-Situation. Da wurden wir nach zwei Minuten
eiskalt erwischt". Schon in der 1. Halbzeit
hätten seine Vorderleute guten
Kombinationsfußball gezeigt. „Nach der Pause
haben wir dann die Nadelstiche gesetzt. Solche
acht Minuten würde ich gerne öfters erleben",
sprach er die drei Tore der Löwen in diesem
Zeitraum an. Besonders freute ihn der Doppelpack
von Benjamin Lauth. „Er hat mit seinen beiden
Treffern die richtige Antwort auf alle Kritiker
gegeben." Fürths Torschütze Thorsten Burkhardt sah ein
„ordentliches Spiel" seiner Mannschaft. „Wir
haben uns aber in zehn Minuten selbst
geschlagen." Sein Team habe das Spiel in der 1.
Halbzeit kontrolliert, Sechzig nicht ins Spiel
kommen lassen. „Wir hatten auch nach der Pause
noch Chancen. Nach dem 1:1 haben wir uns
auskontern lassen", fand der Mittelfeldspieler
den Grund für die Niederlage. Der gefeierte Doppeltorschütze Benjamin Lauth
sprach von „tollen acht Minuten". Bis auf die
Anfangsphase, „wo wir Fürth eingeladen haben",
sei das Löwen-Spiel gut gelaufen. „Endlich
konnten wir mal einen Rückstand drehen, auch
wenn es viel Kraft gekostet hat", lobte der
Stürmer die Moral des Teams. „Der Weg, den wir
eingeschlagen haben, ist der richtige. Trotzdem
fehlen uns zum jetzigen Zeitpunkt noch einige
Punkte. Aber jetzt ist es kein rabenschwarzer
Start mehr. In den letzten Spielen haben wir uns
positioniert." Der 27-Jährige konnte nicht
abstreiten, dass die Kapitänsbinde eine
besondere Wirkung ausübe. „Sie bringt Glück.
Daniel Bierofka hat damit getroffen, Lars Bender
auch, als er sie in Frankfurt getragen hat, und
jetzt ich ..." Insgesamt war er mit dem Spiel
rundum zufrieden. „Das waren heute die Bälle,
die ich mir wünsche. Bei hohen Bällen bin ich
nicht so stark. Ich wusste, dass irgendwann die
Chancen kommen werden." Löwen-Geschäftsführer Stefan Reuter monierte die
harte Gangart der Fürther zu Beginn des Spiels,
der Lars Bender zum Opfer fiel. „Die sind ganz
schön hart zur Sache gegangen. Wir haben zehn
Minuten gebraucht, um uns zu Recht zu finden."
Der 42-Jährige erklärte, dass er seit der
Führung im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt eine
Veränderung im Team festgestellt habe. „Die
Mannschaft besitzt seitdem mehr
Selbstbewusstsein, hat wieder begonnen, Fußball
zu spielen. Daran konnte sie gegen Fürth
anknüpfen." Außerdem stehe man viel kompakter in
der Defensive. „Die Mannschaft hat nach dem
frühen Rückstand toll reagiert, spielte nach der
Pause sehr entschlossen", freute sich der Welt-
und Europameister über den Wandel. „Der Sieg war
enorm wichtig, weil die jungen Spieler sehen,
dass sie die erfahrenen und etablierten Spieler
- zumindest für einen gewissen Zeitraum -
ersetzen können. Für die Jungen ist das
natürlich auch eine Chance!" Reuter freute sich
besonders über die beiden Treffer von Lauth.
„Ich bin mir sicher, dass ihm die Tore
Selbstvertrauen in den nächsten Wochen geben
werden. Er war dabei unheimlich ruhig und
abgeklärt." Der Geschäftsführer lobte auch die
Nebenleute. „Benny hat die Bälle im richtigen
Zeitpunkt und mit dem richtigen Timing gespielt
bekommen." Wichtig sei vor allem aber der
Ausgleich gewesen, den Markus Thorandt
mustergültig vorbereitet hätte. Außerdem verriet
Reuter: „Timo Gebhart hatte intern gegenüber Uwe
Wolf bereits einen Kopfballtreffer angekündigt!"
1860:
12 Tschauner - 33 Johnson, 16 Thorandt,
5 Berhalter, 23 B. Schwarz - 22 L.
Bender, 6 Beda, 17 S. Bender - 18
Gebhart - 11 Lauth, 27 Schäffler.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 9 Di Salvo, 14 Holebas,
19 Ghvinianidze, 25 Ledgerwood, 26
Baumgartlinger. Fürth:
27 Kirschstein - 17 Schröck, 4 Biliskov,
5 Mauersberger, 15 Felgenhauer - 6 Wörle
- 9 Ilicevic, 13 Takyi, 10 Burkhardt - 7
Nehrig, 22 Allagui. Ersatz:
1 Loboué - 3 Karaslavov, 18
Haas, 19 Kotuljac, 21 Brückner, 33
Cidimar, 36 Sararer. Wechsel:
Ledgerwood für L. Bender (43.), Di Salvo
für Schäffler (62.), Baumgartlinger für
Gebhart (88.) - Kotuljac für Ilicevic
(29.), Sararer für Nehrig (77.), Haas
für Takyi. (77.).
Tore:
0:1 Burkhardt (3.), 1: 1 Gebhart (56.),
2:1 Lauth (61.), 3:1 Lauth (64.).
Gelbe Karte:
B. Schwarz, Gebhart - Takiy,
Mauersberger, Wörle, Schröck
Zuschauer:
31.000 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Christian Dingert (Thallichtenberg);
Assistenten: Torsten Bauer (Seesbach),
Florian Benedum (Mehlingen)
|
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Löwen beenden Negativserie in der Fremde
eindrucksvoll
Nach elf Auswärtsspielen ohne Sieg (4
Remis, 7 Niederlagen) gelang dem TSV 1860
München beim FSV Frankfurt in der
Commerzbank-Arena wieder ein Dreier, wobei sich
die junge Löwen-Mannschaft nach der Pause in
einen kleinen Tor-Rausch spielte. Fabian Johnson
traf zum 1:0 (52.), Timo Gebhart erhöhte in der
65. Minute auf 2:0, ehe Lars Bender zehn Minuten
später zum 3:0-Endstand traf. Apropos: Der
20-jährige Johnson war der älteste der drei
Torschützen! Personal: Marco Kurz musste
beim FSV Frankfurt auf Berkant Göktan
(Aufbautraining nach Fuß-OP), Markus Thorandt
(Magenprobleme), Markus Schroth (Aufbautraining)
und Nikolas Ledgerwood (Gelb-Rot-Sperre)
verzichten. Kurzfristig fielen Danny Schwarz
(Meniskusverletzung) und Daniel Bierofka
(Rückenprobleme) aus. Da damit beide Kapitäne
nicht zur Verfügung standen, übernahm Benjamin
Lauth dieses Amt. Erstmals bei den Profis saß
U19-Europameister Florian Jungwirth auf der
Einwechselbank. Der Altersdurchschnitt der
Startelf betrug 22,09 Jahre - die jüngste
Löwenelf aller Zeiten! Spielverlauf: Die junge
Löwen-Mannschaft begann gut, sehr engagiert und
mit einer hohen Laufbereitschaft. Doch der FSV
Frankfurt hielt dagegen, stand kompakt in der
Innenverteidigung und versuchte, mit schnellen
Gegenzügen zum Torerfolg zu kommen. Die erste
und einzige gute Chance in der 1. Halbzeit
besaßen die Löwen in der 15. Minute. Nach einem
Zuspiel von Manuel Schäffler verteidigte Timo
Gebhart geschickt den Ball, drehte sich
blitzschnell und zog aus 23 Metern ab. Sein
Schuss streifte jedoch knapp am rechten Pfosten
vorbei. Die Hessen hatten mit ähnlichen
Problemen wie die Löwen zu kämpfen. Meist
kombinierten sie gut bis zum Strafraum, aber der
finale Pass kam zu ungenau. So auch in der 26.
Minute. Emil Noll konnte sich auf der linken
Seite durchsetzen, passte auf Georgios
Theodoridis, der den Ball im Strafraum annahm,
aber sein Zuspiel auf David Ulm war so schlecht,
dass die Hintermannschaft der Sechziger klären
konnte. Fünf Minuten später versetzte Christian
Mikolajczak am rechten Strafraumeck mit einer
geschickten Drehung Benjamin Schwarz und Lars
Bender, lief aus spitzem Winkel Richtung
Löwen-Tor, doch dann konnte sich der
Mittelfeldspieler nicht richtig zwischen Flanke
und Torschuss entscheiden, sodass Keeper Philipp
Tschauner das „Schüsschen" problemlos abfangen
konnte (31.). Noch einmal hatten die Weiß-Blauen
Glück vor der Pause Glück. Matias Esteban Cenci
überlupfte auf der rechten Strafraumseite Mate
Ghvinianidze, hob anschließend den Ball auf Sead
Mehic am Torraum, doch dessen Kopfball war zu
schwach, dass Tschauner das Leder auf der Linie
problemlos fangen konnte (38.). In der 39.
Minute hatten die Löwen noch eine
Freistoß-Chance aus einer guten Position zwei
Meter vor dem Strafraum auf der rechten Seite.
Gregg Berhalter zirkelte den Ball zwar mit links
gekonnt über die FSV-Mauer, aber genau auf
Torwart Patric Klandt. Somit ging es torlos in
die Pause. In der 2. Halbzeit lief es dann optimal
für die Sechziger. In der 52. Minute gab es für
die Münchner in halbrechter Position 40 Meter
vor dem Tor einen Freistoß. Benjamin Schwarz
drehte den Ball mit links hoch vors Tor, Cenci
wehrte mit dem Fuß am Torraum ab, Fabian Johnson
nahm den Abpraller aus 21 Metern mit links
direkt, traf flach ins linke untere Eck zur
1:0-Führung. Danach wurde die Partie zum
Selbstläufer. Sven Bender spielte rechts in den
Rücken der Frankfurter Abwehr auf Johnson, der
lief mit dem Ball in den Strafraum, legte zurück
auf Gebhart, der von der Strafraumgrenze direkt
abzog. Sein Schuss knallte an die Unterkante der
Latte, von wo das Leder zum 2:0 ins Frankfurter
Tor sprang (65.). Gebhart war auch indirekt am
3:0 beteiligt. Der 19-Jährige flankte einen
Eckball von rechts hoch an den ersten Pfosten,
Christian Mikolajczak wehrte mit dem Kopf direkt
vor die Beine von Lars Bender ab, der aus zehn
Metern Entfernung die Lücke fand und an Klandt
vorbei ins lange Eck traf (75.). Die Frankfurter
hatten ihre erste gute Chance in der 2. Halbzeit
erst, als alles gelaufen war. Nach einer
Rechtsflanke kam Angelo Barletta im Zweikampf
mit Sven Bender am Torraum zum Kopfball, setzte
das Leder aber knapp neben den Pfosten (81.).
