Linkliste der
Veitshöchheimer Löwen
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Punktspiele
Saison 2007/2008
Abschlußtabelle
Saison 2007/08 |
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TD |
PKT |
S |
U |
N |
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1. |
M'gladbach |
+33 |
66 |
18 |
12 |
4 |
Aufstieg |
2. |
Hoffenheim |
+20 |
60 |
17 |
9 |
8 |
Aufstieg |
3. |
1. FC
Köln |
+18 |
60 |
17 |
9 |
8 |
Aufstieg |
4. |
Mainz
05 |
+26 |
58 |
16 |
10 |
8 |
|
5. |
Freiburg |
+5 |
55 |
15 |
10 |
9 |
|
6. |
Gr.
Fürth |
+6 |
52 |
14 |
10 |
10 |
|
7. |
Aachen |
+5 |
51 |
14 |
9 |
11 |
|
8. |
Wiesbaden |
-6 |
44 |
11 |
11 |
12 |
|
9. |
St.
Pauli |
-6 |
42 |
11 |
9 |
14 |
|
10. |
Koblenz |
-1 |
41 |
12 |
11 |
11 |
|
11. |
TSV
1860 |
-3 |
41 |
9 |
14 |
11 |
|
12. |
Osnabrück |
-11 |
40 |
10 |
10 |
14 |
|
13. |
1. FCK |
0 |
39 |
9 |
12 |
13 |
|
14. |
Augsburg |
-12 |
38 |
10 |
8 |
16 |
|
15. |
Offenbach |
-22 |
38 |
9 |
11 |
14 |
Abstieg |
16. |
FCE
Aue |
-8 |
32 |
7 |
11 |
16 |
Abstieg |
17. |
Paderborn |
-21 |
31 |
6 |
13 |
15 |
Abstieg |
18. |
Jena |
-23 |
29 |
6 |
11 |
17 |
Abstieg |
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18.05.2008 | 16:00 Uhr
Fabian Johnson gleicht in der letzten Minute
aus
Löwe José Holebas wird in dieser Szene auf
unkonventionelle Weise von Tom Geißler
gebremst. Fabian Müller ist nur als
Zuschauer beteiligt.
Wie die gesamte Rückrunde verlief auch
das letzte Saisonspiel der Löwen bei
Erzgebirge Aue. Trotz spielerischer
Überlegenheit reichte es am Ende nur zu einem
Punkt - und der war glücklich! Denn Fabian
Johnson gelang erst in der letzten Spielminute
der Ausgleich (90.). Zuvor hatte Adam Nemec
(71.) die Sachsen in Führung gebracht. Die
Weiß-Blauen beendeten damit die Saison mit 41
Punkten auf Rang elf.
Personalien:
Verletzungsbedingt fehlten Mate Ghvinanidze,
Markus Schroth (beide Reha nach Knie-OP) und
Chhunly Pagenburg (Probleme mit Patellasehne).
Alexander Eberlein, Julian Baumgartlinger und
Björn Ziegenbein spielten tags zuvor in der
U23 beim FC Ingolstadt (1:2). Sven Bender,
Timo Gebhart und Lars Bender wurden wegen
ihrer Teilnahme an der EM-Qualifikation mit
der U19 in der kommenden Woche geschont.
Spielverlauf: Getreu der
Aussage ihres Trainers Marco Kurz - „Für uns
gibt es allen Grund, uns mit einer sehr guten
Leistung aus der Saison zu verabschieden" -
begannen die Löwen die Partie im
Erzgebirgestadion in Aue, versäumten es aber,
ihre spielerische Dominanz in Tore umzumünzen.
Besonders Daniel Bierofka ließ in einigen
Szenen seinen Gegenspieler Carsten Sträßer ein
ums andere Mal alt aussehen. In der 7. Minute
verwirrte der 29-Jährige Aues Verteidiger
Sträßer mit einem Übersteiger auf der rechten
Strafraumseite, zog danach in die Mitte, sein
Linksschuss aus zwölf Meter landete aber neben
dem linken Pfosten. Zehn Minuten später das
gleiche Duell auf der rechten Seite. Bierofka
legte den Ball rechts an Sträßer vorbei,
wählte selbst den Weg über links, seine flache
Hereingabe an den Elfmeterpunkt fand jedoch
keinen Abnehmer (17.). In der 20. Minute mal
ein Angriff von der linken Seite. José Holebas
ging bis zur Grundlinie, legte zurück auf
Danny Schwarz an der Strafraumgrenze, dessen
Schuss landete aber über dem Auer Tor (20.).
Nach einer halben Stunde wurden die Sachsen,
die bis dahin keine Chance besaßen, stärker
und kamen zu Möglichkeiten. Der agile
Skerdilaid Curri setzte sich auf der rechten
Seite durch, legte in die Mitte auf s Florian
Heller, doch Fabian Johnson hatte aufgepasst,
konnte gerade noch vor Heller zur Ecke klären
(32.). Ein Stellungsfehler in der
Löwen-Hintermannschaft begünstigte die nächste
Auer Chance. Curri konnte 22 Meter vor dem
1860-Tor den Ball ungestört annehmen, weil
Markus Thorandt zu weit weg stand. Curris
Schlenzer mit dem Innenrist landete aber knapp
über der rechten Kreuzecklatte (40.) Auch an
der nächsten Szene war Curri beteiligt,
diesmal kam er über die rechte Seite, legte
quer in die Mitte, wo Benjamin Schwarz seinen
Mitspieler Gregg Berhalter unglücklich
anschoss. Von dessen Fuß prallte anschließend
das Leder an die Querlatte (42.). Aufatmen bei
den Löwen, dass sie das 0:0 in die Pause
retten konnten. Die Gastgeber besaßen auch nach Wiederanpiff
die ersten Chancen. In der 55. Minute zog
Fabian Müller eine Freistossflanke von
halbrechts an den Elfmeterpunkt, der
eingewechselte Adam Nemec kam zum Kopfball,
aber Löwen-Keeper Michael Hofmann konnte den
Ball auf der Linie entschärfen. Zwei Minuten
später die bis dahin beste Möglichkeit der
Veilchen. Der gebürtige Münchner Heller
flankte von der Grundlinie an den ersten
Pfosten, Nemec legte per Kopf zurück auf Jiri
Kaufmann, dieser drosch jedoch das Leder aus
acht Metern volley übers Löwen-Tor (57.).
Danach wurden die Sechziger wieder aktiver.
Bierofka, der die Seite mit Holebas gewechselt
hatte, ließ am linken Strafraumeck Müller
stehen, doch sein Schlenzer aufs lange Eck war
zu schwach, stellte Torhüter Flauder vor keine
allzu großen Probleme (61.). Ein
Bilderbuch-Konter hätte in der 67. Minute
beinahe die Führung für die Weiß-Blauen
bedeutet. Bierofka in zentraler Position legte
auf links zum eingewechselten Mustafa
Kucukovic raus, der zog am Strafraum mit dem
Vollspann ab, aber die Latte rettete für den
machtlosen Aue-Keeper Stephan Flauderer. Die
Chance war aber noch nicht vorbei. Der Ball
fiel Bierofka am Elfmeterpunkt vor die Füße,
doch dessen Schuss ging übers Tor (68.).
Überraschend gelang den Sachsen in dieser
Drangphase der Gäste die Führung. Heller
konnte sich auf rechts gegen Benjamin Schwarz
durchsetzen, seine scharfe Hereingabe
erreichte Nemec am ersten Pfosten vor
Berhalter mit dem Kopf, traf genau ins rechte
untere Eck am machtlosen Torhüter Hofmann
vorbei zum 1:0 (71.). Fast im Gegenzug wäre
Kucukovic das 1:1 gelungen, doch erneut traf
der Stürmer mit seinem 20-Meter-Linksschuss
nur das Aluminium, diesmal den linken Pfosten
(72.). In der 88. Minute besaß der Absteiger
einen „Matchball", den Curri aber leichtfertig
vergab. Alleine steuerte der quirlige
Erzgebirge-Stürmer aufs Löwen-Tor zu, aber
anstatt selbst zu schießen, wollte er im
Strafraum auf den mitgelaufenen Nemec ablegen,
Fabian Johnson ging dazwischen, konnte in
höchster Not zur Ecke klären (88.). Der
21-jährige Johnson stand zwei Minuten später
erneut im Mittelpunkt. Holebas hatte ihn am
rechten Strafraumeck der Auer angespielt,
anschließend ließ er seinen Gegenspieler
aussteigen, traf aus 13 Metern zum 1:1 ins
lange Eck (90.). Kurz danach war Schluss. Am
Ende konnten sich die Sechziger über einen
glücklichen Punktgewinn freuen, der sie aber
in der Tabelle nicht weiter nach vorne
brachte. So beendete das Team von Marco Kurz
die Saison auf dem 11. Platz.
Stimmen zum SpielFür
Löwen-Coach Marco Kurz war die Partie in Aue
„bezeichnend für die Spielweise in der
Rückrunde. Wir spielen bis zum Strafraum
gefällig, besitzen aber vor dem Tor überhaupt
keine Durchschlagskraft." Völlig unzufrieden
war der 39-Jährige mit der 2. Halbzeit.
„Darüber breitet man am besten den Mantel des
Schweigens. Das einzig Positive war das 1:1."
Reihenweise hätte sein Team in diesem Spiel
„wieder Chancen liegengelassen". Auch wenn der
Abstieg schon vor dem Spiel kein Thema mehr
für die Löwen war, stellte der
1860-Cheftrainer klar: „Ich erwarte von meiner
Mannschaft auch in so einem Spiel ein anderes
Auftreten." Für Kapitän Danny Schwarz war es einfach nur
ärgerlich, „dass wir nach ordentlichem Beginn
durch die erste gefährliche Aktion des Gegners
völlig aus dem Rhythmus kommen". Den
Leistungseinbruch nach der Pause konnte sich
der 33-Jährige nicht erklären. „Positiv ist,
dass wir in der 2. Halbzeit, die wirklich
schwach von uns war, wenigstens etwas
Zählbares mitgenommen haben." Löwen-Geschäftsführer Stefan Reuter wagte nach
dem Schlusspfiff in Aue einen Ausblick: „Wir
werden versuchen, die Mannschaft auf zwei,
drei Positionen gezielt zu verstärken", sagte
der 41-Jährige, „um mehr Zug und
Konkurrenzkampf in die eigene Truppe zu
bringen. Davon erhoffen wir uns dann eine
deutliche Steigerung in der kommenden Saison."
Aues Trainer Heiko Weber bedankte sich
zunächst bei den Fans. „Ein Riesenkompliment.
Wir wollten uns im letzten Spiel bei unseren
Anhängern für die großartige Unterstützung in
den letzten Jahren bedanken." Über die Löwen
meinte er: „Es war ein sehr schwacher Gegner.
Wir sind schwer ins Spiel gekommen, führen
dann trotzdem 1:0, und zum fünften Mal in
dieser Saison haben wir es leider nicht
verstanden, aus einer Führung einen Sieg
einzufahren." Den Grund sah Aues Trainer im
Zweikampfverhalten. „Den haben wir nicht so
wichtig genommen, und plötzlich ist der Ball
drin." Für die kommende Saison versprach
Weber: „Wir werden in Zukunft so spielen, dass
wir längerfristig Erfolge haben werden."
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11.05.2008 | 16:00 Uhr
Löwen gelingt trotz Überlegenheit nur Remis
In dieser Szene hatte Berkant Göktan das 1:1
erzielt. Marcel Schuon (li.) und Antonio Di
Salvo können dem Ball nur nachschauen, die
Parade von Keeper Tino Berbig kommt zu spät.
Das 1:1 gegen den VfL Osnabrück
reichte den Löwen, um den Verbleib in der
Zweiten Liga zu sichern. In eine Drangphase
der Weiß-Blauen hinein gelang Rouwen Hennings
per 40-Meter-Freistoss die glückliche Führung
für die Gäste (38.). 1860-Torjäger Berkant
Göktan glich diese nach mustergültiger
Vorarbeit von Lars Bender nach der Pause aus
(55.). Personalien:
Verletzungsbedingt fehlten Mate Ghvinanidze
und Markus Schroth (beide Reha nach Knie-OP).
Chhunly Pagenburg, Julian Baumgartlinger und
Björn Ziegenbein spielten tags zuvor in der
U23 gegen die SV Elversberg (0:0). Timo
Gebhart, Christoph Burkhard und Alexander
Eberlein fanden keine Berücksichtigung.
Spielverlauf: Die Partie brauchte lange, bis sie in Fahrt
kam, doch dann spielte eigentlich nur noch
eine Mannschaft: der TSV 1860. Der überragende
Daniel Bierofka besaß die erste Chance. Von
der rechten Seite zog er mit dem Ball nach
innen, sein Linksschuss aus 18 Metern streifte
aber knapp übers rechte Kreuzeck (22.). Zwei
Minuten später flankte Antonio Di Salvo von
links hoch in die Mitte, Danny Schwarz nahm
das Leder aus 20 Metern mit vollem Risiko aus
der Luft, verfehlte das VfL-Tor aber knapp
(24.). In der 27. Minute setzte sich erneut
Bierofka auf der linken Seite durch, flankte
von der Grundlinie gefühlvoll zurück auf Danny
Schwarz, dessen Kopfball aus zwölf Metern
wurde jedoch von Andreas Schäfer am Torraum
mit dem Fuß abgewehrt (27.). Fünf Minuten
später ließ Bierofka erneut seinen
überforderten Gegenspieler Marcel Schuon auf
der linken Seite alt aussehen, zog von der
Grundlinie in die Mitte, sein Schlenzer mit
rechts hoch ins lange Eck verfehlte aber
erneut knapp das Ziel (32.). In der 34. Minute
drückte Schiedsrichter Dr. Jochen Drees beide
Augen zu, als Jo Enochs als letzter Mann Di
Salvo regelwidrig daran hinderte, alleine aufs
Tor zu laufen (34.). Er quittierte dieses
rotwürdige Foul lediglich mit Gelb.
VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz bedankte
sich, nahm bei der nächsten Spielunterbrechung
Enochs vom Platz. Dann das Unfassbare:
Osnabrück, bis dahin ohne Torchance, bekam
einen Freistoss aus halbrechter Position 40
Meter vor dem Löwen-Tor. Rouwen Hennings
flankte das Leder in den Löwen-Strafraum, der
aufgerückte Innenverteidiger Jan Schanda stieg
zum Kopfball hoch, berührte das Leder aber
nicht und dieses landete ohne
Richtungsänderung im langen Eck des
Löwen-Tores zum 1:0 für die Niedersachsen
(38.). Trotz dieses Schocks besaßen die
Weiß-Blauen vor der Pause noch eine
Ausgleichschance. Nach einem Missverständnis
in der VfL-Deckung kam Berkant Göktan am
Elfmeterpunkt an den Ball, wurde aber bei
seinem Lupfer von Schanda behindert, sodass
der Ball übers Tor ging (42.). Auch nach der Pause dominierten die Löwen. In
der 55. Minute wurde diese Dominanz dann
endlich belohnt. Lars Bender setzte sich auf
der rechten Strafraumseite durch, legte fast
von der Grundlinie in die Mitte, wo Göktan am
Torraum zur Stelle war und aus kurzer Distanz
per Fuß zum 1:1 traf (55.). Vier Minuten
später hatten die Gäste - wieder aus heiterem
Himmel - erneut die Chance, in Führung zu
gehen. Eine Linksflanke wehrt Markus Thorandt
im Strafraum per Kopf genau vor die Füße von
Paul Thomik ab, der hielt von rechts aus 13
Metern drauf, schoss aber übers Tor (59.).
Danach waren aber wieder die Löwen am Drücker.
Zunächst spitzelte Göktan, nach einem gewonnen
Duell mit Schanda im VfL-Strafraum, den Ball
an Torhüter Tino Berbig vorbei, doch Schanda
konnte im Nachsetzen vor der Torlinie klären.
Sekunden später kam der eingewechselte Mustafa
Kucukovic zum Schuss, aber Berbig parierte
(63.). Noch größer die Möglichkeit eine Minute
später. Göktan ließ auf der rechten Seite drei
Gegenspieler stehen, flankte mustergültig
halbhoch in die Mitte, wo Kucukovic aus fünf
Metern das Kunststück fertig brachte, den Ball
unbedrängt am langen Eck vorbeizuschieben
(64.). Nur noch einmal mussten die Löwen bei
einem Standard für die Gäste zittern.
Torschütze Hennings schoss einen Freistoss aus
25 Metern mit links aber kapp übers rechte
Kreuzeck (75.). Das war der letzte Höhepunkt
in einem Spiel, in dem die Sechziger einmal
mehr nicht die Vielzahl an Chancen in Tore
ummünzen konnten und gegen einen in fast allen
Belangen unterlegenen Gegner die Punkte teilen
mussten. Stimmen zum Spiel Daniel Bierofka, mit Abstand der beste Akteur
auf dem Platz, war sichtlich erleichtert. „Wir
sind durch, das ist das Wichtigste. Es war
kein berauschendes Spiel." Positiv sei
gewesen, dass man nach dem 0:1 zurück gekommen
sei. „Wir haben in der 1. Halbzeit Osnabrück
an die Wand gespielt, dann bekommen wir so ein
blödes Freistosstor. Unser Nervenkostüm war
nicht das Beste." Der 29-Jährige erklärte
nochmals ausdrücklich, dass das 1:1 bei ihm
keine Freude, sondern Erleichterung ausgelöst
habe. „Von der Moral und der Leidenschaft kann
man uns aber keinen Vorwurf machen." Verteidiger Torben Hoffmann sah es ähnlich.
„Wir haben klar auf ein Tor gespielt und dann
bekommen wir so einen Gegentreffer", sagte er
mit einem Kopfschütteln. „Aber letztlich haben
wir mit diesem Ergebnis die Klasse gehalten,
auch wenn es unterm Strich nicht unser
Saisonziel war." Hoffmann sprach von einer
„unterirdischen Rückrunde". Für die Fans, die
sich nach dem Rückstand demonstrativ vom
Spielfeld abwandten, zeigte er Verständnis.
„Natürlich habe ich diese Aktion mitbekommen.
Ich kann das nachvollziehen. Unsere Fans
müssen sehr leidensfähig sein." Löwen-Trainer Marco Kurz stellte fest, „dass
der Druck hoch war. Das hat man deutlich
gemerkt". Trotzdem sprach der 38-Jährige von
einem „hochverdienten Unentschieden. Wir haben
einmal mehr den Sieg liegengelassen". Seine
Mannschaft habe nach dem Rückstand das beste
aus der Situation gemacht. „Sie wollte bis zum
Ende den Siegtreffer erzielen. Die Überzeugung
war da." Kurz bedankte sich nochmals bei den
Zuschauern für die Unterstützung während der
gesamten Saison. „Meinem Kollegen Pelé Wollitz
wünsche ich, dass er mit Osnabrück in der Liga
bleibt." Zuvor hatte Claus-Dieter Wollitz sich schon
bei den Löwen bedankt. „Es war sehr angenehm,
wie wir hier aufgenommen wurden." Seine
anschließende Spielanalyse fiel relativ kurz
aus. „Wir sind glücklich mit 1:0 in Führung
gegangen, haben danach glücklich das 1:1 über
die Runden gebracht." Was anschließend folgte,
war ein Rundumschlag gegen die DFL wegen der
Veränderung der Acht-Punkte-Strafe gegen die
TuS Koblenz wegen der Täuschung im
Lizenzierungsverfahren (Sechs Punkte in dieser
Spielzeit, drei Zähler in der kommenden).
„Das, was am Donnerstag in Frankfurt passiert
ist, ist unglaublich. Dass da ein Deal gemacht
wird, ist einfach unvorstellbar, eine absolute
Sauerei. Das ist eine Unverschämtheit gegen
alle Vereine, die nur mit den vorhandenen
Mitteln arbeiten." Wollitz erntete mit seiner
Meinung nicht nur die Zustimmung seines
Trainerkollegen, sondern auch die von
Löwen-Geschäftsführer Dr. Stefan Ziffzer. Dieser machte anschließend seinem Unmut Luft,
nachdem er sich bei den Sponsoren, der
Mannschaft, den Mitarbeitern und den fast
600.000 Zuschauern, die die Löwen bei den
Heimspielen unterstützt hatten, bedankte.
„Mein Dank gilt ausdrücklich nicht dem
Präsidenten des e.V., der vier Tage vor einem
so wichtigen Spiel meinen Kollegen Stefan
Reuter in einem Fußball-Fachmagazin als
Auslaufmodell darstellt. Es ist eine
Unverschämtheit, wenn man einen Weltmeister so
im Regen stehen lässt. Das zeugt von
mangelndem Charakter und Rückrat", so der
53-Jährige. Mit dieser Aussage dürfte auch in
den kommenden Wochen für jede Menge Zündstoff
bei den Löwen gesorgt sein ...
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06.05.2008 | 19:30 Uhr
Kurz: „Ohne Mumm und ohne Willen vor der
Pause"
Löwe Fabian Johnson im Luftkampf mit
Paderborns Routinier Alexander Löbe.
Die Löwen verloren in Paderborn mit
1:3. Innenverteidiger Sören Gonther gelang in
der 37. Minute nach einem 40-Meter-Lauf durch
die 1860-Defensive das 1:0. Erwin Koen erhöhte
kurz nach der Pause aus unmöglicher
Freistoß-Position per Direktschuss auf 2:0
(48.). Zwar konnte Daniel Bierofka in der 62.
Minute nochmals verkürzen, doch der Sturmlauf
der Weiß-Blauen blieb aus. In der
Nachspielzeit sorgte Markus Thorandt durch ein
Eigentor für den Endstand.
Personal: Löwen-Trainer Marco
Kurz musste in Paderborn verletzungsbedingt
auf Gregg Berhalter (Trainingsrückstand nach
Mandelentzündung), Josh Wolff
(Sprunggelenksprobleme), Sven Bender
(Kapseldehnung am Knie), Timo Gebhart
(Oberschenkelprellung), Mate Ghvinanidze und
Markus Schroth (beide Reha nach Knie-OP)
verzichten. Mustafa Kucukovic fehlte wegen
Sperre (5. Gelbe Karte), war aber für die U23
spielberechtigt. So lief er fast zeitgleich -
wie Christoph Burkhard auch - im
Regionalligateam der Löwen bei den Stuttgarter
Kickers auf. Spielverlauf: die Löwen
begannen gut, setzten Offensivakzente. Jedoch
nach etwa zehn Minuten schlich sich eine
gewisse Sorglosigkeit ins Defensivverhalten.
So kamen die Ostwestfalen zur ersten
Großchance. Nach einer Ecke von der rechten
Seite durch Benjamin Schüßler schoss Dusko
Djurisic aus dem Hinterhalt aufs Tor. Der
Innenverteidiger traf den Ball aber nicht
voll, Jovan Damjanovic verpasste zunächst,
Sören Gonther konnte am linken Torraumeck das
Leder Richtung 1860-Tor ablenken, doch
Löwen-Keeper Philipp Tschauner war auf dem
Pfosten, wehrt ab (10.). Fünf Minuten später
gewann David Fall das Sprintduell gegen Torben
Hoffmann, legte auf der rechten Strafraumseite
zurück auf Damjanovic, der aus 15 Metern
unbedrängt den Ball übers Tor hämmerte (15.).
Trotzdem hätten die Weiß-Blauen ihrerseits in
der 23. Minute in Führung gehen können. Nach
einer Freistoßflanke von rechts vertändelte
Djurisic im eigenen Strafraum den Ball gegen
Antonio Di Salvo, Daniel Bierofka nahm im
Laufen das Leder im Strafraum mit, leitete es
auf Björn Ziegenbein weiter. Der 23-Jährige
drehte sich blitzschnell, schoss aus sieben
Metern, doch SCP-Keeper Lukas Kruse konnte per
Fußabwehr auf der Linie klären (23.). Eine
Viertelstunde passierte nichts, dann fiel wie
aus heiterem Himmel die Führung für Paderborn.
Die Löwen bekamen in der Mitte der eigenen
Hälfte den Ball nicht unter Kontrolle,
Innenverteidiger Sören Gonther schnappte ihn
sich, lief übers linke Strafraumeck in den
Strafraum, zog aus zwölf Meter mit rechts ab
und traf zum 1:0 ins lange Eck (37.). Direkt nach Wiederanpfiff die kalte Dusche für
die Löwen nach einem Freistoß für Paderborn
fünf Meter vorm linken Strafraumeck. Erwin
Koen hielt aus unmöglicher Position einfach
mit links flach drauf, Nikolas Ledgerwood in
der Mauer sprang hoch und der Ball landete
unhaltbar für Löwen-Torwart Tschauner im
kurzen Eck zum 2:0 (48.). Die Sechzger
brauchten einige Zeit, um sich von diesem
Schock zu erholen. Dann folgte eine kurze
Drangperiode der Münchner. In der 56. Minute
ging Bierofka auf der rechten Seite bis zur
Grundlinie, flankte das Leder hoch durch den
Torraum auf den zweiten Pfosten, wo der
eingewechselte José Holebas aus sechs Metern
zum Kopfball ansetzte, doch SCP-Keeper Kruse
konnte den Ball mit einem Reflex wegfausten.
Vier Minuten später die nächste gute
Löwen-Chance. Ledgerwood hatte von rechts
geflankt, Berkant Göktan setzte am linken
Torraumeck zum Seitfallzieher an, doch
Djurisic konnte den Ball zur Ecke ablenken
(60.). In der 62. Minute dann endlich der
Anschlusstreffer. Göktan führte auf der linken
Seite einen Eckball kurz aus, passte auf Danny
Schwarz, der die Grundlinie entlang lief, dann
zurück auf Bierofka legte, der aus 13 Metern
das Leder unter die Latte hämmerte (62.). Wer
jetzt einen Sturmlauf der Löwen erwartet
hätte, sah sich getäuscht. Nur einmal mussten
die Gastgeber noch zittern. Ein weiter Einwurf
von der linken Seite durch Hoffmann in den
Strafraum setzte am Torraum auf, Di Salvo kam
aus acht Metern zum Kopfball, aber das Leder
ging gut einen Meter übers linke Kreuzeck
(76.). In der Schlussphase setzten die
Ostwestfalen gefährliche Konter. Erst
scheiterte der eingewechselte David Hoilett
mit seinem 15-Meter-Schuss aus halbrechter
Position an der Querlatte (90.), dann köpfte
Markus Thorandt in der Nachspielzeit eine
Rechtsflanke von Alexander Löbe am kurzen
Pfosten vor dem hinter ihm lauernden René
Müller zum 3:1-Endstand aus sechs Metern ins
eigene Netz. Damit wahrte Paderborn die letzte
theoretische Chance auf den Klassenerhalt,
während die Löwen um einen einstelligen
Tabellenplatz zittern müssen.
Stimmen zum
Spiel: Löwen-Trainer Marco Kurz
konnte sich die Leistung seines Teams in der
1. Halbzeit nicht erklären. „Das war viel zu
wenig, was wir in den ersten 45 Minuten
geboten haben: Ohne Mumm und ohne Willen",
bemängelte er. „Die Spieler seien irgendwie
gehemmt gewesen. „Erst nach dem 0:2-Rückstand
war diese Hemmschwelle durchbrochen. Dann
haben wir Fußball gespielt", so der
38-Jährige. „Paderborn hat mit Herz
verteidigt." Einmal mehr waren individuelle
Fehler Schuld an der Niederlage. „Beim 0:1
haben wir ein schlechtes Abwehrverhalten
gezeigt. Auch das 0:2 war bezeichnend für uns.
Obwohl Erwin Koen als guter Freistoß-Schütze
bekannt ist, geht sein Schuss durch die Mauer.
So etwas darf einfach nicht passieren!" Kurz
sprach von einer sehr ernsten Situation. „Die
Spieler müssen schnell aufwachen. Insgesamt
haben wir zu wenig Qualität auf den Platz
gebracht. Das Ergebnis ist ernüchternd." Sein Paderborner Kollege Pavel Dotchev freute
sich über den „Dreier". „Damit haben wir
unsere kleine Chance auf den Klassenerhalt
gewahrt", sagte der 42-Jährige. Der Sieg sei
nicht unverdient gewesen. „Meine Mannschaft
ist sehr entschlossen und mit viel Willen
aufgetreten. Wir haben vielleicht nicht den
besten Fußball gespielt, aber die Fehler von
1860 eiskalt ausgenutzt", resümierte er. Sein
Team hätte nach der 2:0-Führung etwas die
Linie verloren. „Sechzig erhöhte in dieser
Phase den Druck. Das Gegentor hat sich
angedeutet." Anschließend habe er einige
taktische Umstellungen vorgenommen, zudem
schnelle Leute in der Hoffnung eingewechselt,
einen Konter erfolgreich abzuschließen. „Das
ist uns dann mit dem 3:1 auch gelungen. Da
konnten wir die Räume ausnutzen."
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02.05.2008 | 19:00 Uhr
Zwei krasse Stellungsfehler begünstigen
Gäste-Tore
Löwen-Keeper Philipp Tschauner ist beim
Kopfball von Mohamadou Idrissou zum 1:0 nach
einem Eckball machtlos.
Die kleine Serie von zwei Spielen ohne
Niederlage ist für die Löwen bereits wieder
beendet. Gegen den SC Freiburg gab es eine
bittere 0:3-Heimniederlage. Dabei profitierten
die Gäste bei den ersten beiden Treffern durch
Mohamadou Idrissou (31.) und Karim Matmour
(41.) von zwei krassen Stellungsfehlern in der
1860-Defensive. Das 3:0 durch Ali Günes (80.)
fiel in der Schlussphase nach einem Konter.
Personal: Verletzungsbedingt
musste Trainer Marco Kurz gegen den SC
Freiburg auf Torben Hoffmann (Rückenprobleme),
Gregg Berhalter (Mandelentzündung), Mate
Ghvinianidze, Markus Schroth (beide Reha nach
Knie-OP), Christoph Burkhard (Risswunde am
linken Schienbein) und Alexander Eberlein
(Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel).
Wegen Sperre fehlten Timo Gebhart (5. Gelbe
Karte) und Julian Baumgartlinger (Gelb-Rote
Karte bei U23). Spielverlauf: Die Löwen waren
von Beginn an bemüht, versuchten Freiburg früh
zu attackieren, aber im Spiel nach vorne
fehlte die klare Linie. So hatten die
Breisgauer bei Angriffen der Sechziger immer
wieder die Möglichkeit, sich zu formieren.
Lange neutralisierten sich beide Teams mit
Feldvorteilen für die Gastgeber, ehe ein
Eckball die Gäste-Führung einleitete. Ali
Günes hatte von der rechten Seite aufs vordere
Torraumeck geflankt, Mohamadou Idrissou kam
aus einer Traube von Sechziger-Spielern heraus
zum Kopfball, traf ins lange Eck zum 1:0
(31.). Die Löwen besaßen im ersten Durchgang
nur eine echte Chance, als sie in der 39.
Minute mal schnell nach vorne spielten.
Berkant Göktan setzte sich im Zentrum durch,
legte steil auf den halbrechts
durchgestarteten Björn Ziegenbein ab, der das
Leder aus vollem Lauf volley nahm, doch sein
Schuss von der Strafraumgrenze konnte Keeper
Michael Langer zur Ecke fausten. Zwei Minuten
später der nächste Schock für die Löwen. Ivica
Banovic hatte Andreas Glockner an der rechten
Außenlinie angespielt, der flankte sofort in
Richtung Elfmeterpunkt, wo Karim Matmour genau
zwischen Markus Thorandt und Fabian Johnson
völlig unbedrängt an den Ball kam und aus zehn
Metern zum 2:0 für die Breisgauer einköpfte
(41.). Besser hätte es für die Gäste überhaupt
nicht laufen können. Nach der Pause nahm Löwen-Coach Marco Kurz
eine taktische Umstellung vor, um die
Offensive zu stärken. Er brachte mit Mustafa
Kucukovic eine zweite Spitze und stellte im
Mittelfeld auf Raute um. Doch die erste Chance
hatten die Gästen nach wenigen Sekunden. Der
ebenfalls zur 2. Halbzeit eingewechselte
Dennis Aogo nahm eine zu kurze Kopfballabwehr
von Lukasz Szukala aus 19 Metern mit vollem
Risiko, sein halbhoher Schuss ins linke Eck
konnte Löwen-Torwart Philipp Tschauner gerade
noch wegfausten (46.). Auf der Gegenseite war
es Ziegenbein, der ebenfalls volles Risiko
ging. Nach einer Kopfballabwehr von Heiko
Butscher nahm er am rechten Strafraumeck das
Leder volley aus der Luft, aber der Ball ging
knapp am langen Pfosten vorbei (54.).
Aufregung nach fast einer Stunde Spielzeit.
Göktan war im Zentrum Richtung Freiburger Tor
gedribbelt, wurde zunächst vorm Strafraum
festgehalten, riss sich los, lief weiter, kam
dann im Sechzehn-Meter-Raum zu Fall, aber sehr
zum Leidwesen der Löwen ließ Schiedsrichter
Markus Wingenbach weiterlaufen (60.). Acht
Minuten später legte Daniel Bierofka auf
Kapitän Danny Schwarz ab, der es mit einem
Rechtsschuss aus 17 Metern versuchte, der Ball
rauschte aber knapp übers rechte Kreuzeck
(68.). Die endgültige Entscheidung gelang den
Südbadenern in der 80. Minute. Matmour erlief
sich aus stark abseitsverdächtiger Position
auf der rechten Seite einen Steilpass,
steuerte alleine auf Tschauner zu, der konnte
den Schuss aus kürzester Distanz zunächst
abwehren, der Nachschuss des Freiburgers
klatschte anschließend an den Innenpfosten,
sprang in die Tormitte, wo Günes aus fünf
Metern zum 3:0 einnetzen konnte (80.). Wenig
später hatten die Löwen sogar Glück, dass sie
nicht noch den vierten Gegentreffer
kassierten. Nach einer Ecke traf Heiko
Butscher per Kopf nur den Pfosten.
Anschließend scheiterte der eingewechselte
Oliver Barth aus kürzester Entfernung an dem
bereits auf dem Boden liegenden Keeper
Tschauner (82.).
Stimmen zum Spiel Löwen-Coach Marco Kurz war mit dem Auftakt
seiner Mannschaft zufrieden. „Da haben wir
gefälligen Fußball gespielt, gut von hinten
nach vorne kombiniert. Dann geraten wir durch
zwei individuelle Fehler in Rückstand." Er
habe mit der taktischen Umstellung zur 2.
Halbzeit alles versucht, „aber wir haben nur
bis zum gegnerischen Sechzehner ansehnlich
nach vorne gespielt. In Tornähe hat uns die
Entschlossenheit gefehlt, wir konnten uns
einfach keine Chance erzwingen." Sein Team
habe in dieser Partie Lehrgeld bezahlt.
„Freiburg hat aus seinen Chancen das Maximum
gemacht. Wir dagegen waren nicht
durchschlagskräftig genug, um Punkte
mitzunehmen." Trotzdem sieht der 38-Jährige
genügend Potenzial in seiner Mannschaft. „Die
Qualität ist weitaus höher als die, die wir im
Moment zeigen." Sport-Club Trainer Robin Dutt sah einen
nervösen Beginn seines Teams. „Sechzig hat
besser ins Spiel gefunden. Doch dann machen
wir die Tore nach einem Standard und einem
Konter. Anschließend haben wir so gespielt,
wie man auswärts spielen muss." Seine
Mannschaft habe nach der Pause wenig
zugelassen und dann „einen Konter gefahren".
„Es war die erwartet schwere Aufgabe. Das
Ergebnis täuscht etwas darüber hinweg. Die
Partie ist für uns ideal verlaufen. Für uns
war es ein ganz wichtiger Sieg, der uns
nochmals Auftrieb im Endspurt geben wird."
Löwen-Geschäftsführer Stefan Reuter sprach von
einer bitteren Niederlage, „weil wir gut
begonnen hatten". Freiburg mache durch einen
Standard das 1:0. „Danach haben wir aufgehört,
Fußball wie in den ersten 30 Minuten zu
spielen." Der 41-Jährige mahnte vor allem an,
„dass Freiburg in so einer Häufigkeit bei uns
im Strafraum zum Kopfball kommt. Das kann
nicht sein". Für ihn sei es unverständlich,
dass man so die Linie verliere. Trotzdem gab
sich der Welt- und Europameister kämpferisch.
„Im Grunde wollen wir noch jedes Spiel
gewinnen. Aber auch die Partie in Paderborn
wird kein Selbstläufer. Die wollen sich
vernünftig aus der Liga verabschieden. Um dort
zu gewinnen, müssen wir Richtung Tor spielen
und zwingender als gegen Freiburg sein." Die
Mannschaft habe gerade nach dem Rückstand
einen müden Eindruck gemacht. „Wir haben einen
extremen Substanzverlust im Team: Es gibt viel
zu tun!" „Wir haben einen großen Aufwand betrieben",
sagte Daniel Bierofka, „sind dabei aber nicht
vors Tor gekommen. Lediglich bei
Distanzschüssen waren wir gefährlich. Am
Schluss hatten wir noch Glück, dass wir nicht
höher verloren haben." Das einzige Positive,
so Bierofka, sei, dass Kaiserslautern
ebenfalls verloren habe, wodurch der Abstand
zu einem Abstiegsplatz gewahrt worden sei.