Die Löwen dagegen hatten noch einige gute
Kontermöglichkeiten, die sie aber nicht
konsequent nutzten, sonst hätte dieser Abend für
den FSV leicht zum Debakel werden können.
Stimmen zum Spiel:
Mann des Spiels war Fabian Johnson. Es war fast
eine Duplizität des 26. August 2007, als die
Löwen letztmals in der Fremde 3:0 gewannen.
Damals hieß der Gegner TSG 1899 Hoffenheim, der
spätere Aufsteiger. Auch dort avancierte
Johnson, der seit der F-Jugend für den TSV 1860
spielt, zum besten Akteur auf dem Platz,
markierte einen Treffer selbst und bereitete
zwei vor. In Hoffenheim war er erst nach dem
Aufwärmen in die Anfangsformation gerückt, weil
Daniel Bierofka kurzfristig passen musste.
Obwohl Bierofka erneut fehlte, stand sein
Einsatz in Frankfurt bereits länger fest.
Johnson deckte als rechter Verteidiger in der
Viererkette seine Seite sicher ab, traf zum
wichtigen 1:0 und bereitete den zweiten Treffer
durch Timo Gebhart mustergültig vor. Trotzdem
zeigte sich der Junioren-Nationalspieler, der
kein Freund großer Worte ist, bescheiden. „Für
uns war es ein wichtiger Sieg. Ich denke, dass
wir uns diesen verdient haben. „Jetzt können wir
den Wiesnausklang richtig genießen", so der
Ur-Münchner. Auch Trainer Marco Kurz zeigte sich
in dieser Beziehung kulant. „Am Samstagmorgen
ist Auslaufen. Am Abend dürfen sie dann ruhig
mal hingehen. Ich habe immer gesagt, einen
Wiesnbesuch muss man sich verdienen, und das
haben sie mit dem Sieg über Frankfurt getan."
Bevor der Trainer seine Analyse des Spiel
abgeben konnte, stand eine andere Entscheidung
im Mittelpunkt. Nach der Auswechslung von
Benjamin Lauth in der 70. Minute, der bis dahin
die Kapitänsbinde trug, ließ er sie an den
19-jährigen Lars Bender und nicht an den
35-jährigen Gregg Berhalter weiterreichen. Seine
Begründung: „Das sollte eine Bestätigung seiner
guten Leistungen sein. Außerdem ist Lars ein
ganz wichtiger Spieler für uns." Der
U19-Europameister machte sich über die Tragweite
dieser Handlung keine Gedanken. „Für mich ist
das in Ordnung, wenn der Trainer mir diese
Verantwortung überträgt." Mit der Binde am Arm
traf der ältere der Bender-Zwillinge zum 3:0 -
erst sein zweiter Treffer in der Zweiten Liga.
„Das Spiel lief so, wie ich mir das vorgestellt
habe. Das 1:0 war für uns eine Erlösung."
Löwen-Chefcoach Kurz hatte in der 1. Halbzeit
zwei sehr kompakt stehende Mannschaften gesehen.
„Wir haben konzentriert in der Defensive
gearbeitet." Jedoch missfiel dem 39-Jährigen die
hohe Fehlerquote im Passspiel. „Das habe ich in
der Pause klar angesprochen. Diese wollten wir
verringern. Außerdem habe ich der Mannschaft
gesagt, dass sie mit zunehmender Spieldauer mehr
Räume bekommen wird." Das habe sich dann
bestätigt. „Der Sieg war aufgrund der 2.
Halbzeit hochverdient und wichtig für uns. Es
ist aber auch klar, dass wir in den nächsten
Spielen weiter auf dem Prüfstand stehen werden."
Insgesamt sei der Erfolg eine Bestätigung für
die gute Arbeit der vergangenen Wochen und den
positiven Trend, der sich zuletzt bereits
abgezeichnet hätte. „Dieser Auswärtserfolg
sollte uns genügend Selbstvertrauen für die
nächsten Spiel geben." Sein Pendant auf Frankfurter Seite sah das Spiel
etwas anders. „Meine Mannschaft hatte in der 1.
Halbzeit mehr Spielanteile", analysierte Tomas
Oral. „Jedoch waren wir vor dem Tor nicht
zwingend genug, weil die Genauigkeit fehlte."
Durch einen „unnötigen Standard" sei man in
Rückstand geraten. „Nach dem 0:1 konnten wir
nichts mehr zusetzen. Es war eine bittere
Niederlage, die zudem zu hoch ausgefallen ist.
Wir sind unter Wert geschlagen worden."
FSV:
1 Klandt - 14 Weißenfeldt, 2
Schumann, 3 Klitzpera, 33 Noll - 8
Mehic, 24 Barletta - 18 Mikolajczak,
10 Theodoridis - 9 Cenci, 38 Ulm.
Ersatz: 13 Como (Tor) - 5
Hillebrand, 7 Hagner, 11 Bencik, 16
El Haj Ali, 20 Shapourzadeh, 28
Kreuz.
1860:
12 Tschauner - 33 Johnson, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 23 B.
Schwarz - 17 S. Bender, 6 Beda, 22
L. Bender - 18 Gebhart - 11 Lauth,
27 Schäffler. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 4 Hoffmann, 9 Di
Salvo, 13 Jungwirth, 14 Holebas, 24
Kucukovic, 26 Baumgartlinger.
Wechsel:
El Haj Ali für Cenci (65.), Bencik
für Ulm (65.), Shapourzadeh für
Weißenfeldt (75.) - Di Salvo für
Lauth (70.), Holebas für Schäffler
(70.), Kucukovic für Gebhart (83.).
Tore:
0:1 Johnson (52.), 0:2 Gebhart
(65.), 0:3 L. Bender (75.).
Zuschauer:
8.921 in der Commerzbank-Arena.
Schiedsrichter:
Florian Steuer (Lendringsen);
Assistenten Dominik Nowak (Bottrop),
Marc Frömel (Ibbenbüren).
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28.09.2008 | 17:00 Uhr
Neundorf verhindert mit Sonntagsschuss den Derbysieg
Ein Sonntagsschuss des eingewechselten
Andreas „Zecke" Neuendorf in der 82. Minute riss
die Löwen aus allen Derby-Träumen. Bis dahin
hatten sie durch einen Treffer von Daniel
Bierofka (42.) gegen Ingolstadt 40 Minuten lang
geführt, besaßen einige gute Chancen zum 2:0.
„Wir sind durch einen fantastischen Treffer
dafür bestraft worden, dass wir nicht nachgelegt
haben", analysierte Trainer Marco Kurz
realistisch. „Wir befinden uns derzeit auf einem
steinigen Weg."Personalien: Marco Kurz musste
im Wiesnderby auf Mathieu Beda (Rot-Sperre),
Berkant Göktan (Fuß-OP), Markus Thorandt
(Magenprobleme) und Markus Schroth
(Aufbautraining) verzichten. Torhüter Markus
Krauss (3.TW), Christoph Burkhard, Florian
Jungwirth und Julian Baumgartlinger spielten
tags zuvor in der U23 gegen Darmstadt (0.0).
Danny Schwarz saß trotz Meniskusproblemen
erstmals seit dem Ahlen-Spiel wieder auf der
Bank. Kurzfristig musste Torben Hoffmann, der
für die Startelf vorgesehen war, wegen
Adduktorenproblemen beim Warmlaufen passen. Für
ihn kam Timo Gebhart in die Mannschaft.
Spielverlauf: Die Löwen
begannen engagiert, zeigten auch gegenüber den
letzten Spielen eine klare spielerische
Steigerung, wenngleich auch diesmal nicht alles
gelang. Die erste Chance besaßen trotzdem die
Weiß-Blauen. Im Anschluss an einen Einwurf auf
der rechten Seite flankte Daniel Bierofka hoch
in die Mitte, Manuel Schäffler verlängerte den
Ball mit dem Kopf auf Benjamin Lauth, der aus
halblinker Position aus neun Metern mit einem
artistischen Fallrückzieher nur knapp übers Tor
schoss (7.). Ingolstadt, das weitgehend in die
eigene Hälfte zurückgedrängt wurde, konnte sich
in der 39. Minute gut in Szene setzen. Vratislav
Lokvenc kam auf der rechten Außenbahn in
abseitsverdächtiger Position ans Leder, seine
scharfe Hereingabe ans vordere Torraumeck
verpasste Ersin Demir nur knapp im Zweikampf mit
Mate Ghvinianidze. Drei Minuten später gelang
Daniel Bierofka die längst verdiente Führung -
unter kräftiger Mithilfe der
FCI-Hintermannschaft. Eine Flanke ans linke
Torraumeck konnte Mario Neunaber mit dem Fuß
abwehren, der Ball stieg fast kerzengerade in
die Höhe, Timo Gebhart schaltete am schnellsten,
schirmte das Leder gegen Ingolstadts Keeper
Michael Lutz ab, legte zurück auf Daniel
Bierofka, der aus 14 Metern das Leder zum 1:0
unter die Querlatte hämmerte (42.). Nach der Pause erhöhten die Gäste den Druck.
Nach einem Missverständnis zwischen Gregg
Berhalter und Ghvinianidze konnte Lokvenc am
Strafraum unbedrängt mit dem Kopf den Ball auf
rechts zu Demir ablegen, der nahm das Leder aus
13 Metern direkt, Löwen-Keeper Philipp Tschauner
musste sich strecken, damit er den Ball um den
Pfosten des langen Eckes lenken konnte (47.).