„Das Spiel in Paderborn wird auch nicht
leicht. Da müssen wir uns nochmals
zusammenreißen. Nach so einer Niederlage ist
es schwierig. So ein 0:3 haut das
Selbstvertrauen in den Keller!" Trotzdem fand
der 29-Jährige, dass man keinem Spieler
vorwerfen könne, er hätte nicht gewollt. „Es
war aber so ein Tag, wo einfach nichts geht.
Leider hatten wir solche Tage in der Rückrunde
öfters ..."
Verteidiger Lukasz Szukala fand, dass wir das
„Spiel schnell abhaken" müssen. „Wir haben uns
das anders vorgestellt. Jetzt gilt unsere
volle Konzentration Paderborn. Dort müssen wir
die Leistung der beiden Spiele gegen Wehen und
Gladbach wieder abrufen." Szukala sprach von
einer unglücklichen Niederlage. „Wir hatten
mehr vom Spiel, verlieren aber deutlich mit
0:3. Dabei haben wir ordentlich begonnen,
bevor uns die beiden unnötigen Fehler in
Rückstand gebracht haben." Für die gezeigte
Leistung hatte der 23-Jährige keine Erklärung
parat. „Wir haben es nicht geschafft, in die
gefährliche Zone zu kommen. Freiburg stand gut
hintendrin. In Paderborn müssen wir uns
gewaltig steigern."
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27.04.2008 | 16:30 Uhr
Löwen beeenden zwei Gladbacher Serien
Antonio di Salvo, hier gegen Patrick Paauwe,
brachte die Löwen mit seinem 8.
Saisontreffer zurück ins Spiel.
Beim 2:2 gegen Spitzenreiter Borussia
Mönchengladbach beendeten die Löwen die
Heimserie des designierten Aufsteigers gleich
doppelt: Nach vier Heimsiegen ohne Gegentor
musste sich das Team von Trainer Jos Luhukay
mit einem Punkt begnügen. Oliver Neuville
hatte die Borussen in Führung gebracht (18.).
Antonio di Salvo glich sechs Minuten später
per Kopf aus (24.). Berkant Göktan brachte die
Löwen in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit mit
einem abgefälschten Schuss in Front (45.), ehe
Neuville per Foulelfmeter in der 48. Minute
den Endstand herstellte.
Personal: In Gladbach musste
Trainer Marco Kurz verletzungsbedingt auf Mate
Ghvinianidze, Markus Schroth (beide Reha nach
Knie-OP), Christoph Burkhard (Risswunde am
linken Schienbein) und Alexander Eberlein
(Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel)
verzichten.
Lars Bender wurde wegen einer Hüftprellung
geschont. Chhunly Pagenburg, Julian
Baumgartlinger und Björn Ziegenbein kamen tags
zuvor beim Auswärtsspiel der
Regionalligamannschaft beim FSV Frankfurt
(2:1) zum Einsatz.
Spielverlauf: Mit einem
mörderischen Tempo begann die Borussia das
Spiel. Die Löwen-Defensive stand zunächst gut,
geriet aber nach zehn Minuten immer mehr in
Bedrängnis. Zwischen der 13. und 15. Minute
besaßen die Fohlen gleich drei Großchancen.
Der flinke Marko Marin hatte sich auf linken
Seite durchgesetzt, seine Flanke von der
Grundlinie zurück in den Strafraum wehrte
Lukasz Szukala per Kopf ab, der Ball landete
aber genau vor Sascha Rösler, dessen
Direktabnahme Benjamin Schwarz gerade noch zur
Ecke lenken konnte (13.). Nach einem
Doppelpass am Strafraum kam Roberto Colautti
aus zwölf Metern frei zum Schuss, der Ball
landete aber überm 1860-Tor (14.). Eine Minute
später setzte sich Colautti auf der rechten
Seite durch, legte zurück auf den
Elfmeterpunkt, wo Marcel Ndjeng direkt abzog,
aber nur die Latte traf. Das Leder landete
wiederum bei Rösler, der es aus elf Metern
übers Tor beförderte (15.). Drei Minuten
später dann doch die Gladbacher Führung.
Oliver Neuville schoss einen indirekten
Freistoß aus 22 Metern aufs Münchner Tor,
Nikolas Ledgerwood in der Mauer fälschte das
Leder ab, Löwen-Keeper Philipp Tschauner war
zwar noch dran, konnte den Treffer aber nicht
mehr verhindern (18.). Das erste Lebenszeichen
gaben die Weiß-Blauen fünf Minuten später.
Diesmal hämmerte Markus Thorandt einen
Freistoß aus 30 Metern auf das Tor des
Gegners, auch sein Schuss wurde abgefälscht,
landete aber neben dem Kasten (23.). Den
anschließenden Eckball von links flankte Danny
Schwarz halbhoch aufs vordere Torraumeck, wo
sich Antonio Di Salvo per Flugkopfball gegen
Ndjeng durchsetzen konnte und zum 1:1
Ausgleich ins kurze Eck traf (24.). Die Fohlen
brauchten einige Zeit, bis sie sich von diesem
Schock erholt hatten. In der 37. Minute
verhinderte Tschauner mit einem Reflex die
erneute Gladbacher Führung. Marin hatte von
links geflankt, Colautti kam am kurzen Eck zum
Kopfball, doch der Keeper entschärfte den Ball
auf der Linie. Eine Minute später stand der
22-jährige Schlussmann erneut im Mittelpunkt.
Nach einem Steilpass von Marin tauchte Rösler
alleine vor ihm auf, Tschauner warf sich ihm
entgegen, konnte jedoch im Liegen den Ball mit
einer Faust abwehren (38.). Als alle schon mit
einem 1:1 zur Pause gerechnet hatten, setzte
Berkant Göktan in der Nachspielzeit den
Schlusspunkt der 1. Halbzeit. Der Münchner
dribbelte in zentraler Position, besaß keine
Anspielstation, also verlud er zunächst Ndjeng,
zog dann aus 22 Metern in halbrechter Position
ab, traf Filip Daems am Rücken, von dort
sprang das Leder in die entgegengesetzte
Richtung ab, wodurch Gladbachs-Keeper
Christofer Heimeroth nicht mehr reagieren
konnte: 2:1 (45.). Es war der 9. Saisontreffer
für den Deutsch-Türken.
Mit dem knappen Vorsprung im Rücken wurden die
Löwen nach 50 Sekunden der 2. Halbzeit eiskalt
erwischt. Ein Pass in die Schnittstelle der
Löwen-Verteidigung erlief sich Rösler,
Tschauner stürzte sich ihm entgegen und holte
ihn bei seinem Klärungsversuch von den Beinen.
Schiedsrichter Tobias Christ zeigte sofort auf
den Elfmeterpunkt und dem Torwart für diese
Aktion die Gelbe karte (46.). Neuville trat
an, schoß aber genau in die Tormitte.
Tschauner reagierte, doch der Ball rutschte
unter ihm hindurch zum 2:2 ins Tor (48.). Doch
die Sechziger zeigten sich von dem Ausgleich
keineswegs geschockt, besaßen in der Folge
sogar die besseren Chancen zum Siegtreffer. In
der 53. Minute glänzte Daniel Bierofka mit
einer gelungen Einzelaktion. An der linken
Grundlinie ließ er Roel Brouwers zunächst
stehen. Da sich aber in der Mitte niemand
anbot, musste er fast von der Tor-Auslinie
selbst schießen, doch Heimeroth hatte das
kurze Eck dichtgemacht. In der 74. Minute
erneut eine Riesenmöglichkeit für die Löwen.
Bierofka passte steil auf Fabian Johnson, der
zwischen zwei Gladbachern hindurchsprintete,
sein Schuss aus zehn Metern konnte Heimeroth
jedoch abwehren. Zehn Minuten später eine
kuriose Szene vor dem Gladbacher Tor. Benjamin
Schwarz flankte von der linken Seite, Göktan
wollte per Fallrückzieher aus 14 Metern aufs
Tor schießen, was aber misslang. Der Ball kam
zum eingewechselten Timo Gebhart, der ihn aber
bei seinem Schuss aus neun Metern nicht voll
traf und zudem am Tor vorbeizielte (84.). Erst
gegen Ende des Spiels kamen die Hausherren
noch zweimal gefährlich vors Löwen-Tor. Erst
flankte Marin von rechts auf den
eingewechselten Rob Friend. Der
Borussen-Torjäger verfehlte mit einem
spektakulären Fallrückzieher aus neun Metern
nur knapp das linke Kreuzeck (88.). Dann
landete ein abgefälschter 20-Meter-Schuss von
Soumaila Coulibaly nur auf dem Tornetz. Im
Anschluss an den fälligen Eckball köpfte
Brouwers aus drei Metern den Ball auf
1860-Keeper Tschauner (90.). Kurz danach war
Schluss, und die Heimserie der Gladbacher von
vier Siegen ohne Gegentor in Folge beendet.
Stimmen zum Spiel„Durch
den Heimsieg über Wehen sind wir gestärkt nach
Gladbach gefahren", resümierte Löwen-Coach
Marco Kurz. „Wir wussten, dass wir gegen diese
offensiv starke Mannschaft Möglichkeiten
bekommen würden, Fußball zu spielen." Der
38-Jährige fand, dass sein Team gut ins Spiel
gekommen sei. „Offensiv waren wir immer
gefährlich, auch wenn die 2:1-Pausenführung
sicherlich glücklich war." Das 2:2 sei zu
einem psychologisch äußerst ungünstigen
Zeitpunkt so kurz nach der Pause gefallen.
Aber auch dann hätte seine Mannschaft Moral
gezeigt. „Die Vielzahl der Gladbacher Chancen,
gerade in der ersten Hälfte, resultierten
daraus, dass wir deren Offensive nie ganz in
den Griff bekommen haben. Vor allem Marko
Marin war ein ständiger Unruheherd", musste
der Fußball-Lehrer eingestehen. „Insgesamt war
es ein offensiv geführtes, attraktives
Zweitligaspiel. Es war ein verdient erkämpfter
Punkt für meine Mannschaft." Für die
Restsaison gab Kurz als Devise aus: „Wir
wollen den positiven Trend in die vier
restlichen Spiel mitnehmen."
Gladbachs Cheftrainer Jos Luhukay sprach von
einem guten Beginn seiner Mannschaft. „Wir
hätten uns neben dem Führungstor selbst
belohnen können. Marcel Ndjeng, Sascha Rösler
und auch Roberto Colautti hatten sehr gute
Möglichkeiten." Danach wären die Löwen immer
besser ins Spiel gekommen. „In der 2. Halbzeit
waren wir dann zwar besser, echte Chancen
konnten wir uns kaum herausspielen. 1860 hat
das Spiel gut kontrolliert und schnell
umgeschaltet. Sie haben uns alles abverlangt
und wir mussten alles geben. Immer wieder hat
uns die Offensive von 1860 vor Probleme
gestellt", so der 44-Jährige. „Man muss die
Leistung des Gegners anerkennen. Wir hätten
zwar kurz vor Schluss mit ein wenig Glück das
Siegtor machen können, aber es wäre nicht
verdient gewesen. Schade, dass es diesmal
nicht zu drei Punkten gereicht hat."
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17.04.2008 | 23:00 Uhr
Durststrecke von neun sieglosen Spielen
beendet
Die Erlösung sechs Minuten vor dem Ende:
Daniel Bierofka hatte gerade das 2:0
erzielt.
Nach neun sieglosen Spielen besiegten
die Löwen den SV Wehen Wiesbaden mit 2:1.
Gleichzeitig war es der erste Heimsieg 2008 in
der Allianz Arena. Fast mit dem Pausenpfiff
hatte Markus Thorandt die Sechziger mit seinem
ersten Saisontreffer in Führung gebracht
(45.), Daniel Bierofka erhöhte in der 84.
Minute auf 2:0. Den Gästen gelang lediglich
der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit
durch Sandro Schwarz (90.).
Personal: Im Heimspiel gegen
den SV Wehen Wiesbaden musste Trainer Marco
Kurz verletzungsbedingt auf Gregg Berhalter
(Sehnenreizung in der Hüfte), Mate
Ghvinianidze und Markus Schroth (beide Reha
nach Knie-OP) verzichten. Chhunly Pagenburg,
Christoph Burkhard, Julian Baumgartlinger,
Björn Ziegenbein und Alexander Eberlein wurden
für die U23 gegen den VfB Stuttgart II einen
Tag später abgestellt.
Spielverlauf: Die Löwen taten
sich lange schwer gegen die gut gestaffelte
Defensive des SV Wehen Wiesbaden. So besaßen
auch die Hessen die erste Chance des Spiels.
Nach einem Eckball von Maximilian Nicu von der
linken Seite kam Torge Hollmann aus sechs
Metern zum Kopfball, verfehlte aber knapp das
Löwen-Tor (17.). Acht Minuten später die erste
Möglichkeit für die Weiß-Blauen, und die hatte
es in sich. Der starke Fabian Johnson spielte
aus halblinker Position Antonio Di Salvo im
Strafraum an. Die Wehener rechneten mit dem
Abseitspfiff, aber Schiedsrichter Marc Seemann
signalisierte weiterspielen. Doch der
freistehende Italiener verstolperte überhastet
den Ball in aussichtsreicher Position. In
dieser Phase bekamen die Löwen die Partie
immer besser in den Griff und besaßen eine
Reihe guter Möglichkeiten. Aber erneut haperte
es in der Chancenverwertung. Nach einer tollen
Ballstafette zwischen Johnson und Berkant
Göktan kam der Ball wieder zu dem Verteidiger,
der zog in halbrechter Position im Strafraum
aus 14 Metern ab, verzog aber. Das Leder kam
zu Di Salvo, der es aus acht Metern übers
SVWW-Tor drosch (32.). Vier Minuten später
erneut die Sechziger am Drücker. Daniel
Bierofka hatte sich auf der linken
Strafraumseite durchgesetzt, seine Hereingabe
an den zweiten Pfosten erreichte Göktan, der
das Leder am rechten Torraumeck volley annahm,
aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf
(36.). Als alle schon mit einem torlosen Remis
zur Pause rechneten, schlug ausgerechnet
Innenverteidiger Markus Thorandt, bis dato
noch ohne Saisontreffer, zu. Josh Wolff hatte
fast von der linken Außenlinie mit rechts in
die Mitte geflankt, der Königsbrunner stieg
zwischen den beiden Wehener Innenverteidigern
hoch, traf per Kopfballaufsetzer aus acht
Metern ins rechte Eck zum 1:0 (45.).
Nach der Pause wurden die Gäste aus der
hessischen Landeshauptstadt offensiver, was
für die Löwen Räume zum Kontern brachte. In
der 50. Minute passte Bierofka steil auf
rechts zu Di Salvo, der legte den Ball zurück
Richtung Elfmeterpunkt, Wolff verpasste
zunächst bedrängt von Kristjan Glibo, Göktan
kam aus zwölf Metern zum Schuss, aber
SVWW-Keeper Thomas Richter parierte das Leder
aus dem rechten Kreuzeck zur Ecke. Aber auch
Wehen Wiesbaden hatte seine Möglichkeiten. So
kam Ronny König auf der linken Strafraumseite
unbedrängt zum Flanken, Bakary Diakité nahm in
zentraler Position den Ball aus zehn Metern
direkt, doch Löwen-Schlussmann Philipp
Tschauner konnte den Schuss abwehren (55.). In
der 73. Minute erneut eine Riesenchance für
die Weiß-Blauen, für klare Verhältnisse zu
sorgen. Benjamin Schwarz drehte einen
Freistoss aus halbrechter Position mit links
Richtung zweiten Pfosten. Der Ball kam zum
eingewechselten José Holebas, der ihn
irgendwie zu Göktan am Torraum
weiterbeförderte, dessen Fünf-Meter-Schuss
konnte Nicu im letzten Moment gerade noch
abblocken. Aggressiv zeigten sich die Löwen in
der nächsten guten Szene. Holebas setzte in
Strafraumnähe die Wehener Abwehr unter
Drucker, der Ball kam zu Timo Gebhart, der
sofort in den Strafraum steil auf Göktan
passte. Der in München geborene Türke tauchte
alleine vor Keeper Richter auf, schoss ihn aus
kurzer Distanz an. Das Leder prallte auf
Bierofka, der flach aus zehn Metern zum 2:0
einnetzen konnte (84.). Bis zur Nachspielzeit
ließen die Sechziger keine Möglichkeiten für
Wehen mehr zu, standen sicher. Dann gab es
einen Freistoss 30 Meter vor dem 1860-Tor.
Nicu flankte den Ball aus zentraler Position
hoch vors Tor, Sandro Schwarz verlängerte ihn
per Hinterkopf aus sieben Metern unhaltbar für
Tschauner ins linke untere Eck zum
1:2-Anschlusstreffer (90.). Kurz danach pfiff
Schiedsrichter Seemann die Partie ab. Für die
Löwen ging damit eine Durststrecke von neun
sieglosen Spielen zu Ende.
Stimmen zum
Spiel
Löwen-Coach Marco Kurz fand lobende Worte für
sein Team. „Wir sind sehr konzentriert ins
Spiel gegangen, standen gut im Block."
Zunächst sei es für seine verunsicherte
Mannschaft schwer gewesen. „Nach einer halben
Stunde haben wir gut Stafetten gezeigt. Die
schlechte Chancenverwertung war aber einmal
mehr unser Manko", so der 38-Jährige. Mit dem
1:0 im Rücken habe sein Team in der „2.
Halbzeit zuviel verwaltet". „Durch viel
Einsatz sind wir zum 2:0 gekommen. Das war
wichtig. Beim 2:1 hat die Ordnung nicht
gestimmt", bemängelte der Fußball-Lehrer. „Die
Spielweise konnte nach den letzten Wochen noch
nicht optimal sein. Wir müssen jetzt weiter
arbeiten, den Sieg über Wehen bestätigen. Mit
38 Punkten bin ich nicht zufrieden." Diesmal
sei der hohe Aufwand mit dem Quäntchen Glück
belohnt worden. Kurz befand das
Abwehrverhalten seiner neuformierten
Viererkette „über die gesamte Spielzeit" in
Ordnung. „Wichtig ist die Ruhe zu bewahren,
den Glauben an sich selbst hochzuhalten und
weiter hart zu arbeiten."
Wehens Teamchef Christian Hock hatte in der
ersten halben Stunde ein ausgeglichenes Spiel
gesehen. „Ab der 30. Minute haben wir viele
Chancen von Sechzig zugelassen", bemängelte
er. Den Führungstreffer sah er als Verkettung
einer Reihe von Fehlern seines Teams. „Thorandt
stand sträflich frei beim Kopfball. Das war
natürlich ein unglücklicher Zeitpunkt, so kurz
vor der Pause." In der 2. Halbzeit hätte seine
Mannschaft sich einige gute Chancen
herausgearbeitet. „Natürlich waren wir auch
anfälliger für Konter." Den Anschlusstreffer
bezeichnete der 38-Jährige nur noch als
„Ergebniskorrektur". „Nachdem wir sieben Mal
in Folge nicht gewinnen konnten, wollen wir
jetzt im Heimspiel wie Sechzig wieder in die
Spur finden." Verteidiger Gregg Berhalter, der
verletzungsbedingt nicht im Kader stand,
sprach von einem „Befreiungsschlag". „Der Sieg
war sehr nötig! Wir haben gut gespielt und
wenig zugelassen. In der 1. Halbzeit hätten
wir drei Tore machen können." Auf die Frage,
ob er sich nach der guten Leistung von Lukasz
Szukala und Markus Thorandt Sorgen um seinen
Stammplatz in der Innenverteidigung mache,
antwortete der US-Amerikaner: „Ich muss
einfach meine Leistung bringen, dann komme ich
auch wieder in die Mannschaft."
„Der Stein, der uns vom Herzen gefallen ist,
konnte man kilometerweit plumpsen hören",
sagte Löwen-Kapitän Danny Schwarz. „Die 2.
Halbzeit war etwas zittrig", befand er. „Das
2:0 war der positive Knackpunkt." Viel Lob
hatte er für die Defensive über. „Die
Viererkette hat ihre Arbeit sehr gut gemacht.
Lukasz Szukala hat mit dem Kopf alles
abgeräumt und gegen König, der ein
unangenehmer Spieler ist, wenig zugelassen."
Schwarz sprach nach dem Sieg von einem
„ungewohnten Gefühl". „Wir wussten nicht mehr,
wie das war, mal wieder zu gewinnen."
Der Torschütze zum 2:0, Daniel Bierofka,
sprach von einem wichtigen Sieg. „Wir sind mit
einem großen Druck ins Spiel gegangen. Das
Training unter der Woche war sehr unruhig", so
der dreifache Nationalspieler. „1:0 ist ein
gefährliches Ergebnis, deswegen war mein
Treffer so wichtig."
Markus Thorandt, der mit seinem ersten
Saisontreffer die Führung in der 45. Minute
erzielt hatte, sprach von einem „wichtigen
Zeitpunkt". „Dadurch sind wir mit einem guten
Gefühl in die Pause gegangen." Angst hätte man
vor dem Spiel gegen Wehen nach neun
Niederlagen und ohne Heimsieg in 2008 nicht
gehabt. „Aber der Druck hat schwer auf uns
gelastet", musste der 27-Jährige eingestehen.
Löwen-Torjäger Berkant Göktan lobte den Team-
und Kampfgeist. „Gegen Wehen haben wir
Charakter und Herz gezeigt. Auf uns lag in
diesem Spiel ein immenser Druck. Endlich
konnten wir auch den Fans wieder eine Freude
bereiten." Die Mannschaft hätte wesentlicher
kompakter als zuletzt gespielt, den Gegner nie
ins Spiel kommen lassen. „Ich empfinde eine
große Erleichterung. Dieser Sieg wird uns nach
vorne pushen. Jetzt können wir wesentlich
befreiter in Gladbach auftreten."
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13.04.2008 | 16:30 Uhr
Johnsons Eigentor bringt OFC auf die
Siegerstrasse
Offenbachs Ricardo Sousa kann sich in dieser
Szene gegen Sven Bender durchsetzen.
Die vierte Niederlage in Folge setzte
es für die Löwen am Bieberer Berg. Fabian
Johnson hatte mit einem Eigentor die
Offenbacher Kickers in der 30. Minute in
Führung gebracht, Suat Türker erhöhte nach der
Pause in die Drangphase der Sechziger hinein
auf 2:0 (55.). Zwischen den beiden Treffern
verweigerte Schiedsrichter Wolfgang Walz einen
klaren Elfmeter, als Niko Bungert
Löwen-Stürmer Berkant Göktan am Elfmeterpunkt
zu Fall gebracht hatte (36.).
Personal: Verletzungsbedingt
musste Trainer Marco Kurz auf Mate
Ghvinianidze, Markus Schroth (beide Reha nach
Knie-OP) und Manuel Schäffler (Knieprobleme)
verzichten. Wegen der Gelb-Roten Karte gegen
Fürth fehlten Markus Thorandt und Benjamin
Schwarz. Chhunly Pagenburg, Christoph
Burkhard, Alexander Eberlein und Björn
Ziegenbein kamen bei der U23 gegen Reutlingen
zum Einsatz (2:2), Torhüter Andreas Rössl saß
bei diesem Spiel auf der Bank.
Spielverlauf: Mehr als 20
Minuten neutralisierten sich die beiden Teams.
Der einzige Aufreger in der 4. Minute. Nach
einem Doppelpass zwischen Antonio Di Salvo und
Berkant Göktan, wäre der Italiener
durchgewesen, aber Niko Bungert brachte ihn
fünf Meter vorm Strafraum zu Fall.
Schiedsrichter Wolfgang Walz zeigte dem
Kickers-Verteidiger aber nur die Gelbe Karte.
Danach dauerte es 20 Minuten, bis es wieder
gefährlich vor einem der beiden Tore wurde.
Danny Schwarz kam über rechts, spielte steil
Richtung rechtes Torraumeck, Sven Bender war
vor OFC-Torhüter Cesar Thier am Ball, musste
aber außen vorbei. So konnte der 40-jährige
Keeper seinen Schuss zur Ecke abwehren (24.).
Danach kamen fünf starke Minuten der Hessen,
vor allem, weil Thorsten Judt auf der linken
Seite immer wieder frei zum Flanken kam. In
der 26. Minute war Sven Bender bei Judts
Flanke in der Mitte schlecht postiert, Suat
Türker kam aus sechs Metern unbedrängt zum
Kopfball, setzte das Leder aber neben das Tor.
Drei Minuten später ein weiter Pass aus der
Zentrale auf Türker, Torben Hoffmann kam kurz
vor der Strafraumgrenze an den Ball, schoss
dabei aber Gregg Berhalter an, das Leder fiel
Türker vor die Füße, doch Keeper Philipp
Tschauner warf sich ihm entgegen, konnte
klären (29.). Eine Minute später war es aber
passiert. Wieder kam Judt auf der linken Seite
frei zum Flanken, Aristide Bancé und Fabian
Johnson versuchten beide aus vollem Lauf am
Torraum an den Ball zu kommen, dabei sprang
das Leder dem Münchner an den Oberkörper,
landete von dort unhaltbar für Tschauner zum
1:0 für Offenbach im Netz (30.). Sechs Minuten
später hätte es eigentlich einen Strafstoss
für die Löwen geben müssen. Danny Schwarz
spielte steil auf Di Salvo, OFC-Keeper Thier
versuchte an der Strafraumgrenze mit dem Fuß
zu klären, doch der 1860-Stürmer konnte den
Ball Richtung Elfmeterpunkt spitzeln, wo
Berkant Göktan von hinten von Moses Sichone
umgegrätscht wurde, aber Schiedsrichter Walz
ließ weiterlaufen (36.). Vor der Pause besaßen
die Offenbacher noch eine Riesenchance zum
2:0. Lukasz Szukala hatte am Torraum zu kurz
geklärt, das Leder fiel Bungert freistehend
vor die Füße, der aber bei seinem Schuss aus
halbrechter Position den Ball nicht voll traf
und so aus 14 Metern das Tor verfehlte (39.).
Die Löwen hatten sich in der Kabine einiges
vorgenommen. Keine 30 Sekunden waren gespielt,
da kam Göktan im Strafraum aus zehn Metern zum
Schuss, Thier konnte das Leder nach vorne
abwehren, der Deutsch-Türke setzte nach, doch
Sichone war vor ihm am Ball, konnte gerade
noch klären (46.). Zwei Minuten später zog
Ricardo Sousa einen Freistoss auf der rechten
Strafraumseite mit links direkt aufs lange
Eck. Zum Glück für 1860-Keeper Tschauner
strich der Ball knapp über die Querlatte
(48.). Wiederum zwei Minuten danach war es auf
der Gegenseite Lars Bender, der Thier im
OFC-Tor alles abverlangte. Der 18-Jährige
dribbelte drei Kickers-Spieler aus, doch
seinem Schuss aus 13 Metern fehlte die Power,
sodass Thier nach vorne abwehren konnte.
Danach sprang der Ball noch wie eine
Billardkugel durch den Strafraum, aber kein
Löwe kam zum Abschluss (50.). Genau in diese
Phase, als die Sechziger eindeutig das
dominierende Team stellten, fiel - für den OFC
psychologisch wichtig - das 2:0. Türker passte
das Leder in zentraler Position auf die linke
Seite, wo Judt erneut unbedrängt zum Flanken
kam, Bancé am kurzen Pfosten verpasste
zunächst, aber Türker tauchte völlig frei am
langen Eck auf, bugsierte das Leder mit einer
akrobatischen Einlage ins Netz (55.). Die
Löwen verstärkten danach nochmals die
Offensive, ohne aber richtig zwingend zu
werden. Im Anschluss an einen Eckball versucht
es Verteidiger Szukala mit einem Drehschuss
von der Strafraumgrenze, den Thier aus dem
rechten unteren Ecke fischte (74.). In der 81.
und 82. Minute gab es nochmals zwei
Kopfballchancen durch Bierofka und Göktan, die
aber den OFC-Torhüter vor keine allzu großen
Probleme stellten. So mussten die Weiß-Blauen
die vierte Niederlage in Folge hinnehmen,
Offenbach dagegen hat sich damit der größten
Abstiegssorgen erledigt.
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04.04.2008
Erneute Derby-Niederlage der Löwen gegen Fürth
Löwen-Keeper Philipp Tschauner hatte in der
5. Minute keine Chance, als Stefan Reisinger
das 1:0 für Greuther Fürth erzielte.
Die SpVgg Greuther Fürth gewann das
Derby gegen dezimierte Löwen mit 3:1. In einer
fairen Partie zückte der überforderte
Schiedsrichter Norbert Grudzinski dreimal
Gelb-Rot. Die Führung von Stefan Reisinger aus
stark abseitsverdächtiger Position (5.)
egalisierte Daniel Bierofka (25.). Nach der
Gelb-Roten Karte für Markus Thorandt (43.)
erhöhten die Fürther erneut durch Reisinger
(55.) und in der Nachspielzeit traf der
eingewechselte Cidimar auf 3:1.
Personal: Verletzungsbedingt
fehlten in Fürth Josh Wolff (muskuläre
Probleme), Mate Ghvinianidze, Markus Schroth
(beide Reha nach Knie-OP), Björn Ziegenbein
(Muskelprobleme) und Manuel Schäffler
(Knieprobleme). Eine Pause zur Regeneration
bekamen Sven und Lars Bender, Christoph
Burkhard, Andreas Rössl und Alexander Eberlein
sind im Aufgebot fürs Spiel der U23 beim VfR
Aalen.
Spielverlauf: Die erste
Chance für die Fürther - und gleich die
1:0-Führung, wenngleich der Torschütze den
Treffer irregulär erzielt hatte. Nach einem
abgewehrten Eckball wurde der Ball steil auf
die linke Seite gespielt, wo Timo Achenbach
nach dynamischem Antritt zum Flanken kam.
Stefan Reisinger, der zu früh gestartet war,
musste nur noch einschieben. Er hatte aber das
Glück, dass Linienrichter Patrick Ittrich
seine Abseitsposition übersah und die Fahne
unten ließ (5.). In der Folge passiert vor
beiden Toren wenig, bis Berkant Göktan kurz
hinter der Mittellinie den Ball steil spielte.
Benjamin Schwarz das Laufduell gegen Daniel
Adlung gewann, fast von der Grundlinie auf den
zweiten Pfosten flankte, wo Daniel Bierofka
völlig frei stand und per Fuß aus drei Metern
zum 1:1 einschießen konnte (25.). In der 31.
Minute war es Löwen-Keeper Philipp Tschauner,
der den erneuten Rückstand verhinderte. Ivo
Ilicevic hatte das Leder im Strafraum quer auf
Aleksandar Kotuljac gelegt, der sofort aus
halblinker Position abzog, jedoch konnte
Tschauner sein 14-Meter-Geschoss mit einer
Faust gerade noch über die Querlatte lenken.
Hektisch wurde es für die Löwen kurz vor der
Pause. Erst sah Thorandt nach einem taktischen
Foul gegen Juri Judt die Gelb-Rote Karte
(43.), nachdem er wegen eines Allerweltsfouls
in der 22. Minute bereits den Karton gesehen
hatte. Dann besaßen die Kleeblättler die
Riesenchance zum 2:1. Thorsten Burkhardt kam
im 16-Meter-Raum aus acht Metern zum Schuss,
traf das Leder nicht voll. Jan Mauersberger am
Torraum stocherte den Ball aus kurzer Distanz
aufs Löwen-Gehäuse, Tschauner wehrte mit einem
Reflex ab, jedoch trudelte das Leder Richtung
Tor, wo Benjamin Schwarz gerade noch auf der
Linie stehend klären konnte (44.). So retteten
die Weiß-Blauen wenigstens das Remis in die
Kabine.
Für die 2. Halbzeit nahm Löwen-Coach Marco
Kurz einige Umstellungen in seinem dezimierten
Team vor. Mit Lukasz Szukala für José Holebas
brachte er einen Innenverteidiger, Fabian
Johnson nahm den Platz von Torben Hoffmann auf
der rechten Defensivseite ein. Von einem
4-2-3-1-System wechselte der Trainer auf ein
4-3-1-1. Lediglich zehn Minuten hielt die
Defensive der numerisch unterlegenen Löwen.
Dann schoss 1860-Kapitän Danny Schwarz vor dem
eigenen Strafraum Daniel Felgenhauer an, der
Ball fiel Reisinger vor die Füße, der setzte
sich auf halbrechts gegen Szukala durch, traf
aus zehn Metern zum 2:1 ins lange Eck (55.).
Beinahe hätte Reisinger, einst in München vom
Boulevard wegen seiner Abschlussschwäche als „Null-Tore-Stürmer"
tituliert, zum dritten Mal getroffen. Der
eingewechselte Stephan Schröck hatte sich
rechts durchgesetzt, seine präzise Flanke kam
zu Reisinger, der vollkommen frei am langen
Eck das Kunststück fertig brachte, aus kurzer
Distanz nur den Pfosten zu treffen (68.). In
der 82. Minute machte sich Schiedsrichter
Norbert Grudzinski endgültig bei den
Löwen-Fans unbeliebt, als der Hamburger Benny
Schwarz nach einem Zweikampf mit Reisinger
Gelb-Rot zeigte. So mussten die Löwen das
Spiel mit neun Mann beenden. Trotzdem besaßen
sie nochmals die Chance zum Ausgleich. Danny
Schwarz hatte Göktan vorm Strafraum
angespielt, der passte das Leder direkt vors
Fürther Tor, wo Torhüter Sascha Kirschstein
und Verteidiger Jan Mauersberger sich uneinig
waren. Antonio Di Salvo brachte die Fußspitze
dazwischen, doch der Ball ging knapp rechts am
Tor vorbei (87.). In der Nachspielzeit gelang
den Franken gegen eine völlig entblößte
Münchner Abwehr noch das 3:1. Timo Achenbach
flankte von der linken Strafraumseite nach
rechts, Reisinger passte das Leder per
Direktabnahme in die Mitte, wo der
eingewechselte Brasilianer Cidimar nur noch
eindrücken brauchte. Anschließend setzte der
vollkommen überforderte Schiedsrichter
Grudzinski seiner chaotischen Leistung die
Krone auf. Der Fürther Torschütze, der zwei
Trikots übereinander trug, verschenkte das
oberste an einen Fan. Dafür zeigte ihm der
Unparteiische zunächst Gelb. Als der Spieler
dies mit Applaus quittierte, zückte er
Gelb-Rot (94.). Das war der Schlusspunkt unter
ein faires Derby, das nur teilweise durch die
Spieler entschieden wurde ...
Stimmen zum Spiel
Löwen-Coach Marco Kurz sprach von einer großen
Verunsicherung, die sich momentan in allen
Mannschaftsteilen breit mache. „Wir wollten in
Fürth die Kurve kriegen. Stattdessen haben wir
absolut verdient verloren. Wir schaffen es
einfach trotz guter Eindrücke im Training
nicht, das auch im Spiel umzusetzen." Über den
Unparteiischen wollte sich der 38-Jährige
nicht groß auslassen. „Wir waren mit
Sicherheit von ihm nicht begünstigt. Aber es
ist schwer über den Schiedsrichter zu
schimpfen, wenn man selbst kein Format auf den
Platz bringt", machte Kurz die Schuld für die
Niederlage bei der eigenen Mannschaft fest.
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30.03.2008 | 17:00 Uhr
Individuelle Fehler kosten die Punkte
Marcel Schied versetzte in der 87. Minute
mit dem 2:1 den Löwen den Todesstoß.
Selbst gegen Carl Zeiss Jena reichte
es nicht zum ersten Heimsieg 2008. Im
Gegenteil: Am Ende musste sich das Team von
Marco Kurz mit 1:2 sogar geschlagen geben.
Tobias Werner hatte die Gästeführung erzielt
(60.), Berkant Göktan glich mit seinem achten
Saisontreffer aus (72.), ehe der
eingewechselte Marcel Schied drei Minuten vor
dem Ende den Sieg für die abstiegsbedrohten
Thüringer sicherstellte.
Personal: Josh Wolff, der
unter der Woche noch sein 50. A-Länderspiel
für die USA bestritt, musste wegen
Muskelproblemen kurzfristig passen. Dazu
fehlten Chhunly Pagenburg (Angina), Mate
Ghvinianidze und Markus Schroth (beide Reha
nach Knie-OP), Björn Ziegenbein
(Muskelprobleme) sowie Manuel Schäffler
(Knieprobleme), Alexander Eberlein wurde nicht
berücksichtigt, Christoph Burkhard und Nikolas
Ledgerwood waren am Freitagabend beim 5:0-Sieg
über Wacker Burghausen in der
Regionalliga-Mannschaft im Einsatz.
Spielverlauf: Die Löwen
begannen gut, verloren aber bereits nach
wenigen Minuten den Faden und wurden immer
nervöser gegen die engagiert auftretenden
Thüringer. Diese Nervosität konnten sie in den
ersten 45 Minuten nie ablegen. Viele Fehlpässe
in der Vorwärtsbewegung brachten immer wieder
Gefahr für das eigene Tor, zumal Jan Simak im
Mittelfeld fast alle Zweikämpfe gewann und
seine Mitspieler immer wieder in Szene setzen
konnte. Bereits in der 9. Minute hätte Jena in
Führung gehen können. Sami Allagui kam am
linken Torraum fast von der Grundlinie zum
Flanken, Niels Hansen im Rücken der Abwehr
bekam den Ball, schoss aber aus acht Metern
freistehend um Zentimeter am langen Eck
vorbei. In der 35. Minute kam Schiedsrichter
Thomas Frank den Löwen zu Hilfe. Allagui hatte
kurz vorm Strafraum auf Simak gepasst, der
wäre durchgewesen, doch der Unparteiische
entschied auf Abseits. Eine äußerst knappe
Entscheidung, die zugunsten der Sechziger
ausfiel. Die Löwen dagegen besaßen keine
einzige Tormöglichkeit vor der Pause, so blieb
es nach 45 Minuten beim schmeichelhaften 0:0
für die Gastgeber.
Wesentlich aggressiver kam das Team von
Trainer Marco Kurz aus der Kabine und hatte
nach zwei Minuten die erste Möglichkeit. Nach
einer Links-Ecke durch Danny Schwarz kam Gregg
Berhalter am Torraum zum Kopfball, doch ein
Jenaer Spieler lenkte das Leder zur erneuten
Ecke ab (47.). Eine Minute später
veranstalteten die Sechziger ein munteres
Scheibenschiessen im Strafraum der Thüringer,
doch immer wieder warf sich ein Spieler in den
Ball. Erst wurde Holebas' Schuss aus zwölf
Metern geblockt, dann der zweite Versuch von
Danny Schwarz aus 14 Metern (48.). Im Gegenzug
hatten die Löwen eine brenzlige Situation zu
überstehen. Simak und Allagui spielten vorm
1860-Strafraum Doppelpass, der Tscheche bekam
das Leder erneut, lief alleine auf Keeper
Tschauner zu, der sich ihm entgegen warf und
den Ball zur Ecke abwehren konnte. Jenas Fans
forderten zwar Elfmeter, weil Simak fiel, doch
er hatte sich in dieser Szene den Ball zu weit
vorgelegt. In der 56. Minute versuchte es
Markus Thorandt mit einem Gewaltschuss aus 35
Metern, der aber nur auf der rechten
Kreuzecklatte landete. Ein Fehler begünstigte
vier Minuten später die Jenaer Führung.
Berhalter verlor an der Mittellinie den Ball
gegen Simak, der passte auf Allagui, der lange
mit dem Zuspiel auf Tobias Werner wartete. Der
Torjäger kam kurz hinter der Strafraumgrenze
unbedrängt zum Schuss, traf zur Gästeführung
unhaltbar für Tschauner ins rechte untere Eck
(60.). Die Löwen steckten aber nicht auf und
konnten in der 72. Minute den Ausgleich
bejubeln. Torben Hoffmann hatte von der
rechten Seite eingeworfen, Berhalter
verlängerte am rechten Torraumeck per Kopf auf
José Holebas, der das Leder ebenfalls mit dem
Hinterkopf weiterleitete. Berkant Göktan stand
goldrichtig, traf mit seinem Flachschuss aus
13 Metern zum 1:1. Fünf Minuten später besaßen
die Sechziger die Riesenchance zur Führung.
Göktan hatte hoch an den Strafraum gepasst,
Hoffmann verlängerte per Kopf auf die linke
Seite, wo Antonio Di Salvo aus zehn Metern zum
Flugkopfball ansetzte, Jenas Keeper Vasil
Khamutouski zunächst jedoch abwehren konnte.
Im Fallen versuchte es Di Salvo erneut,
diesmal mit einem Schuss aus acht Metern, aber
Khamutouski war erneut zu Stelle, parierte das
Leder (77.). Anstatt den Siegtreffer zu
erzielen, liefen die Löwen in einen Konter.
Hoffmann verlor am Strafraum einen Zweikampf
gegen Ilia Kandelaki, der passte auf den
eingewechselten Marcel Schied, der aus neun
Metern freistehend zum 2:1 für Jena ins untere
linke Eck traf (87.).
Stimmen zum Spiel
„Natürlich sind wir enttäuscht, aber wir
müssen uns jetzt hinterfragen", sagte
Löwen-Cheftrainer Marco Kurz nach der bitteren
Niederlage gegen Jena. „Nach gutem Beginn
haben wir uns selbst mit einfachen
Ballverlusten heruntergezogen. In dieser
Situation konnte man genau sehen, dass die
Mannschaft nicht gefestigt ist." In der 2.
Halbzeit sei sein Team zurückgekommen. „Aber
in der Phase, wo wir dann Oberwasser bekamen,
machen wir erneut einen katastrophalen Fehler.
Wir kommen wieder zurück und verlieren nach
dem Ausgleichstreffer unsere Kompaktheit."
Auch der Warnschuss, der dem 2:1 vorausging,
als eine Minute zuvor Marcel Schied
mutterseelenallein am Torraum zum Kopfball
kam, sei ungehört verhallt. „Mit unseren 35
Punkten müssen wir vorsichtig sein", so Kurz,
„weil wir derzeit nicht das nötige
Selbstvertrauen haben und jetzt zu zwei
Auswärtsspielen fahren. Wir müssen jetzt
schnell die Kurve kriegen, sonst manövrieren
wir uns in einen Bereich, wo wir nicht
hinwollen und auch nicht hingehören."
Jenas Coach Henning Bürger freute sich über
das sehr engagiert geführte Spiel seiner
Mannschaft. „Ich denke, dass der Sieg nicht
unverdient ist, weil wir bis auf einige
Druckphasen der Sechziger das Spiel gut im
Griff hatten." Sein Team habe einen sehr hohen
Aufwand betrieben und eine konzentrierte
Mannschaftsleistung abgeliefert. „Auch nach
dem 1:1 haben wir nicht aufgegeben, haben
weiter offensiv gedacht und zu kontern
versucht, was uns auch gelang. Mit dem Erfolg
heute und vor einer Woche gegen Fürth konnten
wir eine kleine Serie starten", hat der
38-Jährige die Hoffnung auf den Klassenerhalt
noch nicht aufgegeben.
„Wir haben uns in der 1. Halbzeit nicht
getraut, Fußball zu spielen, Jena hat uns
dominiert", analysierte Löwen-Keeper Philipp
Tschauner die Partie. „Nach dem 1:1 wurde es
besser. Aber auch da haben wir uns zu dumm
angestellt, um den Siegtreffer zu erzielen."
Dem Team, so der 22-Jährige, fehle im Moment
der unbedingte Siegeswille. „Wir sind seit
Beginn der Rückrunde nicht richtig in den
Tritt gekommen. Außerdem müssen wir die
individuellen Fehler abstellen, dann klappt es
auch wieder."
Kapitän Danny Schwarz meinte, dass sich die
Löwen gegen Jena selbst geschlagen hätten.
„Wir sind erst nach dem 0:1 richtig
aufgewacht. Und dann leisten wir uns nach dem
Augleich wieder so ein Klops ...", analysierte
Schwarz kopfschüttelnd. „Jeder Fehler wird
bestraft, deshalb müssen wir diese abstellen,
sonst kommen wir nicht vorwärts." Es fehle
einfach die nötige Lockerheit. „Wir sind
verkrampft. Das konnte man in der 1. Halbzeit
deutlich sehen." Das einzige Mittel dagegen
seien Erfolge. „Wir brauchen einfach einen
Sieg, um eine breite Brust zu bekommen."
Derzeit sei das Löwen-Spiel viel zu fehlerhaft
und dadurch zu aufwendig. „Vielleicht macht
sich deshalb ein Substanzverlust bemerkbar."
Zuletzt sei die Entwicklung der Mannschaft ins
Stocken geraten. „Jeder muss sich jetzt an die
eigene Nase fassen. Wir müssen zusammen da
durch."
Geschäftsführer Stefan Reuter sprach von einem
„schmerzhaften Lernprozess", den das Team zur
Zeit durchlaufe. Vielleicht habe man nach der
Vorrunde zuviel geträumt. „Wir müssen jetzt
die Ruhe bewahren, uns immer nur aufs nächste
Spiel konzentrieren und uns die Sicherheit im
Training holen." Die 1. Halbzeit habe deutlich
gezeigt, „dass wir nicht in der Verfassung der
Hinrunde sind". Die 2. Hälfte sei deutlich
besser gewesen. „Aber dann legen wir uns die
beiden Dinger wieder selbst rein", monierte
der 41-Jährige die Fehler, die wir „in den
letzten Spielen zuhauf produziert haben". Die
sportliche Leitung werde die Situation
gemeinsam sachlich analysieren. „Wir sind aber
nicht soweit, wie uns viele bereits gesehen
haben", so seine Erkenntnis. „Jetzt sind alle
gefordert, damit wir möglichst schnell eine
Wende herbeiführen können."
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23.03.2008
Löwen treffen zweimal ins eigene Netz
Gregg Berhalter überwindet in der 23. Minute
seinen eigenen Torwart Philipp Tschauner zum
1:2.
Dreimal trafen die Löwen bei der
1:3-Niederlage in Koblenz bis zur 23. Minute -
zweimal leider ins eigene Gehäuse. Berkant
Göktan hatte in der 14. Minute mit einem
Abstauber die Weiß-Blauen in Führung gebracht,
Markus Thorandt glich per Kopfball ins eigene
Netz (17.) aus, ehe Kapitän Gregg Berhalter,
der sich per Kopfball an die eigene Latte
selbst anschoss (23.), die Koblenzer in
Führung brachte. In der 67. Minute auch ein
Treffer der Gastgeber: Manuel Hartmann traf
zum Endstand ins Löwen-Tor.
Personal: Auch wenn sich das
Lazarett zuletzt gelichtet hatte, musste
Löwen-Coach Marco Kurz in Koblenz aus diversen
Gründen auf einige Akteure verzichten. Kapitän
Danny Schwarz fehlte wegen seiner 5. Gelbe
Karte, verletzt standen Mate Ghvinianidze (Reha
nach Außenmeniskusschaden), Timo Gebhart (muskuläre
Probleme), Markus Schroth (Reha nach Knie-OP),
Björn Ziegenbein (Muskelprobleme) und Manuel
Schäffler (Knieprobleme) nicht im Aufgebot.
Nikolas Ledgerwood war noch nicht vom
Olympia-Qualifikationsturnier mit Kanada in
den USA zurückgekehrt, Christoph Burkhard und
Alexander Eberlein sammelten zuletzt in der
Regionalliga-Mannschaft Spielpraxis.
Spielverlauf: Ein absolut
verrücktes Spiel sahen die 10.821 Zuschauer im
Stadion Oberwerth in der 1. Halbzeit. Nach 23
Minuten führte der TuS Koblenz 2:1, hatte aber
kein einziges Mal auf das Tor von Philipp
Tschauner geschossen. Die Löwen begannen gut
und gingen in der 14. Minute nach einem
sehenswerten Spielzug verdient mit 1:0 in
Führung. Sven Bender hatte auf der rechten
Seite steil auf Josh Wolff gepasst, der lief
seinem Bewacher Frank Wiblishauser davon,
flankte jedoch schlecht in die Mitte auf
Antonio Di Salvo. Der Italiener erlief sich
den Ball kurz vor der Auslinie am linken
Torraum, legte zurück auf Daniel Bierofka, der
den Ball mit rechts aufs Tor drehte. Vom
rechten Innenpfosten prallte das Leder ab,
Berkant Göktan war zur Stelle, traf mit einem
Flugkopfball aus drei Metern zum 1:0. Drei
Minuten später ein Freistoß für Koblenz 25
Meter vor dem Löwen-Tor. Marko Lomic flankte
hoch vor den 1860-Torraum, Markus Thorandt
ging mit dem Hinterkopf zum Ball, köpfte das
Leder über Keeper Philipp Tschauner zum 1:1
ins eigene Netz (17.). Aber es kam noch
schlimmer. In der 23. Minute flankte Lomic von
links vors Tor, Gregg Berhalter wollte vor
Njazi Kuqi klären, köpfte das Leder aus fünf
Metern an die Unterkante der eigenen Latte.
Der Ball prallte zurück, genau auf den rechten
Fuß des Löwen-Kapitäns, von wo aus er über die
Torlinie zum 2:1 für Koblenz trudelte. Zwei
Eigentore innerhalb einer Halbzeit! Das gab es
zum letzten Mal in der Zweiten Liga vor 15
Jahren bei der Begegnung St. Pauli gegen
Unterhaching. In der Nachspielzeit hatten die
Weiß-Blauen nochmals eine Riesenchance. Wolff
war Wiblishauser rechts einmal mehr davon
gesprintet, legte von der Grundlinie zurück
auf Di Salvo, doch dessen Schuss aus acht
Metern konnte Matej Mavric auf der Torlinie
für seinen geschlagenen Keeper Dennis Eilhoff
klären (45.).
Nach Wiederanpfiff versuchten die Löwen,
möglichst schnell den Ausgleich zu erzielen.
Aber mehr als zwei Kopfballchancen durch Di
Salvo (49. und 52.) sprangen nicht heraus. Den
endgültigen Genickschlag bekam das Team von
Marco Kurz in der 67. Minute verpasst.
Zunächst behinderte Fatmir Vata Berhalter beim
Kopfball an der Strafraumgrenze, der
Schiedsrichter ließ weiterlaufen. Das Leder
kam zu Sven Bender, der in seinem Rücken
Manuel Hartmann übersah. Im Doppelpass mit
Kuqi kam Hartmann erneut an den Ball, lief
alleine auf Keeper Tschauner zu und traf mit
einem Flachschuss ins rechte untere Eck zum
3:1. Damit war das Spiel endgültig gelaufen,
wenngleich die Löwen nie aufgaben. Trotzdem
waren die Koblenzer einem weiteren Treffer
näher als die Münchner. Im Anschluss an einen
Eckball von Lomic kam Andreas Richter aus
sieben Metern unbedrängt zum Kopfball,
Tschauner parierte auf der Linie mit einer
tollen Parade. Das Leder kam zu Ardian Djokaj.
Sein Nachschuss aus kurzer Distanz hielt
Tschauner erneut (75.). Koblenz verteidigte
die Führung in der Schlussviertelstunde
souverän. Positiv bei den Löwen: Göktan hielt
bei seinem ersten Spiel von Beginn an seit dem
13. Spieltag bis zum Ende durch.
Stimmen zum Spiel
Löwen-Trainer Marco Kurz war nach dem
Spiel restlos bedient. „Wir sind gut ins Spiel
gekommen, auch verdient in Führung gegangen.
Jeder konnte sehen, dass wir spielerisch
dominiert haben. Doch dann geben wir das Spiel
aus der Hand", analysierte der 38-Jährige.
„Das Anspruchsdenken und die Umsetzung waren
mangelhaft", kommentierte er die beiden
Eigentore innerhalb von sechs Minuten. „Wenn
ich sehe, wie wir diese beiden Treffer
bekommen, dann müssen wir nachdenklich werden.
Das war zu einfach. Wir haben sicher nicht
gegen die bessere Mannschaft verloren, sondern
gegen uns selbst. Wir waren heute unser
größter Gegner", so der ehemalige Verteidiger.
Auch der dritte Gegentreffer tat Kurz „weh".
„Alle Tore wären zu verhindern gewesen. Bei
der Vielzahl der Fehler kannst du keinen Punkt
holen. Ich bin absolut enttäuscht über die 90
Minuten. Das war zu billig und stinkt mir
dermaßen."
TuS-Trainer Uwe Rapolder formulierte nach dem
vierten Sieg im fünften Spiel hintereinander
die Koblenzer Ziele neu. „Jetzt wollen wir
einen einstelligen Tabellenplatz am Saisonende
erreichen." Zur Begegnung meinte er:
„Natürlich hatten wir ein bisschen Glück bei
den Eigentoren, aber wir haben sie auch mit
guten Bällen provoziert. Es war keines unsere
guten Spiele, aber wird haben es gewonnen."
„Heute haben wir uns an Ostern die Eier selbst
reingelegt", sagte Gregg Berhalter, der den
gelbgesperrten Danny Schwarz als Löwen-Kapitän
vertrat. Der US-Amerikaner hatte in der 23.
Minute seinen Keeper ebenfalls überwunden. Der
einzige Koblenzer Torschütze an diesem Tag,
Manuel Hartmann, musste eingestehen. „In der
1. Halbzeit hatten wir natürlich ein bisschen
Glück. Nach der Pause haben wir stark
gespielt." Da verwaltete der TuS relativ
souverän gegen die harmlosen Sechziger die
„geschenkte" Führung.
Der Koblenzer Routinier Fatmir Vata sprach von
einem verdienten Erfolg seiner Mannschaft.
„Wir haben die ersten 15 Minuten verschlafen,
aber über die gesamte Spielzeit geht der Sieg
in Ordnung", so der 36-Jährige. Mit dem Erfolg
überflügelten die Koblenzer die Löwen in der
Tabelle. „Wir können mit den 36 Punkten, die
wir nun haben, gut leben, und schauen jetzt
nach vorne. Der Abstieg ist endgültig
abgehakt."
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16.03.2008 | 17:00 Uhr
Gregg Berhalter gelingt erster Heimtreffer
2008
Gregg Berhalter verwandelte erneut sicher
vom Elfmeterpunkt. Dem US-Amerikaner galang
der erste Löwen-Treffer in der Allianz Arena
2008.
Den Löwen gelang beim 1:1 (0:0) gegen
den FSV Mainz 05 der erste Heimtreffer im Jahr
2008. Zum ersten Sieg reichte es aber dennoch
nicht, obwohl die Löwen nach dem Ausgleich
durch Foulelfmeter, den Gregg Berhalter sicher
verwandelte (58.), klar die Partie
dominierten. Srdjan Baljak hatte das Team von
Trainer Jürgen Klopp kurz nach der Pause in
Führung gebracht (48.).
Personal: Gegen Mainz musste
Trainer Marco Kurz auf Mate Ghvinianidze (Reha
nach Außenmeniskusschaden), Markus Schroth (Reha
nach Knie-OP), Nikolas Ledgerwood (Olympia-Quali
mit Kanada), Björn Ziegenbein
(Muskelprobleme), Chhunly Pagenburg, Christoph
Burkhard, Alexander Eberlein, Andreas Rössl
(alle U23-Kader) und Manuel Schäffler
(Muskelprobleme) verzichten.
Spielverlauf: Es entwickelte
sich in der 1. Halbzeit ein Spiel mit offenem
Visier, ohne langes Abtasten. Während den
Löwen meist die Genauigkeit in den Aktionen
fehlte, versäumten es die Mainzer, ihre
Chancen zu nutzen. So hatten die Sechziger in
der 27. Minute großes Glück. Miroslav Karhan
flankte einen Freistoss von halbrechts an den
zweiten Pfosten, wo Neven Subotic frei stand,
aber den Ball nicht mehr kontrolliert aufs Tor
köpfen konnte, sondern knapp daneben setzte.
Die beste Möglichkeit besaßen die Weiß-Blauen
eine Minute später.
Einen Freistoß aus 25 Metern führte Berhalter
nicht direkt aus, sondern spielte auf Bierofka,
der sich rechts aus der Mauer gelöst hatte.
Seine Flanke von der Grundlinie konnte
FSV-Torwart Dimo Wache gerade noch vor Antonio
Di Salvo klären (28.). Danach waren wieder die
Rheinhessen am Drücker. Felix Borja setzte
sich links im Strafraum gegen Fabian Johnson
durch, legte von der Grundlinie zurück auf
Markus Feulner, dessen erster Schuss zunächst
von Markus Thorandt geblockt wurde. Das Leder
kam erneut zu Feulner, der es aus sieben
Metern übers Tor semmelte (36.). Fast wäre den
Mainzern in der Nachspielzeit der 1. Hälfte
doch noch der Führungstreffer gelungen. Karhan
hatte von rechts steil in den Löwen-Strafraum
gepasst, 1860-Keeper Philipp Tschauner kam aus
einem Gehäuse, warf sich Borja vor die Füße.
Der abgewehrte Ball kam zu Feulner, der das
Leder nicht gleich unter Kontrolle brachte und
so am Torschuss gehindert werden konnte (45.).
Mit einem glücklichen 0:0 aus Löwensicht ging
es in die Kabine.
Es dauerte keine drei Minuten nach
Wiederanpfiff, da lag der Ball im 1860-Netz.
Feulner brachte bei einem Befreiungsversuch
von Johnson das Bein an den Ball, anschließend
stürmte er mit dem Leder am Fuß über die linke
Seite Richtung Löwen-Tor. Die aufgerückte
1860-Defensive konnte nicht schnell genug
folgen, sein Querpass auf Srdjan Baljak musste
dieser aus sechs Metern nur noch über die
Linie drücken (48.). Die Münchner wirkten
kurzfristig desorientiert und hätten sich eine
Minute später beinahe das 0:2 eingehandelt.
Borja tanzte durch den Strafraum, zog auf der
linken Seite fast von der Tor-Auslinie zurück
in die Mitte, schoss aus zwölf Metern aus der
Drehung, doch Tschauner konnte mit einem
Reflex das Leder gerade noch um den Pfosten
lenken (49.). In der 58. Minute das
„Hallo-Wach-Erlebnis" für die Löwen. Nach
einer Links-Flanke von Sven Bender hielt
Milorad Pekovic Danny Schwarz im Strafraum
fest, Schiedsrichter Michael Kempter zeigte
sofort auf den Elfmeterpunkt (58.). Gregg
Berhalter ließ sich diese Chance nicht
entgehen, traf mit kurzem Anlauf sicher zum
1:1 (58.). Dieser Treffer war auch
gleichzeitig das erste Heimtor im Jahr 2008.
Danach spielten die Löwen wie ausgewechselt,
während Mainz nur noch verteidigte und auf
Konterchancen lauerte. Glück für die
Rheinhessen in der 80. Minute. Johnson hatte
von der rechten Seite eine Flanke hoch vors
Tor an den zweiten Pfosten geschlagen,
Berhalter und Di Salvo stiegen zusammen mit
Subotic zum Kopfball hoch, der Mainzer ging
dabei eindeutig mit der Hand zum Ball, aber
Schiedsrichter Kempter wollte ein Foul von Di
Salvo gesehen haben, entschied anstatt auf
Elfmeter für 1860 auf Freistoss für Mainz 05
(80.). In der Schlussphase starteten die
Löwen, die mit Berkant Göktan und Mustafa
Kucukovic zwei weitere Offensivkräfte gebracht
hatten, noch einige vielversprechende
Angriffe, aber den entscheidenden Pass konnten
die Mainzer immer wieder verhindern. Am Ende
stand - über die gesamte Spielzeit gesehen -
ein gerechtes Remis.
Stimmen zum Spiel
Löwen-Coach Marco Kurz erkannte die gute
Leistung der Rheinhessen in der 1. Halbzeit
neidlos an. „Mainz war in den ersten 45
Minuten die bessere Mannschaft. Wir haben dem
Gegner zu viele einfache Bälle geschenkt, das
kostet Kraft, die dann in anderen Situationen
fehlte." Lediglich zweimal sei sein Team nach
Standards gefährlich geworden. „Ich hatte auf
ein 4-4-2-System umgestellt, damit wir uns
mehr Chancen heraus spielen", sagte er,
verwies aber auch auf die gute Defensive der
Mainzer. Der 0:1-Rückstand sei aus seiner
Sicht „absolut unnötig" gewesen. „Philipp
Tschauner hat in der nächsten Szene
hervorragend gehalten", so Kurz, die Löwen
damit im Spiel gehalten. „Nach dem Ausgleich
habe ich alle offensiven Spieler gebracht, die
mir zur Verfügung standen. Die Mannschaft hat
in dieser Phase sehr gut gespielt, alles
gegeben und Mainz dominiert." Über Antonio Di
Salvo, der 90 Minuten durchspielte, und
Berkant Göktan, der nach einer Rücken-OP sein
Comeback feierte, meinte der 38-jährige
Fußball-Lehrer: „Ich bin über jeden Spieler
froh, der zurückkommt. Toni war wichtig, auch
wenn ihm in der ein oder anderen Szene noch
die Spritzigkeit gefehlt hat. Berkant braucht
noch Zeit."
Der Mainzer Trainer Jürgen Klopp fand, dass
seine Mannschaft relativ schnell die
Spielkontrolle übernommen habe. „Die wenigen
Räume, die uns Sechzig gelassen hat, haben wir
gut genutzt." Die Dominanz der 1. Halbzeit sei
auch deshalb verloren gegangen, „weil wir auf
die Raute umstellen mussten, nachdem Daniel
Gunkel wegen einer Verhärtung im
Adduktorenbereich nicht mehr weiterspielen
konnte." Klopp bemängelte, dass sein Team die
Chance im Anschluss an das 1:0 nicht genutzt
habe. „Der Elfmeter für 1860 war eine
Frechheit. Das ist der wohl unverschämteste
Strafstoss, den ich seit langem gesehen habe",
echauffierte sich der Mainzer Coach über die
Szene in der 58. Minute, „das war für uns ein
Brett." Der Ausgleich sei ein Weckruf für die
Löwen-Fans gewesen. „Danach herrschte eine
tolle Atmosphäre für die Heimmannschaft, mein
Team hat sich davon etwas beeindrucken
lassen", so sein Kommentar. „Wir können und
müssen mit dem einen Punkt leben."
Löwen-Stürmer Antonio Di Salvo war selbst
überrascht, dass er über 90 Minuten
durchhielt, nachdem er in St. Pauli erstmals
nach über einem Vierteljahr Pause zu einem
Kurzeinsatz gekommen war. „Wir hatten vor dem
Spiel ausgemacht, dass ich solange spiele, wie
ich kann. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass
es schon über die gesamte Distanz reicht." In
der 1. Halbzeit, so der 28-Jährige, habe sein
Team nicht gut gespielt. „Mainz besaß die
besseren Chancen. Nach der Pause haben wir
mutig nach vorne gespielt und unsere
Möglichkeiten bekommen." Warum der
Schiedsrichter Foul gegen ihn in der 80.
Minute gepfiffen hatte, als Neven Subotic den
Ball mit der Hand berührte, konnte sich der
Italiener nicht erklären. „Ich kann mich nicht
erinnern, dass ich überhaupt mit ihm
Körperkontakt hatte. Wenn, dann war es ein
normaler Zweikampf, bei dem wir beide zum Ball
gehen." Um den Kontakt nach oben nicht zu
verlieren, „müssen wir jetzt unbedingt in
Koblenz gewinnen. Es wird auch Zeit", sagt Di
Salvo. „Die 2. Halbzeit gegen Mainz muss uns
Mut geben."
„Mit dem einen Punkt können wir leben, wenn
man die 1. Halbzeit sieht", so
Löwen-Verteidiger Torben Hoffmann. „Aufgrund
der 2. Hälfte wäre sicherlich mehr drin
gewesen. Da haben wir doch einigen Trubel vor
dem Mainzer Tor veranstaltet." Das Team habe
nach den bisher torlosen Heimspielen 2008
gegen die Rheinhessen die richtige Reaktion
gezeigt. „Leider haben wir es in der 1.
Halbzeit nicht geschafft, druckvoll und
entschlossen nach vorne zu spielen. Das müsste
uns mal über 90 Minuten gelingen ..." Über das
Comeback von Berkant Göktan meinte der
33-Jährige: „Von Berki darf man nicht zu viel
erwarten. Aber in 1:1-Situationen ist er immer
gefährlich."
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10.03.2008 | 21:00 Uhr
„Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel!“
Daniel Bierofka setzte sich in dieser Szene
gegen Charles Takyi durch. Der 29-Jährige
war ein ständiger Unruheherd für die
Defensive der Hanseaten.
Das 0:0 der Löwen am Hamburger
Millerntor gegen den FC St. Pauli kommentierte
1860-Kapitän Danny Schwarz wie folgt: „Zum
Leben zu wenig, zum Sterben zuviel!" Zwar
blieben die Weiß-Blauen auch im dritten
Auswärtsspiel 2008 ungeschlagen, aber durch
die Punkteteilung beträgt der Abstand auf
einen Aufstiegsplatz bereits sechs Zähler.
Personal: Löwen-Coach Marco
Kurz musste am Millerntor auf Gregg Berhalter
(5. Gelbe Karte), Berkant Göktan (Lauftraining
nach Bandscheiben-OP), Timo Gebhart
(Muskelfaserriss), Mate Ghvinianidze (Reha
nach Außenmeniskusschaden), Markus Schroth (Reha
nach Knie-OP), Nikolas Ledgerwood (Olympia-Quali
mit Kanada), Björn Ziegenbein
(Muskelprobleme), Alexander Eberlein
(Bänderdehnung) und Manuel Schäffler
(Knieprobleme) verzichten. Dafür saß nach drei
Monaten Verletzungspause erstmals wieder
Antonio Di Salvo auf der Bank.
Spielverlauf: Nach gutem
Beginn verloren die Löwen nach einer
Viertelstunde ihre Linie. Statt zu
kombinieren, wurden die Bälle immer wieder
lange nach vorne geschlagen, wo Mustafa
Kucukovic wenig gegen die Innenverteidigung
der Hanseaten ausrichten konnte. Gefährlich
wurde es nur über die rechte Seite, auf der
Daniel Bierofka mächtig wirbelte, aber seine
Flanken fanden nicht die Mitspieler. Es
dauerte bis zur 41. Minute, ehe die Sechziger
die erste Großchance besaßen. Und diese
resultierte noch aus einem Fehlpass von
Charles Takyi in der eigenen Hälfte. Kucukovic
ging dazwischen, lief alleine Richtung St.
Pauli-Tor, aber dem 21-Jährigen versprang der
Ball, sodass der herauseilende Torhüter
Patrick Borger mit dem Fuß klären konnte. Zu
diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber schon
einige hochkarätige Möglichkeiten vergeben.
Besonders René Schnitzler verlor einige Male
das Duell gegen Löwen-Keeper Philipp Tschauner,
der den Vorzug vor Routinier Michael Hofmann
erhalten hatte. So konterte der Kiez-Klub in
der 13. Minute über die rechte Seite, Timo
Schultz flankte, Schnitzler verpasste knapp in
der Mitte. Sechs Minuten später passte Takyi
steil auf Schnitzler halbrechts am
Löwen-Strafraum, der lief noch ein paar
Schritte auf Tschauner zu, der geschickt den
Winkel verkürzte und seinen Schuss parierte
(19.). In der 35. Minute spielte Filip Trojan
aus zentraler Position in die Schnittstelle
der Löwen-Innenverteidigung. Schnitzler
enteilte Markus Thorandt, Tschauner warf sich
am Elfmeterpunkt ihm entgegen, begrub den Ball
unter sich. So hatten es die Löwen vor allem
ihrem Keeper zu verdanken, dass es zur Pause
noch 0:0 stand.
Sven Bender musste wegen einer
Oberschenkelprellung in der Kabine bleiben,
für ihn kam Josh Wolff. Trainer Marco Kurz
stellte um, ließ ein 4-4-2-System mit
Kucukovic und José Holebas als Spitze spielen,
Bierofka wechselte nach links, Wolff spielte
rechts. Und es lief wesentlich besser als in
den ersten 45 Minuten. Das einzige Manko: der
finale Pass kam weiterhin nicht an. In der 67.
Minute setzte sich Bierofka links im Strafraum
durch, flankte von der Grundlinie auf den
zweiten Pfosten, aber Kucukovic ging nicht
zielstrebig genug zum Ball, versuchte zu
schießen anstatt zu köpfen und verpasste das
Leder. Beinahe hätten die Gastgeber in diese
dominante Phase der Sechziger die Führung
erzielt. Der kurz zuvor eingewechselte Ahmet
Kuru tanzte im Löwen-Strafraum Torben Hoffmann
aus, sein Linksschuss aus sieben Meter kurz
vorm linken Torraumeck konnte Tschauner zum
Eckball abwehren (70.). Danach waren die
Hanseaten wieder zurück im Spiel. Und erneut
rettete Tschauner die Führung. Morike Sako
hatte aus 25 Meter einfach flach
draufgehalten, der Ball sprang kurz vorm
Torraum an einer Grasscholle in die Höhe,
Tschauner reagiert blitzschnell, wehrt den
Ball nach vorne ab, Kuru setzte nach, aber der
Löwen-Keeper warf sich ihm entgegen, konnte
nochmals parieren (78.). Zwei Minuten später
besaßen die Löwen die beste Möglichkeit der 2.
Halbzeit. Kucukovic hatte auf der rechten
Seite quer in den Strafraum gelegt, der kurz
zuvor eingewechselte Chhunly Pagenburg kam von
hinten angesprintet, versuchte mit seinem
Schuss am rechten Torraumeck Keeper Bogner zu
überwinden, doch der klatschte den Ball ins
Tor-Aus ab. Erneut beendeten die Löwen gegen
einen dezimierten Gegner das Spiel. Björn
Brunnemann kam kurz hinter der Mittellinie
gegen Fabian Johnson viel zu spät, grätschte
ihn von hinten um und sah völlig zurecht die
Rote Karte (86.). Die Löwen konnten daraus
aber keinen Vorteil mehr ziehen, zumal
Schiedsrichter Lutz Wagner das Spiel 15
Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit
beendete.
Stimmen zum Spiel
Löwen-Chefcoach Marco Kurz reagiert
mittlerweile genervt auf die Frage nach der
Torflaute bei seinem Team. „Man muss sehen,
mit welchen Möglichkeiten wir spielen. Die
jungen Spieler haben eine gute Qualität, aber
noch nicht die eines guten
Zweitliga-Stürmers." Trotzdem ist er
zuversichtlich, „dass es irgendwann wieder mit
dem Toreschießen klappt". Ein erster
Lichtblick war die Rückkehr von Antonio Di
Salvo, dem mit sieben Treffern nach wie vor
besten 1860-Torschützen, nach
verletzungsbedingter vierteljährlicher
Spielpause. „Nach dem ersten Konter von St.
Pauli, etwa nach einer Viertelstunde, sind wir
aus dem Tritt gekommen. In der Folge haben wir
mehr geschlagen als gespielt", bemängelte der
38-Jährige. „In der 2. Halbzeit waren wir dann
dominanter."
St. Paulis Teammanager Holger Stanislawski war
mit dem einen Punkt für sein Team alles andere
als zufrieden. „In einem Heimspiel ist ein 0:0
nie okay. Zu Hause wollen wir immer gewinnen.
In der 1. Halbzeit hatten wir fünf, sechs gute
Chancen, in der 2. Hälfte war es ein offenes
Spiel." Stanislawski bedauerte besonders die
vergebenen Möglichkeiten seines Stürmers René
Schnitzler. „Wenn man solche Chancen wie er
bekommt, muss man einfach im Eins gegen Eins
eine reinmachen."
„Wir hatten uns einen Dreier vorgenommen",
zeigte sich Verteidiger Torben Hoffmann von
dem einen Punkt enttäuscht. „Hinten haben wir
gut gestanden, aber vorne müssten wir mal in
der Lage sein, den Ball über die Linie zu
bringen. Von hinten raus spielen wir
ordentlich, doch je näher wir an den
gegnerischen Strafraum kommen, umso mehr
verkrampfen wir."
Einer, der diese Verkrampfung lösen könnte,
wäre Antonio Di Salvo. Doch der in Paderborn
geborene Italiener dämpft die Erwartungen an
ihn. „Es war schön, nach dreimonatiger
Verletzungspause wieder spielen zu dürfen.
Training und Spiel sind aber zwei Paar
Stiefel. Fürs Erste war es ganz Okay. Jetzt
ist es wichtig, dass ich mir die nötige
Fitness in den Spielen hole." Die momentane
Torflaute bezeichnet er als „keine schöne
Situation, aber uns fehlt einfach auch das
Quäntchen Glück".
Löwen-Kapitän Danny Schwarz sprach von einem
Spiel mit hohem Tempo. „Es war ein offener
Schlagabtausch. Bei der ein oder anderen
Schiedsrichter-Entscheidung fehlte uns das
Glück." Der 32-Jährige meinte damit einen
möglichen Elfmeterpfiff bei einem Foul im
Strafraum gegen Daniel Bierofka vor der Pause
und eine Abseitsentscheidung, ebenfalls gegen
Bierofka, bei der er alleine aufs Tor der
Hanseaten zugesteuert wäre. „Andererseits
müssen wir froh sein, nicht verloren zu haben.