Aber auch die Sechziger hatten zwei
Riesenchancen, um vorzeitig alles klar zu
machen. In der 64. Minute lief ein Konter über
die rechte Seite, Lauth flankte in den Rücken
der Abwehr, Schäffler nahm den Ball aus
halbrechter Position direkt aus der Drehung,
traf aus 14 Metern aber nur das rechte
Lattenkreuz. Fünf Minuten später war es
Schäffler, der den startenden Lauth steil
bediente. Der lief alleine auf Torhüter Lutz zu,
schob kurz vor dem Strafraum das Leder mit dem
rechten Außenrist am Schlussmann vorbei - doch
auch am Ingolstädter Tor (69.). Es kam, wie es
in der derzeitigen Situation der Löwen kommen
musste. Lokvenc legte 25 Meter vor dem Löwen-Tor
ein hohes Anspiel mit dem Kopf zurück auf den
eingewechselten Andreas „Zecke" Neuendorf, der
ließ das Leder einmal aufspringen, nahm es aus
30 Metern volley und traf über 1860-Keeper
Tschauner hinweg ins rechte obere Kreuzeck zum
1:1 (82.). Mit diesem Treffer kann sich der
gebürtige Berliner berechtigte Hoffnung machen,
die Wahl zum „Tor des Monats" im September zu
gewinnen! Eine Minute später reklamierten die
Löwen auf der Gegenseite einen Handelfmeter,
nachdem Tobias Fink am Torraum den Ball mit dem
Unterarm gespielt hatte. Doch Schiedsrichter
Babak Rafati, der sich in einigen Szenen den
Zorn der Löwen-Fans und des Trainerstabs
zugezogen hatte, ließ weiterspielen. In der
Nachspielzeit sah Nikolas Ledgerwood noch
Gelb-Rot. Stimmen zum Spiel:
Marco Kurz war mit der Leistung seines
Teams zufrieden. „Wir sind gut ins Spiel
gekommen, haben Ingolstadt nicht zur Entfaltung
kommen lassen." Ihm und der Mannschaft sei klar
gewesen, dass die Gäste nach der Pause die
Schlagzahl erhöhen werden. „Wir wussten um die
Druckphase, schließlich hatten wir das
kräftezehrende Pokalspiel noch in den Knochen.
Trotzdem hatte wir uns gute Chancen zur
2:0-Führung herausgearbeitet. Dafür, dass uns
die nicht gelungen ist, wurden wir durch das
Traumtor von Neuendorf bestraft. Es ist eben ein
steiniger Weg zurück in die Erfolgsspur", so der
Kommentar des 39-Jährigen, der sich aber sicher
ist. „Wenn wir eine solche Konstanz wie gegen
Ingolstadt Woche für Woche zeigen, dann werden
wir solche Spiele auch wieder gewinnen."
Für FCI-Coach Thorsten Fink ging die
Punkteteilung in Ordnung, „weil wir nach der
Pause mehr fürs Spiel gemacht haben. Die 1.
Halbzeit war ausgeglichen", so die Sichtweise
des Ex-Bayern-Profis. „Das erste Tor für Sechzig
war regulär", sagte er, obwohl sich sein
Torhüter bitter beim Unparteiischen beschwert
hatte. „Wir haben einen guten Schiedsrichter und
ein gutes Spiel gesehen. Da, wo wir momentan in
der Tabelle stehen, habe ich meine Mannschaft
auch positioniert." Gregg Berhalter ärgerte sich über das
Ingolstädter Tor nach 360 Minuten ohne
Gegentreffer in einem Pflichtspiel in der
Allianz Arena. „Ich hatte eigentlich nie das
Gefühl, dass Ingolstadt ein Tor schießen
könnte", so der US-Amerikaner. „Dass Ingolstadt
ein so überragendes Tor macht, kommt auch nicht
alle Tage vor. Der Ausgleich fiel zu spät, als
dass wir noch mal eine Wende herbeiführen hätten
können." Der 35-Jährige attestierte der gesamten
Mannschaft eine gute Leistung. „Alle haben
gekämpft, das einzige, was gefehlt hat, war das
zweite Tor." Im Team herrsche wieder eine
positive Stimmung. „Wir haben das Gefühl, dass
wir diese schlechte Serie beenden können. Heute
war ein Fortschritt zu erkennen." Verteidiger-Kollege Mate Ghvinianidze war nach
dem Remis geknickt. „Wir haben 80 Minuten alles
versucht, besaßen genügend Chancen. Wenn du in
der 82. Minute dann so ein Tor bekommst, dann
ist das traurig. Mit dem Ergebnis können wir
sicher nicht zufrieden sein. So ein Schuss
gelingt höchstens einmal im Jahr", kommentierte
er den Treffer von Andreas Neuendorf. „Wir haben
im gesamten Spiel wenige Torchancen zugelassen.
Die Verteidigung konnte bei dem Gegentor nichts
machen." Nach wie vor sei das Bestreben da, sich
von Spiel zu Spiel zu verbessern. „Das ist uns
gegen Ingolstadt gelungen." „Es war deutlich sichtbar, dass man von einem
Fortschritt sprechen kann", sagte
Geschäftsführer Stefan Reuter. Leidenschaft,
Laufbereitschaft und Einsatzwillen hätten
gestimmt. „Wir konnten nur das 2:0 nicht machen,
der Gegentreffer war bitter" so der 41-Jährige,
„aber das spricht für die momentane Situation.
Unter dem Strich haben wir unglücklich den Sieg
verpasst, weil wir bessere Möglichkeiten als
Ingolstadt hatten." Positiv fand der Welt- und
Europameister auch, dass die Mannschaft die
Bälle wesentlich früher als noch gegen Duisburg
zurück gewonnen hatte. „Sicher war nicht alles
wunderbar, aber eine spielerische Steigerung
konnte man klar erkennen." Ein dickes Lob hatte
er für den 19-jährigen Manuel Schäffler parat.
„Er hat unglaublich gefightet, schade, dass sein
Drehschuss ans Lattenkreuz ging." Reuter fordert
jetzt vollste Konzentration auf die Partie beim
FSV Frankfurt. „Wir müssen in das Spiel gehen,
als wenn es ein K.o.-Spiel wäre und alles dafür
tun, um die gleich Power wie gegen Ingolstadt
auf den Platz zu bringen." Andreas „Zecke" Neuendorf freute sich über
seinen Treffer, titulierte ihn aber selbst als
„Sonntagsschuss. Ich hab' kurz überlegt, ob ich
ihn stoppen soll, dann habe ich aber einfach
draufgehalten." Der Routinier zeigte sogar
Mitleid mit den Löwen. „Sechzig hat eine junge
Mannschaft. Es ist enorm, welcher Druck auf
ihnen lastet. Wir sind zwar neu in der Liga,
aber alles andere als unerfahren", so der
gebürtige Berliner. „Unsere spielerische Klasse
konnten wir heute nicht zeigen. Wir haben
deshalb viel mit langen Bällen operiert."
Neuendorf ist sich sicher, dass der FCI die
Klasse hält. „Es lief gegen Sechzig nicht alles
so, wie wir es wollten. Mit dem Ergebnis können
wir aber zufrieden sein."
1860:
12 Tschauner - 33 Johnson, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 23 B.
Schwarz - 18 Gebhart, 22 L. Bender,
25 Ledgerwood, 7 Bierofka - 27
Schäffler, 11 Lauth. Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 8 D.
Schwarz, 9 Di Salvo, 14 Holebas, 17
S. Bender, 24 Kucukovic.
FCI:
1 Lutz - 20 Keidel, 17 Neunaber, 5
Dreßler, 3 Gerber - 8 Karl - 10
Jungwirth, 27 Rama - 6 Leitl - 9
Lokvenc, 7 Demir. Ersatz: 35 Krüger (Tor) - 4 Schwarz,
11 Neuendorf, 15 Fink, 18 Hagmann,
19 Metzelder, 23 Wohlfarth.
Wechsel:
S. Bender für L. Bender (63.),
Holebas für Gebhart (80.), Di Salvo
für Lauth (85.) - Neuendorf für
Jungwirth. (66.), Wolfarth für Rama
(66.), Fink für Keidel (80.).
Tore:
1:0 Bierofka (42.), 1:1 Neuendorf
(82.).
Gelbe Karte:
S. Bender - Gerber, Lutz, Leitl,
Keidel.
Gelb-Rote Karte:
Ledgerwood (90.).
Zuschauer:
31.000 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Babak Rafati (Hannover);
Assistenten: Kuno Fischer (Leer),
Arne Aarnink (Nordhorn)
|
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19.09.2008 | 20:45 Uhr
Löwen verlieren nach ängstlicher 1. Halbzeit auf St.
Pauli
ützen Filip Trojan, der später verletzungsbedingt
ausgetauscht werden musste. Im Hintergrund
Benjamin Lauth.
Die Löwen konnten das Selbstbewusstsein
aus dem 2:0-Erfolg über den MSV Duisburg nicht
mit ins Spiel beim FC St. Pauli nehmen und
verloren nach einer schlechten und ängstlichen
1. Halbzeit mit 0:1. Ein Stellungsfehler in der
1860-Hintermannschaft begünstigte den einzigen
Treffer des Abends durch Filip Trojan (23.).
Personal: Löwen-Trainer Marco
Kurz musste verletzungsbedingt auf Berkant
Göktan (Fuß-OP), Markus Schroth (Aufbautraining)
und Danny Schwarz (Außenmeniskusschaden)
verzichten, Sven Bender fehlte wegen den
Nachwehen eines grippalen Infekts. Mathieu Beda
musste sein zweites von drei Spielen Sperre
wegen der Roten Karte aus der Partie gegen Ahlen
absitzen. Markus Krauss, Florian Jungwirth,
Christoph Burkhard und Alexander Eberlein
spielten fast zeitgleich mit der U23 gegen den
TSV Großbardorf. Spielverlauf: Wie im Heimspiel
gegen Mainz „verpennten" die Löwen auch am
Hamburger Millerntor die 1. Halbzeit. Zudem
unterliefen ihnen wieder katastrophale
Stellungs- und Abspielfehler. Ein solcher führte
in der 23. Minute zur Führung für den FC St.
Pauli. Ein hoch und weit geschlagener Ball aus
der eigenen Hälfte von Ralph Gunesch unterliefen
Markus Thorandt und Mate Ghvinianidze, die auf
Abseits spielten, Filip Trojan lief von links in
die Mitte, erwischte das Leder an der
Strafraumlinie mit dem Fuß, legte es so quer am
herauseilenden Löwen-Keeper Philipp Tschauner
vorbei und traf aus spitzem Winkel zum 1:0 ins
leere Tor. In der 34. Minute die erste
erfolgsversprechende Offensivaktion der
Sechziger. Daniel Bierofka tankte sich auf der
linken Strafraumseite bis zur Grundlinie durch,
sein Flachpass in die Mitte fand aber keinen
Abnehmer. Im direkten Gegenzug unterlief Gregg
Berhalter ein katastrophaler Rückpass, der René
Schnitzler als perfekte Steilvorlage diente. Der
Stürmer lief alleine auf Torhüter Tschauner zu,
doch der konnte seinen Schuss im Eins-gegen-Eins
mit dem Fuß abwehren. Auch nach der Pause besaßen die Gastgeber die
erste Möglichkeit. Nach einem Freistoß von der
linken Seite kam Fabian Boll aus acht Metern an
den Ball, köpfte aber knapp am linken Pfosten
des Löwen-Tores vorbei (48.). Etwa nach einer
Stunde übernahmen die Weiß-Blauen das Zepter,
angetrieben von Kapitän Daniel Bierofka, der zur
Pause am Sprunggelenk (Risswunde) genäht werden
musste, mit Schmerzen aber durchspielte. Mit
den Hereinnahmen von Timo Gebhart und Manuel
Schäffler wurde das Offensivspiel belebt. Zum
anderen wurden die Hanseaten immer
müder, mussten ihrem hohen Anfangstempo Tribut
zollen. Die erste gute Möglichkeit des gesamten
Spiels für den TSV 1860 besaß Gebhart in der 64.
Minute. Nach einem schönen Dribbling zog er aus
15 Metern mit rechts ab, traf aber nur das
Außennetz. In der Folge schnürten die Löwen die
Gastgeber zeitweise in der eigenen Hälfte ein,
doch die verbarrikadierten sich geschickt vorm
eigenen Strafraum, sodass immer ein Bein den
letzten Pass oder den Schuss blockte. Bis zum
Schlusspfiff hatten die Löwen trotz optischer
Überlegenheit keine einzige klare Chance mehr,
sodass es bei der vierten Saison-Niederlage mit
einem Tor Differenz blieb.
Stimmen zum Spiel:
Löwen-Trainer Marco Kurz hatte kein Verständnis
für die Vorstellung seines Teams in der 1.
Halbzeit. „Wer so ängstlich in ein Spiel geht,
kann nicht punkten. Da hat keiner dem anderen
geholfen. Die Torchancen, die wir zugelassen
haben, waren kapitale Fehler", monierte der
39-Jährige. „In der 2. Halbzeit ist die
Mannschaft marschiert, war sehr dominant und
hatte Möglichkeiten. Aber das muss bereits von
Beginn an passieren, sonst ist es zu wenig, um
von St. Pauli etwas mitzunehmen." Ohne Mumm wäre
sein Team das Spiel angegangen. „Da muss sich
jeder hinterfragen, woran das liegt. Dass es
anders geht, hat die Mannschaft gegen Duisburg
gezeigt." Kurz fordert von seiner Mannschaft
„mehr Arsch in der Hose", gerade bei
Auswärtsspielen. „Mit solchen einfachen
individuellen Fehlern wie gegen St. Pauli
zerreißen wir uns die Spiele selbst", so sein
Fazit. Für St. Paulis Trainer Holger Stanislawski war
die Defensivleistung der entscheidende Faktor
zum Sieg. „Es war sehr wichtig, dass wir hinten
zu Null gespielt haben. Für eine gute Abwehr ist
nicht wichtig, wie viele Verteidiger spielen,
sondern wie die Mannschaft gegen den Ball
arbeitet", begründet er die offensive
Ausrichtung trotz einiger Ausfälle von
Defensivkräften. „Deswegen haben wir heute
bewusst offensiv aufgestellt und sogar auf einen
Sechser verzichtet. Nur hätten wir vor der Pause
noch das 2:0 nachlegen müssen." In der 2.
Halbzeit sei Sechzig stärker geworden. „In
dieser Phase hatten wir zu viele leichte
Ballverluste. Trotzdem ist die Taktik
aufgegangen." 1860-Keeper Philipp Tschauner konnte sich nicht
erklären, wieso die Mannschaft so ängstlich und
nervös in die 1. Halbzeit ging. „So dürfen wir
uns nicht präsentieren. In der 2. Halbzeit
können wir uns nichts vorwerfen, da haben wir
alles versucht, um den Ausgleich zu schaffen."
Tschauner weiß, dass nach der Niederlage wieder
die Diskussionen aufleben werden. „Diese Unruhe
haben wir uns durch die Niederlage selbst
zuzuschreiben", hat der 22-Jährige erkannt.
„Bereits am Dienstag besitzen wir im Pokal gegen
Duisburg die Möglichkeit, wieder einen Schritt
nach vorne zu gehen. Auch das Heimspiel gegen
Ingolstadt müssen wir jetzt gewinnen."
„Erst ab der Einwechslung von Manuel Schäffler
und Timo Gebhart haben wir besser nach vorne
gespielt", analysierte Geschäftsführer Stefan
Reuter die Partie. „Bis dahin haben wir viel zu
wenig getan und waren nicht aggressiv genug, um
auswärts etwas zu holen."
St. Pauli:
25 Hain - 24 Rothenbach, 11 Gunesch,
14 Eger, 13 Weigelt - 17 Boll - 18
Ludwig, 6 Trojan, 8 Bruns - 9
Schnitzler, 7 Hennings. Ersatz:
1 Borger (Tor) - 5 Brunnemann, 12 Schultz, 22 Biermann,
23 Hoilett, 26 Sako, 34 Theißen.
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 23 B.
Schwarz - 33 Johnson, 22 L. Bender,
25 Ledgerwood, 7 Bierofka - 9 Di
Salvo, 11 Lauth. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 4
Hoffmann, 14 Holebas, 18 Gebhart, 24
Kucukovic, 26 Baumgartlinger, 27
Schäffler.
Wechsel:
Trojan für Hoilett (54.), Schultz
für Ludwig (74.), Brunnemann für
Schnitzler (85.) - Gebhart für
Thorandt (54.), Schäffler für Di
Salvo (54.), Kucukovic für L. Bender
(74.).
Gelbe Karte:
Boll - Ledgerwood, Thorandt,
Ghvinianidze, Berhalter.
Zuschauer:
22.217
im Stadion am Millerntor.
Schiedsrichter:
Marco Fritz (Korb); Assistenten:
Arno Blos (Altbach), Dominik Schaal
(Tübingen).
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15.09.2008 | 22:30 Uhr
Löwen zeigen Reaktion, bezwingen Zebras
Die Löwen schafften durch eine
Energieleistung gegen den MSV Duisburg in der
Allianz Arena den ersten Sieg nach null Punkten
aus drei Spielen. Dem 1:0 durch ein Kopfballtor
von Daniel Bierofka vor der Pause (29.), ließ
der eingewechselte Timo Gebhart das 2:0 in der
71. Minute folgen. Damit verließen die Sechziger
den letzten Tabellenplatz, stehen nun auf Rang
zwölf. Personal: Löwen-Cheftrainer
Marco Kurz musste verletzungsbedingt auf Berkant
Göktan (Fuß-OP), Markus Schroth (Aufbautraining)
und Danny Schwarz (Außenmeniskusschaden)
verzichten. Mathieu Beda fehlte wegen seiner
Roten Karte aus dem Spiel gegen Ahlen (3
Punktspiele Sperre). Markus Krauss, Florian
Jungwirth, Christoph Burkhard, Julian
Baumgartlinger und Alexander Eberlein hatten in
der U23 gespielt (0:3 gegen Heidenheim).
Spielverlauf: Die Löwen
begannen sehr aggressiv und mit einer hohen
Laufbereitschaft. Die erste gute Chance besaßen
sie in der 6. Minute. Zuerst dribbelte Benjamin
Lauth über halblinks in den Strafraum. Dort kam
er im Zweikampf zu Fall, doch Schiedsrichter Dr.
Jochen Drees ließ weiterspielen. Daniel Bierofka
kam ans Leder, zog aus 15 Metern mit links ab,
traf aber nur den Pfosten des Duisburger Tores.
Auch in der 17. Minute landete der Ball nicht im
Netz. Einen indirekten Freistoss aus 20 Metern
setzte Gregg Berhalter nur um Zentimeter neben
den rechten Pfosten. Aber auch die Gäste hatten
immer wieder gefährliche Aktionen. Nach einem
schnellen Gegenzug über die linke Angriffsseite
flankte Chinedu Edu scharf ans kurze Eck, Dorge
Kouemaha war schneller als Gegenspieler Mate
Ghivnianidze, lief in die Flanke, doch sein
Kopfball aus acht Metern konnte 1860-Keeper
Philipp Tschauner gerade noch mit einem Reflex
über die Querlatte lenken (18.). In der 29.
Minute der Führungstreffer für die Weiß-Blauen:
Markus Thorandt hatte sich mit einer
Energieleistung über die rechte Seite bis zur
Grundlinie durchgetankt, seine Flanke wurde von
Mounir Chaftar noch leicht abgefälscht, sodass
sich der Ball wie eine Bogenlampe über
MSV-Torhüter Tom Starke senkte. Daniel Bierofka
war am langen Eck zur Stelle, köpfte aus kurzer
Distanz zum 1:0 in die Maschen. Kurz vor der
Pause hatten die Löwen nochmals eine brenzlige
Situation zu überstehen. Chaftar kam fast von
der linken Außenlinie frei zum Flanken, erneut
war es Kouemaha, der acht Meter vorm Tor frei
zum Kopfball hochstieg, aber über das
1860-Gehäuse köpfte (41.). Nach der Pause erreichten beide Teams nicht mehr
die Klasse der ersten 45 Minuten. Sie mussten
dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Duisburg
schaffte es nicht, die gut stehende
Löwen-Defensive vor größere Probleme zu stellen.