Philipp hat in einigen Szenen super reagiert.
Der Punkt ist zum Leben zu wenig, zum Sterben
zu viel! Mit dem Unentschieden kommen wir
nicht von der Stelle." Der Routinier kündigt
an: „Wir lassen uns nicht entmutigen, werden
nicht aufgeben."
1860-Keeper Philipp Tschauner, der bereits vor
dem Abflug nach Hamburg erfahren hatte, dass
er auch nach der Rückkehr von Michael Hofmann
die Nummer eins bleibt, war zufrieden mit
seiner Leistung. „Es war wichtig, dass die
Null steht", so der 22-Jährige. „Ich hatte im
gesamten Spiel ein gutes Gefühl." Schmunzelnd
fügte er hinzu: „Flutlichtspiele liegen mir."
Seit seiner Rückkehr ins Löwen-Tor wurde der
Franke lediglich im Pokal von Franck Ribery
per Elfmeter bezwungen. Aus dem Spiel heraus
ist er seit fast 270 Minuten ohne
Gegentreffer. Die Entscheidung von Trainer
Kurz zu seinen Gunsten habe ihn überrascht,
„weil Michi gut gehalten hatte". Seinem
Torwartkollegen attestierte Tschauner, dass er
super auf seine Zurückstufung reagiert habe.
„Ich versuche nun meine Leistung von Spiel zu
Spiel zu bringen", weiß Tschauner, dass er
keinen Freifahrtsschein hat.
St. Paulis erfolgloser Stürmer René Schnitzler
sah den Löwen-Torwart als Vater des Remis an:
„Philipp Tschauner war der große Rückhalt bei
den Löwen. Die können sich bei ihm für den
Punkt bedanken." 1860 habe im gesamten Spiel
keine richtige Chance besessen. „Wir nutzen
unsere Möglichkeiten nicht, das ist derzeit
unser Problem."
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02.03.2008 | 17:00 Uhr
Fehlende Durchschlagskraft und falsche Pfiffe
Daniel Bierofka setzt sich m Zweikampf gegen
Mirko Casper durch, wird aber von
Schiedsrichter Felix Zwayer zurückgepfiffen.
Über den ersten Heimpunkt 2008 beim
0:0 gegen Alemannia Aachen wollte sich bei den
Löwen niemand richtig freuen. Ein „Dreier" war
die Zielsetzung gewesen. Dafür fehlte aber
gegen einen sehr kompakt ausgerichteten Gegner
die Durchschlagskraft. Zudem traf der
Schiedsrichter einige unglückliche
Entscheidungen gegen die Sechziger.
Personalien: Erneut musste
Trainer Marco Kurz auf Antonio Di Salvo
(Lauftraining nach Syndesmosebandriss),
Berkant Göktan (Lauftraining nach
Bandscheiben-OP), Mate Ghvinianidze (Reha nach
Außenmeniskusschaden) und Markus Schroth (Reha
nach Knie-OP) verzichten. Ebenfalls stand
Torhüter Michael Hofmann nach seiner
Verletzung im Derby (Oberschenkelquetschung)
nicht zur Verfügung. Nikolas Ledgerwood und
Alexander Eberlein hatten tags zuvor in der
U23 gegen Kassel gespielt (2:2), Björn
Ziegenbein fand keine Berücksichtigung im
Profikader.
Spielverlauf: Die Löwen taten
sich von Beginn an schwer gegen die kompakt
stehenden Aachener. Wenn sie mal wirklich das
Abwehrbollwerk überlistet hatten, wurden sie
von Schiedsrichter Felix Zwayer
zurückgepfiffen. So in der 12. Minute. Mustafa
Kucukovic lief nach einem Steilpass alleine
auf Alemannia-Keeper Thorsten Stuckman zu,
plötzlich hob sein Assistent die Fahne wegen
angeblicher Abseitsstellung. Bei der
Ballabgabe stand ein Aachener aber mindestens
einen Meter näher zum Tor als Kucukovic, José
Holebas, der nicht ins Spiel eingriff, befand
sich im Abseits. Zehn Minuten später erneut
eine Szene, in der die Löwen sich
benachteiligt fühlten. Alemannia-Verteidiger
Mirko Casper verlor im eigenen Strafraum im
Zweikampf den Ball gegen Daniel Bierofka, der
alleine Richtung Tor zusteuerte. Hier wollte
der Unparteiische ein Foul des Löwen gesehen
haben. Ansonsten blieben Torgelegenheiten
Mangelware.
Mit dem Wind im Rücken versuchten die Löwen
nach der Pause mehr Druck zu produzieren, was
aber nur bis zum Strafraum gelang. Der finale
Pass landete immer wieder beim Gegner oder im
Aus. So musste ein Standardsituation
herhalten. Nach einem Foul an Timo Gebhart am
linken Strafraumeck gab es einen Freistoss.
Danny Schwarz schob den Ball zu Gregg
Berhalter, der stoppte für Holebas, dessen
Linksschuss um die Mauer landete knapp neben
dem Pfosten am kurzen Eck im Tor-Aus (63.).
Eine Minute später produzierte Aachens-Keeper
Stuckmann am eigenen Torraum einen
Querschläger, Kucukovic legte zurück auf den
heranstürmenden Holebas, der den Ball aus 17
Meter mit vollem Risiko volley nahm, aber
übers Tor schoss. In der Schlussviertelstunde,
als den Löwen langsam die Kraft ausging, kamen
die Aachener noch zu zwei guten Gelegenheiten.
In der 76. Minute stürmte der kurz zuvor
eingewechselte Ex-Löwe Patrick Milchraum über
die linke Seite Torben Hoffmann davon, seine
Flanke segelte über Philipp Tschauner hinweg
auf den zweiten Pfosten, wo Todor Kolev völlig
freistand, aber den halbhohen Ball mit dem Fuß
neben das Tor setzte. Vier Minuten später
wartete die komplette Hintermannschaft der
Löwen auf einen Abseitspfiff, doch der blieb
aus. Zum Glück hatte Tschauner aufgepasst und
klärte vor seinem Strafraum in höchster Not
mit dem Fuß vor Kolev (80.).
Stimmen zum Spiel„Für
mich war es wichtig zu sehen, wie die
Mannschaft die mentale und physische Belastung
vom Pokalspiel verkraftete hat", sagte Marco
Kurz und attestierte seinem Team eine
„läuferisch stärkere Leistung als der Gegner".
Was gefehlt habe, sei die Durchschlagskraft im
finalen Bereich gewesen. „Da sind wir nicht
hingekommen." Besonders bemängelte er die
Harmlosigkeit bei Ecken. „Bei neun Eckbällen
darf man durchaus mal ein Tor erzielen. Da
sind auch die Abwehrspieler gefordert, die mit
aufrücken." Insgesamt sah der 38-Jährige eine
sehr engagierte Löwen-Mannschaft. Angesprochen
auf das dritte sieglose Spiel in der Allianz
Arena in diesem Jahr, meinte er: „Wir werden
nicht den Glauben verlieren, gehen unseren Weg
zielgerichtet weiter." Ein „Riesenkompliment"
hatte er für Daniel Bierofka parat. „Er hat
sich in den Dienst der Mannschaft gestellt.
Nach einem Schlag auf den Fuß mussten wir ihn
auswechseln. Insgesamt wurde er sehr hart
markiert." Kurz bedauerte, dass der 29-Jährige
in der Szene in der 20. Minute zurückgepfiffen
worden war. „Das war nie ein Foulspiel!"
Sein Kollege auf Aachener Seite, Jürgen
Seeberger, sprach davon, dass sein Team ein
Teilziel erreicht hätte, indem es zu Null
spielte. „Wir wollten eigentlich ausnutzen,
dass Sechzig unter der Woche ein schweres
Spiel hatte. Aber sie haben ihre gute Moral
unter Beweis gestellt. Taktisch ist es ohnehin
die am besten geschulte Mannschaft." Sein Team
wollte durch Konter zum Erfolg kommen. „Die
Planung ist nicht aufgegangen, da Kolev die
Chance in der 76. Minute nicht genutzt hat."
Trotzdem helfe der Punktgewinn seinem Team
weiter. „Wir müssen schauen, dass wir den
Abstand nach unten möglichst schnell
vergrößern."
Löwen-Kapitän Danny Schwarz wollte nicht
Jammern. „Wir haben uns gegen einen
Bundesliga-Absteiger gut präsentiert, wir
waren willig, haben alles probiert, aber uns
fehlt einfach ein dreckiges Tor, das ein Ball
mal abgefälscht wird und reinrutscht", so der
32-Jährige, der aber auch zugab: „Im Abschluss
hat uns die Genauigkeit gefehlt."
Torhüter Philipp Tschauner, der nach genau 17
Spieltagen wegen der Verletzung von Michael
Hofmann wieder das Löwen-Tor hütete, hatte
Erklärungsbedarf wegen seines ungewöhnlichen
grünen Trikots. „Das ist kein offizielles,
aber in hellblau durfte ich nicht spielen,
gelb und schwarz ging wegen Aachen auch
nicht." So wurde noch schnell für ihn ein
Jersey zusammengebastelt. „Wir wollten gegen
Aachen sicher stehen", analysierte der Keeper,
„das ist uns gelungen. Leider hat uns nach
vorne etwas die Durchschlagskraft gefehlt."
Auf die Frage, ob er mit einem Einsatz gegen
St. Pauli von Beginn an rechne, meinte der
22-Jährige: „Gott sei Dank hab' ich das nicht
zu entscheiden! Klar, spielen will ich immer."
Ex-Löwen Kapitän Matthias Lehmann, der bereits
die zweite Saison bei der Alemannia spielt,
sprach von einem „schlechten Spiel. Wir hätten
mehr nach vorne spielen müssen. Für uns wäre
heute mehr dringewesen."
1860-Geschäftsführer Stefan Reuter war mit der
Einstellung zufrieden. „Die Mannschaft hat
gefightet. Bis zum Spiel gegen St. Pauli hat
sie viel Zeit, sich zu regenerieren." Man habe
nichts zugelassen, stand in der 1. Halbzeit
sehr gut. Der 41-Jährige bemängelte wie der
Trainer jedoch die schwache Ausbeute bei
Standards. „9:1-Eckbälle für uns - da muss
auch mal ein Tor fallen!" Auch Reuter sah die
fehlende Durchschlagskraft als Manko. „Und
wenn wir mal eine Chance haben, dann pfeift
der Schiedsrichter ab ..." Trotzdem kann er
mit dem einen Zähler leben. „Der Abstand nach
oben sind immer noch vier Punkte. Unser Ziel
ist es nach wie vor, so lange wie möglich um
die Aufstiegsplätze mitzuspielen. Wir werden
alles dransetzen, bei St. Pauli zu punkten,
nach Möglichkeit zu gewinnen."
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22.02.2008 | 21:00 Uhr
Notelf erkämpft Punkt in Köln
José Holebas besaß in der 2. Halbzeit drei
gute Chancen zum Siegtreffer.
Am Ende standen vier A-Junioren beim
0:0 der Löwen in Köln auf dem Platz, Manuel
Schäffler gab sogar sein Profidebüt. Nach
druckvollem Beginn der Rheinländer kam das
Team von Marco Kurz immer besser ins Spiel,
agierte ab der 39. Minute nach dem
Platzverweis von Kevin McKenna mit einem Mann
mehr. Doch am Ende fehlte das Quäntchen Glück,
um das Spielfeld als Sieger zu verlassen.
Personal: Neben den
langzeitverletzten Antonio Di Salvo
(Lauftraining nach Syndesmosebandriss),
Berkant Göktan (Lauftraining nach
Bandscheiben-OP), Mate Ghvinianidze (Reha nach
Außenmeniskusschaden) und Markus Schroth (Reha
nach Knie-OP) fiel kurzfristig auch Fabian
Johnson (muskuläre Probleme) aus. Dazu fehlten
Gregg Berhalter (Gelb-Rot-Sperre) und Markus
Thorandt (Gelbsperre). Trainer Marco Kurz
musste seine Verteidigung gegenüber dem
Hoffenheim-Spiel komplett umkrempeln.
Lediglich Torben Hoffmann blieb aus der
Startformation übrig, rückte aber in die
Innenverteidigung. Der 20-jährige Julian
Baumgartlinger durfte erstmals von Beginn an
ran.
Spielverlauf: Gleich fünf
Umstellungen gegenüber dem letzten Punktspiel
gegen Hoffenheim musste Löwen-Coach Marco Kurz
vornehmen. Dann fiel nach 24 Minuten auch noch
Benjamin Schwarz aus. Der 21-Jährige hatte
nach überstandener Grippe Probleme mit der
Atmung. Für Ihn kam Lukasz Szukala, was eine
erneut Umstellung in der Abwehr bedingte.
Torben Hoffmann rückte wieder auf die linke
Verteidigerposition, der Pole nahm seinen
Platz in der Mitte ein. Köln hatte druckvoll
begonnen, besaß in der Anfangsphase drei, vier
gute Möglichkeiten. Die Beste in der 7.
Minute. Timo Gebhart hatte an der linken
Außenlinie den Ball an Roda Antar verloren,
der lief mit dem Leder am Fuß in den
Strafraum, zielte aber mit seinem
14-Meter-Schuss am rechten Pfosten vorbei. Die
einzige Chance vor der Pause für die Löwen
hatte Mustafa Kucukovic. Julian Baumgartlinger
schlug den Ball aus der eigenen Hälfte weit
nach vorne, der 21-jhrige Kucukovic lief auf
der rechten Seite Youssef Mohamad davon,
umspielte im Strafraum FC-Keeper Faryd
Mondragon, doch sein Schuss aus spitzem Winkel
konnte der mitgelaufene Mohamad im Torraum zur
Ecke klären. Ex-Löwe Nemanja Vucicevic, der
ansonsten blass blieb, hatte dann in der 36.
Minute das 1:0 für die Kölner auf dem Fuß.
Nach einem schnell ausgeführten Freistoss in
der Löwen-Hälfte kam der Ball auf der rechten
Seite zu ihm. Der Serbe lief allein Richtung
1860-Tor, zog am rechten Strafraum-Eck mit
links ab, doch das Leder landete knapp neben
dem linken Pfosten im Aus. Eine Schlüsselszene
spielte sich drei Minuten später ab. Kölns
Kapitän Kevin McKenna, der zuvor bereits Gelb
gesehen hatte, holte bei einem Löwen-Konter
kurz vor der Strafraumgrenze Timo Gebhart von
den Beinen, sah folgerichtig die Ampelkarte
(39.). Dadurch mussten die Rheinländer mehr
als 50 Minuten mit einem Mann weniger
auskommen.
Nach der Pause wurden die Löwen offensiver,
die erste Möglichkeit hatten aber die
Gastgeber. Löwen-Kapitän Danny Schwarz verlor
im Mittelfeld den Ball, Antar setzt sich im
Laufduell gegen Szukala durch, mit einer
Grätsche in höchster Not konnte Schwarz seinen
Fehler im letzten Moment ausbügeln, klärte
gegen den schussbereiten Antar im Strafraum.
Danach dominierten die Weiß-Blauen das Spiel.
Nach einer Rechtsflanke von Daniel Bierofka
kam José Holebas aus sieben Metern gegen
Mohamad zum Kopfball, sein Aufsetzer landete
aber über dem Kölner Tor (67.). Zwei Minuten
später nochmals der FC. Torjäger Milivoje
Novakovic kam auf der linken Seite zum
Flanken, Patrick Helmes war vor Lars Bender am
Ball, traf das Leder aber aus elf Metern nicht
voll, sodass er das Ziel in aussichtsreicher
Position verfehlte. Zwischen der 72. und 74.
Minute hätten die Löwen alles klar machen
können. Zunächst ließ Holebas am linken
Strafraumeck Ümit Özat aussteigen, zog mit
rechts aus 15 Metern ab, FC-Keeper Mondragon
faustete das Geschoss nach vorne weg, Danny
Schwarz nahm den Abpraller aus 18 Metern
volley, aber erneut konnte der kolumbianische
Torhüter mit den Fäusten klären. Zwei Minuten
später verschätzte sich Ümüt Özat bei einer
Flanke von der rechten Seite auf den zweiten
Pfosten, Holebas nahm das Leder am linken
Torraumeck an, zögerte einen Moment mit dem
Schuss, sodass sich Marvin Matip dazwischen
werfen konnte und den Ball übers Tor
abfälschte. Danach passierte nicht mehr viel.
Das Fazit: Aufgrund der personellen Situation
konnten die Löwen mit dem Punkt zufrieden
sein, in Anbetracht der 2. Halbzeit wäre mehr
drin gewesen.
Stimmen zum SpielLöwen-Coach
Marco Kurz gab zu, dass sein Team in der
ersten Hälfte der ersten 45 Minuten schwer in
die Partie gekommen war. „Wir hatten
Schwierigkeiten, uns zu formieren. Bei der ein
oder anderen Situation war das Quäntchen Glück
auf unserer Seite." Mit zunehmender Spieldauer
habe sein Team aber immer besser ins Spiel
gefunden. „In der 2. Halbzeit haben wir uns
dann eine Vielzahl an Chancen herausgespielt.
Wir hätten durchaus gewinnen können.
Vielleicht hatten wir zuviel Respekt vor
Köln", machte der 38-Jährige als Grund für das
Remis aus. „Die Überzahl hätten wir
zielstrebiger ausspielen müssen. Hätten wir
noch besser Fußball gespielt, wäre mehr drin
gewesen. Aber da hat uns auch in der ein oder
anderen Szene die Erfahrung gefehlt." Trotzdem
richtete er ein „großes Kompliment" an sein
Team, das gerade mal vier Spieler über 23
Jahren in der Startformation hatte. „Sie hat
begeistert gefightet, sich den Punkt mehr als
verdient."
„Natürlich hätte ich gerne die drei Punkte
gehabt", meinte Kölns Trainer Christoph Daum,
„aber dazu hätten wir die vier, fünf
Torchancen, die wir in der 1. Halbzeit hatten,
konsequenter nutzen müssen." Einen Rückschritt
wollte Daum bei seiner Mannschaft nicht
erkennen. „Sechzig wollte genauso wie wir die
Punkte holen."
Ähnlich sah es sein Stürmer Patrick Helmes.
„Wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Es ist
schwer, mit zehn Mann mehr als 50 Minuten
dagegenzuhalten.," Mit etwas Glück hätte sein
Team in Führung gehen können, so der
Nationalstürmer. „Wir können unterm Strich mit
dem Punkt zufrieden sein, wir waren die
bessere Mannschaft."
Löwen-Kapitän Danny Schwarz wusste nicht so
recht, ob er sich über den Zähler freuen oder
ärgern soll. „Wenn mir vor dem Spiel jemand
gesagt hätte, dass wir in Köln einen Punkt
holen, hätte ich das sofort unterschrieben.
Jetzt weiß ich nicht mehr so recht, wie ich
das Remis einschätzen soll." Köln hätte auch
in Unterzahl „volles Risiko gespielt". „Sie
waren immer gefährlich. Wir wussten ja um die
Topqualität im Angriff. Vielleicht war das bei
uns im Hinterkopf, und wir haben deshalb nicht
mutig, risikofreudig und mit dem absoluten
Willen auf Sieg gespielt." Trotzdem wären die
Chancen da gewesen, „um das Spiel zu unseren
Gunsten zu entscheiden". „Wir können mit der
Leistung und dem Auftreten zufrieden sein. Es
war eine klare Steigerung gegenüber dem
Hoffenheim-Spiel", befand der 32-Jährige.
„Wir hätten zwei Punkte mehr mitnehmen
müssen", sagte 1860-Keeper Michael Hofmann,
der im 17. Spiel bereits zum achten Mal zu
Null spielte. „Hut ab vor den jungen Spielern.
Was die in Köln geleistet haben ... Das macht
einfach Spaß! Jetzt wollen wir am Mittwoch
gegen die Bayern die Serie fortsetzen."
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17.02.2008
Löwen nicht zwingend genug
Chhunly Pagenburg besaß in der 41. Minute
die beste Löwen-Chance, köpfte den Ball aber
genau auf Hoffenheims Keeper Ramazan Özcan.
Nicht nur die 0:1-Niederlage gegen die
TSG Hoffenheim traf die Löwen hart. Mit Gregg
Berhalter (Gelb-Rot) und Markus Thorandt (5.
Gelbe Karte) fehlt beim nächsten Spiel in Köln
die komplette Innenverteidigung. Nach der
Führung der Badener durch Francisco Copado
(20.) schafften es die Löwen nicht, sich
zwingende Torchancen zu erspielen. Im
Gegenteil: Hoffenheim hatte einige gute
Kontermöglichkeiten.
Personalien: Erneut musste
Trainer Marco Kurz auf Antonio Di Salvo
(Lauftraining nach Syndesmosebandriss),
Berkant Göktan (Lauftraining nach
Bandscheiben-OP), Mate Ghvinianidze (Reha nach
Außenmeniskusschaden) und Markus Schroth (Reha
nach Knie-OP) verzichten. Kurzfristig fiel
auch noch Sven Bender mit Grippe aus.
Spielverlauf: Beide Teams
zeigten von Beginn an viel Respekt
voreinander. Die erste gute Möglichkeit des
Spiels besaßen die Gäste nach knapp einer
Viertelstunde. Einen Freistoss aus halblinker
Seite flankte Francisco Copado Richtung
Elfmeterpunkt, Chinedu Obasi verlängert das
Leder mit dem Kopf Richtung Tor. 1860-Keeper
Michael Hofmann konnte mit den Fingerspitzen
den Ball gerade noch über die Querlatte lenken
(15.). Im Anschluss an die abgewehrte Ecke kam
Jochen Seitz aus dem Hintergrund ans Leder,
sein 22-Meter-Schuß prallte gegen die
Querlatte, ehe Hofmann im Nachfassen vor zwei
Hoffenheimer Stürmern endgültig klärte (16.).
In der 20. Minute konnte weder Hofmann noch
das Aluminium für die Löwen retten. Obasi
überlief nach einem Konter Torben Hoffmann im
Strafraum, flankte scharf in die Mitte, wo
Copado aus sechs Metern aufs verwaiste Tor
köpfte. Markus Thorandt kam zwar noch ans
Leder, Schiedsrichter Michael Weiner zeigte
jedoch sofort an, dass das der Ball die
Torlinie überschritten hatte. Die Sechziger
versuchten in der Folge, den Rückstand zu
egalisieren, taten sich aber schwer gegen eine
gut organisierte Hoffenheimer Mannschaft, die
ihrerseits immer wieder gefährlich konterte.
Die einzige richtige Ausgleichschance vor der
Pause besaßen die Löwen in der 41. Minute.
Daniel Bierofka hatte von links mit rechts an
den Elfmeterpunkt geflankt, wo Pagenburg
vollkommen frei zum Kopfball kam. Das Leder
kam aber genau auf Torhüter Ramazan Özcan, der
keine Mühe hatte, den Ball abzufangen.
Nach der Pause wurden die Löwen drückender,
Hoffenheim zog sich mehr zurück. Aber ehe sich
die Löwen die ersten Chancen erarbeitet
hatten, waren sie einen Mann weniger. Gregg
Berhalter foulte an der Mittellinie Copado,
sah dafür Gelb-Rot (50.). Hoffenheim erging es
nicht besser: In der 67. Minute mussten Jochen
Seitz und in der 71. Minute Radek Spilacek das
Feld nach der Ampelkarte verlassen. Nun
besaßen die Sechziger in den letzten 20
Minuten eine numerische Überlegenheit, die sie
aber nicht nutzen konnten. Zwar bauten sie
sich mehrfach in bester Handballmanier vor dem
Hoffenheimer Strafraum auf, die entscheidende
Aktion blieb aber aus. Lediglich in der 87.
Minute kam Mustafa Kucukovic gefährlich im
Strafraum in die Nähe des Balles, doch
1899-Keeper Özcan warf sich ihm entgegen,
rettete damit den knappen Sieg für seine
Mannschaft. Zuvor hätten die Badener jedoch
alles klar machen müssen. Nach einem Konter
tauchte Obasi alleine vor Hofmann auf, der
Löwen-Keeper parierte zunächst seinen
Zwölf-Meter-Schuss. Das Leder fiel Demba Ba in
zentraler Position vor die Füße, doch der
brachte aus 15 Metern das Kunststück fertige,
den Ball am Tor vorbeizuschießen.
Stimmen zum Spiel
Löwen-Coach Marco Kurz wollte nach der
zweiten Heimniederlage 2008 nichts von einem
Heimkomplex wissen. „Die Partie begann
ausgeglichen, beide Teams haben sehr gut aus
ihrer Ordnung gespielt." Der Bruch sei mit dem
Gegentor gekommen. „Danach haben wir es nicht
verstanden, uns aus der Hoffenheimer
Umklammerung zu lösen", so der 38-Jährige.
„Nach der Pause wollten wir mutiger spielen.
Vom Läuferischen und vom Einsatz her haben wir
alles gezeigt. Was gefehlt hat, waren
zwingende Chancen", sprach er das Manko im
Löwen-Spiel an. „Hoffenheim hat gut
verteidigt, wir können nicht jede Woche ein
Spiel drehen. Über 90 Minuten war einfach die
Entfaltung nach vorne zu wenig."
Hoffenheims Coach Ralf Rangnick hatte ein sehr
spannendes und packendes Spiel gesehen. „Wir
hätten uns die Spannung bis zum Schluss gerne
erspart", so der 49-Jährige. „Das ist auch die
einzige Kritik, die ich an meiner Mannschaft
üben muss, dass sie das zweite Tor nicht
gemacht hat." Sein Team hätte in der 1.
Halbzeit fußballerisch die Dinge umgesetzt,
die man sich vorgenommen habe. „Notgedrungen
haben wir in der 2. Halbzeit gut verteidigt."
Angesprochen auf die schwache
Schiedsrichterleistung meinte Rangnick. „Was
man Schiedsrichter Weiner zugute halten muss,
war, dass er seine kleinliche Linie bis zum
Schluss durchgezogen hat. Insgesamt denke ich,
dass es kein übermäßig ruppiges Spiel war."
Löwen-Geschäftsführer Stefan Reuter zeigte
sich enttäuscht, „weil wir uns keine klare
Torchance erspielt haben". Lediglich Chhunly
Pagenburg hätte eine gute Kopfball-Möglichkeit
besessen. „Hoffenheim hat wenig Chancen
zugelassen, sie haben uns gut zugestellt",
analysierte der 41-Jährige. „Wir haben in der
1. Halbzeit nicht überzeugend genug
kombiniert, Nach der Pause hatten wir zwar
mehr Spielanteile, aber ohne richtig zwingend
zu werden. Bitter ist, dass wir Hoffenheim
nicht auf Distanz halten konnten." Der Welt-
und Europameister traut den Badenern sogar
schon in dieser Saison einen Platz unter den
ersten Drei zu.
Franz Beckenbauer, zusammen mit seinem Freund
Dietmar Hopp im Stadion, wünscht es dem
Neuling „in dieser Saison noch nicht".
1860-Mitglied Beckenbauer sah „insgesamt ein
gutes Spiel von beiden Seiten". „Sechzig
scheint sich zu Hause schwer zu tun", so die
Analyse des Kaisers. „Trotzdem hat mir Sechzig
gut gefallen, sie haben aber zu wenig aus der
Überzahl gemacht." Angesprochen aufs
Stadtderby im DFB-Pokal meinte Beckenbauer.
„Angst haben wir vor Sechzig keine. Aber es
ist eine gute Mannschaft."
„Wir sind enttäuscht, aber es geht weiter",
sagte Gregg Berhalter, der zugeben musste,
dass „wir nicht gut ins Spiel gekommen sind,
die Zweikämpfe nicht angenommen haben." Zu
seinem Platzverweis meinte der US-Amerikaner.
„Die zweite Gelbe war unglücklich, aber bei
der ersten habe ich den Zweikampf angenommen."
Sprich: Die zweite Karte ging in Ordnung, die
erste war zu hart.
„Wir hätten nicht verlieren müssen", fand
Torhüter Michael Hofmann. Der Rückstand hätte
zu einem Bruch im Spiel der Löwen geführt. „Hoffenheim
hat sehr organisiert gespielt." Über das
Sturmduo der Badener, gegen das er zum ersten
Mal spielte, meinte Hofmann: „Obasi und Ba
sind qualitativ starke Leute für die Zweite
Liga. Hoffenheim besitzt vielleicht im Moment
mehr Klasse als wir", so der 35-Jährige
anerkennend. „Nichtsdestotrotz stehen wir noch
ganz ordentlich da." Sein Kommentar zum
Ausfall der beiden Innenverteidiger Berhalter
und Thorandt gegen Köln: „Die Personalsorgen
werden nicht geringer. Aber wir haben genügend
Leute, die hintendran stehen. Wir werden das
kompensieren, und die 50.000 Zuschauer, die
Köln erwartet, sind für uns zusätzliche
Motivation."
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03.02.2008
Hofmann hält Elfer, Holebas trifft in der
Nachspielzeit
José Holebas bejubelt seinen Siegtreffer in
der Nachspielzeit
In einer hoch dramatischen
Schlussphase gewannen die Löwen am Betzenberg.
Nach dem Führungstreffer durch Fabian
Schönheim (11.) und dem Ausgleich durch
Mustafa Kucukovic (74.) parierte Löwen-Keeper
Michael Hoffmann in der 84. Minute einen
Elfmeter von Schönheim, ehe der eingewechselte
José Holebas in der Nachspielzeit den
Siegtreffer erzielte (90.).
Personal: Neben den
Langzeitverletzten Antonio Di Salvo (Reha nach
Syndesmosebandriss), Berkant Göktan (Reha nach
Bandscheiben-OP), Mate Ghvinianidze (Reha nach
Außenmeniskusschaden) und Markus Schroth (Reha
nach Knie-OP) musste Löwen-Coach Marco Kurz
auf die grippekranken Torben Hoffmann und Lars
Bender verzichten.
Spielverlauf: Die Löwen
begannen dominant, hatten mehr Spielanteile -
bis zur 10. Minute: Da unterlief Daniel
Bierofka ein katastrophaler Fehlpass. Der
29-Jährige wollte in der eigenen Hälfte auf
der linken Angriffsseite zurück auf Gregg
Berhalter passen. Der US-Amerikaner, der in
der Vorwärtsbewegung war, kam an den ungenau
gespielten Ball nicht ran. Erik Jendrisek
schnappte sich das Leder, stürmte von der
rechten Seite in den Strafraum, Markus
Thorandt kam mit Tempo von hinten an,
spitzelte dem FCK-Stürmer das Leder vom Fuß,
doch Schiedsrichter Tobias Welz wertete die
ungestüme Aktion des Löwen-Verteidigers als
Foulspiel, zeigte auf den Elfmeterpunkt.
U21-Nationalspieler Fabian Schönheim lief an,
verlud Michael Hofmann im 1860-Tor und traf
unhaltbar für den Keeper flach ins linke Eck
zum 1:0 (11.). Lediglich Mustafa Kucukovic
hatte vor der Pause für die Sechziger eine
Ausgleichschance, doch Moussa Ouattara störte
den 21-Jährige bei seinem Acht-Meter-Schuss im
letzten Moment entscheidend (26.).
Nach der Pause verstärkten die Löwen ihre
Angriffsbemühungen, spielten mehr über Außen.
Trotzdem besaßen die Roten Teufel die erste
klare Tormöglichkeit. Axel Bellinghausen drang
über links in den Münchner Strafraum, zog aus
14 Metern mit rechts aufs lange Eck ab, wo
Torhüter Michael Hofmann gegen den
einschussbereiten Erik Jendrisek Kopf und
Kragen riskieren musste, um den Ball
abzuwehren (62.). Wie bei der FCK-Führung ging
auch dem Löwen-Ausgleich ein kapitaler
Abwehrfehler voraus. Ein weiter Pass in die
Lauterer Hälfte wollte Torhüter Tobias Sippel
15 Meter vor seinem Strafraum mit dem Fuß
klären. Dabei produzierte der 19-jährige
Schlussmann einen Querschläger, der zu Mustafa
Kucukovic kam. Der in Bosnien geborene
Deutsche nahm das Leder aus 40 Meter volley,
traf per Aufsetzer zum 1:1 ins Netz (74.).
Beinahe wäre Patrice Bernier auf der Torlinie
noch der Klärungsversuch geglückt. Hoch
dramatisch wurde es dann in der Schlussphase.
Beide Teams drängten auf den Siegtreffer.
Zunächst schienen die Pfälzer die besseren
Karten zu haben, nachdem der eingewechselte
José Holebas im eigenen Strafraum gegen Sven
Müller klärte, zeigte Schiedsrichter Tobias
Welz erneut zum Entsetzen der Löwen auf den
Elfmeterpunkt (82.). Wieder lief Schönheim an,
wollte wieder in die linke Ecke schieben, doch
Hofmann hatte den Braten gerochen, wehrte ab.
Bellinghaus setzte nach, doch Gregg Berhalter
konnte im letzten Moment den Nachschuss
verhindern (84.) So blieb es zunächst beim
1:1. Als die reguläre Spielzeit bereits
beendet war, starteten die Sechziger nochmals
einen Angriff. Einen ungenauen Pass in der
Pfälzer Hälfte konnte Schönheim am eigenen
Strafraum abwehren, Kucukovic kam vor einem
FCK-Spieler mit der Fußspitze ans Leder,
passte direkt auf Holebas, der sich mit dem
Rücken zum Tor blitzschnell drehte, Benjamin
Weigelt stehen ließ und alleine auf Torhüter
Sippel zulief. Cool verlud er den Pfälzer
Keeper, lupfte das Leder zum 2:1-Siegtreffer
in die Maschen (90.).
Stimmen zum Spiel
„Wir haben die 1. Halbzeit wieder
hergeschenkt", ärgerte sich Löwen-Coach Marco
Kurz. „Wir waren nicht mutig genug, obwohl wir
wussten, dass wir am Betzenberg sehr mutig und
kompakt auftreten müssen. Das haben wir leider
vermissen lassen." In der 2. Hälfte hätte dann
die Mannschaft gezeigt, was sie kann. „Da
haben wir mutig und entschlossen nach vorne
gespielt. Man konnte wieder mal sehen, was
möglich ist, wenn die Jungs an sich glauben."
Kurz wünscht sich in Zukunft ein solches
Auftreten seines Teams über die gesamte
Spielzeit. „Wir waren in der 2. Halbzeit
absolut dominant vom Tempo her. An den
Auswechslungen kann man sehen, dass wir in
Kaiserslautern gewinnen wollten. Klar war der
Sieg am Ende glücklich."
Neben Torschütze José Holebas war Torhüter
Michael Hofmann der Mann des Abends. In der
84. Minute parierte er den Elfmeter von Fabian
Schönheim, nachdem ihn der 20-Jährige noch in
der 11. Minute vom Punkt bezwungen hatte. Dem
Strafstoß ging ein längeres Gespräch von
Hofmann mit Kapitän Danny Schwarz voraus.
Hofmann, der beim ersten Elfmeter die linke
Torwartecke gewählt hatte, ging diesmal in die
rechte. „Ich habe richtig spekuliert.
Natürlich ist das Glück." Kurios an dem
gehaltenen Elfmeter ist, dass Hofmann erst
drei Strafstöße in seiner Profi-Karriere
abwehren konnte: alle drei gegen den 1. FC
Kaiserslautern! „In der 1. Halbzeit haben wir
schlecht gespielt, viele Fehler gemacht",
analysierte der 35-jährige Schlussmann. Nach
der Pause sei der Auftritt in Ordnung gewesen.
„Es ist Wahnsinn, mit der letzten Aktion den
Siegtreffer zu erzielen", so Hofmann, der
anschließend Mitleid mit den Pfälzern zeigte.
„Ich wünsche, dass Kaiserslautern den
Klassenerhalt schafft. So ein Verein muss
unbedingt in der Bundesliga bleiben."
Siegtorschütze José Holebas durchlebte
ebenfalls ein Wechselbad der Gefühle. Erst
verschuldete er den zweiten Elfmeter für
Lautern, dann schoss er den Siegtreffer mit
der letzten Aktion. „Wir haben uns den Sieg
hart erarbeitet", sagte der 23-Jährige, der
seinen zweiten Saisontreffer erzielte. „Wir
sind immer dran geblieben, haben nie
aufgegeben und wurden dafür am Ende belohnt."
Auch Gregg Berhalter sprach von einem am Ende
glücklichen, „aber nicht unverdienten Sieg,
weil wir immer gekämpft haben und nicht das
1:1 verwalten wollten". Der Teamgeist und der
Zusammenhalt in der Mannschaft habe das Spiel
zugunsten der Löwen gedreht. „Ganz wichtig war
der gehaltene Elfmeter durch Michi Hofmann.
Dadurch blieben wir im Spiel."
FCK-Trainer André Kjetal Rekdal war
verständlicherweise enttäuscht. „Wir haben
einen Elfmeter verschossen und quasi zwei
Eigentore gemacht", haderte er mit seiner
Mannschaft. „Wir waren zwar nicht besser als
Sechzig, haben aber das Spiel kontrolliert.
Und dann verschenken wir die Punkte auf diese
Weise ...", fand der 39-Jährige keine
Erklärung für die Niederlage. „1860 hat nach
dem Rückstand in der 2. Halbzeit Druck
gemacht, besaß aber keine einzige Torchance."
Er habe deshalb offensiv ausgewechselt, damit
seine Mannschaft den zweiten Treffer erzielt.
„Hinterher kann man immer fragen: War das
richtig? Entscheidend ist aber, wie wir die
Tore kassieren. Trotzdem hatten wir auch die
Chance, den Siegtreffer zu machen."
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03.02.2008
Bittere Heimpleite zum Rückrundenauftakt
Sven Bender im Kopfballduell mit Mourad
Hdiouad.
Zum dritten Mal hintereinander
versemmelten die Löwen den Rückrundenauftakt
in der Allianz Arena. Dem 0:0 gegen LR Ahlen
in der Saison 2005/2006 folgte das 0:3 gegen
Greuther Fürth (2006/2007) und nun das 0:3
gegen den FC Augsburg. Zweimal traf
Winterneuzugang Michael Thurk (43. und 62)
sowie Timo Wenzel (52.) für die Fuggerstädter.
Personalien: Auch im Spiel
gegen Augsburg musste Trainer Marco Kurz auf
Antonio Di Salvo (Reha nach Syndesmosebandriss),
Berkant Göktan (Reha nach Bandscheiben-OP),
Mate Ghvinianidze (Reha nach
Außenmeniskusschaden) und Markus Schroth (Reha
nach Knie-OP) verzichten. Dazu fiel
kurzfristig Torben Hoffmann wegen einer
fiebrigen Grippe aus. Für ihn gab Benjamin
Schwarz sein Debüt von Beginn an. Markus
Thorandt nahm nach seiner Verletzung
(Muskelfaserriss am Gesäßmuskel), die er sich
im Testspiel auf Teneriffa zugezogen hatte,
auf der Bank platz.
Spielverlauf: Die Löwen waren
von der 1. Minute an dominant, aber wie schon
beim Pokalspiel in Aachen unter der Woche
sprang nichts Zählbares dabei heraus. Die
Augsburger standen kompakt in der Defensive,
lauerten auf Konter über ihre schnellen
Spitzen Mamadou Diabang und Michael Thurk. Die
besseren Chancen besaßen jedoch zunächst die
Löwen. In der 10. Minute zog Danny Schwarz aus
25 Metern ab, der Ball setzte genau vor
FCA-Keeper Sven Neuhaus auf, aber irgendwie
konnte der Augsburger Kapitän das Leder um den
Pfosten lenken. Neuhaus war es auch, der in
der 26. Minute die Schwaben vor dem Rückstand
bewahrte. Nach einem indirekten Freistoß zog
Holebas aus 18 Metern ab, doch der Torwart
parierte. Nur zwei Minuten später war es
erneut Neuhaus, der Gebharts Schuss aus elf
Metern noch um den Pfosten lenkte. Die
vielleicht beste Möglichkeit hatten die
Sechziger nach einem Eckball. Danny Schwarz
schlug das Leder von rechts auf den zweiten
Pfosten, ein Augsburger fälschte ab, das Leder
landete vor den Füßen von Gregg Berhalter,
doch der überraschte Löwen-Verteidiger schob
aus kürzester Distanz am leeren Tor vorbei.
Dann kam es, wie es kommen musste. Lars Müller
passte in die Schnittstelle der
Löwen-Innenverteidigung, Thurk schaltete am
schnellsten, erwischte den Ball vor dem
herausstürmenden Michael Hofmann und lupfte
ihn über den 1860-Keeper (43.) zum 1:0 in die
Maschen. Psychologisch ein äußerst ungünstiger
Moment.
Genauso ungünstig war der Zeitpunkt des
zweiten Augsburger Treffers. Wieder war Thurk
- diesmal indirekt - daran beteiligt. Kurz vor
der Strafraumgrenze drehte er sich in Lars
Bender, fiel theatralisch und erhielt vom
schwachen Schiedsrichter Marc Seemann den
Freistoß zugesprochen. Timo Wenzel hielt
einfach flach auf die Mauer, die Löwen machten
die Lücke frei und schon stand's 2:0 (52.).
Das 3:0 machte Thurk zehn Minuten später
wieder selbst. Diabang hatte sich auf der
rechten Strafraumseite durchgesetzt, legte von
der Grundlinie den Ball in die Mitte, wo der
heranstürmende Thurk die Fußspitze vor Hofmann
an den Ball bekam. Danach hätte es leicht zum
Debakel für die Löwen, die bis zum Ende immer
wieder versuchten, zumindest den Ehrentreffer
zu erzielen, werden können. Zweimal konnte
sich Keeper Hofmann auszeichnen, indem er
jeweils gegen den eingewechselten Felix Luz im
Eins-gegen-eins klärte (77. und 83.).
Stimmen zum SpielLöwen-Coach
Marco Kurz sah den Unterschied in der
„Effektivität im Sturm". „Thurk macht relativ
clever das Tor, während wir beste Chancen
ungenutzt lassen. Aber da darf auch ein
Unterschied sein", zeigt der Coach Verständnis
für seine junge Mannschaft. „Auf der einen
Seite sind gestandene Erstligaspieler; wir
müssen eben noch lernen." Die Mannschaft sei
brutal bestraft worden. „Aber ich bin mir
sicher, dass wir gestärkt aus der Niederlage
herausgehen."
Daniel Bierofka fand, dass man die erste halbe
Stunde gut gespielt habe. „Wir müssen das 1:0
machen, dann kommt Augsburg nicht mehr ins
Spiel. Der Rückstand war wie ein
Genickschlag." Der 28-Jährige musste zugeben,
dass in solchen Situationen derzeit die
erfahrenen Spieler fehlen. „Danach haben wir
es nur noch mit der Brechstange probiert. Und
Augsburg hat nach der Pause gleich die ersten
beiden Chancen zu Toren genutzt ..."
„Wir sind enttäuscht von unserem Spiel", sagte
Gregg Berhalter. „Wir haben überlegen
gespielt, Druck gemacht, die Zuschauer waren
hinter uns - und wir gehen mit einem Rückstand
in die Kabine", stellte er mit einem
Kopfschütteln fest. „Es war ein Scheißspiel,
wir haben einfach zu viele Chancen gebraucht",
brachte es der Routinier auf den Punkt. Sich
selbst schloss der US-Amerikaner nicht aus.
„Bei meiner Chance habe ich zu langsam
reagiert", beschrieb er die Szene in der 28.
Minute.
„Es ist bitter, wenn man so ein Spiel 0:3
verliert", analysierte Geschäftsführer Stefan
Reuter. „Wir hatten gute Chancen, Torhüter
Sven Neuhaus hat Augsburg überhaupt im Spiel
gehalten. Und dann haben sie ihre erste Chance
eiskalt genutzt." Auf die Frage von
Journalisten, ob die Löwen nicht auch
Interesse an der Verpflichtung von Michael
Thurk gehabt hätten, antwortete der
41-Jährige. „Der war vielen Erstligisten zu
teuer!" Den einzigen Vorwurf, den Reuter der
Mannschaft machen wollte, war „dass wir so
viele Chancen haben liegen lassen. Der letzte
Tick im Abschluss hat gefehlt".
FCA-Coach Ralf Loose sprach von einem
großartigen Kampfspiel in der 1. Halbzeit.
„Wir haben nicht nur Respekt gezeigt, sondern
auch versucht, nach vorne zu spielen." Der
45-Jährige räumte ein, das ein oder andere Mal
das Quäntchen Glück gehabt zu haben. „Der
Treffer vor der Pause war psychologisch
wichtig." Loose habe seine Mannschaft in der
Kabine an das Spiel der Löwen in Aachen
erinnert, forderte sie deshalb auf,
nachzulegen. „Vielleicht ist der Sieg etwas zu
hoch ausgefallen, aber insgesamt ist er
gerecht."
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16.12.2007
Löwen feiern 5:0 gegen Aue
Viel Grund zum Jubeln: José Holebas und
Daniel Bierofka
Personal: Marco Kurz musste
im letzten Spiel des Jahres auf Antonio Di
Salvo (Syndesmosebandanriss), Berkant Göktan (Bandscheiben-OP),
Markus Schroth (Reha nach Sehnenentzündung),
Lars Bender (5. Gelbe Karte), Mate
Ghvinianidze (Knieprobleme), Björn Ziegenbein
(Nasen-OP), Benjamin Schwarz (grippaler
Infekt), Steven Purdy (US-Olympia-Auswahl) und
Lukasz Szukala (Reha nach
Patellasehnen-Teileinriss) verzichten.
Erstmals im Kader der 20-jährige Kapitän der
Löwen-U23, Manuel Duhnke, und seit langer Zeit
wieder Nikolas Ledgerwood, der nach einem
überstandenen Verrenkungsbruch des
Sprunggelenks ebenfalls auf der Bank Platz
nahm.
Spielverlauf: Die Mannschaft
zeigte von Beginn an, dass sie mit einem
Erfolgserlebnis in die Weihnachtspause gehen
möchte. In der 13. Minute die Führung.
Blitzschnell schalteten die Löwen nach
Ballgewinn in der eigenen Hälfte auf Angriff
um. Danny Schwarz passte steil auf Daniel
Bierofka, der lief mit dem Ball übers rechte
Strafraumeck Richtung Auer Tor, zog aus 14
Metern ab und traf zum 1:0 ins lange Eck. Fast
wäre drei Minten später der zweite Treffer
gelungen. Bierofka ging auf der rechten Seite
bis zur Grundlinie, legte zurück auf Mustafa
Kucukovic, der nahm das Leder aus zwölf Metern
direkt, zielte aber übers Auer-Tor. Die erste
gelungene Offensivszene hatten die Gäste in
der 32. Minute. Nach einem Eckball von rechts
kam der Ball zu Jiri Kaufman am linken
Torraumeck, doch Timo Gebhart, der den Pfosten
abdeckte, konnte gerade noch vor dem
FC-Stürmer mit dem Fuß klären. Vier Minuten
später eine kuriose Szene: Bierofka spielte
mit Kucukovic am Strafraum Doppelpass, sein
13-Meter-Schuss konnte FC-Keeper Axel Keller
per Fuß klären. Danach kam es zu einem
Pressschlag zwischen Aues Verteidiger Thomas
Paulus und Kucukovic an der Strafraumgerenze,
das Leder flog über Keller Richtung Tor, kurz
vor der Linie bekam der Torhüter dann den Ball
zu Fassen. Längst hätten die Löwen mit zwei,
drei Toren Unterschied führen müssen. Erst ein
Foulelfmeter führte zum 2:0. Thomasz Kos hatte
Timo Gebhart im Strafraum umgerissen (41.),
Gregg Berhalter verwandelte sicher mit links
ins rechte obere Eck.
Auch nach der Pause ergriffen die Löwen gleich
die Initiative, wollten nochmals nachlegen.
Das gelang ihnen mit einem Doppelschlag in der
63. und 64. Minute. Danny Schwarz legte aus
zentraler Position nach links auf José Holebas,
der traf aus spitzem Winkel aus acht Metern
zum 3:0 ins lange Eck (63.). Es war das erste
Profitor des 23-Jährigen. Eine Minute später
dribbelte Bierofka vor dem Auer Strafraum hin-
und her, sah den startenden Kucukovic, spielte
ihm genau in den Lauf. Der 21-Jährige traf mit
dem rechten Außenrist aus 14 Metern ins linke
Eck zum 4:0. Den Schlusspunkt setzte jener
Spieler, der auch den Torreigen eröffnet
hatte. Holebas gewann auf der linken Seite
eine Laufduell gegen seinen Gegenspieler,
passte in die Mitte auf Bierofka, der den
leicht abgefälschten Ball mit der Brust annahm
und aus elf Metern zum 5:0-Endstand traf.
Stimmen zum Spiel„Ich
bin absolut happy", sagte ein glücklicher
Daniel Bierofka, der zwei Treffer erzielte und
das 3:0 vorbereitet hatte. „Mit diesem Sieg
haben wir den Anschluss nach oben gehalten.
Wir können stolz auf unsere 28 Punkte sein."
Trotz der personellen Misere hätten gegen Aue
nicht nur die „Alten" Verantwortung
übernommen. „Timo Gebhart und Sven Bender
haben unheimlich viel geackert", lobte der
dreifache Nationalspieler die Youngsters im
Team.
„Wir haben aus unseren Möglichkeiten viel
gemacht", so Bierofkas Resümee aus der
Vorrunde. „Im neuen Jahr kommen Schroth,
Göktan und Di Salvo zurück. Wir werden uns gut
auf die Rückrunde vorbereiten, um dann
nochmals anzugreifen." Der 28-Jährige
bedauerte nur, dass jetzt Spielpause ist. „Die
zwei Tore gegen Aue sind eine tolle
Geschichte. Nach fast zwei Jahren, in denen
ich verletzungsbedingt kaum spielen konnte,
merke ich, dass ich wieder an meine alte
Leistung anknüpfen kann. Ich fühle mich gut
und würde am liebsten weiterspielen." Zu José
Holebas, mit dem er die Seite getauscht hatte,
meinte Bierofka. „Er wurde ins kalte Wasser
geworfen, hat frech gespielt, ein Tor gemacht
und eins vorbereitet - besser kann es kaum
laufen."
1860-Stürmer Mustafa Kucukovic, der immer
besser in Form kommt, sprach von einem
wichtigen Sieg, „nachdem wir fünfmal nicht
gewinnen konnten". „Wir haben enorm gut
gespielt. Heute gab's nicht auszusetzen. Ich
habe jetzt mein drittes Spiel von Anfang an
gemacht und ich denke, dass ich mit meiner
persönlichen Entwicklung zufrieden sein kann."
Löwen-Coach Marco Kurz freute sich besonders
über den couragierten Auftritt seines Teams.
„Den Ausschlag hat die Entschlossenheit meiner
Mannschaft gegeben, das war schon an der
Körpersprache zu sehen, dass sie unbedingt
gewinnen wollte", sagte der 38-Jährige. „Wir
sind ein enormes Tempo gegangen. Auch mit dem
2:0 im Rücken wollten wir das Ergebnis nach
der Pause nicht verwalten, sondern weiter nach
vorne spielen. Mit dem 3:0 war der Bann
endgültig gebrochen." Mit Spaß habe man das
Spiel zu Ende geführt. „Wir gehen jetzt mit
einem guten Gefühl in die Weihnachtspause."
Kurz schrieb den Sieg dem Kollektiv und der
euphorischen Offensivspielweise zu. „Aber auch
nach hinten haben wir die Ordnung nicht
verloren. Jetzt gehen wir zufrieden in die
Pause." Der Löwen-Trainer wünscht allen ein
schönes Weihnachtsfest."
Aues Coach Gerd Schädlich war enttäuscht von
der Vorstellung seiner Mannschaft, sowohl
fußballerisch als auch vom Ergebnis her. „Wir
haben in der 1. Halbzeit kaum was Gutes
gezeigt, hatten lediglich eine halbe Chance
durch eine Ecke. Defensiv waren wir sehr
anfällig. Die 2:0-Führung zur Halbzeit für
1860 war verdient, auch wenn der Elfmeter sehr
fraglich war." Nach dem dritten Tor sei „alles
gegessen" gewesen. Schädlich schätzt auch
seine Situation realistisch ein. „Wenn man 0:5
verliert, dann muss man sich auch als Trainer
hinterfragen lassen."
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09.12.2007
Löwen spielen, Osnabrück trifft
Timo Gebhart war in Osnabrück ein ständiger
Unruheherd, konnte sich aber nicht
entscheidend durchsetzen.
Eine 0:3-Niederlage sieht nach einer
klaren Sache aus. Trotzdem spricht der Trainer
der siegreichen Mannschaft, Claus-Dieter
Wollitz, vom „besten Gegner, der sich in der
Hinrunde hier präsentiert hat". Letztlich
gaben individuelle Fehler den Ausschlag zu
Gunsten von Osnabrück, das sich „energischer
und spritziger" präsentierte, wie es
Löwen-Coach Marco Kurz ausdrückte.
Personal: Löwen-Coach Marco
Kurz musste auf Berkant Göktan (Bandscheiben-OP),
Markus Schroth (muskuläre Probleme), Nikolas
Ledgerwood (Trainingsrückstand nach
Verrenkungsbruch des Sprunggelenks), Alexander
Eberlein (Reha nach Bänderriss) Lukas Szukala
(Reha nach Patellasehnen-Teileinriss) und Mate
Ghvinianidze (Knieverletzung) verzichten. Für
ihn kehrte Lars Bender, der gegen Paderborn
noch wegen einer Knöchelverletzung gefehlt
hatte, in die Innenverteidigung zurück.
Christoph Burkhard und Björn Ziegenbein
stellte Kurz für das Regionalliga-Derby gegen
den FC Bayern II ab, das fast zeitgleich im
Grünwalder Stadion stattfand.
Spielverlauf: Die Löwen
begannen druckvoll, schnürten die Osnabrücker
in der Anfangsphase in ihrer eigenen Hälfte
ein. In der 9. Minute dann die Schlüsselszene
des Spiels. Ein Steilpass von Geatano Manno
kam in die Schnittstelle der
1860-Innenverteidigung, Lars Bender war zu
weit von Thomas Reichenberger weg,
Löwen-Keeper Michael Hofmann eilte aus seinem
Tor, doch der VfL-Torjäger ließ sich die
Chance nicht entgehen, legte das Leder aus 14
Meter an dem 35-Jährigen vorbei zum 1:0 ins
Löwen-Netz. In der 27. Minute fast eine
Dublette des Führungstreffers. Wieder ein Pass
in die Schnittstelle, Hofmann musste erneut
seinen Kasten verlassen, trotzdem war Mathias
Surmann kurz vor der Strafraumgrenze vor ihm
mit dem Kopf am Ball, doch der 1860-Keeper
konnte per Fuß die Gefahr bereinigen. Fünf
Minuten später eine unglückliche Szene von
Lars Bender, der den heranstürmenden
Ex-Hachinger Paul Thomik im Strafraum von den
Beinen geholt hatte (32.). Thomas Cichon
verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0,
auch wenn Löwen-Keeper Hofmann die Ecke geahnt
hatte, konnte er den scharf geschossenen
Schuss nicht abwehren (34.). Zuvor hatte sich
Antonio Di Salvo bei einer Offensivaktion am
Syndesmoseband verletzt. Sein Einsatz im
Heimspiel gegen Aue ist deshalb fraglich.
Auffällig in den ersten 45 Minuten war, dass
die drei gefährlichen Aktionen des VfL
allesamt über die rechte Angriffshälfte
liefen.
Nach der Pause durfte Löwen-Coach Marco Kurz
nicht mehr von der Seitenlinie aus coachen.
Nachdem er sich in der ersten Hälfte mit
Linienrichter Patrick Ittrich lautstark
ausgetauscht hatte, schickte ihn
Schiedsrichter Norbert Grudzinski auf die
Tribüne. Von dort sah er das 3:0, das erneut
in eine Drangphase der Sechziger fiel. Nach
einem Einwurf auf der linken Seite kam der
Ball zu Manno, der fast unbedrängt an den
Torraum flanken konnte, Reichenberger lief
dem Ball entgegen, kam vor zwei
Löwen-Verteidiger am linken Torraumeck zum
Kopfball und ließ Hofmann keine Chance (58.).
Es war bereits der 9. Saisontreffer des
VfL-Torjägers. Die Löwen, die am Ende ein
Torschuss-Verhältnis von 20:7 vorweisen
konnten, gaben zwar nie auf, waren aber
erneut nicht zwingend in ihren
Angriffsbemühungen. So dauerte es bis zur 70.
Minute, ehe sich Mustufa Kucukovic erstmals im
Strafraum entscheidend durchsetzen konnte.
Sein Zwölf-Meter-Schuss aus halbrechter
Position landete aber am linken Pfosten. In
der Schlussphase hatte der 21-Jährige, der
eine gute Partie bot, noch einige
Möglichkeiten, aber an diesem Tag wollte
einfach kein Tor gelingen. Zu allem Überfluss
sah auch noch Lars Bender seine 5. Gelbe
Karte, wird somit den Löwen im Heimspiel gegen
Erzgebirge Aue definitiv fehlen. Auch dies
passte ins Bild!
Stimmen zum Spiel„Den
Ausschlag hat heute gegeben, dass wir beim 1.
und 3. Tor nicht nahe genug an unserem
Gegenspieler dran waren.", analysierte
Löwen-Coach Marco Kurz. „Das waren
individuelle Fehler, da war der Gegner einfach
spritziger und energischer als wir. Das hat
meiner Mannschaft bei ihren fünf guten
Chancen gefehlt." Kurz kam zu der Erkenntnis:
„Wir haben in diesem Spiel sehr viel
verschenkt."
Der 38-Jährige hofft nun, dass Antonio di
Salvo gegen Aue wieder zur Verfügung stehen
wird, auch wenn er positive Ansätze bei
Mustafa Kucukovic als Sturmspitze erkennen
konnte. „Er hat ein gutes Spiel gemacht, besaß
Riesenmöglichkeiten, hat viel gearbeitet, ist
aber leider nicht belohnt worden. Auch wenn
Toni gegen Aue fehlen sollte, hilft es nichts,
verletzten Spielern hinterherzujammern. Wir
werden auch das lösen müssen."
Zur Verbannung auf die Tribüne meinte der
Ex-Profi, dass er wegen der Gelben Karte gegen
Mustafa Kucukovic einen Disput mit
Linienrichter Patrick Ittrich hatte. „Und
danach habe ich die Coachingzone noch um einen
halben Meter verlassen. Ich war dabei sehr
emotional, trotzdem sachlich, aber der Junge
war überaus konsequent. Wenn er das in Zukunft
so beibehält, dann wird jeder Trainer auf
seiner Seite sich früher oder später auf der
Tribüne wieder finden."
Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz lobte
die Löwen trotz der 0:3-Niederlage. „Das war
der beste Gegner, der sich in der Hinrunde
hier präsentiert hat." Sechzig sei immer
gefährlich gewesen, hätte sich nie aufgegeben.
„Wir haben immer im richtigen Moment das Tor
gemacht und hatten das Quäntchen Glück, was du
als Aufsteiger brauchst: Pfostenschuss,
Lattenschuss oder kurz vor Schluss, als Freddy
Gößling mit einem Reflex den Ball noch
rausholt." Trotzdem sei der Sieg nicht
unverdient gewesen, weil sein Team mehr
Leidenschaft gezeigt hätte. „Klar, 3:0 ist
etwas zu hoch, aber ich denke, die drei Punkte
sind in Ordnung!"
Löwen-Keeper Michael Hofmann, der an allen
drei Treffern schuldlos war, fand gerade die
1. Halbzeit „absolut ärgerlich". „Osnabrück
hat zwei Möglichkeiten und macht zwei Tore.
Wir waren in den ersten Minuten
spielbestimmend. Das 0:1 gab dann bei uns
einen Knacks." Nach der Pause hätte sich das
Team bemüht. „Wir besaßen einige Chancen,
speziell durch Mucki (Kucukovic), aber uns
fehlte das Quäntchen Glück. Zudem ist mit Toni
di Salvo wieder ein Verletzter dazugekommen.
Das ist hart. Trotzdem müssen wir gegen Aue
alles versuchen, um die Vorrunde positiv
abzuschließen."
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02.12.2007 | 17:45 Uhr
Gregg Berhalter: „Wir sind gegen eine Mauer
gelaufen!“
Sicherer Rückhalt in der Defensive gegen
Paderborn: Mate Ghvinianidze.
Das 0:0 gegen Paderborn war bereits
das vierte Remis der Löwen in Folge. Gegen
einen äußerst defensiv eingestellten Gegner
fand das Team von Trainer Marco Kurz nicht die
passenden Mittel, um die kompakt stehenden
Ostwestfalen in Schwierigkeiten zu bringen.
Die wenigen Chancen wurden leichtfertig
vergeben.
Personal: Löwen-Coach Marco
Kurz musste auf Berkant Göktan (Bandscheiben-OP),
Markus Schroth (muskuläre Probleme), Nikolas
Ledgerwood (Trainingsrückstand nach
Verrenkungsbruch des Sprunggelenks), Alexander
Eberlein (Reha nach Bänderriss), Lukas Szukala
(Reha nach Patellasehnen-Teileinriss) und Lars
Bender (Knöchelverletzung) verzichten.
Spielverlauf: Es war eine
dürftige Partie, die beide Mannschaften in den
ersten 45 Minuten boten. Den Löwen fehlte die
Schnelligkeit und Präzision in den Aktionen,
um die sehr kompakt stehende Paderborner
Defensive vor größere Probleme zu stellen. Die
einzige Ausnahme in der 17. Minute: Torben
Hoffmann hatte kurz hinter der Mittellinie auf
der linken Seite das Leder eingeworfen, Timo
Gebhart der ihm entgegengelaufen war, legte
den Ball weiter auf den gestarteten Antonio Di
Salvo, der unbedrängt über die linke Seite in
den Strafraum eindrang, sein 14-Meter-Schuss
aus spitzem Winkel konnte Alexander Bade
jedoch abwehren. Vielleicht hätte Di Salvo in
dieser Szene besser quer auf den mitgelaufenen
Gebhart gelegt, der am Elfmeterpunkt auf den
Pass spekulierte. Auch die Standards, egal ob
Eckbälle oder Freistösse, kamen in dieser
Phase nicht zum eigenen Mann. Die Folge: Zur
Halbzeitpause wurden die Löwen mit einem
Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet.
Engagierter kam das Team von Marco Kurz aus
der Kabine, hatte auch gleich eine
Riesenmöglichkeit. Di Salvo kam über die
rechte Seite, legte im Strafraum nach hinten
ab auf den heranstürmenden Gebhart, dem bei
seinem Schuss aus 16 Metern der Ball über den
Spann rutschte (47.). Verkehrte Welt beinahe
in der 59. Minute. Der Paderborner Nebojsa
Krupnikovic flankte einen Freistoss fast von
der rechten Seitenauslinie an den Torraum,
Marc Gouiffe á Goufan war vor dem
heranhechtenden Keeper Michael Hofmann mit dem
Fuß am Ball, setzte ihn aber neben das Tor.
Auch in der Folge versuchten es die Sechziger
gegen die sehr destruktiven Ostwestfalen immer
wieder, aber es fehlte in den Aktionen der
letzte Biss, um die gut stehenden Gäste zu
überwindend. In der 66. Minute ließ Danny
Schwarz in der Mitte Andrew Sinkala
aussteigen, sein Schuss aus 23 Metern landete
aber knapp überm Kreuzeck. In der Schlussphase
flankte der eingewechselte Mustafa Kucukovic
von der rechten Seite flach in die Mitte,
Schwarz ließ das Leder für den hinter ihm
lauernden Bierofka passieren, doch dessen
Schuss vom Elfmeterpunkt konnte ein
Paderborner Abwehrspieler im letzten Moment
noch blocken (87.). So blieb es bei dem 0:0.
Für die Löwen war es bereits das vierte
Unentschieden in Folge.
Stimmen zum Spiel
„Wir haben gegen eine tiefstehende Paderborner
Mannschaft keine Mittel gefunden", musste
Daniel Bierofka konstatieren. „Eine unserer
vier guten Chancen hätten wir nutzen müssen.
Paderborn hat nur zerstört, sie haben uns
immer mit zwei, drei Mann auf den Füßen
gestanden", so der 28-Jährige, der das Fehlen
von Berkant Göktan bedauerte. „Er hätte uns in
so einem Spiel mit seinen Bewegungen
weiterhelfen können." Bierofka musste
eingestehen, dass man einen hohen Kraftaufwand
betrieben habe, da der Gegner nur hintendrin
gestanden sei. „Aber die Frische war
vorhanden", wehrte er sich gegen körperliche
Defizite.
Das sah auch Gregg Berhalter so. „Wir haben
viel Kraft ins Spiel investiert, wollten aber
bis zum Schluss gewinnen", sprach er der
Mannschaft eine intakte Moral zu. Paderborn
hätte keinen positiven Fußball gespielt. „Sie
haben aber einen Punkt mitgenommen und damit
ihr Soll erfüllt." Paderborn sei deshalb ein
schwieriger Gegner gewesen, weil sie sich
geweigert hätten, mitzuspielen. „Wir sind
gegen eine Mauer gelaufen, der Ball kam immer
wieder zurück", sagte der 34-Jährige
US-Amerikaner. „In den nächsten beiden Spielen
müssen wir konzentrierter zu Werke gehen."
Antonio Di Salvo sah den Grund für das Remis
gegen Paderborn in der mangelhaften
Chancenverwertung. „Das war in letzter Zeit
unser Manko, dass wir nicht so treffen, wie zu
Beginn der Saison." Sich nahm der 26-jährige
Stürmer dabei nicht aus. „Ich hatte gleich in
der 1. Halbzeit eine Möglichkeit, die ich
nutzen muss", übte der mit sieben Treffer
erfolgreichste Löwen-Torjäger Selbstkritik.
Geschäftsführer Stefan Reuter sah die Defizite
im Tempo. „Wir haben uns schwer getan, ein
hohes Spieltempo aufrecht zu erhalten. Wir
haben einfach zu langsam kombiniert. Dazu kam,
dass wir die wenigen Chancen nicht nutzen
konnten." Besonders trauerte er der
Möglichkeit von Antonio Di Salvo in der 17.
Minute nach. „Wenn wir da das 1:0 machen, geht
vieles leichter. Dann hätte Paderborn öffnen
müssen. So haben sie nicht den Eindruck
gemacht, als ob sie überhaupt ein Tor schießen
wollen." Die Defensivleistung der Löwen sei in
Ordnung gewesen. „Schade, wir haben uns durch
das Auftreten gegen Gladbach und in Freiburg
viel Respekt erworben, diese Leistungen hätten
wir durch einen Sieg über Paderborn vergolden
können", trauerte der 40-Jährige den beiden
verlorenen Punkten nach.
„Wir sind enttäuscht", sagte Löwen-Chefcoach
Marco Kurz, „weil wir es versäumt haben, drei
Punkte einzufahren." Insgesamt sei sein Team
zu wenig zwingend gewesen, hätte zudem nach
einer Viertelstunde eine hundertprozentige
Chance vergeben. „Die Mannschaft hat in der 2.
Halbzeit mehr Engagement gezeigt, sich mehr
Möglichkeiten herausgespielt, jedoch hat die
Qualität in der Ausführung gefehlt oder ein
Paderborner Bein war dazwischen", wollte Kurz
in punkto Moral seiner Mannschaft keinen
Vorwurf machen. Er verwies darauf, dass drei
Spieler in der Anfangsformation standen, die
angeschlagen ins Spiel gegangen waren. „Die
Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft, haben
sich bis zum Schluss bemüht, deshalb können
und müssen wir mit dem einen Punkt leben."
Paderborns Trainer Holger Fach sprach von
einem sehr schwierigen Spiel gegen einen
Gegner, der um den Aufstieg mitspielt.
„Kompliment, wie meine Mannschaft das Spiel
angegangen ist. Wir haben uns den Punkt
verdient." Sein Team hätte wenig Löwen-Chancen
zugelassen. „Ich hätte mir nur gewünscht, dass
wir unsere Konterchancen besser zu Ende
spielen." Die einzigen Wehrmutstropfen in der
Freude seien die Verletzung von Nils Döring (Pferdekuß)
und Alexander Bade (Leistenverletzung). Seinen
Torwart lobte er ausdrücklich. „Er musste
diese Woche eine schwierige nervliche
Situation überstehen." Genauso hob er David
Fall hervor. „Trotz Kreislaufproblemen zur
Pause hat er weitergespielt."
Bildergalerie zum Spiel
1860:
1 Hofmann - 33 Johnson, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann - 17 S. Bender, 8 D.
Schwarz - 11 Wolff, 18 Gebhart, 7 Bierofka - 9
Di Salvo.
Ersatz: 12 Tschauner (Tor) - 14 Holebas, 16
Thorandt, 20 Burkhard, 23 B. Schwarz, 24
Kucukovic, 27 Ziegenbein.
SCP:
20 Bade - 2 Fall, 5 Djurisic, 21 Döring, 12 de
Graef - 17 Sinkala, 24 Gouiffe á Goufan - 18
Krösche, 22 Schüßler, 28 Koen - 13 Löbe.
Ersatz: 1 Kruse (Tor) - 10 Krupnikovic, 11
Müller, 23 Halfar, 25 Fischer, 26 Gonther, 27
Noll.
Wechsel:
Kucukovic für Gebhart (68.) - Krupnikovic für
Döring (37.), Müller für Löbe (63.), Kruse für
Bade (73.).
Gelbe Karten:
Wolff - Döring Sinkala.
Schiedsrichter:
Tobias Christ (Kaiserslautern); Assistenten:
Torsten Bauer (Seesbach), Raphael Seiwert (Merzig-Merchingen).
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25.11.2007 | 16:50 Uhr
Löwen beenden Freiburger Heimserie
Michael Hofmann hielt durch seine tolle Paraden
in der 1. Halbzeit die Löwen im Spiel.
Vier wunderschöne Tore und am Ende ein
2:2: Die Löwen schafften es als erstes Team in
dieser Saison, das badenova-Stadion ohne
Niederlage zu verlassen und beendeten damit die
Siegesserie des SC Freiburg im 7. Spiel. Zweimal
egalisierte das Team von Trainer Marco Kurz die
Führung des Sportclubs. Danny Schwarz traf zum 1:1
in der 54. Minute, der eingewechselte Mustafa
Kucukovic rettete kurz vor Schluss den glücklichen
Punkt (85.).
Personal: Überraschend saß erstmals
Markus Schroth auf der Bank. Auch Torhüter Philipp
Tschauner gehörte nach zwei Monaten
Verletzungspause wieder dem Kader an. Dafür
mussten die Sechziger im badenova-Stadion auf
Berkant Göktan (Bandscheiben-OP), Markus Thorandt
(Reha nach Muskelfaserriss), Nikolas Ledgerwood
(Trainingsrückstand nach Verrenkungsbruch des
Sprunggelenks), Alexander Eberlein (Reha nach
Bänderriss) und Lukasz Szukala (Reha nach
Patellasehnen-Teileinriss) verzichten.
Spielverlauf: Freiburg
attackierte früh, machte beständig Druck und besaß
drei Riesenchancen vor der Pause, während die
Löwen überhaupt keine gefährliche Aktion zu
verzeichnen hatten. Torhüter Michael Hofmann war
es zu verdanken, dass lediglich Eke Uzoma für die
Südbadener traf. Der 18-jährige Nigerianer kam
zehn Metern vor dem Löwen-Strafraum an den Ball,
wurde nicht konsequent genug angegriffen und traf
mit einem Fußgelenksschuss aus 20 Metern von der
Unterkante der Latte zum 1:0 ins Löwen-Netz (13.).
Der Sportclub drückte weiter, und in der 19.
Minute musste zunächst der Pfosten für den
geschlagenen Hofmann retten. Im Anschluss daran
kam Jonathan Pitroipa an den Abpraller, Hofmann
wehrte seinen Schuss aus sieben Metern ebenso ab,
wie den Kopfball von Karim Matmour im Anschluss an
die Pitroipa-Chance. Noch einmal musste der
35-jährige Keeper sein ganzes Können zeigen, um
einen weiteren Treffer zu verhindern. Mit einer
tollen Freistoßvariante überraschten die
Breisgauer die Löwen. Anstatt den Ball anzutippen
drehte sich Dennis Aogo blitzschnell mit dem
Rücken zum 1860-Tor, schoss aus 17 Metern, doch
Hofmann fischte das Leder aus dem unteren Eck.
Wie aus heiterem Himmel fiel nach der Pause der
Ausgleich. Es war überhaupt die erste gefährliche
Szene vor dem Freiburger Tor. Kapitän Danny
Schwarz hielt aus 22 Metern aus halbrechter
Position mit rechts einfach drauf, das Geschoss
schlug über SCF-Keeper Alexander Walke im kurzen
Eck ein (54.). Die Gastgeber brauchten einige
Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen. Erst
durch eine glänzende Einzelaktion von Pitroipa,
der ein 40-Meter-Solo erfolgreich abschloss,
gelang ihnen dies (71.). Der Nationalspieler von
Burkina Faso nahm Fahrt auf, ließ Gregg Berhalter
und Fabian Johnson stehen und traf aus halblinker
Position von der Strafraumgrenze ins rechte untere
Eck zum 2:1. Die Löwen zeigten in der Folge Moral,
Trainer Kurz setzte alles auf eine Karte, brachte
in der 82. Minute für Torschütze und Kapitän Danny
Schwarz mit Mustafa Kucukovic einen weiteren
Angreifer. Der in Bosnien geborene Deutsche dankte
das Vertrauen seines Coaches mit einem Treffer.