Trotzdem war auch bei den Weiß-Blauen die
Nervosität zu spüren. Diese legte sich erst in
der 71. Minute. Der eingewechselte Manuel
Schäffler kam auf der linken Strafraumseite mit
rechts zum Flanken, Benjamin Schwarz verlängerte
per Hinterkopf auf Lauth, der mit seinem Schuss
aus sieben Metern zunächst an Keeper Starke
scheiterte. Timo Gebhart überriss die Situation
am schnellsten, schob das Leder zwischen
Verteidiger und Torwart hindurch zum 2:0 ins
Netz (71.). Lediglich in der vorletzten Minute
mussten die Sechziger nochmals kurzzeitig
zittern. Gregory Christ hatte von links
geflankt, Kouemaha prüfte Tschauner mit einem
Kopfballaufsetzer aus neun Metern, den der
Löwen-Keeper jedoch mit einer Hand parierte
(89.). So feierten das Team von Marco Kurz seine
ersten drei Punkte der Saison.
Stimmen zum Spiel:
„Die
Mannschaft war von Beginn an hoch motiviert,
wollte das Spiel auf Biegen und Brechen für sich
entscheiden", analysierte Löwen-Trainer Marco
Kurz die Partie. Der 39-Jährige freute sich über
den Sieg, sieht das Team aber noch lange nicht
am Ziel. „Das war ein Schritt in die richtige
Richtung - mehr nicht." Die Mannschaft habe in
der Partie gegen Duisburg bewiesen, „dass wir
ein Team sind. Das ganze Spiel war eine einzige
Energieleistung. Allein schon die Vorarbeit von
Markus Thorandt zum 1:0", führte Kurz als
eindrucksvolles Beispiel an. „Es war schließlich
keine einfache Situation für uns. Die Mannschaft
zeigte eine hervorragende Reaktion, hat den Sieg
regelrecht erzwungen. Sie kann stolz auf sich
sein." Kurz betonte nochmals, dass es in diesem
Spiel nicht um seine Person gegangen sei,
„sondern um die Mannschaft. Sie wollte die
Trendwende herbeiführen." MSV-Coach Rudi Bommer sprach davon, dass sein
Team in der 1. Halbzeit gut ins Spiel gekommen
sei. „Wir hatten drei gute Möglichkeiten. Im
Gegenzug hatte Sechzig zwei sehr gute, wovon sie
eine machen. Die Flanke zum 1:0 war zwar
abgefälscht, aber wir haben bei dem Tor auch
gepennt", so der Ex-Profi. Gar nicht zufrieden
war der gebürtige Unterfranke mit den zweiten 45
Minuten. „Da waren wir in den Zweikämpfen viel
zu weit weg, haben Sechzig freien Lauf
gelassen." Kapitän Daniel Bierofka freute sich über seinen
Kopfballtreffer zum 1:0. Ein Novum sei das Tor
aber nicht gewesen. „Ich habe schon gegen
Bayern, Bremen und Gladbach mit dem Kopf
getroffen", konnte er seine bisherigen Treffer
mit der Stirn genau aufzählen. „Es war bereits
mein viertes Kopfballtor." Vor dem Spiel, so
Bierofka, hätte eine enorme Anspannung im Team
geherrscht. „Das konnte man den ganzen Tag im
Hotel merken. Alle waren froh, als es endlich
losging." Leidenschaft, Kampf und Moral hätten
gegen Duisburg gestimmt. „Natürlich wissen wir,
dass wir uns spielerisch noch steigern müssen.
Auch nach dem 1:0 hätten wir ruhiger spielen
müssen", so der 29-Jährige, „da haben wir den
Gegner aufgebaut." Für Bierofka war es auch ein
Sieg für Marco Kurz. „Wir haben für den Trainer
gespielt", sagte er, „das ist für die Mannschaft
nicht nur eine Floskel." Jetzt könne man mit
breiter Brust nach St. Pauli fahren.
„Schließlich haben wir nicht gegen irgendeinen
Gegner gewonnen. Duisburg ist ein
Bundesliga-Absteiger, der sofort wieder nach
oben will." Youngster Manuel Schäffler, der sein Debüt in
der Allianz Arena gab und an der Vorbereitung
des zweiten Treffers beteiligt war, unterstützte
die Aussage seines Kapitäns. „Wir wollten in
diesem Spiel auch zeigen, dass Marco Kurz kein
schlechter Trainer ist. Was die Mannschaft gegen
Duisburg abgeliefert hat, war reiner Kampf,
dadurch haben wir uns den Sieg geholt."
„Der Trainer hat uns in der Länderspielpause
super auf dieses Spiel eingestellte", resümierte
Löwen-Torwart Philipp Tschauner. „Ich finde es
gut, dass es jetzt Schlag auf Schlag geht: Am
Freitag in St. Pauli, am kommenden Dienstag im
Pokal wieder gegen Duisburg. Wir haben noch
einiges gutzumachen. Deshalb müssen wir
nachlegen." Für die Torwart-Diskussion vor dem
Duisburg-Spiel hatte Tschauner nur ein mildes
Lächeln übrig. „Mir ist es egal, was in den
Zeitungen steht. Ich wusste, dass ich die Nummer
eins bin. Durch die ganzen Spekulationen habe
ich mich nicht aus der Ruhe bringen lassen."
Für die Bender-Zwillinge war es eher ein
durchwachsener Abend. Lars Bender musste nach
einem Tritt von Serge Branco ins Gesicht mit dem
Verdacht auf eine Jochbein-Prellung ausgetauscht
werden, Sven war schon in der Pause in der
Kabine geblieben. „Ich war fix und fertig",
erzählte der jüngere Zwilling. „Ich hatte
Schwindelanfälle und Kopfweh. Aber Hauptsache
ist, dass wir gewonnen haben. Das ist das
Wichtigste!"
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 19
Ghvinianidze, 5 Berhalter, 23 B.
Schwarz - 33 Johnson, 22 L.
Bender, 17 S. Bender, 7 Bierofka
- 9 Di Salvo, 11 Lauth.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 4 Hoffmann, 14
Holebas, 18 Gebhart, 24
Kucukovic, 25 Ledgerwood, 27
Schäffler.
MSV:
1 Starke - 14 Branco, 32
Brzenska, 4 Schlicke, 5 Chaftar
- 10 Makiadi, 20 Grlic, 8
Tararache 21 Ede - 7 Wagner, 19
Kouemaha. Ersatz:
18 Herzog (Tor) - 2
Avalos, 6 Sahan, 15 Christ, 16
Adler, 27 Atem, 28 Veigneau.
Wechsel:
Ledgerwood für S. Bender (46.),
Gebhart für L. Bender (62.),
Schäffler für Di Salvo (71.). -
Atem für Wagner (57.), Christ
für Ede (70.), Adler für Makiadi
(83.).
Tore:
1:0 Bierofka (29.), 2:0 Gebhart
(71.).
Gelbe Karte:
Di Salvo, Gebhart - Grlic,
Tararache.
Zuschauer:
18.500 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Dr. Jochen Drees (Münster-Sarmsheim);
Assistenten Christian Schräer
(Emsdetten), Torsten Bauer (Seesbach).
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31.08.2008 | 17:20 Uhr
Ahlen trifft gegen zehn Löwen in der Nachspielzeit
Ein erneuter Nackenschlag für die Löwen:
Obwohl die Weiß-Blauen die Partie in der 1.
Halbzeit dominierten, gerieten sie durch Marinko
Miletic in Rückstand (56.) und verlor
Ein erneuter Nackenschlag für die Löwen: Obwohl die
Weiß-Blauen die Partie in der 1. Halbzeit dominierten, gerieten sie
durch Marinko Miletic in Rückstand (56.) und verloren anschließend
Mathieu Beda nach einer Notbremse durch die Rote karte (69.). Zu
zehnt schafften sie durch Daniel Bierofka in der 85. Minute den
Ausgleich, ehe René Müller in der Nachspielzeit zum 2:1 traf.
Personal: Marco Kurz musste in Ahlen auf Berkant
Göktan (Fuß-OP), Markus Schroth (Aufbautraining), Lars Bender
(Muskelprobleme), Timo Gebhart (Faserriss in der Wade) und Mate
Ghvinianidze (starke Wadenprellung) verzichten. Manuel Schäffler und
Christoph Burkhard standen erstmals in dieser Saison im Profikader.
Florian Jungwirth, Benjamin Schwarz, Alexander Eberlein, Markus
Krauss sammelten Spielpraxis in der U23 - wie übrigens Schäffler
auch - beim 1:1 in Reutlingen zwei Tage zuvor.
Spielverlauf: Die Löwen zeigten sich in der 1.
Halbzeit wesentlicher präsenter als eine Woche zuvor im Heimspiel
gegen Mainz. Ahlen schoss zwei Minuten vor der Pause erstmals aufs
Löwen-Tor! In der 11. Minute hatte Benjamin Lauth auf der rechten
Seite Antonio Di Salvo steil angespielt. Der Stürmer ging bis zur
Grundlinie, legte zurück in die Mitte auf Danny Schwarz, doch dessen
Schussversuch aus zehn Metern wurde zum Eckball abgeblockt. Ab etwa
einer halben Stunde übernahmen die Weiß-Blauen die Initiative,
dominierten das Spiel. Vor allem der agile Daniel Bierofka mischte
ein ums andere Mal die Ahlener Defensive auf. Eine Freistoßflanke
des Kapitäns aus dem Halbfeld fast von der rechten Außenlinie
erreichte Lauth vor Marinko Miletic mit dem Kopf, der Ball landete
aber am Außennetz des Ahlener Tores (29.). Nach einem von rechts
getretenen Eckball von Bierofka stieg Torben Hoffmann in der Mitte
am höchsten, doch sein Kopfball aus sechs Metern landete genau auf
dem Körper von Keeper Dirk Langerbein (33.). Drei Minuten später
spielte Di Salvo auf der linken Seite Sven Bender an, der flankte
von der Grundlinie in die Mitte, wo Lauth zum Schuss kam, aber
Baldassare di Gregorio sich im letzten Augenblick in den Ball warf
(36.). In der 43. Minute dann der besagte erste Torschuss von Ahlen.