Nach einem Querschläger von Aogo kam „Mucki"
Kucukovic ans Leder, Heiko Butscher konnte ihn
nicht entscheidend stören und so traf er von der
Strafraumgrenze ins lange Eck zum 2:2 (85.). Eben
jener Butscher hätte in der Schlussminute doch
noch für den Freiburger Sieg sorgen können. Bei
einer Ecke von links stieg er unbedrängt am
Torraum zum Kopfball hoch, streifte aber nur das
Leder, sodass es bei der Punkteteilung blieb.
Stimmen zum Spiel„Wir
haben immer an uns geglaubt", sagte Löwen-Coach
Marco Kurz nach dem aufreibenden Spiel beim SC
Freiburg, in dem sein Team zweimal einen Rückstand
egalisieren konnte. „Es war aber eine klare
Steigerung nach der Pause erforderlich. In der 1.
Halbzeit haben wir nicht früh genug attackiert,
und dann wirst du gegen eine spielstarke
Mannschaft wie Freiburg erdrückt."
Über die gesamte Spielzeit, vor allem wegen der 2.
Hälfte, war der 38-jährige Trainer mit dem
Auftreten seiner Mannschaft zufrieden. In den
zweiten 45 Minuten bemängelte Kurz lediglich den
Treffer zum 2:1. „In dem Moment hat die
Organisation nicht gestimmt. Freiburg hat die
Qualität, ein Fehlverhalten wie in dieser Szene
auszunutzen, ins Zentrum zu ziehen und mit der
nötigen Schnelligkeit abzuschließen. Da haben wir
uns nicht gut angestellt, und deshalb sind wir
auch bestraft worden."
Freiburgs Trainer Robin Dutt konnte mit dem Remis
leben. „Es hätte mehr sein können", so der
42-Jährige, „aber es war ein gutes Spiel von
beiden Teams. Wir haben als Heimmannschaft mehr
Druck gemacht, Sechzig war aber immer gefährlich.
Insgesamt konnten wir vier wunderschöne Tore
bewundern. Von daher geht das Unentschieden in
Ordnung, auch wenn wir natürlich das Spiel auch
gewinnen hätten können."
Dutt lobte sein Team dafür, dass es auch nach der
2:1-Führung weiter mutig nach vorne gespielt
hatte. „Wir haben weiter Druck erzeugt, aber
Sechzig hat mit einem guten Schuss den Ausgleich
gemacht. Das sollte man akzeptieren. Wir haben
keinen Grund, nach diesem Spiel enttäuscht zu
sein." Darüber, dass nach sechs Heimsiegen in
Folge durch das Unentschieden die weiße Weste der
Freiburger jetzt leicht befleckt ist, konnte sich
Dutt nur amüsieren. „Den Fleck sieht man kaum", so
sein Kommentar zu 19 von 21 möglichen Heimpunkten.
Mustafa „Mucki" Kucukovic freute sich
verständlicherweise riesig über sein erstes
Zweitliga-Tor für die Löwen. „Ich habe nicht groß
nachgedacht", beschrieb er die Szene in der 85.
Minute. „Ich habe die Lücke gesehen und einfach
abgezogen", so seine Analyse. Gratulationen wehrte
der Neffe von Ex-FCK-Profi Demir Hotic bescheiden
ab: „Das ist mein Job, dafür bin ich ja da!"
Ebenso abgeklärt hörte sich die Beschreibung des
ersten Löwen-Treffers durch Torschütze Danny
Schwarz an. „Ich habe einfach draufgehalten, weil
ich wusste, dass der Ball, den die Freiburger
benutzen, einen unheimlichen Zug hat." Das Remis
sei nicht hoch genug zu werten, so der
Löwenkapitän, "da Freiburg bisher zu Hause keinen
Punkt abgegeben hat. Wir sind zweimal nach einem
Rückstand zurückgekommen - Kompliment an die
Truppe!". Über seine Rolle direkt hinter der
einzigen Spitze Antonio di Salvo meinte Schwarz:
„Klar, das war ungewohnt, aber ich habe einfach
versucht, das Beste daraus zu machen."
1860-Geschäftsführer Stefan Reuter sprach von
einem „sehr wichtigen Punktgewinn bei einer enorm
spielstarken Mannschaft". Besonders imponierte dem
Welt- und Europameister die Leistungssteigerung in
der 2. Halbzeit. „Vor der Pause hatten wir
erhebliche Probleme, umso höher ist es zu
bewerten, dass wir mit zwei sehr schönen Toren
zurück ins Spiel gefunden haben." Besonders freute
sich der 41-Jährige über das erste Zweiligator von
Mustafa Kucukovic. „Es war ein sehr schöner und
obendrein ein enorm wichtiger Treffer."
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13. Spieltag: |
12.11.07 - 22:00 Uhr
Löwen punkten gegen Tabellenführer Gladbach
Im Spitzenspiel des 13. Spieltages trennten
sich 1860 München und Borussia Mönchengladbach 0:0.
Dabei war der Punkt für den Tabellenführer vom
Niederrhein äußerst schmeichelhaft. Gerade nach der
Pause konnten die Löwen beste Konterchancen nicht zu
Ende spielen. Am Ende stand beim Team von Marco Kurz
eine Verteidigung mit einem Durchschnittsalter von 19
Jahren auf dem Platz.
Personal: Im Spitzenspiel gegen Borussia
Mönchengladbach musste Trainer Marco Kurz auf die
bereits seit längerem verletzten Markus Schroth (Reha
nach Sehnentzündung), Torhüter Philipp Tschauner
(Teilabriss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie),
Nikolas Ledgerwood (Verrenkungsbruch des linken
Sprunggelenks), Alexander Eberlein (Bänderriss) und
Lukasz Szukala (Patellasehnen-Teileinriss) verzichten.
Kurzfristig fielen Torhüter Andreas Rössl, der beim
Regionalliga-Derby am Samstag gegen Ingolstadt die
Rote Karte gesehen hatte, und Gregg Berhalter wegen
eines Magen-/Darmvirus aus. Kurzfristig wurde
Torwarttrainer Jürgen Wittmann als Ersatz-Keeper
lizenziert, da U23-Torhüter Rodolfo Rodriguez auf die
Schnelle keine Spielberechtigung für die Zweite Liga
erhielt. In der Saison 2002/03 hatte der 41-Jährige
sein letztes Punktspiel für die zweite Mannschaft der
Löwen absolviert.
Spielverlauf: Sechzig begann druckvoll und
hatte in der 2. Minute gleich eine Doppelchance. Erst
war es Daniel Bierofka, der unwiderstehlich an der
linken Außenlinie anzog, im Strafraum Tobias Levels
umspielte und das Leder gefühlvoll nach innen hob,
doch Antonio Di Salvo kam nicht an den Ball. Das Leder
kam zurück auf die linke Seite, wo sich diesmal Danny
Schwarz durchsetzte. Seine Flanke an den Torraum
konnte Sascha Rösler gerade noch per Kopf vor dem
einschussbereiten Berkant Göktan klären. In der 5.
Minute war es Lars Bender, der aus der eigenen Hälfte
Josh Wolff mit einem weiten Pass in die Schnittstelle
der Innenverteidigung bediente. Jedoch konnte
Borussen-Keeper Christofer Heimeroth den Ball gerade
noch an der Strafraumgrenze gegen den US-Amerikaner
klären. Die erste Möglichkeit besaßen die Gladbacher
in der 12. Minute. Levels hatte einen Freistoss aus
halblinker Position mit rechts vors Tor gedreht, der
Kanadier Rob Friend stieg am höchsten, doch sein
Kopfball aus acht Metern landete weit überm Löwen-Tor.
Im Gegenzug versuchte es Bierofka mit einem
18-Meter-Schuss aus halbrechter Position, der Ball
strich aber knapp übers kurze Eck (13.). Erneut sorgte
Bierofka, der mit viel Tempo über die linke Seite in
den Strafraum stürmte, für Gefahr. Von der Torauslinie
legte er den Ball zurück an den Fünf-Meter-Raum, wo
der bedrängte Di Salvo das Leder per Hacke auf Göktan
verlängerte, doch Patrick Paauwe hatte aufgepasst,
ging im letzten Moment dazwischen und konnte klären
(21.). Eine Riesenchance für die Borussen in der 23.
Minute. Nach einer Ecke von rechts kam Rösler relativ
frei aus sieben Metern zum Kopfball, köpfte aber
1860-Innenverteidiger Mate Ghvinianidze an. Nach einem
Eckball durch Danny Schwarz klatschte Borussen-Keeper
Heimeroth den Ball im Torraum nur ab, zum Glück für
ihn fiel er seinem Mitspieler Rösler vor die Füße, der
klären konnte (32.). Im Gegenzug kam Sharbel Touma an
der Strafraumgrenze zum Schuss. Mit rechts zielte er
durch zwei Löwen-Verteidiger aufs kurze Eck, traf aber
nur den Innenpfosten (33.). In der 34. Minute
offenbarte Gladbachs Keeper Heimeroth einmal mehr
Unsicherheiten. Nach einer Kerze im Strafraum ließ er
beim Versuch, am Elfmeterpunkt den Ball zu fangen, das
Leder fallen. Dies fiel Göktan genau vor die Füße,
doch der Torjäger konnte erfolgreich von zwei
Gladbachern am Torschuss gehindert werden (34.). In
der 39. Minute war es der überragende Bierofka, der
mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze nur das
Außennetz traf. Drei Minuten später flankte der
dreifache Nationalspieler von der linken Seite, Wolff
ging am Torraum mit dem Kopf zum Ball, verhinderte
dadurch die Riesenchance für die beiden besser
postierten Di Salvo und Göktan in seinem Rücken (42.).
Kurz vor der Pause jubelten die Münchner Fans
verfrüht, nachdem Lars Bender von links geflankt hatte
und Di Salvo aus sechs Metern traf, aber der
28-Jährige stand bei der Aktion einen halben Meter im
Abseits (44.). Insgesamt konnte der Löwen-Anhang mit
der 1. Halbzeit zufrieden sein. Das einzige, was in
einer von der Heimmannschaft überlegen geführten
Partie fehlte, waren die Tore.
Die erste Viertelstunde nach der Pause zeigten beide
Teams ein sehr intensives Spiel, aber ohne zwingende
Aktionen. So richtig gefährlich wurde es erst in der
63. Minute. Danny Schwarz hatte auf Wolff am rechten
Strafraumeck abgelegt, der US-Boy zog nach innen,
schoss mit links aus16 Meter, aber der Ball strich
knapp am langen Pfosten vorbei. Drei Minuten später
war es auf der Gegenseite Rösler, der Neuville direkt
bediente, dessen Schuss aus halblinker Position von
der Strafraumgrenze ging aber hoch übers Tor von
Michael Hofmann (66.). Nach einer Kontersituation zog
Göktan aus vollem Lauf mit links aus 20 Metern ab, der
Ball landete aber neben dem linken Pfosten im Aus
(69.). In der 78. Minute dribbelte Göktan durch den
Borussen-Strafraum, legte zurück auf den
heranstürmenden Bierofka, der das Leder aus zwölf
Metern mit vollem Risiko nahm, aber weit übers Tor
schoss. Im Gegenzug die Gladbacher mit der ersten
guten Möglichkeit in der 2. Halbzeit. Rösler hatte von
der linken Außenlinie hoch vors Tor geflankt, Friend
stieg am höchsten, sein Kopfball aus neun Metern wurde
aber sichere Beute von Goalie Hofmann (79.). In der
83. Minute war es erneut Göktan, der es mit einem
Linksschuss aus zwölf Metern versuchte, aber wieder
strich der Ball knapp übers linke Kreuzeck. Kurz zuvor
war Julian Baumgartlinger für den verletzten Torben
Hoffmann eingewechselt worden. Es war das Profidebüt
des 19-jährigen Österreichers. Damit spielten ein
18-Jähriger (Lars Bender), zwei 19-Jährige (Johnson
und Baumgartlinger) und ein 20-Jähriger (Ghvinianidze)
in der Löwen-Verteidigung. Helle Aufregung in der 89.
Minute im Gladbacher Strafraum, aber sowohl Göktan als
auch Wolff kamen aus aussichtsreicher Position nicht
zum Abschluss. Damit blieb es beim für den
Tabellenführer Borussia Mönchengladbach äußerst
schmeichelhaften 0:0.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze,
22 L. Bender, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 17 S. Bender
– 11 Wolff, 10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 41 Wittmann (Tor) – 14 Holebas, 18 Gebhart, 20
Burkhard, 24 Kucukovic, 26 Baumgartlinger, 33 Johnson.
Borussia: 1 Heimeroth – 22 Levels, 3 Daems, 4
Brouwers, 13 Voigt – 17 Paauwe – 23 M. Ndjeng, 14
Touma – 10 Rösler – 16 Friend, 27 Neuville.
Ersatz: 21 Gospodarek – 5 Gohouri, 6 Polanski, 7 S.
Coulibaly, 11 Marin, 20 Bögelund, 30 Colautti.
Wechsel: Johnson für Thorandt (35.),
Baumgartlinger für Hoffmann (82.) – Marin für Touma
(64.), Polanski für Levels (76.), Gohouri für Neuville
(84.).
Tore: –.
Gelbe Karte: – Levels, Neuville, Touma.
Zuschauer: 31.000 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf);
Assistenten: Jan-Hendrik Salver (Stuttgart), Florian
Steinberg (Korntal).
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12. Spieltag: |
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04.11.07 - 15:45 Uhr
Löwen erkämpfen Punkt in Wiesbaden und Rang drei
In einem von beiden Seiten sehr intensiv geführten
Spiel erkämpften sich die Löwen beim SV Wehen Wiesbaden
einen Punkt. Obwohl die Partie torlos blieb, besaßen beide
Mannschaften Chancen zum Siegtreffer. Mit 22 Punkten
kehrte das Team von Marco Kurz vorm Schlagerspiel am
Montag, 12. November, 20.15 Uhr in der Allianz Arena,
gegen Topfavorit Borussia Mönchengladbach auf einen
Aufstiegsplatz zurück.
Personal: Trainer Marco Kurz musste beim Gastspiel
in Wiesbaden auf die bereits seit längerem verletzten
Markus Schroth (Reha nach Sehnentzündung), Torhüter
Philipp Tschauner (Teilabriss des vorderen Kreuzbandes im
linken Knie), Nikolas Ledgerwood (Verrenkungsbruch des
linken Sprunggelenks), Alexander Eberlein (Bänderriss) und
Lukasz Szukala (Patellasehnen-Teileinriss) verzichten.
Mate Ghvinianidze fehlte zum letzten mal wegen seiner
Roten Karte aus dem Derby gegen Fürth. Daniel Bierofka,
der sich im Pokalspiel gegen Mainz bereits in der 1.
Halbzeit eine Muskelverletzung im äußeren Bereich der
rechten Wade zugezogen hatte, konnte ebenfalls nicht
auflaufen. Für ihn stand der 18-jährige Timo Gebhart
erstmals in der Startformation. Wie gegen Mainz nach der
Pause ließ Trainer Kurz erneut mit einer Mittelfeldraute
spielen. Dazu brachte er mit Mustafa Kucukovic gegen die
großgewachsenen Hessen für Josh Wolff einen
kopfballstarken Spieler.
Spielverlauf: Beide Teams standen zu Beginn sehr
kompakt, sodass es lediglich bei Standards gefährlich
wurde. Die erste Chance besaßen die Löwen in der 10.
Minute per Freistoss, nachdem Berkant Göktan 25 Meter vor
dem Wehener Tor gefoult worden war. Danny Schwarz lief an,
sein Vollspannsschuss über die Mauer streifte aber knapp
übers rechte Kreuzeck. Glück hatten die Sechziger vier
Minuten später. Ronny König setzte sich im Zweikampf auf
der rechten Strafraumseite gegen Torben Hoffmann durch,
der mit der Fußspitze noch an den Ball kam, ihn aber
Richtung zweiten Pfosten verlängerte, wo Wehens Angreifer
Bakary Diakité aus fünf Metern freistehend das Leder neben
das Tor grätschte (14.). Nach einem Freistoss aus
halbrechter Position durch Danny Schwarz stieg Markus
Thorandt zehn Meter vor dem SVWW-Tor am höchsten, sein
Kopfball landete aber weit neben dem Tor (26.). Insgesamt
standen die Löwen bei Standards der Hessen bis zur 31.
Minute sicher, dann konnten sie das Leder im Anschluss an
eine Ecke nicht klären, König kam aus neun Metern zum
Schuss, setzte den Ball aber links neben das Tor von
Michael Hofmann. Im Anschluss an die 4. Wehener-Ecke war
es erneut König, der gegen Hoffmann und Thorandt zu einem
Drehschuss aus 13 Metern kam, das Leder ging aber über das
1860-Gehäuse (36.). Eine Minute später versagte
Schiedsrichter Guido Winkmann den Löwen einen klaren
Elfmeter. Timo Gebhart hatte im Strafraum Marko Kopilas
ausgespielt, lief alleine auf Torhüter Thomas Richter zu,
als Dajan Simac ihn kurz vorm Torraum von hinten
umgrätschte, doch der Pfiff blieb aus (37.). Erneut eine
strittige Szene in der 39. Minute. Nach einem Zuckerpass
von Gebhart lief Antonio Di Salvo alleine aufs Tor, traf
von der Strafraumgrenze ins Wehener Netz. Doch der
Linienrichter hatte die Fahne wegen angeblicher
Abseitsposition des Torjägers gehoben (39.). Im direkten
Gegenzug kam Maximilian Nicu über die linke Seite, konnte
sich gegen Throandt durchsetzen, steuerte alleine auf
Hofmann zu, setzte aber seinen Neun-Meter-Schuss aus
spitzem Winkel am langen Eck vorbei (39.). So gingen beide
Teams ohne Treffer in die Pause.
Der Sekunden-Zeiger hatte noch keine zwei Umdrehungen
absloviert, da besaßen die Löwen eine Riesenchance. Di
Salvo flankte von der linken Seite auf den zweiten
Pfosten, wo Danny Schwarz am rechten Torraumeck den Ball
stoppte, sein Schuss aber konnte Kristjan Glibo im letzten
Moment noch abblocken (47.). In der 51. Minute versuchte
es Catic mit einem 25-Meter-Schuss aus zentraler Position,
Löwen-Keeper Hofmann tauchte in die Ecke ab, fing das
Leder sicher. Drei Minuten später brannte es lichterloh im
Löwen-Strafraum. Catic hatte aus zentraler Position den
Ball über die Abwehr hoch an den linken Pfosten
geschlagen, Ales Kokot rutschte in das Leder, Hofmann war
zur Stelle, konnte abwehren. Die Chance war aber noch
nicht vorbei. Der Ball kam erneut auf die linke
Angriffsseite der Wehener, wo Diakité volley aus 13 Metern
draufhielt, sein Schuss aus spitzem Winkel konnte
Löwen-Keeper Hofmann mit einer Hand per Reflex gerade noch
an den Pfosten lenken (54.). In dieser Phase hatten die
Sechziger viel Glück, nicht in Rückstand zu geraten.
Beinahe wäre ihnen aber in diese Drangphase der Wehener
die Führung gelungen. Als nach einem Steilpaß
SVWW-Verteidiger Dajan Simac den Ball zurück zu seinem
Torhüter passen wollte, sprintete Di Salvo dazwischen,
doch Keeper Richter kam ihm entgegen, konnte den Schuss
des Italieners abwehren (63.). In der 77. Minute trugen
die Wehener einen mustergültigen Konter über die rechte
Seite vor. Der eingewechselte Valentine Atem flankte fast
von der Außenlinie hoch Richtung linke Strafraumseite, wo
es Benjamin Siegert mit einem Direktschuss aus zwölf
Metern versuchte, aber das Leder landete neben dem langen
Eck im Tor-Aus. Aber auch die Löwen besaßen in einer
kampfbetonten Schlussphase Möglichkeiten. Berkant Göktan
dribbelte durch den Strafraum, legte zurück auf den
heranstürmenden Sven Bender, der aus 20 Metern mit dem
Vollspann abzog. Der Ball strich knapp über die Querlatte
des SVWW-Tores (84.). Danach passierte nicht mehr viel,
obwohl beide Teams bis zum Schluss auf den Siegtreffer
drängten. Löwen-Kepper Hofmann feierte einen Tag nach
seinem 35. Geburtstag in seinem 8. Saisonspiel von Beginn
an bereits sein 4. zu Null.
Wehen: 35 Richter – 4 Simac, 5 Kopilas, 16 Glibo, 2
Kokot – 8 S. Schwarz, 10 Catic – 11 Siegert, 24 Nicu – 13
König, 25 Diakité.
Ersatz: 1 Masic (Tor) –14 Nakas, 23 Willmann, 26 Hollmann,
27 Atem, 29 Caillas, 30 Bick.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 22 L. Bender, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 17 S. Bender – 8 D. Schwarz, 18
Gebhart –10 Göktan – 9 Di Salvo, 24 Kucukovic.
Ersatz: 34 Rössl (Tor) – 11 Wolff, 14 Holebas, 20
Burkhard, 23 B. Schwarz, 26 Baumgartlinger, 33 Johnson.
Wechsel: Atem für Diakité (72.), Bick für Siegert
(81.) – Wolff für Gebhart (83.).
Tore: –.
Gelbe Karte: S. Schwarz, Siegert – L. Bender,
Gebhart.
Zuschauer: 11.300 in der Brita-Arena Wiesbaden.
Schiedsrichter:Guido Winkmann (Kerken);
Assistenten: Thomas Metzen (Erftstadt-Liblar), Karl-Markus
Schumacher (Oberhausen).
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11. Spieltag: |
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26.10.07 - 19:45 Uhr
TSV 1860 München |
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3 : 0 |
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Offenbacher Kickers |
3:0-Erfolg über Offenbach - Sven Benders erstes Profitor
Endlich wieder ein Heimsieg für die Löwen nach zwei
sieglosen Spielen in der Allianz Arena. Deutlich mit 3:0 (1:0)
wurden die Offenbacher Kickers besiegt, wobei das Team von
Marco Kurz erst nach einer halben Stunde Fahrt aufnahm.
Youngster Sven Bender brachte mit seinem ersten Profitreffer
die Löwen in Führung (33.), Berkant Göktan erhöhte mit einem
Doppelschlag auf 3:0 (63. und 71.).
Personal: Weiterhin musste Trainer Marco Kurz auf
Markus Schroth (Reha nach Sehnentzündung), Torhüter Philipp
Tschauner (Teilabriss des vorderen Kreuzbandes im linken
Knie), Nikolas Ledgerwood (Verrenkungsbruch des linken
Sprunggelenks), José Holebas (Trainingsrückstand), Alexander
Eberlein (Trainingsrückstand) und Lukasz Szukala (Patellasehnen-Teileinriss)
verzichten. Mate Ghvinianidze fehlte wegen seiner Roten Karte
aus der Heimpartie gegen Fürth (zwei Spiele Sperre). Dafür
standen erstmals der US-Amerikaner Steven Purdy und der
Österreicher Julian Baumgartlinger aus der U23 im Profikader.
Kapitän Danny Schwarz, der sich fünf Tage zuvor das Nasenbein
gebrochen hatte, spielte von Beginn an mit Maske. Überraschend
nominierte Trainer Kurz Lars Bender als Innenverteidiger.
Seine Position im defensiven Mittelfeld nahm sein
Zwillingsbruder Sven ein.
Spielverlauf: Die erste Chance besaßen die Gäste nach
etwas mehr als 60 Sekunden. Bastian Pinske hatte sich auf der
linken Seite schön durchgesetzt, seine Flanke aus halblinker
Position auf den zweiten Pfosten nahm Oualid Mokhtari aus acht
Metern mit vollem Risiko, der Ball ging jedoch zum Glück für
die Löwen weit übers Tor (2.). Auch in der 4. Minute sah die
Löwen-Hintermannschaft nicht gut aus. Eine zu kurze Abwehr im
eigenen Strafraum nahm OFC-Kapitän Thorsten Judt aus 14 Metern
volley, traf den Ball aber nicht voll, sodass er auf der
rechten Strafraumseite landete. Es dauert bis zur 11. Minute,
ehe Sechzig überhaupt halbwegs gefährlich vors Offenbacher Tor
kam. Aber Berkant Göktans Schuss aus 30 Meter landete weit
über dem Gäste-Tor. Erstmals richtig gefährlich vor dem Tor
der Hessen wurde es in der 30. Minute. Gleich vier Löwen
besaßen die Chance zur Führung. Sven Bender hatte sich den
Ball an der linken Eckfahne erobert. Sein Pass in den Rücken
der Abwehr kam zu Josh Wolff, der aus zehn Metern den Ball
nicht voll traf. Der Abpraller kam zu Göktan an der
Strafraumgrenze, aber auch ihm rutschte beim Schuss das Leder
über den Spann, Antonio Di Salvo am kurzen Pfosten trat am
Ball vorbei und Daniel Bierofka, zu dem das Spielgerät
abgewehrt worden war, zielte mit seinem Schuss aus spitzem
Winkel über das Tor (30.). Eine Minute später machte es Sven
Bender besser. Göktan hatte 30 Meter vorm Offenbacher Tor den
Ball für Sven Bender frei gesperrt, der nahm das Leder mit,
ließ an der Strafraumgrenze Moses Sichone aussteigen und traf
an dem herausstürzenden Keeper Daniel Endres vorbei ins kurze
Eck zum 1:0 (33.). Drei Minuten später legte Bierofka vom
rechten Pfosten zurück auf Göktan, dessen Schuss aus acht
Metern wurde jedoch von einem OFC-Verteidiger geblockt (36.).
Eine weitere Riesenmöglichkeit, um auf 2:0 zu erhöhen, besaßen
die Löwen in der 40. Minute. Bierofka hatte Danny Schwarz auf
der der linken Strafraumseite schön frei gespielt, der legte
das Leder an dem den Winkel verkürzenden Torhüter Endres
vorbei, Pinske und Sichone klärten auf der Linie, der Ball kam
zu Göktan, der aus fünf Metern zu einem Drehschuss aufs leere
Tor ansetzte. Dabei rutschte dem 26-Jährigen jedoch das
Standbein weg, sodass das Leder am Tor vorbei ins Aus kullerte
(40.). Beinahe wäre kurz vor der Pause den Hessen der
Ausgleich gelungen. Nach einer Flanke wehrte die 1860-Abwehr
den Ball direkt in die Mitte ab, Adebowale Ogungbure nahm das
Leder aus 18 Metern volley, sein Schuss konnte Löwen-Keeper
Michael Hofmann zunächst nach vorne parieren und auch den
Nachschuss aus kurzer Distanz wehrte der 34-Jährige ab (43.).
So blieb es bei der verdienten 1:0-Führung für die Sechziger
zur Pause, die erst nach einer halben Stunde ins Spiel fanden,
dann aber mächtig Fahrt aufnahmen.
Zur 2. Halbzeit ersetzte der 18-jährige Timo Gebhart Josh
Wolff, der erneut über eine Muskelverhärtung klagte. Dagegen
spielte der Torschütze Sven Bender trotz einer
Schulterverletzung weiter. Ab der 49. Minute mussten die
Offenbacher mit einem Mann weniger auskommen. Ogungbure, der
vor der Pause bereits Gelb gesehen hatte, stieg an der
Mittellinie mit gestrecktem Fuß gegen Di Salvo überhart ein.
Die logische Konsequenz: Gelb-Rot! Die erste Möglichkeit in
Durchgang zwei besaß Di Salvo. Göktan hatte von der rechten
Seite nach innen geflankt, der Italiener rutschte jedoch am
Torraum knapp am Ball vorbei (57.). In der 63. Minute endlich
der zweite Löwen-Treffer. Sven Bender hatte Daniyel Cimen den
Ball an der Mittellinie abgeluchst, passte auf Bierofka, der
drei Offenbacher auf sich zog. An der Strafraumgrenze legte er
nach rechts quer auf Göktan, der freie Bahn hatte und aus acht
Metern Torhüter Endres zum 2:0 überlupfte (63.). Drei Minuten
später eine Chance für den OFC zum Anschlußtreffer. Eine
verunglückte Flanke von Cimen fast von der Grundlinie aufs
kurze Eck faustete jedoch Hofmann aus der Gefahrenzone (66.).
In der 71. Minute das 3:0 für die Löwen unter kräftiger
Mithilfe der Offenbacher. Gregg Berhalter hatte vor dem
OFC-Strafraum einen Fehlpass gespielt, der eingewechselte
Ex-Löwe Thomas Wörle grätschte den Ball Richtung eigenes Tor,
wo Göktan am rechten Strafraumeck völlig frei stand. Der
Deutsch-Türke lief auf Endres zu, ließ dem OFC-Keeper erneut
keine Chance. Es war bereits der sechste Saisontreffer des
26-Jährigen. Die Löwen hatten noch einige Möglichkeiten, ihr
Torverhältnis zu verbessern. Die beste nach einer Flanke von
Markus Thorandt (80.). Aber sowohl Di Salvo am Fünf-Meter-Raum
als auch der eingewechselte Fabian Johnson verpassten. So
blieb es beim 3:0, dem deutlichsten Hemerfolg i bisherigen
Saisonverlauf.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 22 L. Bender , 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 17 S. Bender – 11 Wolff,
10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 34 Rössl (Tor) –18 Gebhart, 23 B. Schwarz, 26
Baumgartlinger 24 Kucukovic, 26 Purdy, 33 Johnson.
Kickers: 17 Endres – 18 Bungert, 6 Hysky, 13 Sichone, 4
Pinske – 16 Mokhtari, 8 Sieger, 20 Ogungbure, 11 Judt – 9
Agritis, 21 Toppmöller.
Ersatz: 1 Thier (Tor) –7 Cimen, 14 Wörle, 15 Watzka, 22
Epstein, 24 Hornig, 25 Baier.
Wechsel: Gebhart für Wolff (46.), Kucukovic für S.
Bender (75.), Johnson für Bierofka (75.) – Cimen für Mokhtari
(31.), Wörle für Toppmöller (52.), Eppstein für Judt (61.).
Tore: 1:0 Sven Bender (33.), 2:0 Göktan (63.), 3:0
Göktan (71.).
Gelbe Karte: Bierofka – Hysky, Agritis.
Gelb-Rote Karte: Ogungbure (49).
Zuschauer: 22.300 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart);
Assistenten: Stephan Kammerer (Karlsruhe), Michael Karle
(Waiblingen).
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21.10.07 - 15:45 Uhr
TSV 1860 München |
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0 : 3 |
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SpVgg Greuther Fürth |
Löwen verlieren erneut zu Hause mit 0:3 gegen Fürth
Ausgerechnet im Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth
kassierten die Löwen vor 60.000 Zuschauern ihre erste
Heimniederlage – und das wie in der vergangenen Saison mit 0:3
(0:1). Asen Karaslavov hatte per Kopf die „Kleeblättler“ kurz
vor der Pause in Führung gebracht (45.), Stefan Maierhofer
erhöhte in der 55. Minute auf 2:0, ehe erneut Karaslavov nach
einer Ecke zum Endstand traf (86.).
Personal: Trainer Marco Kurz musste im Derby gegen
Fürth auf Markus Schroth (Reha nach Sehnentzündung), Torhüter
Philipp Tschauner (Teilabriss des vorderen Kreuzbandes im
linken Knie), Nikolas Ledgerwood (Verrenkungsbruch des linken
Sprunggelenks), José Holebas (Überdehnung des Syndesmosebandes),
Alexander Eberlein (Muskelfaserriss in der Wade) und Lukasz
Szukala (Patellasehnen-Teileinriss) verzichten. Dazu stellte
er Christoph Burkhard und Björn Ziegenbein für die U23 ab, die
fast zeitgleich bei der SpVgg Unterhaching antrat.
Spielverlauf: Beide Mannschaften zeigten in der
Anfangsphase viel Respekt. Die erste gute Szene hatten die
Löwen zu verzeichnen. Berkant Göktan legte direkt weiter auf
Antonio Di Salvo, der frei aufs Fürther Tor lief. Doch
SpVgg-Keeper Sascha Kirschstein hatte aufgepasst, eilte ihm
entgegen und klärte vorm Strafraum per Fuß vor dem Italiener
(6.). Beide Löwen-Spieler waren auch drei Minuten später an
der nächsten gefährlichen Situation beteiligt. Di Salvo passte
parallel zur Strafraumlinie von der rechten auf die linke
Seite, wo Göktan freie Schussbahn gehabt hätte, aber anstatt
direkt abzuziehen, wollte er das Leder annehmen und rutschte
dabei aus (9.). Zur ersten guten Chance kamen die Fürther in
der 19. Minute. Ein weiter Ball aus der eigenen Hälfte
erreichte Timo Achenbach an der linken Außenlinie, seine
Flanke auf die rechte Strafraumseite legte Stefan Maierhofer
per Kopf nach hinten ab, wo Martin Lanig stand, doch bei
seinem Schuss vom Elfmeterpunkt hatte er zuviel Rücklage,
sodass er unkontrolliert neben dem Tor landete (19.). Zwei
Minuten später prüfte Torben Hoffmann Fürths Torhüter
Kirschstein mit einem 22-Meter-Schuss. Der Keeper faustete nur
das Leder nach vorne weg, hatte dabei Glück, dass dort kein
Löwe stand (21.)! Kurz danach war es Josh Wolff, der von der
rechten Seite hoch in die Mitte flankte, Di Salvo stieg am
höchsten, köpfte das Leder aber aus sieben Meter übers Tor
(22.). Wie aus heiterem Himmel eine Riesenchance für die
Franken. Daniel Adlung hatte von der rechten Seite geflankt,
Maierhofer nahm den Ball am vorderen Torraumeck direkt, köpfte
aufs kurze Eck. Löwen-Keeper Michael Hofmann tauchte ab,
parierte das Leder per Reflex (34.). Kurz danach war das Spiel
für Kapitän Danny Schwarz beendet. Bei einem Zweikampf bekam
der 32-Jährige einen Schlag ins Gesicht, der Mannschaftsarzt
Dr. Erich Rembeck diagnostizierte sofort am Spielfeldrand eine
gebrochene Nase. Für ihn kam Sven Bender ins Spiel (36.). Im
Anschluss an den ersten Eckball gelang den Gästen kurz vor der
Pause die Führung. Adlung hatte von der linken Seite hoch auf
den zweiten Pfosten geflankt, wo Asen Karaslavov relativ
unbedrängt zum Kopfball kam und Hofmann im Tor keine Chance
ließ (45.). Das 1:0 für Fürth war auch der Halbzeitstand. Die
Löwen hatten mehr Spielanteile, konnten sich aber vorm Tor
nicht entscheidend durchsetzen.
Die erste Möglichkeit in der zweiten Hälfte besaßen die
Sechziger. Sven Bender ließ an der Strafraumgrenze den Ball
für Göktan liegen, der hatte freie Schussbahn, trat aber in
die Erde, sodass das Leder nur Richtung Fürther Tor kullerte
(51.). Vier Minuten später das 2:0 für die Gäste, wobei die
Löwen-Abwehr kräftig Unterstützung leistete. Thorandt
grätschte im eigenen Strafraum den Ball vor Gregg Berhalter,
der klären wollte, weg, Maierhofer war der lachende Dritte,
kam aus acht Meter frei zum Schuss, traf am herausstürzenden
Hofmann vorbei zum 2:0 (55.). Es dauerte, bis sich die Löwen
wieder gefunden hatten. In der 65. Minute zeigten sie einen
gelungenen Angriff über die linke Seite. Daniel Bierofka
flankte fast von der Eckfahne in die Mitte, wo der
eingewechselte Mustafa Kucukovic aus sieben Metern zum
Kopfball kam, sein Aufsetzer stellte Kirschstein aber nicht
vor größere Probleme (65.). Nach einer Flanke von Timo Gebhart
von der rechten Seite wehrte SpVgg-Keeper Kirschstein den Ball
mit der Faust zu kurz ab, Göktan versuchte am Elfmeterpunkt
einen Seitfallzieher, verfehlte aber knapp das Tor (70.). Fünf
Minuten später eine ähnliche Aktion von Göktan. Diesmal hatte
Bierofka von links in seinen Rücken geflankt, der 26-Jährige
versuchte es mit einem Fallrückzieher, verfehlte jedoch
abermals das Tor (75.). In der 80. Minute dezimierten sich die
Löwen zu allem Überfluss selbst. Hinter der Mittellinie
grätschte Mate Ghvinianidze mit gestrecktem Fuß in Thorsten
Burkhardt hinein, Schiedsrichter Markus Merk zeigte ihm dafür
die Rote Karte. Es kam aber noch schlimmer. Nach einem Eckball
von Timo Achenbach von der rechten Seite war wie beim 1:0
erneut Karaslavov mit dem Kopf zur Stelle, traf zum
3:0-Endstand für die Franken. Damit verloren die Löwen exakt
mit dem gleichen Ergebnis wie in der Vorsaison.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 22 L. Bender – 33
Johnson, 10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 34 Rössl (Tor) – 17 S. Bender, 18 Gebhart, 23 B.
Schwarz, 24 Kucukovic, 33 Johnson.
Fürth: 27 Kirschstein – 15 Felgenhauer, 4 Biliskov, 3
Karaslavov, 32 Achenbach - 16 Judt - 23 Adlung, 13 Lanig, 10
Burkhardt - 11 Reisinger, 9 Maierhofer.
Ersatz: 1 Loboué - 5 Mauersberger, 7 Nehrig, 14 Bertram, 17
Schröck, 19 Kotuljac, 25 Müller.
Wechsel: S. Bender für D. Schwarz (36.), Gebhart für
Wolff (57.), Kucukovic für L. Bender (57.) – Schröck für
Adlung (67.), Nehrig für Reisinger (73.), Mauersberger für
Felgenhauer (89.).
Tore: 0:1 Karaslavov (45.), 0:2 Maierhofer (55.), 0:3
Karaslavov (86.).
Gelbe Karte: L. Bender, Thorandt, Berhalter –
Karaslavov, Lanig, Nehrig, Kirschstein.
Rote Karte: Ghvinianidze (80.).
Zuschauer: 60.000 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Dr. Markus Merk (Kaiserslautern);
Assistenten: Alexander Schlutius (Lingenfeld), Florian Benedum
(Mehlingen).
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05.10.07 - 19:45 Uhr
Carl Zeiss Jena |
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2 : 2 |
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TSV 1860 |
Löwen zurück an der Spitze: 2:0-Sieg bei Carl Zeiss Jena
Zumindest bis Sonntag eroberten sich die Löwen die
Tabellenspitze durch einen 2:0-Erfolg bei Carl Zeiss Jena
zurück. Bedingt durch einen krassen Torwartfehler hatte Daniel
Bierofka kurz nach der Pause die Führung erzielt (47.),
Berkant Göktan traf in der Nachspielzeit zum 2:0. Das Team von
Marco Kurz stand gut in der Defensive, versäumte es aber
erneut, frühzeitig durch seine Konterchancen alles klar zu
machen.
Personal: Nach wie vor fehlten bei den Löwen Markus
Schroth (Reha nach Sehnentzündung), Torhüter Philipp Tschauner
(Teilabriss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie), Nikolas
Ledgerwood (Verrenkungsbruch des linken Sprunggelenks) und
Josh Wolff (Muskelprobleme). Danny Schwarz war trotz
gebrochener Rippe wieder dabei, spielte mit einem
karbonverstärkten Schutz um den Bauch. Timo Gebhart saß nach
der Rückkehr von einem EM-Qualifikationsturnier mit der
deutschen U19 in Russland auf der Bank. Dafür fehlte Mustafa
Kucukovic (muskuläre Probleme); Alexander Eberlein und Björn
Ziegenbein wurden für die U23 abgestellt.
Spielverlauf: Die erste brenzlige Szene spielte sich
nach knapp drei Minuten vor dem Löwen-Tor ab. Jan Simak hatte
abgelegt auf Stefan Kühne, der den Ball aus 22 Metern direkt
nahm, sein Vollspanschuss landete jedoch knapp neben dem
Gehäuse von Keeper Michael Hofmann (4.). Jena machte Druck,
doch Sechzig stand gut in der Defensive, lauerte auf
Konterchancen. In der 22. Minute hatten die Löwen eine solche,
aber die Flanke von Daniel Bierofka von der Grundlinie auf der
linken Seite kam genau auf Alexander Maul, der am Torraum per
Kopf klären konnte (22.). Nachdem Torben Hoffmann bei einem
seiner Vorstöße nicht energisch genug angegriffen wurde, zog
er einfach aus 25 Metern mit rechts ab, doch das Leder strich
knapp am Jenaer Tor vorbei (25.). Die beste Möglichkeit
besaßen die Sechziger in der 32. Minute. Hoffmann hatte mit
rechts aus dem linken Halbfeld den Ball hoch vors Jenaer Tor
geflankt, Fabian Johnson stieg sieben Meter vor dem Gehäuse
frei zum Kopfball hoch, doch das Leder kam genau auf Torhüter
Christian Person, der es mit einer Hand über die Querlatte
lenken konnte (32.). Die Löwen hatten in dieser Phase das
Spiel im Griff – bis auf die 40. Minute. Nach einer
unberechtigten Ecke, die Simak vors Tor flankte, herrschte
Konfusion im 1860-Strafraum. Tobias Werner kam aus dem
Hinterhalt zum Schuss, Johnson am langen Eck stoppte den Ball
kurz vor der Linie, rutschte dabei aber weg, bevor Mate
Ghvinianidze endgültig klären konnte. Die letzten fünf Minuten
vor der Pause gehörten dann wieder den Löwen. Zentral legte
Berkant Göktan kurz auf Lars Bender ab, dessen 20-Meter-Schuss
strich nur um Zentimeter übers Kreuzeck (42.). Eine herrliche
Freistoßvariante hätte in der 45. Minute beinahe die Führung
bedeutet. Gregg Berhalter deutete einen Schuss an, Göktan
kreuzte hinter der Mauer, kam auf der anderen Seite an den
Ball, sein Schuss aus 14 Metern ging zwar über Person, strich
aber auch über die Querlatte.
Der Minutenzeiger hatte nach der Pause gerade mal eine
Umdrehung zurückgelegt, da lag der Ball im Jenaer Tor, ein
Treffer, der frappierend an das Golden Goal von Oliver
Bierhoff im EM-Finale 1996 gegen die Tschechien erinnerte.
Göktan spielte vorm Strafraum einen Kurzpass auf Bierofka, der
lief einige Schritte, zog dann mit rechts ab, Keeper Person
wollte den unplatzierten und nicht sonderlich fest
geschossenen Ball fangen, ließ ihn aber über die Hände zum 1:0
für die Löwen ins Netz rutschen (47.). Fünf Minuten später die
Ausgleichschance für Jena. Werner legte mit dem Rücken zum Tor
den Ball mit dem Außenrist an sich und Ghvinianidze vorbei,
drehte sich blitzschnell, sprintete ihm hinterher, sein Schuss
von der linken Strafraumgrenze landete aber neben dem rechten
Pfosten im Tor-Aus (52.). In der 61. Minute eine weite Flanke
fast von der rechten Außenlinie durch Konstantinos
Charalambidis auf die gegenüberliegende Seite zu Niels Hansen,
der nahm das Leder aus zehn Metern direkt, aber zum Glück für
die Löwen erwischte er den Ball nicht voll. Noch besser die
Chance fünf Minuten später. Nach einer Kopfball-Vorlage von
Darlington Omodiagbe in den 1860-Strafraum lief Sandor
Torghelle alleine aufs Löwen-Tor zu, Keeper Hofmann warf sich
im entgegen, wehrte den Acht-Meter-Schuss des Stürmers ins
Feld ab (66.). In der 73. Minute erspielte sich der
eingewechselte Timo Gebhart mit einem feinen Dribbling auf der
Gegenseite eine gute Möglichkeit. Der 18-Jährige tanzte im
Strafraum zwei Verteidiger aus, sein 14-Meter-Schuss konnte
Person jedoch wegfausten. Einmal mehr gingen die Löwen
großzügig mit ihren Konterchancen um. Göktan hatte Bierofka
steil angespielt, der schwache Schuss des dreimaligen
Nationalspielers von der Strafraumgrenze stellte Torhüter
Person in dieser Szene aber vor keine Probleme (83.). Die
Hausherren konnten gegen die gute Löwen-Defensive auch in der
Schlussphase kaum Druck erzeugen. Lediglich in der vorletzten
Minute wurden sie gefährlich, als Günther von der rechten
Seite flankte, aber der eingewechselte Sebastian Helbig am
Ball vorbeisegelte (89.). In der Nachspielzeit die Erlösung
für die Sechziger. Göktan lief nach Pass von Antonio Di Salvo
mit dem Ball am Fuß von der Mittellinie drei Gegenspielern
davon, Person kam ihm entgegen, sein Schuss von der
Stafraumgrenze über den Torhüter prallte zunächst vom
Innenpfosten ins Feld, aber im Nachsetzen drückte der
26-Jährige das Leder zum 2:0-Endstand über die Linie (90.).
Jena: 1 Person – 6 Günther, 5 Maul, 16 Omodiagbe, 18
Stegmayer – 30 Charalambidis, 21 Kühne, 19 Simak, 20 Hansen –
14 Torghelle, 9 Werner.
Ersatz: 25 Jensen (Tor) – 2 Tapalovic, 3 Oniani, 4 Müller, 7
Ziegner, 10 Helbig, 24 Kandelaki.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 22 L. Bender – 33
Johnson, 10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 34 Rössl (Tor) – 14 Holebas, 17 S. Bender, 18 Gebhart,
20 Burkhard, 23 B. Schwarz, 30 Szukala.
Wechsel: Helbig für Hansen (63.), Ziegner für
Charalambidis (76.) – S. Bender für L. Bender (68.), Gebhart
für Johnson (68.), Szukala für Ghvinianidze (85.).
Tore: 0:1 Bierofka (47.), 0:2 Göktan (90.).
Gelbe Karte: Günther, Kühne – Gebhart, Bierofka, Göktan.
Zuschauer: 11.314 im Ernst-Abbe-Sportfeld.
Schiedsrichter: Markus Wingenbach (Diez); Assistenten:
Torsten Bauer (Seesbach), Marco Fritz (Korb).
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8.
Spieltag: |
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30.09.07 - 15:45 Uhr
TSV 1860 |
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2 : 2 |
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TuS Koblenz |
Löwen 2:2 gegen Koblenz - Ausgleich vier Minuten vor dem
Ende
Die Tabellenführung ist futsch! Nach zweimaliger
Führung gegen die TuS Koblenz und numerischer Überlegenheit ab
der 22. Minute reichte es am Ende nur zu einem 2:2. Antonio Di
Salvo hatte die Löwen zweimal in Führung gebracht (27. und
60.), Koblenz glich durch Goran Sukalo (36.) und den
eingewechselten Ardian Djokaj vier Minuten vor dem Ende aus.
Durch das Remis sind die Löwen auf Rang vier der Tabelle
abgerutscht.
Personal: Auf Markus Schroth (Reha nach
Sehnentzündung), Torhüter Philipp Tschauner (Teilabriss des
vorderen Kreuzbandes im linken Knie), Nikolas Ledgerwood
(Verrenkungsbruch des linken Sprunggelenks) und Danny Schwarz
(Rippenbruch) musste Trainer Marco Kurz weiterhin verzichten.
Josh Wolff (muskuläre Probleme) wurde nicht rechtzeitig fit,
und Timo Gebhart war noch nicht zurück von dem
EM-Qualifikationsturnier mit der deutschen U19 in Russland.
Spielverlauf: Koblenz stand zu Beginn der Partie sehr
massiv in der Defensive. So dauerte es bis zur 7. Minute, ehe
die Löwen erstmals gefährlich vors Gästetor kamen. Torben
Hoffmann hatte von der linken Seite mit rechts geflankt, Goran
Sukalo klärte per Kopf jedoch vor Antonio Di Salvo zur Ecke.
In der 19. Minute eine kuriose Szene. Nach einem weiten Ball
in die Koblenzer Hälfte kam es zwischen Branimir Bajic und
Berkant Göktan zu einem Laufduell. Schiedsrichter Stefan Lupp
sah dabei kurz vor dem Strafraum ein Foul des
TuS-Abwehrspielers und pfiff Freistoss. Danach wurde zwei
Minuten lang diskutiert. Lupp befragte sogar beide Assistenten
und entschied dann auf „Notbremse“. Nur zeigte er anschließend
Matej Mavric die Rote Karte. Die Koblenzer waren zu Recht
empört! Der anschließende Freistoss aus 19 Metern brachte
nichts ein. In der 27. Minute dann die Führung für die Löwen.
Hoffmann hatte auf der linken Seite zu Daniel Bierofka
gepasst, der drehte die Flanke mit rechts an den Torraum, der
heranstürmende Di Salvo erreichte im Rücken eines
Abwehrspielers den Ball per Grätsche, traf zum 1:0 (27.). Kurz
danach beinahe das 2:0. Fabian Johnson hatte auf der rechten
Strafraumseite zu Di Salvo am Elfmeterpunkt gepasst, der legte
quer auf die linke Seite, wo Bierofka aus neun Metern zum
Schuss kam, aber TuS-Keeper Dennis Eilhoff konnte mit dem Fuß
zur Ecke klären (33.). Drei Minuten später der überraschende
Ausgleich. Nach einem Freistoß von Fatmir Vata von der rechten
Außenlinie, den er Richtung kurzen Pfosten geflankt hatte, war
Goran Sukalo vor Mate Ghvinianidze und Torwart Michael Hofmann
zur Stelle, köpfte aus fünf Metern ins leere Tor zum 1:1
(36.). In der 38. Minute hatte Göktan nochmals die Möglichkeit
zur Führung, sein Acht-Meter-Schuss aus spitzem Winkel konnte
Eilhoff jedoch abwehren. Damit blieb es beim 1:1 zur
Halbzeitpause.
Die Löwen versuchten zu Beginn der zweiten 45 Minuten Druck zu
machen, doch zunächst fehlte sowohl beim Passspiel als auch
beim Abschluss die Genauigkeit. Ein Abwehrfehler von Andreas
Richter brachte dann die erneute Führung. Die Löwen hatten die
Koblenzer am eigenen Strafraum unter Druck gesetzt, Richter
spürte Johnsons Atem im Rücken und ließ den Ball verspringen.
Der Münchner setzte nach, flankte von der rechte
Strafraumseite in die Mitte, Göktan ließ den Ball durch die
Beine zu Di Salvo, der aus zehn Metern zum 2:1 traf (60.). Es
war bereits der 7. Saisontreffer im 8. Spiel für den in
Deutschland geborenen Italiener. In der 68. Minute netzte Di
Salvo sogar zum dritten Mal ein, das Schiedsrichtergespann
versagte aber wegen Abseitsstellung den Treffer. Eine Minute
später fast der erneute Ausgleich. Nach einem gewonnen
Kopfballduell von Sukalo am Löwen-Strafraum kam der Ball zu
Noureddine Daham. Der hob das Leder in den 1860-Strafraum auf
den völlig freistehenden Ardian Djokaj, der aus neun Metern
zum Kopfball kam, aber das Leder nicht mehr gezielt köpfen
konnte, sodass Keeper Hofmann keine Mühe hatte, den Ball zu
fangen (69.). Die Löwen mit Konterchancen, aber wie gegen St.
Pauli gingen sie damit zu leichtfertig um. In der 75. Minute
flankte Göktan von der rechten Strafraumseite auf den zweiten
Pfosten, Joshua Grenier konnte den Ball gerade noch vor
Bierofka wegköpfen. Fünf Minuten später eine
3:3-Kontersituation. Göktan legte auf links zu Bierofka, der
vom Strafraumeck direkt abzog, aber weit übers Koblenzer Tor
zielte (80.). Die Gäste immer nach Standards gefährlich. Nach
einem Freistoss von Vata aus dem Halbfeld kam der abgewehrte
Ball zu Richter, der aus kurzer Distanz aber genau in Hofmanns
Arme köpfte (83.). In der 86. Minute passierte es dann doch.
Anel Dzaka flankte vors Tor, Ardian Djokaj war vor
Ghvinianidze mit dem Kopf zu Stelle, traf zum 2:2. Danach
geschah nicht mehr viel. Koblenz brachte das Unentschieden
über die Zeit.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 17 S. Bender, 22 L. Bender – 33
Johnson, 10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 34 Rössl (Tor) – 14 Holebas, 20 Burkhard, 23 B.
Schwarz, 24 Kucukovic, 27 Ziegenbein, 28 Eberlein.
Koblenz: 1 Eilhoff – 16 Grenier, 24 Mavric, 5 Bajic, 13
Lomic – 6 Hartmann, 21 Sukalo –10 Dzaka, 11 Vata, 14 Pektürk –
15 Bogavac.
Ersatz: 33 Gurski (Tor) – 3 Wiblishauser, 8 Forkel, 18
Richter, 19 Djokaj, 22 Cha, 29 Daham.
Wechsel: Holebas für Bierofka (87.), Kucukovic für L.
Bender (87.) – Richter für Hartmann (31.), Djokaj für Bogavac
(31.), Daham für Pektürk (54.).
Tore: 1:0 Di Salvo (27.), 1:1 Sukalo (36.), 2:1 Di
Salvo (60.), 2:2 Djokaj (86.).
Gelbe Karte: L. Bender, S. Bender, Berhalter – Lomic,
Vata, Daham.
Rote Karte: Mavric (22.).
Zuschauer: 27.800 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Stefan Lupp (Zossen); Assistenten:
Stefan Weber (Eisenach), Tino Wenkel (Mühlhausen).
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7.
Spieltag: |
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27.09.07 - 22:00 Uhr<
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FSV Mainz 05 |
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3 : 0 |
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TSV 1860 |
0:3 in Mainz - Trotz erster Saisonniederlage weiter
Spitzenreiter
Im siebten Saisonspiel kassierten die Löwen ihre erste
Niederlage. Mit 0:3 (0:1) unterlagen sie bei
Bundesliga-Absteiger Mainz 05. Die Treffer erzielten Daniel
Gunkel nach einem äußerst umstrittenen Freistoss aus 22 Metern
in der 34. Minute, Felix Borja nach einer Unachtsamkeit in der
Hintermannschaft der Löwen (67.) und Miroslav Karhan per
Handelfmeter. 1860 bleibt aufgrund der besseren Tordifferenz
weiterhin Tabellenführer.
Personal: Weiterhin verzichten musste Trainer Marco
Kurz auf die schon seit längerem verletzten Markus Schroth (Reha
nach Sehnentzündung), Torhüter Philipp Tschauner (Teilabriss
des vorderen Kreuzbandes im linken Knie) und Nikolas
Ledgerwood (Verrenkungsbruch des linken Sprunggelenks). Dazu
fielen im Vergleich zum letzten Heimspiel außerdem Danny
Schwarz (Rippenbruch), Josh Wolff (Oberschenkelverhärtung),
Sven Bender (muskuläre Probleme) und Timo Gebhart (Abstellung
U19) aus.
Spielverlauf: „Jeder, der heute zum Zug kommt, genießt
mein Vertrauen“, kommentierte Löwen-Coach Marco Kurz die
Ausfälle vor Spielbeginn. Alexander Eberlein kam erstmals in
dieser Saison im Profiteam zum Einsatz, Fabian Johnson stand
zum zweiten Mal in der Startelf. Dauerregen in Rheinhessen
hatte den Platz äußerst rutschig gemacht. Bereits nach zwei
Minuten stockte den mitgereisten Löwen-Fans der Atem, als
Felix Borja aus kurzer Distanz einnetzte, aber der Mainzer
Stürmer stand bei der Ballannahme klar im Abseits (3.).
Kritischer war die Situation zwei Minuten später. Ein weiter
Ball aus der Hälfte der 05er kam erneut auf Borja, der freie
Bahn Richtung Tor hatte, aber Michael Hofmann war hellwach,
kam aus seinem Tor und klärte per Fuß fünf Meter vorm eigenen
Strafraum (5.). In der 6. Minute prüfte Daniel Gunkel auf dem
rutschigen Untergrund Hofmann mit einem 30-Meter-Freistoss,
aber der Keeper zeigte sich erneut auf dem Posten, fing das
Spielgerät sicher ab. Nach diesem fulminanten Auftakt der
Mainzer konnten sich die Sechziger etwas vom Druck der
Gastgeber befreien. In der 17. Minute versuchte es Berkant
Göktan mit einem Linksschuss aus 32 Metern. Ein probates
Mittel auf dem glitschigen Rasen, doch das Leder ging einige
Meter am Tor vorbei. Auf der anderen Seite sah Milorad Pekovic,
das Hofmann einige Meter vor seinem Kasten stand, aber den
Heber aus 28 Metern fing der Löwen-Keeper sicher ab (24.).
Zwei Minuten später die Riesenchance für die Sechziger zur
Führung. Göktan hatte sich auf der linken Außenbahn
durchgesetzt, seine weite Flanke auf den zweiten Pfosten
erreichte Fabian Johnson, der das Leder aus neun Metern volley
nahm, aber keinen Druck hinter den Ball brachte, sodass
Torhüter Christan Wetklo keine Probleme damit hatte (26.). Im
Gegenzug kam Miroslav Karhan auf der rechten Seite gegen
Torben Hoffmann zum Flanken, Borja war am ersten Pfosten vor
Gregg Berhalter am Ball, doch sein Schuss aus sieben Meter
landete am Außennetz (27.). In der 33. Minute wehrte Berhalter
mit dem Fuß den Ball am eigenen Strafraum vor Petr Ruman ab,
Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer wollte dabei ein Foul gesehen
haben, entschied auf direkten Freistoß für die Mainzer. Gunkel
lief an, zirkelte mit rechts aus 22 Metern den Ball über die
Mauer. Dieser sprang, unhaltbar für Hofmann, von der
Unterkante der Latte zum 1:0 für die 05er ins Löwen-Tor (34.).
Es war bereits das fünfte Saisontor für den 27-Jährigen – das
vierte durch einen Freistoß! Beinahe sogar das 2:0 für die
Rheinhessen. Markus Feulner kam am rechten Torraumeck zum
Schuss, Torben Hoffmann konnte den Ball gerade noch vom Tor
weggrätschen (38.). In der 42. Minute die zweite Großchance
für die Sechziger. Göktan hatte von rechts einen Eckball
hereingedreht, Berhalter kam sechs Meter vor dem Mainzer Tor
frei zum Kopfball, aber das Leder rutschte ihm über den
Scheitel und landete im Tor-Aus. So blieb es zur Pause beim
0:1-Rückstand für die Löwen.
Zwei Minuten nach Wiederanpfiff die nächste Möglichkeit für
die Mainzer. Nach einem Kopfballduell zwischen Mate
Ghvinianidze und Borja im Löwen-Strafraum fiel der Ball Ruman
vor die Füße, der aus spitzem Winkel mit seinem Volleyschuss
aus acht Metern nur das Außennetz traf (47.). In der 56.
Minute versuchte es Borja über die rechte Seite, seine Flanke
klatschte Löwen-Keeper Hofmann zunächst Richtung eigenes Tor
ab, im Nachfassen konnte er das Leder rechtzeitig vor der
Linie abfangen. Eine Standardsituation sorgte halbwegs für
Gefahr vorm Mainzer Tor. Daniel Bierofka hatte von der linken
Seite mit rechts einen Freistoß vors Gehäuse der 05er gezogen,
Neven Subotic wehrte per Kopf zu kurz ab, Johnson versuchte es
mit einer Direktabnahme aus 18 Metern, doch der Ball landete
weit über dem Tor von Wetklo. In der 67. Minute passte Gunkel
aus der eigenen Hälfte auf Borja an der rechten Außenlinie.
Der Ecuadorianer zog mit dem Ball am Fuß in die Mitte, ließ
zwei Löwen stehen und schoss aus 24 Metern. Der leicht
abgefälschte Ball senkte sich über Torwart Hofmann zum 2:0 ins
1860-Tor. Es kam aber noch dicker für die Löwen. Nach einem
Freistoss von Damir Vrancic entschied Schiri Kinhöfer auf
Handelfmeter. Was war geschehen? Der eingewechselte José
Holebas in der Mauer war hochgesprungen, drehte sich dabei ab,
der Ball sprang ihm an den Oberarm und wie bereits im
Auftaktspiel in Augsburg zeigte Kinhöfer – damals war es Danny
Schwarz – auf den Elfmeterpunkt. Karhan ließ sich die Chance
nicht entgehen, verwandelte sicher zum 3:0 (79.). In der
Schlussphase durfte Benny Schwarz noch sein Zweitligadebüt für
die Löwen feiern – einer der wenigen Lichtblicke an diesem
Abend. Am Ende gewannen die Mainzer verdient, benötigten aber
beim ersten und dritten Tor die tatkräftige Mithilfe des
Unparteiischen.
Mainz: 29 Wetklo – 6 Hoogland, 2 Svensson, 28 Subotic,
5 Demirtas – 21 Karhan, 27 Gunkel, 13 Pekovic, 7 Feulner – 9
Borja, 11 Ruman.
Ersatz: 30 Ischdonat (Tor) – 3 D. Vrancic, 8 Baljak, 14
Wellington, 20 Jovanovic, 24 Markolf, 31 Laurent.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 22 L. Bender, 28 Eberlein – 33
Johnson, 10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 34 Rössl (Tor) – 14 Holebas, 20 Burkhard, 23 B.
Schwarz, 24 Kucukovic, 27 Ziegenbein, 30 Szukala.
Wechsel: Baljak für Ruman (63.), D. Vrancic für Gunkel
(70.), Markolf für Feulner (81.) – Kucukovic für Eberlein
(66.), Holebas für Johnson (67.), B. Schwarz für Hoffmann
(88.).
Tore: 1:0 Gunkel (34.). 2:0 Borja (67.), 3:0 Karhan
(79., Handelfmeter).
Gelbe Karte: Pekovic, Borja – Berhalter, Hoffmann, Di
Salvo.
Zuschauer: 20.000 im Bruchwegstadion.
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne); Assistenten:
Detlef Scheppe (Wenden), Tobias Stieler (Obertshausen).
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6. Spieltag: |
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21.09.07 - 19:45 Uhr
TSV 1860 |
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2 : 2 |
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FC St. Pauli |
Knapper 2:1-Erfolg über St. Pauli - Löwen bleiben
Tabellenführer
Die Löwen verteidigten in einer am Ende
hochdramatischen Partie mit einem 2:1-Erfolg über den FC St.
Pauli die Tabellenführung und bleiben weiterhin ungeschlagen.
Antonio Di Salvo hatte mit seinem 5. Saisontreffer in der 13.
Minute die Sechziger in Führung gebracht, Berkant Göktan
erhöhte eine Viertelstunde später auf 2:0 (28.). Fünf Minute
später verkürzten die Hanseaten durch einen indirekten
Freistoss von Marvin Braun (33.).
Personal: Auf Markus Schroth (Reha nach
Sehnentzündung), Torhüter Philipp Tschauner (Teilabriss des
vorderen Kreuzbandes im linken Knie) und Nikolas Ledgerwood
(Verrenkungsbruch des linken Sprunggelenks) musste Trainer
Marco Kurz weiterhin verzichten. Christoph Burkhard, Alexander
Eberlein, Lukasz Szukala und Björn Ziegenbein stellte er für
die U23 ab, die fast zeitgleich beim SSV Reutlingen in der
Regionalliga Süd antrat.
Spielverlauf: Beide Mannschaften begannen sehr
konzentriert. So resultierte die erste Chance des Spiels aus
einem Freistoss. Danny Schwarz hatte den Ball fast von der
rechten Außenlinie nach innen geflankt, Torben Hoffmann kam
zwar mit dem Kopf dran, konnte das Leder aber nicht Richtung
Tor drücken. Irgendwie prallte der Ball von einem Hamburger
Spieler Richtung St. Pauli-Tor zurück, wo beinahe Gregg
Berhalter am Torraum mit einer Grätsche das Leder erreicht
hätte (8.). In der 13. Minute konterten die Löwen mustergültig
im eigenen Stadion die Gäste aus. Berkant Göktan hatte Josh
Wolff auf der rechten Seite steil geschickt, der lief seinem
Gegenspieler Ralph Gunesch davon, legte im Strafraum quer in
die Mitte, wo Antonio Di Salvo nur noch aus neun Metern zur
1:0-Führung einschieben brauchte. Vier Minuten später legte
Göktan am linken Strafraumeck auf Daniel Bierofka ab, dessen
Flachschuss aus 20 Meter rauschte ans Außennetz des Hamburger
Tores (17.). Die erste Chance für St. Pauli in der 24. Minute.
Nach einem Freistoss von der rechten Seite kam Marcel Egger
aus neun Meter zum Kopfball, aber das Leder landete weit über
dem Löwen-Tor. Immer wieder schaffte es das Team von Marco
Kurz, durch schnelles Spiel die Defensive der Hanseaten
auszuhebeln. Bierofka spielte mit einem wunderschönen Pass in
die Schnittstelle der St. Pauli-Abwehr Göktan frei, der lief
übers linke Strafraumeck alleine auf Keeper Patrick Borger zu,
verwandelte cool zum 2:0 (28.). Aber nur vier Minuten konnten
sich die Sechziger am Zwei-Tor-Vorsprung erfreuen. Dann gab es
einen indirekten Freistoss 24 Meter vorm Löwen-Tor. Marvin
Brauns Flachsschuss schlug genau im rechten unteren Eck zum
1:2-Anschlusstreffer ein, Michael Hofmann chancenlos (33.).
Nach einem Eckball von Danny Schwarz und einem anschließenden
Kopfball von Hoffmann aus sechs Metern hatten viele
Löwen-Anhänger bereits den Torschrei auf den Lippen, aber
Thomas Meggle rettete für seinen geschlagenen Torwart Borger,
wobei viele den Ball hinter der Linie sahen (37.). Auch die
TV-Bilder gaben keinen hundertprozentigen Aufschluss darüber,
ob es ein regulärer Treffer war. In der 42. Minute erneut
Gefahr nach einem Freistoss von Schwarz, diesmal fast von der
Mittellinie. Di Salvo stieg am Elfmeterpunkt am höchsten, aber
sein Kopfball kam zu zentral auf Keeper Borger, sodass er
problemlos klären konnte (42.). Im Gegenzug taucht plötzlich
Timo Schultz alleine vor Löwen-Torwart Hofmann auf, doch
dessen Schuss aus zehn Metern wehrt der 34-Jährige mit dem Fuß
zur Ecke ab. Kurz danach musste Kapitän Schwarz das Feld
verlassen. Erste Diagnose: Rippenprellung. Für ihn kam noch
vor der Pause Sven Bender.
Zu Beginn der 2. Halbzeit verstärkte St. Pauli den Druck, die
Löwen hatten einige brenzlige Situationen im eigenen Strafraum
zu überstehen, ohne dass die "Totenköpfe" zunächst zu klaren
Chancen kamen. Die hatten aber die Löwen. In der 56. Minute
leitete Hoffmann auf der linken Seite einen Konter ein. Di
Salvo dribbelte sich in den Strafraum, legte quer auf den
zweiten Pfosten, wo der mitgeeilte Hoffmann nur um Zentimeter
am Ball vorbeigrätschte. Glück in der 68. Minute für die
Löwen. Erst wehrte Hofmann einen 18-Meter-Schuss von Ludwig
mit den Fäusten ins Tor-Aus ab. Nach der Ecke kam Ludwig
erneut an den Ball, sein Volleyschuss aus 20 Metern knallte
diesmal an die Querlatte des 1860-Tores. Nach einem Freistoss
des eingewechselten Timo Gebhart von der rechten Seite kam
Markus Thorandt am Torraum zum Kopfball, köpfte aber einen
Hamburger Abwehrspieler an (80.). Beide Teams spielten nun mit
offenem Visier, gingen volles Risiko, eine klare Linie war
dabei aber nicht zu erkennen. In der 87. Minute prallte der
Ball wie eine Billiardkugel durch den 1860-Strafraum, doch
keiner der Paulianer konnte einlochen. In der 90. Minute
beorderte Hamburgs Teamchef Holger Stanislawski bei einer Ecke
alle Feldspieler an den Münchner Strafraum, aber die Löwen
konnten abwehren. In der Nachspielzeit klärte Carsten
Rothenbach noch auf der Linie einen Schuss von Gebhart. Am
Ende feierten die Löwen einen glücklichen 2:1-Sieg in einem
emotionalen Fight, indem beide Mannschaften viel Leidenschaft
gezeigt hatten.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 22 L. Bender – 11 Wolff,
10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 34 Rössl (Tor) – 14 Holebas, 17 S. Bender, 18 Gebhart,
23 B. Schwarz, 24 Kucukovic, 33 Johnson.
St. Pauli: 1 Borger – 24 Rothenbach, 4 Morena, 14 Eger,
11 Gunesch – 17 Boll, 10 Meggle – 5 Brunnemann, 18 Ludwig, 12
Schultz – 7 Braun.
Ersatz: 31 Pliquett (Tor) – 3 Joy, 8 Bruns, 9 Schnitzler, 20
Bourgault, 22 Karikari, 23 Kuru.
Wechsel: S. Bender für D. Schwarz (44.), Gebhart für
Göktan (70.), Holebas für Bierofka (83.) – Schnitzler für
Brunnemann (59.), Kuru für Braun (76.), Bruns für Morena
(82.).
Tore: 1:0 Di Salvo (13.), 2:0 Göktan (28.), 2:1 Braun
(33.).
Gelbe Karte: D. Schwarz, S. Bender – Ludwig, Boll.
Zuschauer: 46.500 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Holger Henschel (Braunschweig);
Assistenten: Malte Dittrich (Bremen), Arne Aarnink (Nordhorn).
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5. Spieltag: |
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16.09.07 - 15:45 Uhr
Alemannia Aachen |
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0 : 0 |
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TSV 1860 |
Löwen feiern nach 38 Jahren wieder Punktgewinn in Aachen
Der TSV 1860 München ist auch nach fünf Spieltagen
noch ungeschlagen. Beim 0:0 auf dem Aachener Tivoli hatten die
Löwen in der Schlussphase die besseren Chancen, brachten das
Leder aber nicht über die Torlinie. Trotz des Remis blieben
sie an der Tabellenspitze der Zweiten Liga. Ein gelungenes
Saisondebüt feierte Torhüter Michael Hofmann in der über weite
Strecken von Taktik geprägten Partie.
Personal: Auf Markus Schroth (Reha nach
Sehnentzündung), Torhüter Philipp Tschauner (Teilabriss des
vorderen Kreuzbandes im linken Knie), Timo Gebhart
(Muskelprobleme) und Nikolas Ledgerwood (Verrenkungsbruch des
linken Sprunggelenks).musste Trainer Marco Kurz am Tivoli
verzichten.
Spielverlauf: Beide Teams begannen mit einer hohen
Schlagzahl, aber ohne dass dies zu klaren Aktionen führte.
Erstmals halbwegs gefährlich wurde es, als Ex-Löwe Matthias
Lehmann im Anschluss an eine Ecke das Leder aus 18 Metern
direkt nahm, jedoch rutschte ihm der Ball über den Spann,
sodass er weit neben dem Tor landete (8.). Zwei Minuten später
der erste sehenswerte Angriff der Löwen über die rechte Seite.
Markus Thorandt kam zum Flanken, aber Antonio Di Salvo brachte
bei seinem Drehschuss von der Strafraumgrenze nicht genügend
Druck hinter den Ball, der Richtung Tor kullerte (10.). Keine
60 Sekunden später strich ein 30-Meter-Freistoss von Lehmann
aus halbrechter Position einen halben Meter über das Tor von
Michael Hofmann (11.). Danach neutralisierten sich beide Teams
wieder gegenseitig. Bis zur 30. Minute. Aachens Kapitän
Laurentiu Reghecampf hatte von der rechten Seite in die Mitte
geflankt, der bedrängte Marius Ebbers brachte irgendwie die
Fußspitze ans Leder, verlängerte es damit auf die linke
Strafraumseite, wo Lubos Pecka aus zwölf Metern sträflich frei
zum Dropkick ansetzte. Löwen-Keeper Hofmann lenkte den Schuss
mit einem Super-Reflex gerade noch über die Latte. In der 37.
Minute ein gelungener Angriff der Löwen. Daniel Bierofka hatte
Josh Wolff auf der rechten Strafraumseite angespielt. Der
US-Nationalspieler flankte gegen Jeffrey Leiwakabessy Richtung
zweiten Pfosten, wo Di Salvo einen Schritt zu spät kam und das
Leder um Zentimeter am langen Eck vorbeirauschte. Im Gegenzug
musste Hofmann erneut gegen Pecka klären. Den
20-Meter-Flachschuss des Tschechen wehrte er zur Ecke ab
(38.). Das waren auch schon alle Höhepunkte der ersten 45
Minuten, in denen viele kleine Fouls immer wieder den
Spielfluss in einer fairen Partie nahmen.
Der erste Aufreger nach der Pause hatten die Löwen vor ihrem
Tor zu verkraften. Bei einer zu kurzen Rückgabe von Mate
Ghvinianidze auf Hofmann sprang Marius Ebbers in den Schuss
des Keepers. Zum Glück für die Sechziger prallte der Ball
jedoch zur rechten Seite ab (54.). Nach einem Foul von
Alexander Klitzpera gegen Danny Schwarz an der Strafraumgrenze
besaßen die Löwen eine gute Freistossposition. Doch Linksfuß
Gregg Berhalter traf aus 17 Metern nur die Aachener Mauer
(60.). Im Gegenzug setzte sich Christian Fiel gegen Markus
Thorandt auf der Seite durch und steuerte in den Strafraum.