Nach einem weiten Einwurf kam Daniel Chitsulo an der Strafraumgrenze
relativ unbedrängt ans Leder, sein Schuss landete zum Glück für die
Löwen aber einen Meter über der Querlatte (43.). In der letzten
Spielminute vor der Pause zog Sven Bender vom rechten Strafraumeck
ab, doch der Ball rauschte knapp übers rechte Kreuzeck (45.).
Die ersten Minuten nach der Pause gehörten überraschend den
Gastgebern. Die Löwen waren in dieser Phase zu passiv, bauten so den
Gegner auf. In der 53. Minute flankte Marcel Busch von rechts ans
linke Torraumeck, wo Chitsulo mutterseelenallein an den Ball kam,
aber der schwache Kopfball aufs kurze Eck bereitete Tschauner keine
Probleme. Drei Minuten später war die 1860-Defensive erneut nicht im
Bilde. Nach einem Eckball von Philipp Heithölter kam der Ball erneut
zum Mittelfeldspieler auf der rechten Seite, der zog ihn mit links
vors Tor, Miletic am ersten Pfosten streifte das Leder noch leicht
mit dem Kopf, das jedoch ohne sichtbare Richtungsänderung im langen
Eck der Löwen zum 1:0 landete (56.). Danach drängten die Sechziger
auf den Ausgleich. Mathieu Beda spielte einen weiten Ball aus der
eigenen Hälfte an den rechten Ahlener Torraum, Lauth pflückte das
Leder aus der Luft, doch Torhüter Langerbein klärte mit dem Fuß vor
dem einschussbereiten Löwen-Stürmer (60.). Manuel Schäffler sorgte
in der 66. Minute mit seiner ersten Aktion nach seiner Einwechslung
für Gefahr. Einen auf ihn gespielten Freistoß-Ball von Beda aus
zentraler Position ließ er mit dem Rücken zum Tor von der Brust
abprallen, nahm das Leder aus der Drehung aus 14 Metern volley, doch
Torhüter Langerbein lenkte den Ball gerade noch um den linken
Pfosten. Drei Minuten später standen die Sechziger plötzlich nur
noch mit zehn Mann auf dem Spielfeld. Nach einem katastrophalen
Rückpass von Sven Bender, den Lars Toborg als erster erreichte,
versuchte Beda zu verhindern, dass der Stürmer alleine auf Tschauner
zulief. Aber der Franzose traf die Beine des Ahlener Angreifers,
sodass die logische Konsequenz für den letzten Mann der Löwen die
Rote Karte war (69.). Aber auch danach gaben sich die Sechziger
nicht auf, wenngleich Ahlen nun viel Platz zum Kontern besaß. So
stand in der 73. Minute nach einem gekonnten Hackentrick Chitsulo
total frei auf der linken Strafraumseite. Sein Schuss aus zwölf
Metern konnte Tschauner jedoch aus dem kurzen Eck fischen. Die
nächste gute Chance gehörte den Weiß-Blauen. Bierofka hatte vom
rechten Strafraumeck in die Mitte geflankt, Lauth kam aus acht
Metern zum Flugkopfball, traf den Ball aber nicht voll, der am
langen Eck vorbei ins Aus drudelte (80.). In der 85. Minute konnten
die Löwen dann jubeln. Bierofka war von der linken Außenlinie
Richtung Mitte gedribbelt, schlenzte aus 30 Metern den Ball vors
Tor. Schäffler verpasste das Leder in zentraler Position, das aber
trotzdem den Weg zum 1:1 ins lange Eck fand (85.). Als alle mit
einem Remis rechneten, schlugen die Ahlener nochmals zu. Sven Bender
und Markus Thorandt behinderten sich bei einer Kopfball-Abwehr
gegenseitig. Das Leder kam zu einem Ahlener, der sofort Chitsulo auf
der linken Seite anspielte. Der Stürmer flankte auf zweiten Pfosten,
Marcel Busch erreichte den Ball gerade noch vor der Außenlinie,
passte ihn zurück, wo der eingewechselte René Müller aus drei Metern
nur noch den Fuß hinhalten musste und zum 2:1 in der Nachspielzeit
traf (90.). Damit war die dritte Niederlage im dritten Saisonspiel,
wenn auch äußerst unglücklich, für die Löwen besiegelt.
Stimmen zum Spiel: Die fehlenden
Spieler und die Verletzung von Danny Schwarz in der Anfangsphase
wollte Löwen-Trainer Marco Kurz nicht als Entschuldigung gelten
lassen. „Wir haben Spieler im Kader, die den Anspruch haben, Zweite
Liga zu spielen. Wenn sie dann die Möglichkeit bekommen, ihren
Anspruch zu beweisen, dann müssen sie das auch umsetzen." Beide
Teams seien zu Beginn „nicht sattelfest" gewesen. „Wir haben aber
als Erster ins Spiel gefunden und in der Defensive nichts
zugelassen." Erneut sei das Gegentor nicht aus einer Kombination
heraus gefallen, sondern im Anschluss an eine Standardsituation.
„Trotz Unterzahl sind wir zurückgekommen. Das zeigt mir, dass die
Moral der Mannschaft intakt ist", so der 39-jährige Fußball-Lehrer.
„Aber das 1:2 war bezeichnend für unsere momentane Situation, dass
wir ausgerechnet in der letzten Minute das Gegentor schlucken
müssen." Mit der erneuten Niederlage „wird es sicher nicht ruhiger
bei uns", weiß Kurz, was auf ihn in den nächsten Tagen zukommen
wird. „Die Mannschaft hat gefightet, aber die Gegentore wieder zu
einfach zugelassen", so sein Resümee.
Ahlens Trainer Christian Wück war natürlich überglücklich. „Nach dem
1:1 habe ich nicht mehr an den Sieg geglaubt. Unser Tor war ein
Zufallstreffer, das Tor von Sechzig ebenfalls", analysierte der
35-Jährige. „Es wäre also ein gerechtes Unentschieden gewesen." Wück
bewies mit der Einwechslung von René Müller ein glückliches
Händchen. „Dass natürlich ausgerechnet er das zweite Tor gemacht
hat, ist für uns optimal." Sein Team sei nach dem Aufstieg noch in
der Entwicklung. „Heute hat man gesehen, dass wir noch sehr viel
lernen müssen. Wenn wir in dieser Lernphase wie heute mit sehr viel
Glück gewinnen, dann sind das für uns Bonuspunkte." Als Geheimnis
für den Ahlener Erfolg bezeichnet der Coach den Zusammenhalt und
„dass wir an uns glauben. Das hat man in der letzten Minute
gesehen".
Löwen-Kapitän Daniel Bierofka sprach von einer „Riesenenttäuschung",
stellte aber klar. „Wir stehen hundertprozentig zum Trainer. Ich bin
absolut überzeugt, dass wir gemeinsam die Situation meistern
werden." Die Moral der Mannschaft sei intakt. Das habe man nach dem
Rückstand und dem Platzverweis von Mathieu Beda gesehen. „Aber uns
können jetzt nur Erfolge weiterhelfen - wie, das ist egal. Wir sind
jetzt ganz unten, es kann also nur aufwärts gehen."
„Wir müssen jetzt unbedingt das Heimspiel gegen Duisburg gewinnen",
sagte auch Torben Hoffmann, „egal wie. Auch wenn wir Scheiße spielen
- es zählen am Ende nur die drei Punkte."
Ahlen:
1 Langerbein - 2 Busch, 23 di Gregorio, 4 Miletic, 6
Maul - 31 Book, 8 Thioune, 10 Gibson - 17 Heithölter,
9 Chitsulo 11 Toborg. Ersatz: 12 Tapu (Tor) - 3 Schaffrath, 5
Kittner, 16 Müller, 18 Reus, 19 Döring, 21
Großkreutz.
1860:
12 Tschauner - 44 Hoffmann, 16 Thorandt, 6 Beda, 33
Johnson - 25 Ledgerwood - 7 Bierofka, 8 D. Schwarz,
14 Holebas - 11 Lauth, 9 Di Salvo. Ersatz:
1 Hofmann (Tor) - 5 Berhalter,
17 S. Bender, 20 Burkhard, 24 Kucukovic, 26
Baumgartlinger, 27 Schäffler.
Wechsel:
Großkreutz für Book (71.), Müller für Toborg (79.),
Schaffrath für Heithölter (82.) - S. Bender für D.
Schwarz (19.), Baumgartlinger für Ledgerwood (54.),
Schäffler für Holebas (65.).
Tore:
1:0 Miletic (56.), 1:1 Bierofka (85.), 2:1 Müller
(90.).
Gelbe Karte:
Miletic, Busch, Chitsulo - Holebas, Di Salvo.
Zuschauer:
4.223 im Wersestadion.
Schiedsrichter:
Tobias Christ (Kaiserslautern); Assistenten: Raphael
Seiwert (Merzig-Merchingen), Patrick Alt (Illingen).
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24.08.2008 | 16:50 Uhr
Desolate Löwen-Vorstellung vor der Pause
Zwei grundverschiedene Halbzeiten
endeten bei der Heimpremiere der Löwen mit einer
1:2-Niederlage gegen den FSV Mainz 05. Miroslav
Karhan hatte die Rheinhessen in der 7. Minute in
Führung gebracht, Nikolce Noveski erhöhte auf
2:0 (32.). Den Weiß-Blauen gelang kurz nach der
Pause nur noch der Anschlusstreffer durch
Mustafa Kucukovic (47.) in einem Spiel, in dem
sie in den ersten 45 Minuten vollkommen von der
Rolle waren.
Personal: Löwen-Cheftrainer
Marco Kurz musste gegen Mainz auf Berkant Göktan
(Müdigkeits- und Erschöpfungssyndrom), Markus
Schroth (Aufbautraining), Lars Bender
(Muskelprobleme) und Benjamin Schwarz
(Trainingsrückstand nach Knieproblemen)
verzichten. Florian Jungwirth, Christoph
Burkhard, Manuel Schäffler, Alexander Eberlein
und Markus Krauss sammelten am Freitag zuvor
Spielpraxis in der U23, die 0:1 gegen Eintracht
Frankfurt im Grünwalder Stadion verlor.
Spielverlauf: Die Löwen
begannen überraschend nervös mit vielen
Fehlpässen im Aufbauspiel und Stellungsfehlern
in der Defensive. Fast folgerichtig gerieten sie
in Rückstand. Ein weiter Einwurf der Mainzer
fast an der Mittellinie auf der linken Seite,
Berhalter verschätzte sich, unterlief den Ball.
Srdjan Baljak nahm das Leder auf, legte im
Strafraum quer auf den völlig freistehenden
Miroslav Karhan, der aus zehn Metern zum 1:0
traf (7.). Die Weiß-Blauen waren lediglich nach
Standards gefährlich. In der 15. Minute flankte
Daniel Bierofka einen Freistoss von halbrechts
vors Tor, Markus Thorandt kam aus sieben Metern
völlig unbedrängt zum Kopfball, wuchtete das
Leder aber über den Querbalken. Gerade Thorandt
hatte in der Defensive einen schweren Stand. Oft
musste sich der Verteidiger auf der rechten
Seite gleich zwei Angreifern (Baljak und Amri)
erwehren. Trotz guter Möglichkeiten der Mainzer
aus dem Spiel heraus fiel auch das 2:0 nach
einer Standardsituation. Markus Feulner hatte
einen Freistoss fast von der rechten Außenlinie
in den vorderen Löwen-Strafraum geflankt, ein
Mainzer verlängerte den Ball mit dem Kopf ans
lange Eck, wo das Leder Mustafa Kucukovic im
Zweikampf mit Niko Bungert an den Fuß sprang und
Nikolce Noveski vor die Füße fiel. Mit der Hacke
beförderte der Innenverteidiger den Ball
anschließend aus drei Metern über die Linie
(32.). Beinahe wäre den Rheinhessen vor der
Pause sogar das 3:0 nach einem mustergültigen
Konter gelungen. Florian Heller hatte auf
Feulner durchgesteckt, der diesmal über die
linke Angriffsseite kam. Der zweifache
Torschütze vom 1. Spieltag lief alleine auf
Philipp Tschauner zu, wollte ihm aus zwölf
Metern den Ball durch die Beine schieben, aber
der Keeper hatte aufgepasst, wehrte den Schuss -
auch mit etwas Glück - ab. Mit einem gellenden
Pfeifkonzert verabschiedeten die Löwen-Fans ihr
Team in die Kabine.
Nach der Pause stand endlich eine
Löwen-Mannschaft auf dem Platz, die sich diesen
Namen auch verdiente. Von Beginn an wurde Druck
gemacht und aggressiv in die Zweikämpfe
gegangen. Der Lohn war der Anschlusstreffer in
der 47. Minute. Bierofka drehte einen Freistoss
aus halblinker Position Richtung zweiten
Pfosten, Thorandt verlängert per Kopf aufs kurze
Eck, wo Kucukovic aus einem Meter Entfernung das
Leder aus der Luft ins Netz zum 1:2 hämmerte.
Nun war Leben in der Bude, die Fans feuerten
ihre Mannschaft frenetisch an. Drei Minuten
später lag der Ball erneut im Netz (Kucukovic
hatte getroffen), doch Schiedsrichter Michael
Weiner entschied zu Recht auf Abseits. Drei
Minuten später eine Freistoss-Chance für die
Löwen aus halbrechter Position. Berhalter hob
das Leder mit links über die Mauer, aber genau
aufs rechte Kreuzeck des Mainzter Tores (53.).
Nach diesem Zwischenspurt der Löwen konnten die
Mainzer ihre Defensive wieder ordnen, kamen in
der 58. und 59. Minute ihrerseits zu einer
Doppelchance. Heller setzte sich auf rechts
durch, legte von der Grundlinie zurück auf
Chadli Amri, dessen Schuss aufs lange Eck wurde
aber von einem 1860-Verteidiger gerade noch
geblockt. Eine Minute später düpierte Felix
Borja im Strafraum erst Mathieu Beda, dann
Berhalter, zögerte dann aber mit dem Schuss zu
lange, sodass Beda noch den Fuß dazwischen
bekam. In der 67. Minute forderten die Löwen
Elfmeter, als Timo Gebhart bei seinem
Schussversuch im Mainzer Strafraum von Peter van
der Heyden von hinten behindert wurde und übers
Tor zielte, aber die Pfeife von Schiri Weiner
blieb trotz heftiger Proteste stumm. In der
Folge wogte die ausgeglichene Partie hin und
her, beide Teams spielten mit offenem Visier,
aber ohne deutliche Möglichkeiten zu
produzieren. 1860-Coach Marco Kurz löste durch
die Hereinnahme von Antonio Di Salvo für
Innenverteidiger Berhalter in der 77. Minute
noch die Viererkette auf, doch zur
Initialzündung wurde diese Maßnahme nicht. Die
Mainzer spielten in der Schlussphase die knappe
2:1-Führung relativ sicher nach Hause.
Stimmen zum Spiel:
Löwen-Trainer
Marco Kurz sprach von einer „hochverdienten
Niederlage". Beim 0:1 hätte sein Team
gravierende Fehler gemacht. „Danach waren wir
enorm verunsichert. Ich kann mir das überhaupt
nicht erklären. In der 1. Halbzeit waren wir
lediglich bei Standards gefährlich." Erst als
die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand stand,
hätte sie sich auf ihre Tugenden besonnen.
„Plötzlich wurde der Ball gefordert und mutig
nach vorne gespielt", so der 39-Jährige. Für ihn
war dieses Spiel wegen der Spielweise vor der
Pause absolut ernüchternd. „Du brauchst gegen
Mainz 90 Minuten, um bestehen zu können. Eine
Halbzeit reicht nicht aus, deshalb ist die
Niederlage verdient."
Jörn Andersen, Trainer der Mainzer, machte
seiner Mannschaft im Gegenzug ein zweifaches
Kompliment. „Erstens, wie sie in der 1. Halbzeit
aufgetreten ist. Da hat das Team taktisch gut
gespielt, sehr gut verschoben und genau das
umgesetzt, worüber wir uns die ganze Woche
unterhalten haben. Zweitens, das Verhalten nach
dem Anschlusstreffer. Alle hatten gedacht: Jetzt
geht's wieder los. Aber die Mannschaft hat das
2:1 souverän über die Bühne gebracht und dabei
noch nach vorne gespielt."
Löwen-Kapitän Daniel Bierofka hatte keine
Erklärung für den Auftritt in der 1. Halbzeit
parat. „Wir waren viel zu passiv, jeder hat sich
versteckt", so der 29-Jährige. „Wir müssen jetzt
nach Ahlen fahren, um dort drei Punkte zu
holen." Trotzdem hat er Hoffnung. „Wenn wir uns
aufgegeben hätten, wäre ich pessimistisch. Jetzt
müssen wir mal 90 Minuten Gas geben", fordert
Bierofka. „Das erste Tor nach einem Einwurf, das
zweite nach einem Freistoss - wieder zwei
Standards", musste er feststellen. „Das hatten
wir ganz klar unter der Woche angesprochen."
Auch Torhüter Philipp Tschauner sprach Tacheles:
„Wir haben die ersten zwei Spiele verloren. Das
kann nicht unser Anspruch sein. Jetzt müssen wir
in Ahlen gewinnen." Der Keeper hat erkannt, dass
die Mannschaft im Moment nicht ihr
Leistungspotenzial abrufen kann. „Da muss sich
jeder an die eigene Nase fassen und am Sonntag
in Ahlen den Arsch aufreißen. Es kann nicht
sein, dass wir so ängstlich und nervös wie in
der 1. Halbzeit auftreten. Wir müssen
selbstbewusst, aber nicht arrogant ins Spiel
gehen."
Für Neuzugang Mathieu Beda war die 1. Halbzeit
„gar nichts". „Wir wollten alle Fußball spielen,
haben aber in den ersten 45 Minuten vergessen,
dass dazu auch Kampf und Laufbereitschaft
gehört. Vielleicht hatten wir nach dem ersten
Fehler etwas Angst. Irgendwie waren wir total
verunsichert."
Ähnlich sah es auch Geschäftsführer Stefan
Reuter. „Die 1. Halbzeit war sehr schlecht. Wir
waren extrem nervös, haben uns die beiden
Treffer quasi selbst reingelegt." Für ihn sei es
überhaupt nicht nachvollziehbar, wie das Team
nach den Trainingseindrücken und der
Vorbereitung eine solche Halbzeit abliefern
kann. „Da war überhaupt kein Leben drin. Die
Spieler müssen sich die Frage stellen lassen,
wieso sie ohne Mumm auf den Platz gehen." Der
Welt- und Europameister fordert mehr Spielfreude
- und nicht erst nach einem 0:2-Rückstand. „Die
Mannschaft ist in einer guten Verfassung.
Deshalb kann man dem Trainer auch keinen Vorwurf
machen." Reuter musste aber zugeben, dass das
Team bisher den Beweis schuldig blieb, dass es
besser als in der vergangenen Saison ist. Über
Konsequenzen wollte er direkt nach dem Spiel
nicht reden. „Da muss ich erst mal eine Nacht
darüber nachdenken, wie man auf die Leistung der
Mannschaft in der 1. Halbzeit reagieren kann.
Aber ich sehe jetzt alle in der Verantwortung:
Spieler, Trainer und mich."
1860:
12 Tschauner - 16 Thorandt, 5 Berhalter, 6 Beda, 4
Hoffmann - 17 S. Bender - 8 D. Schwarz, 7 Bierofka - 18
Gebhart - 11 Lauth, 24 Kucukovic. Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 9 Di Salvo, 14 Holebas, 19
Ghvinianidze, 25 Ledgerwood, 26 Baumgartlinger, 33
Johnson.
Mainz:
1 Wache - 16 Heller, 26 Bungert, 4 Noveski, 3 van der
Heyden - 13 Pekovic - 21 Karhan, 7 Feulner, 22 Amri - 9
Borja, 8 Baljak. Ersatz: 29 Wetklo (Tor) - 5 Demirtas, 6 Hoogland, 14
Fleßers, 18 Hyka, 20 Jovanovic, 32 Bogavac.
Wechsel:
Holebas für D. Schwarz (70.), Di Salvo für Berhalter
(76.) - Hoogland für Pekovic (28.), Bogavac für Borja
(65.), Fleßers für Heller (88.).
Tore:
0:1 Karhan (7.), 0:2 Noveski (32.), 1:2 Kucukovic (47.).
Gelbe Karte:
Bierofka, S. Bender, Beda, Thorandt - Karhan, Borja,
Feulner.
Zuschauer:
30.200 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter:
Michael Weiner (Giesen); Assistenten: Patrick Ittrich
(Hamburg), Malte Dittrich (Bremen).
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17.08.2008 | 16:50 Uhr
Unglückliche Niederlage zum Auftakt in Freiburg
Die Löwen starteten mit einer unnötigen
1:2-Niederlage beim SC Freiburg in die Saison. Nach einer
ausgeglichenen 1. Halbzeit stand es nach Treffer von Ali
Günes (28.) und Benny Lauth (31.) zur Pause 1:1. Ein
dreiminütiger Zwischenspurt der Breisgauer im zweiten
Durchgang reichte zum Siegtreffer (65.), wobei dieser
unglücklich durch ein Eigentor von Mate Ghvinianidze fiel.
Personal: Im Breisgau fehlten Berkant
Göktan (Viruserkrankung), Markus Schroth (Aufbautraining)
und Benjamin Schwarz (Knieprobleme). Florian Jungwirth muss
nach der U19-EM noch einen Trainingsrückstand aufholen.
Christoph Burkhard, Julian Baumgartlinger, Manuel Schäffler,
Alexander Eberlein sowie Markus Krauss spielten am
Freitagabend in der U23, gewannen beim SV Waldhof Mannheim
4:1. Spielverlauf: Beide Mannschaften begannen
lauf- und kampfstark. Bereits in der 1. Minute die
Riesenchance für Sechzig: Mustafa Kucukovic hatte von rechts
geflankt, Daniel Bierofka köpfte aber freistehend aus sieben
Metern über das Tor des Sportclub. Auf der anderen Seite kam
Kevin Schlitte am linken vorderen Strafraumeck zum Flanken,
Ali Günes stand in der Mitte völlig frei, köpfte aus sechs
Metern jedoch übers Löwen-Tor (7.). Eine Viertelstunde
später die erste gute Möglichkeit für die Weiß-Blauen.
Benjamin Lauth spielte mit einem Zuckerpass Mustafa
Kucukovic frei, der tauchte alleine vor SC-Keeper Simon
Pouplin auf. Der Franzose hatte jedoch aufgepasst, kam dem
Löwen-Stürmer entgegen, verkürzte geschickt den Winkel und
konnte den Schuss vom Elfmeterpunkt abwehren (22.). In der
28. Minute die Führung für die Breisgauer. Die Sechziger
bekamen in dieser Szene bei mehreren Versuchen den Ball
nicht aus der Gefahrenzone. Dieser kam zu Ali Günes in
halblinker Position. Der Türke ging volles Risiko, traf mit
einem Drehschuss aus 22 Meter mit rechts flach ins lange
Eck. Aber schon bei diesem Treffer gab es Beschwerden der
Löwen, weil der Freiburger Johannes Flum verletzt am
Elfmeterpunkt im Abseits lag, so 1860-Keeper Philipp
Tschauner die Sicht beim Günes-Schuss nahm (28.). Doch
bereits drei Minuten später der Ausgleich nach einer
Kontersituation. Danny Schwarz hatte den startenden Lauth
gesehen, schickte ihn steil. Der 27-Jährige lief seinem
Gegenspieler Heiko Butscher davon, drang aus halbrechter
Position in den SC-Strafraum ein und traf mit einem
Rechtsschuss aus 13 Metern genau ins linke untere Eck (31.).
Es war bereits der zweite Treffer im zweiten Pflichtspiel
für den Rückkehrer. Auch nach der Pause zunächst eine ausgeglichene Partie. Die
beste Chance auf Löwen-Seite besaß in der 57. Minute
Kucukovic. Daniel Bierofka hatte von rechts geflankt,
Kucukovic legte sich den Ball am Elfmeterpunkt mit der Brust
vor, wurde von zwei Freiburgern bedrängt, konnte sich aber
durchsetzen. Sein Schuss vom rechten Torraumeck grätschte
Butscher gerade noch mit gestrecktem Fuß zur Ecke. Nach
etwas mehr als einer Stunde Spielzeit erhöhte Freiburg die
Schlagzahl. Innerhalb von drei Minuten kamen sie zu vier
Chancen, die letzte führte zum 2:1-Siegtreffer. Erst flankte
Yacine Abdessadki von rechts auf den ersten Pfosten, Suat
Türker war vor Ghvinianidze am Ball, köpfte das Leder aber
am kurzen Pfosten vorbei (63.). Eine Minute später eine fast
identische Szene. Diesmal kam Jonathan Jäger gegen Fabian
Johnson zum Flanken, erneut war Türker vor Ghvinianidze am
Ball, köpfte diesmal am langen Eck vorbei (64.). Der
Sekundenzeiger hatte keine komplette Umdrehung absolviert,
da steckte Abdessadki auf der rechten Seite auf Jäger durch.
Der lief mit dem Ball bis an die Strafraumgrenze, wollte
nach innen zu zwei freistehenden Mitspielern passen, doch
Ghvinianidze konnte dies gerade noch per Grätsche
verhindern. Die anschließende Ecke flankte Günes von rechts
in die Mitte, Innenverteidiger Pavel Krmas schubste von
hinten Ghvinianidze, der zum Ball ging. Dadurch berührte der
Georgier unglücklich das Leder, traf unhaltbar für Tschauner
ins eigene Tor (65.). Erneut hatte Schiedsrichter Marc
Seemann keine Regelwidrigkeit gesehen. In der Schlussphase
schafften es die Löwen nicht, Freiburg unter Druck zu
setzen. Die Südbadener hielten geschickt den Ball von ihrem
Strafraum fern, sodass es bei der knappen Niederlage zum
Saisonauftakt für die Sechziger blieb.
Stimmen zum Spiel:
Löwen-Chefcoach zeigte sich mit der spielerischen
Leistung seines Teams beim SC Freiburg trotz der Niederlage
zufrieden. „Es war ein sehr offensives Spiel, das von Beginn
an auf einem hohen Niveau stand", so der 39-Jährige, der
enorme Forstschritte zur Rückrunde der Vorsaison gesehen
hatte. „Letztlich haben Kleinigkeiten die Partie
entschieden, die Unachtsamkeiten bei den beiden Gegentoren."
Das Foulspiel gegen Mate Ghvinianidze beim Siegtreffer der
Freiburger kommentierte er als „ärgerlich". „Nachkarren
nutzt nichts. Auch wenn es eine Fehlentscheidung war - es
ist nicht mehr zu ändern." Über seinen Torjäger Benjamin
Lauth meinte Kurz nur: „Er ist auf dem richtigen Weg."
Freiburgs Trainer Robin Dutt freute sich, dass sein
taktisches Konzept aufging. „Wir hatten in der 1. Halbzeit
ein Problem im Spielaufbau, weil Sechzig immer ein Angebot
auf Schwaab gemacht und die Seite dann sofort zugepresst
hat. Nach der Pause haben wir versucht, das Spiel zu
verlagern. Dadurch hatten wir mehr Raum auf der anderen
Seite, haben somit die Partie in den Griff bekommen." Mit
dem Auftreten der Mannschaft, die Dutt dazu gedrängt hatte,
öffentlich den Aufstieg als Ziel auszurufen, war der Coach
zufrieden. „Wenn du vorne dabei sein willst und so ein
mutiges Ziel formulierst, dann musst du auch von der
Körpersprache jedem zeigen, dass du das auf dem Platz
umsetzen willst. Genau das konnte man der Mannschaft heute
anmerken." Löwen-Stürmer Benjamin Lauth konnte sich wegen der
Niederlage nicht richtig über seinen zweiten Treffer im
zweiten Pflichtspiel freuen, deutete aber erneut an, wie
wichtig er für das Team ist. „Der Druck ist normal, die Fans
erwarten sehr viel von mir. Aber ich habe wieder Spaß am
Spiel, konnte gottseidank erneut treffen. Das gibt mir immer
mehr Selbstbewusstsein. Natürlich bin ich enttäuscht, dass
wir mit leeren Händen heimfahren müssen."
SCF:
1 Pouplin - 36 Schwaab, 2 Krmas, 5
Butscher, 14 Schlitte - 18 Flum, 22
Uzoma - 6 Abdessadki - 7 Günes, 11 Jäger
- 10 Türker. Ersatz: 21 Langer (Tor) - 8 Idrissou, 13
Bechmann, 15 Barth, 23 Schuster, 27
Mehring, 38 Toprak
1860:
12 Tschauner - 4 Hoffmann, 19
Ghvinianidze, 6 Beda, 33 Johnson - 22 L.
Bender - 25 Ledgerwood, 7 Bierofka - 8
D. Schwarz - 11 Lauth, 24 Kucukovic.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 5 Berhalter, 9
Di Salvo, 14 Holebas, 16 Thorandt, 17 S.
Bender, 18 Gebhart.
Wechsel:
Idrissou für Günes (67.), Bechmann für
Türker (78.), Barth für Abdessaki (83.)
- S. Bender für Ledgerwood (62.),
Gebhart für L. Bender (74.), Di Salvo
für Johnson (82.).
Tore:
1:0 Günes (28.), 1:1 Lauth (31.), 2:1
Ghvinianidze (65., Eigentor).
Zuschauer:
17.000 im badenova-Stadion.
Schiedsrichter:
Marc Seemann (Essen); Assistenten: Dirk
Margenberg (Wermelskirchen), Christian
Bandurski (Essen).
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