Seine Hereingabe fälschte Ghvinianidze auf Todor Kolev ab,
doch der hatte bei seinem Acht-Meter-Schuss zuviel Rücklage,
sodass das Leder weit über dem Münchner Tor landete (61.).
Nach einer Kontersituation konnte Berhalter gerade noch vor
dem kurz zuvor eingewechselten Szilard Nemeth per Grätsche am
Strafraum klären. Der Ball kam zu Pecka, der aus 18 Metern
knapp über den 1860-Kasten zielte (68.). In der 83. Minute
eine gute Möglichkeit für die Löwen. Im Anschluss an eine Ecke
kam Danny Schwarz aus 20 Metern an den Ball, sein Schuss wurde
auf die rechte Strafraumseite abgewehrt, wo Wolff stand. Doch
dessen scharfe Hereingabe konnte Alemannen-Torhüter Stephan
Straub abwehren, bevor ein Temkollege den Ball endgültig
wegschlug (83.). Drei Minuten später die Riesenchance. Nach
einem Vorstoss von Torben Hoffmann über die linke Außenbahn
landete der Ball genau vor Berkant Göktan, der aber
freistehend aus zehn Metern das Spielgerät zunächst nicht
unter Kontrolle brachte. Anschließend konnte Klitzpera seinen
Schuss abwehren (86.). Noch größer die Möglichkeit in der
vorletzten Spielminute. Nach einer Flanke von halblinks durch
Sven Bender auf Göktan am rechten Torraumeck ließ Straub den
Kopfball des Münchners nach vorne abprallen. Di Salvo
schaltete am schnellsten, stolperte den Ball Richtung langes
Eck, rannte hinterher und versuchte ihn, per Hacke vom zweiten
Pfosten aus ins leere Tor zu bugsieren, doch die Aachener
Hintermannschaft konnte klären (89.). Das war auch die letzte
Aktion in einer Partie, in der die Löwen in den letzten zehn
Minuten mehr Chancen hatten, als beide Teams in den 80 Minuten
zuvor.
Aachen: 1 Straub – 28 Casper, 3 Klitzpera, 5 Lagerblom,
22 Leiwakabessy – 21 Fiel, 20 Lehmann – 23 Reghecampf, 11
Pecka – 16 Ebbers, 9 Kolev.
Ersatz: 12 Stuckmann (Tor) – 4 Vukovic, 6 Polenz, 8 Nemeth, 10
Weigelt, 26 Milchraum.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 22 L. Bender – 11 Wolff,
10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 34 Rössl (Tor) – 14 Holebas, 17 S. Bender, 23 B.
Schwarz, 24 Kucukovic, 30 Szukala, 33 Johnson.
Wechsel: Polenz für Casper (46.), Nemeth für Ebbers
(67.) Milchraum für Pecka (75.) – Johnson für Bierofka (74.),
S. Bender für L. Bender (82.).
Tore: -.
Gelbe Karte: Klitzpera – Berhalter.
Zuschauer: 21.300 am Tivoli (ausverkauft).
Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf);
Assistenten: Guido Kleve (Nordhorn), Robert Kampka (Plüdershausen).
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4.
Spieltag: |
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31.08.07 - 19:45 Uhr
1:1 gegen Köln – Berhalter gleicht per Elfmeter aus
Nichts für schwache Nerve war das Spitzenspiel
zwischen den Löwen und dem 1. FC Köln. Nach der Führung durch
Milivoje Novakovic in der 67. Minute kämpften sich die
Sechziger zurück. Der eingewechselte Timo Gebhart konnte nur
per Foul im Strafraum gestoppt werden. Gregg Berhalter mit
seinem dritten Saisontreffer verwandelte sicher zum
1:1-Endstand (78.). Damit bleiben die Löwen weiterhin
Tabelleführer!
Personal: Auf Markus Schroth (OP diese Woche, sechs
Wochen Pause) musste Trainer Marco Kurz weiterhin verzichten.
Kurzfristig fiel auch noch Torwart Michael Hofmann mit Fieber
aus. Für ihn nahm U23-Keeper Andreas Rössl auf der Bank Platz.
Spielverlauf: Nach vorsichtigem Beginn von beiden
Seiten besaßen die Löwen die erste gute Chance des Spiels.
Kölns Verteidiger Fabrice Ehret hatte sich bei einem Pass von
Markus Thorandt verschätzt, dadurch kam Josh Wolff auf der
rechten Angriffsseite zum Flanken. Seine flache Hereingabe
verpasste Antonio Di Salvo im Zweikampf mit Youssef Mohamad in
der Mitte jedoch knapp (8.). Erstmals halbwegs gefährlich
kamen die Kölner in der 16. Minute vors Münchner Tor. Ex-Löwe
Nemanja Vucicevic, der von den 1860-Fans gnadenlos
ausgepfiffen wurde, versuchte es aus 30 Metern, doch seinem
Schuss fehlte die Power und Zielgenauigkeit. Zwei Minuten
später hatten die Löwen Riesenglück. Matthias Scherz kam
unbedrängt auf der rechten Seite zum Flanken, in der Mitte
hechtete sich der heranstürmende Thomas Broich im Rücken von
Mate Ghvinianidze, der sich verschätzt hatte, in den Ball.
Aber sein Flugkopfball aus sechs Metern knallte gegen die
Querlatte (18.). In der 25. Minute konnten sich die Sechziger
vom zwischenzeitlichen Druck der Rheinländer befreien, hatten
ihrerseits eine gute Möglichkeit. Nach einem Angriff über die
linke Seite kam das Leder zu Göktan am Strafraum, der legte
nach hinten ab auf Lars Bender, doch dessen 20-Meter-Schuss
verfehlte das Tor von Faryd Mondragon knapp (25.). In der 27.
Minute war die Löwen-Abwehr erneut nicht im Bilde. Patrick
Helmes schlug das Leder knapp hinter der Mittellinie von der
rechten Seite vor den Strafraum, Kölns Stürmer Scherz pflückte
das Leder freistehend aus der Luft, ließ es aber etwas zu weit
nach vorne abtropfen, sodass sich Löwen-Keeper Philipp
Tschauner ihm entgegen werfen und in höchster Not klären
konnte (27.). In der Folge fanden die Sechziger wieder besser
ins Spiel, aber ohne dass der letzte Pass kam. So musste eine
Standardsituation helfen. Nach einem Freistoss von der rechten
Seite durch Danny Schwarz, bei dem die Kölner Abwehr nach
vorne rückte, stand plötzlich Torben Hoffmann
mutterseelenallein mit drei weiteren Mitspielern vor Modragon,
doch Schiedsrichter Manuel Gräfe pfiff Abseits, weil sein
Linienrichter fälschlicherweise die Fahne hob. Wie die
Fernsehbilder bewiesen, war keiner der Löwen bei der
Ballabgabe im Abseits (41.). Von wegen Benachteiligung des 1.
FC Köln! Wegen dieser Behauptung saß FC-Coach Christoph Daum
in der Allianz Arena nicht auf der Bank, sondern auf der
Tribüne. Trotzdem konnten die Hausherren mit dem torlosen
Remis zur Pause zufrieden sein; die klareren Chancen hatten
die Rheinländer.
Offensiv kamen die Löwen aus der Kabine und hatten auch gleich
eine gute Möglichkeit. Thorandt wühlte sich im Strafraum an
der rechten Außenlinie durch die Kölner Abwehr, legte zurück
auf Göktan, der aus vier Metern den Ball nicht voll traf,
sodass Kevin McKenna im Nachfassen klären konnte (48.). Der
eingewechselte Fabian Johnson versuchte es in der 62. Minute
mit einem Weitschuss vom rechten Strafraumeck, traf das Leder
aber mit links nicht voll. Anschließend im Minuten-Takt zwei
Schusschancen für die Kölner fast von der identischen
Position. Erst scheitert Maynor Suazo aus 22 Metern an
Tschauner (63.), dann Vucicevic (64.). In dieser Phase Köln
wieder stärker. Patrick Helmes dribbelte von links in den
Strafraum, sein Schuss blockte Ghvinianidze jedoch zur Ecke
(66.). Im Anschluss an eine Ecke brachten die Löwen den Ball
nicht aus der Gefahrenzone, Kölns Innenverteidiger Mohamad
schoss dabei Di Salvo unglücklich an, von dessen Bein sprang
das Leder hoch an den Torraum zu Milivoje Novakovic, der
dadurch nicht im Abseits stand, und freistehend traf der
Stürmer zum 1:0 für die Kölner (67.). Beinahe hätte Berkant
Göktan zwei Minuten später wieder ausgeglichen, doch sein
Schuss aus 16 Metern konnte Mondragon gerade noch mit den
Fingerspitzen um den Pfosten lenken (69.). Beim anschließenden
Eckball scheiterte Gregg Berhalter aus fünf Metern mit dem
Kopf. Fünf Minuten später die Riesenchance für Danny Schwarz.
Nach Zuspiel von Göktan kam er frei aus 17 Meter zum Schuss,
aber er traf das Leder nicht richtig, sodass es Richtung
Kölner Tor hoppelte. Aber beinahe hätte Di Salvo den Ball noch
erreicht (74.). Dann bewies Trainer Marco Kurz ein glückliches
Händchen. In der 75. Minute brachte er für Lars Bender mit
Timo Gebhart eine weitere Offensivkraft. Und bereits kurze
Zeit später hatte der Youngster seinen großen Auftritt.
Nachdem er im Strafraum wunderbar von Johnson freigespielt
worden war, konnte Mohamad nur noch per Foul den 18-Jährigen
stoppen. Schiri Gräfe entschied sofort auf Elfmeter. Berhalter
lief an, ließ Mondargon keine Chance: 1:1 (78.). Jetzt war
wieder alles offen, mit leichten Vorteilen für die Löwen. In
der 83. Minute tankte sich Bierofka über die linke Seite
durch, flankte von der Außenlinie über den FC-Keeper an den
zweiten Pfosten, wo der aufgerückte Torben Hoffmann das Leder
mit dem Kopf nur um Millimeter verpasste (83.). Beide Teams
versuchten in der Schlussphase nochmals alles, aber es bleib
beim leistungsgerechten 1:1. Damit führt der TSV 1860 weiter
die Tabelle an.
1860: 12 Tschauner – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 22 L. Bender – 11 Wolff,
10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 34 Rössl (Tor) – 17 S. Bender, 18 Gebhart, 24
Kucukovic, 25 Ledgerwood, 28 Eberlein, 33 Johnson.
Köln: 1 Mondragon – 25 Schöneberg, 23 McKenna, 3
Mohamad, 22 Ehret – 26 Mitreski – 12 Suazo, 21 Vucicevic, 10
Broich – 9 Helmes, 8 Scherz.
Ersatz: 41 Kessler (Tor) – 4 Matip, 6 Özat, 11 Novakovic, 15
Nickenig, 18 Gambino, 36 Chihi
Wechsel: Johnson für Wolff (55.), Gebhart für L. Bender
(75.) – Novakovic für Scherz (46.), Nickenig für Schönberg
(79.), Özat für Suazo (90.).
Tore: 0:1 Novakovic (67.), 1:1 Berhalter (78.,
Foulelfmeter).
Gelbe Karte: Thorandt – McKenna.
Zuschauer: 50.400 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin); Assistenten:
Marcel Bartsch (Marnitz), René Hammer (Ranis).
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3.
Spieltag: |
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26.08.07 - 15:45 Uhr
3:0-Erfolg in Hoffenheim – Löwen weiter Tabellenführer
Souverän verteidigten die Löwen auch bei der TSG
Hoffenheim die Tabellenführung, kamen zu einem verdienten 3:0
(2:0). Antonio Di Salvo hatte mit seinem 4. Saisontreffer die
Führung markiert (33.), Fabian Johnson erhöhte vor der Pause auf
2:0 (38.). Nach vielen ausgelassenen Chancen setzte Kapitän Danny
Schwarz in der Nachspielzeit den Schlusspunkt. Für 1860 gaben Timo
Gebhart und Mustafa Kucukovic ihr Debüt.
Personal: Auf Markus Schroth (Reha nach Sehnenentzündung)
musste Trainer Marco Kurz frühzeitig verzichten. Kurzfristig kam
nach dem Aufwärmen auch noch Daniel Bierofka hinzu
(Rückenprobleme), womit die Startaufstellung aus den ersten beiden
Partien passé war. Für Bierofka rückte Fabian Johnson ins Team.
„Wir wollen nichts riskieren“, so der Kommentar von Kurz zu dieser
Maßnahme. Außerdem stand Stürmer Mustafa Kucukovic, erst während
der Woche verpflichtet, erstmals im Kader der Löwen.
Spielverlauf: Nach vorsichtigem Abtasten bei brütender
Hitze kam Hoffenheim wie aus heiterem Himmel zur ersten Chance.
Nach einer Flanke von der rechten Seite schlug Mate Ghvinianidze
eine Kerze, der Ball drehte sich gefährlich Richtung Löwen-Tor,
sprang vorm 1860-Torraum auf, wo Gregg Berhalter und Vedad
Ibisevic im Zweikampf das Leder verpassten. Dieses kam zu
Francisco Copado, dessen Kopfball aus fünf Metern 1860-Keeper
Philipp Tschauner mit einem Reflex über die Querlatte lenken
konnte (6.). In der 12. Minute drehte Danny Schwarz fast von der
Außenlinie auf der linken Seite mit rechts einen Freistoß vors
Hoffenheimer Tor, Berhalter stieg wie gegen Kaiserslautern am
höchsten, konnte das Leder aber nicht drücken, sodass es zwei
Meter über das TSG-Gehäuse ging. Nach einem kurz ausgeführten
Eckball passte Josh Wolff nach hinten ans linke Strafraumeck zu
Danny Schwarz, der steckte auf Berkant Göktan durch, der dadurch
frei im Strafraum stand. Sein Zehn-Meter-Schuss aus spitzem Winkel
lenkte Torhüter Daniel Haas jedoch mit dem Fuß ans Außennetz
(20.). Dann innerhalb von 60 Sekunden zwei gute Möglichkeiten für
Hoffenheim. Zunächst zirkelte Sejad Salihovic einen Freistoß von
halbrechts aus 25 Metern mit dem linken Fuß direkt aufs lange Eck
des Löwen-Tores, doch zum Glück für Tschauner verfehlte der Ball
sein Ziel (24.). Wenig später brachte die
Sechziger-Hintermannschaft das Leder nicht aus der Gefahrenzone.
Es kam zu Copado, der aus 18 Meter sofort abzog. Durch
Ghvinianidzes Beine fand der Ball den Weg zum Tor, aber genau in
die Mitte, wo Tschauner ihn mühelos aufnehmen konnte (25.). In der
33. Minute die Führung der Löwen – ein Tor der Marke „Kurios“.
Fabian Johnson wollte mit dem linken Fuß auf den rechts
mitgelaufenen Göktan passen, verstolperte den Ball und passte
unfreiwillig mit rechts das Leder Richtung Elfmeterpunkt. Antonio
Di Salvo schaltete am schnellsten, umkurvte Torhüter-Haas und traf
aus spitzem Winkel zum 1:0 ins Hoffenheimer Netz. Es war bereits
der 4. Saisontreffer des Italieners. Aber es kam noch besser für
die Sechziger, diesmal mit vertauschten Rollen. Göktan hatte Di
Salvo auf der linken Seite steil geschickt, der ließ Matthias
Jaissle stehen, tunnelte beim Flachpass in die Mitte Per Nilsson.
Der von hinten heranstürmende Johnson musste nur noch den Fuß
hinhalten, traf aus fünf Metern zum 2:0 (38.).
In der Pause wechselte Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick offensiv
aus. Für den Ex-Löwen Christoph Janker, der auf der rechten Seite
in der Defensivkette spielte, kam mit Mirnes Mesic ein weiterer
Angreifer zur 2. Halbzeit. Die Gastgeber besaßen auch die erste
Möglichkeit nach dem Wechsel. Matthias Keller flankte fast von der
linken Torauslinie in den Rücken der Abwehr, Sejad Salihovic kam
aus zwölf Metern frei zum Schuss, der Ball sprang ihm jedoch gegen
das Schienbein, sodass er knapp das Tor verfehlte (53.). Eine
Minute später machte Tschauner keine gute Figur. Weit vor seinem
Tor wollte er gegen Ibisevic klären, der war aber vor ihm am Ball.
Der Ex-Aachener umspielte den Löwen-Keeper an der Strafraumgrenze,
doch zum Glück hatte Thorandt aufgepasst, hinderte Ibisevic
erfolgreich am Torschuss (54.). Fünf Minuten später war die
Löwen-Abwehr nach einem Eckball nicht im Bilde. Nilsson kam im
Torraum vor Tschauner an den Ball, drosch das Leder aber aus vier
Metern rechts neben den Kasten (59.). In der 62. Minute lag der
Ball dann zum dritten Mal im Hoffenheimer Tor, doch Schiedsrichter
Felix Zwayer verwehrte den Treffer, weil Di Salvo bei Göktans
Schuss aus zwölf Metern Torhüter Haas die Sicht genommen hatte.
Eine vertretbare Entscheidung! In der 67. Minute erneut Gefahr
fürs 1860-Tor. Copado hatte an der Strafraumgrenze quer nach links
auf Mesic gelegt, dessen schwacher Rechtsschuss aus 15 Metern
stellte Tschauner jedoch vor keine Probleme. Nach einem
mustergültig vorgetragenen Konter steuerte Johnson von links
alleine auf 1899-Keeper Haas zu. Anstatt aus spitzem Winkel zu
schießen, legte er mit viel Übersicht zurück an die
Strafraumgrenze auf Göktan, dessen Schuss Nilsson mit der Hand im
Strafraum abwehrte. Doch trotz Protesten des Münchners blieb der
Pfiff von Schiri Zwayer aus (72.). Danach war Zeit für Debüts bei
den Löwen: In der 74. Minute kam Riesentalent Timo Gebhart zu
seinem ersten Profieinsatz, ab der 79. Minute durfte auch der
Neuzugang vom HSV, Mustafa Kucukovic, mitmischen. Und der hätte
nach vier Minuten eigentlich den dritten Treffer machen müssen,
der Pfosten rettete jedoch für die Badener. Göktan hatte ihn von
links mustergültig bedient, doch bei seinem Kopfball aus sieben
Meter nahm der U21-Nationalspieler zu genau Maß (83.). Drei
Minuten später eine tolle Kombination zwischen den beiden
Deutschen B-Junioren-Meistern von 2006, Sven Bender und Timo
Gebhart. Der 18-jährige Gebhart kam an der Strafraumgrenze zum
Schuss, donnerte das Leder an Haas vorbei an die Unterkante der
Latte. Leider sprang es aber wieder zurück ins Feld. Wenn man den
Löwen in dieser Partie eines Ankreiden kann, dann ist es die
mangelhafte Chancenverwertung in der 2. Halbzeit. In der
Nachspielzeit gelang Danny Schwarz dann doch noch ein Treffer zum
3:0 (90.). Johnson hatte an der Strafraumgrenze quer gelegt,
Göktan ließ den Ball durch die Beine passieren, irritierte so die
Verteidigung der Hoffenheimer. Schwarz traf anschließend mit einem
satten Flachschuss aus17 Metern. Damit verteidigte das Team von
Marco Kurz souverän die Tabellenführung, erwartet am kommenden
Freitag, 31. August, 18 Uhr, Aufstiegsfavorit 1. FC Köln zum
absoluten Spitzenspiel in der Allianz Arena.
1899: 1 D. Hass – 14 Janker, 3 Jaissle, 24 Nilsson, 13 Löw
– 25 Vorsah – Keller, 22 Copado, 23 Salihovic, 7 Paljic – 19
Ibisevic.
Ersatz: 30 Kirschbaum (Tor) - 4 St. Haas, 5 Throm, 8 Mayer, 12
Bindnagel, 17 Weis, 20 Mesic.
1860: 12 Tschauner – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 22 L. Bender – 11 Wolff, 10
Göktan, 33 Johnson - 9 Di Salvo.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) – 14 Holebas, 17 S. Bender, 18 Gebhart, 24
Kucukovic, 25 Ledgerwood, 30 Szukala.
Wechsel: Mesic für Janker (46.), Weis für Paljic (64.),
Mayer für Keller (73.) – S. Bender für L. Bender (72.), Gebhart
für Wolff (74.), Kucukovic für Di Salvo (79.).
Tore: 0:1 Di Salvo (33.), 0:2 Johnson (38.), 0:3 D. Schwarz
(90.).
Gelbe Karte: Ibisevic, Keller, Salihovic – Wolff, Thorandt.
Zuschauer: 6.350 im Dietmar-Hopp-Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin); Assistenten: Stefan
Weber (Eisenach), Tino Wenkel (Mühlhausen).
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2. Spieltag: |
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19.08.07 - 15:45 Uhr
Löwen besiegen FCK mit 3:1 - Berhalter trifft doppelt
Revanche Nummer zwei ist eindrucksvoll geglückt. Nach
zwei Siegen in der Vorsaison musste auch der 1. FC
Kaiserslautern, wie eine Woche zuvor der FC Augsburg, mit 1:3
eine Niederlage hinnehmen. Dabei hatte Björn Runström (13.)
die Pfälzer in Führung gebracht, nach der Pause glich Gregg
Berhalter per Kopf aus (55.), ehe Berkant Göktan (72.) und
erneut Berhalter per Foulelfmeter (83.) zum Endstand trafen.
Damit bleiben die Löwen spitze!
Personal: Markus Schroth (Reha nach Sehnenentzündung)
fehlte verletzt, Alexander Eberlein, der während der
Saisonvorbereitung die U19-Europameisterschaft bestritten
hatte, absolviert derzeit noch individuelles Training, soll am
kommenden Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
Christoph Burkhard, Benjamin Schwarz und Björn Ziegenbein
spielten am Freitagabend bei der U23 (2:1 über KSC II).
Vor Spielbeginn wurde Rekord-Löwe (238 Spiele) Harald Cerny
verabschiedet. Der Österreicher, der insgesamt elf Jahre für
den TSV 1860 spielte, wird als Nachwuchstrainer beim Verein
einsteigen. Nachdem ihm Geschäftsführer Stefan Reuter einen
Blumenstrauß überreicht hatte, drehte er mit seinen drei
Kindern unter den Klängen von „Time to say Goodbye“ seine
letzte Ehrenrunde in der Allianz Arena.
Spielverlauf: In der Anfangsphase waren die Pfälzer
wesentlich agiler und hatten nach etwas mehr als 60 Sekunden
die erste gute Chance. Erik Jendrisek wurde nicht konsequent
genug gestört, kam halblinks aus 18 Metern zum Schuss, doch
der Ball ging zwei Meter übers Tor von Philipp Tschauner (2.).
In der 7. Minute dann die erste gute Möglichkeit für die
Löwen. Markus Thorandt hatte Antonio Di Salvo auf der Seite
angespielt, der passte vom rechten Strafraumeck in die Mitte,
wo Josh Wolff einen Schritt zu spät kam. Drei Minuten später
setzte Wolff mit einem feinen Pass in den Strafraum Göktan in
Szene, seine Hereingabe fast von der Tor-Auslinie konnte
FCK-Keeper Florian Fromlowitz zur Ecke abwehren (10.). In der
12. Minute lag der Ball dann im Tor der Pfälzer. Danny Schwarz
hatte aus dem linken Halbfeld einen Freistoß vors Tor
geflankt, Gregg Berhalter verlängerte per Kopf, dadurch stand
aber Torben Hoffmann am zweiten Pfosten im Abseits, weswegen
Schiedsrichter Peter Gagelmann zu Recht den Treffer nicht
anerkannte (12.). Eine Minute später lag der Ball plötzlich im
1860-Netz. Nach einem unnötigen Ballverlust in der
Vorwärtsbewegung kam das Leder auf Jendrisek auf der linken
Seite, dessen scharfe Hereingabe verpasste Sergej Neubauer
noch, aber dahinter tauchte Björn Runström auf, der mit einer
Grätsche nur noch ins freie Eck zum 1:0 für die Pfälzer
einschieben brauchte (13.). Auch die nächste Möglichkeit
gehörte den Gästen. Sebastian Stachnik wurde von Mate
Ghvinianidze nicht entscheidend gestört, sein 20-Meter-Schuss
strich knapp übers Kreuzeck des Löwen-Tores (17.). In der 24.
Minute Hoffmann erneut im Pech. Nach einem Eckball kam Göktan
vor dem FCK-Strafraum zum Schuss, der wurde geblockt. Das
Leder sprang Hoffmann vor die Füße, der aus der Drehung mit
links aus 15 Meter abzog, doch der Ball prallte nur an den
Pfosten des Lauterer Tores. Immer wieder drangen die Löwen
gefährlich in den Strafraum der Pfälzer ein, ohne aber die
Aktion zu Ende zu bringen. Kaiserslautern blieb gefährlich.
Eine Freistoss-Granate von Sven Müller aus 30 Metern fing
Tschauner in der 35. Minute sicher ab. Lars Bender versuchte
es mit einem Distanzschuss in der 43. Minute vom linken
Strafraumeck mit dem rechten Fuß, doch das Leder strich am
langen Eck vorbei. In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit besaß
Göktan noch eine Riesenchance zum Ausgleich. Im FCK-Strafraum
narrte er Müller, doch sein Drehschuss aus 14 Metern, der noch
leicht abgefälscht wurde, konnte Fromlowitz mit einem tollen
Hechtsprung zur Ecke abwehren (45.).
Die Löwen begannen die 2. Hälfte forsch. Wolff kam – zur
Abwechslung – über die linke Seite, passte auf Göktan, der vom
linken Torraumeck schoss, doch Fromlowitz konnte abwehren.
Dahinter riss Fabian Schönheim Di Salvo um, doch Schiri
Gagelmann ließ weiterlaufen (46.). Im Anschluss an eine zu
kurz abgewehrte Ecke kam Jendrisek aus 18 Metern an den Ball,
sein Volleyschuss ging aber weit am langen Löwen-Eck vorbei
(51.). Vier Minuten später der längst fällige Ausgleich. Einen
Freistoß von der linken Seite zirkelte Danny Schwarz mit
rechts vor das FCK-Tor, Berhalter stieg vor dem Torraum am
höchsten, köpfte das Leder vor dem heranstürmenden Keeper
Fromlowitz zum 1:1 in die Maschen (55.). Danach ein absolut
offenes Spiel mit guten Szenen auf beiden Seiten. In der 59.
Minute flog Runström knapp an einer scharfen Flanke von
Steffen Bohl vorbei, fast im Gegenzug bediente Wolff mit einer
butterweichen Flanke von der rechten Seite Daniel Bierofka in
der Mitte, dessen zu schwacher Kopfball aus neun Metern aber
Fromlowitz vor keine allzu großen Probleme stellte (60.). In
der 65. Minute musste FCK-Keeper Fromlowitz gegen den
heranstürmenden Göktan Kopf und Kragen riskieren. Kurz vor
seiner Strafraumgrenze schoss er den Löwen-Stürmer an,
schaltete aber am schnellsten und konnte im Nachsetzten
klären. In der 72. Minute war er aber machtlos. Einmal mehr
glänzte Wolff als Vorbereiter. Nach einem schnellen Angriff,
den Lars Bender eingeleitet hatte, drang er auf der rechten
Seite in den Strafraum ein, passte auf Göktan, der aus sechs
Metern nur noch den Fuß zum 2:1 hinhalten musste (72.).
Entsetzen im Stadion in der 76. Minute. In der Mitte der
Löwen-Hälfte rutschte FCK-Spielmacher Patrice Bernier mit
gestrecktem Fuß in Bierofka hinein, der sich vor Schmerzen
krümmte. Schiedsrichter Gagelmann, mit dem die Sechziger-Fans
alles andere als zufrieden waren, zögerte keinen Augenblick,
zeigt dem Kandier völlig zu Recht die Rote Karte. Die Löwen
hatten danach einige gute Konterchancen, die beste in der 85.
Minute, als Hoffmann in der Mitte die mitgelaufenen Di Salvo
und Göktan freispielte, doch Göktan legte sich den Ball zu
weit vor, sodass Fromlowitz parieren konnte. Eine Minute
später konnte der zu ungestüme Moussa Ouattara nur mit einer
Grätsche im Strafraum Bierofka bremsen (86.), den fälligen
Elfmeter verwandelte Berhalter mit seinem zweiten Treffer zum
längst fälligen 3:1 (87.). Nach schwachem Beginn war der Sieg
über die Pfälzer aufgrund der Überlegenheit der Löwen in der
2. Halbzeit am Ende mehr als verdient.
1860: 12 Tschauner – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 22 L. Bender – 11 Wolff,
10 Göktan, 7 Bierofka - 9 Di Salvo.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) – 14 Holebas, 17 S. Bender, 18 Gebhart,
25 Ledgerwood, 27 Ziegenbein, 30 Szukala, 33 Johnson.
FCK: 27 Fromlowitz – 23 Müller, 3 Beda, 2 Ouattara, 34
Schönheim – 42 Neubauer, 10 Bernier, 22 Bohl, 26 Jendrisek – 9
Runström, 37 Stachnik.
Ersatz: 1 Macho (Tor) – 7 Reinert, 14 Opara, 16 Bellinghausen,
20 Ziemer, 41 Banouas,.
Wechsel: S. Bender für Göktan (88.) – Opara für
Runström (73.), Reinert für Neubauer (75.), Ziemer für
Stachnik (82.).
Tore: 0:1 Runström (13.), 1:1 Berhalter (55.), 2:1
Göktan (72.), 3:1 Berhalter (87., Foulelfmeter).
Gelbe Karte: L. Bender – Müller, Beda, Ouattara.
Rote Karte: Bernier (76.).
Zuschauer: 40.000 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen); Assistenten:
Harald Sather (Grimma), Marek Preuß (Hamburg).
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12.08.07 - 15:50 Uhr
Löwen deklassieren Augsburg mit 6:2 – Drei Tore von Di Salvo
Eindrucksvoll nahmen die Löwen Revanche für die beiden
0:3-Schlappen gegen den FC Augsburg aus der Vorsaison. Mit 6:2
(3:1) deklassierten sie die Schwaben in ihrem eigenen Stadion.
Antonio Di Salvo traf – wie schon im Pokal vor einer Woche –
drei Mal. Die weiteren Treffer erzielten Berkant Göktan, der
überragende Daniel Bierofka und Lars Bender mit seinem ersten
Profitor. Daneben verschoss Torben Hoffmann noch einen
Elfmeter.
Personal: Markus Schroth (Reha nach Sehnenentzündung)
fehlte verletzt, Timo Gebhart wegen einer Angina. Alexander
Eberlein, der während der Saisonvorbereitung die
U19-Europameisterschaft bestritten hatte, absolviert derzeit
regeneratives Training. Christoph Burkhard aus dem Profikader,
der wie Benjamin Schwarz und José Holebas tags zuvor bei der
0:4-Niederlage der zweiten Mannschaft über 90 Minuten bei
Hessen Kassel spielte, wurde nachnominiert. Damit saßen in
Augsburg sechs Feldspieler auf der Einwechselbank.
Spielverlauf: „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft
gegen Augsburg anders auftreten wird als im letzten Jahr“,
sagte Löwen-Geschäftsführer Stefan Reuter vor dem Anpfiff.
„Die beiden 0:3-Niederlagen haben sehr geschmerzt, die Spieler
sind in den vergangenen Wochen immer wieder darauf
angesprochen worden, wollen Wiedergutmachung.“
Die erste gute Szene vor dem gegnerischen Tor hatten aber die
Augsburger. Lars Bender verlor im Mittelfeld ein Duell gegen
Elton da Costa, der wurde von der Innenverteidigung nicht
konsequent attackiert, sodass er in zentraler Position aus 20
Metern zum Schuss kam, aber das Tor knapp verfehlte (6.). Drei
Minuten später musste Löwen-Keeper Philipp Tschauner gegen da
Costa parieren, der eine Ablage von Froylan Ledesma aus 22
Metern direkt nahm (9.). Danach kamen die Sechziger besser ins
Spiel. Nach einem weiten Einwurf von Markus Thorandt kam
Berkant Göktan im Strafraum an den Ball. Sein Drehschuss aus
14 Metern landete aber genau in den Armen von Torhüter Sven
Neuhaus, der damit keine Mühe hatte (14.). Zwei Minuten später
gab’s einen direkten Freistoß 22 Meter vor dem Tor für die
Löwen. Göktan hämmerte das Leder aus halbrechter Position mit
rechts unter die Querlatte des kurzen Ecks, von wo aus der
Ball hinter die Linie zum 1:0 für die Münchner sprang (16.).
So hatte es zumindest der Schiedsrichter-Assistent gesehen,
der sofort die Fahne hob. Endlich ein Tor für die Sechziger
gegen Augsburg! Der Torschütze lief sofort zum
Mannschaftsbetreuer Wolfi Fendt an die Seitenlinie. Der hatte
vor dem Spiel zu ihm gesagt. „Wenn du ein Tor schießt, zeige
ich dir, was auf meinem T-Shirt steht.“ „I like Berki“, las
der Deutsch-Türke nachdem er das Sweatshirt gelupft hatte.
Danach versuchte es der agile Daniel Bierofka über die rechten
Seite. Seine Flanke auf den ersten Pfosten erreichte Josh
Wolff mit dem Kopf, Vaclav Drobny konnte jedoch in höchster
Not zur Ecke klären (18.). Drei Minuten später stand erneut
Tschauner im Blickpunkt. Mourad Hdiouad hatte einen Freistoß
aus fast 30 Metern flach durch die Löwen-Mauer gehämmert, aber
der 22-jährige Keeper fischte das Leder aus der unteren
rechten Ecke (21.). In der 28. Minute ein gelungener
Doppelpass zwischen Wolff und Bender an der Strafraumgrenze,
wodurch Lars Bender alleine vor Torwart Neuhaus auftauchte.
Roland Benschneider grätschte den 18-Jährigen von hinten um,
Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer entschied sofort auf Elfmeter
und zeigte Benschneider wegen „Notbremse“ die Rote Karte.
Torben Hoffmann lief vom Strafstoßpunkt an, seinen unplatziert
und schwach geschossenen Schuss konnte Neuhaus aber parieren
(29.). Doch es blieb nicht lange Zeit, der vergebenen Chance
nachzutrauern. Ein weiter Pass von Danny Schwarz aus der
eigenen Hälfte auf die linke Seite erlief sich Antonio Di
Salvo, der sich im Zweikampf gegen den zu ungestümen Ingo
Hertzsch durchsetzen konnte. Der 28-Jährige lief alleine auf
Torhüter Neuhaus zu, traf aus spitzem Winkel durch dessen
Beine zum 2:0 (30.).Vier Minuten später war der
Zwei-Tore-Vorsprung schon wieder dahin. Bei einem Freistoß von
da Costa sprang dem in der Mauer stehenden Danny Schwarz der
Ball an die Hand. Schiedsrichter Kinhöfer pfiff sofort
Strafstoß, den Hdiouad sicher verwandelte, obwohl Tschauner
die Ecke geahnt hatte (34.). Aber die Löwen ließen sich auch
durch diesen Gegentreffer nicht aus dem Konzept bringen. Nach
einer Göktan-Ecke wehrte da Costa den Ball im eigenen Torraum
per Kopf zu kurz ab, Bierofka nahm das Leder aus 22 Metern
direkt und traf zum 3:1 (42.). Sogar ein weiteres Mal lag der
Ball kurz vor Ende der 1. Halbzeit im Augsburger Netz. Göktan
hatte aus 22 Metern geschossen, Neuhaus konnte nur nach vorne
abklatschen, Di Salvo schaltete am schnellsten, überlupfte
elegant den FCA-Keeper. Doch der Italiener stand zuvor beim
Göktan-Schuss im passiven Abseits (45.). Eine korrekte
Entscheidung! So blieb es beim Zwei-Tore-Vorsprung der Löwen
zu Pause.
Auch die zweite Hälfte begann mit einer Augsburger Chance.
Hdiouad hatte wieder aus der Distanz draufgehalten, aber
Tschauner parierte glänzend (49.). Im Gegenzug bediente Wolff
von der rechten Seite Bierofka, der freistehend aus acht
Metern das Leder nicht voll erwischte, sodass Neuhaus klären
konnte (49.). In der 54. Minute war der Schlussmann aber
machtlos. Nach einem Konter tauchte Wolff alleine vor ihm auf,
legte im Strafraum uneigennützig auf den mitgelaufenen Di
Salvo quer, der das Leder nur noch ins leere Tor zum 4:1
einschieben brauchte. In der 61. Minute strich ein
17-Meter-Schuss von Bierofka aus vollem Lauf nur knapp über
die Querlatte des FCA-Tores. Wenig später musste Benjamin Kern
für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie klären, nachdem
Wolff ihn vom rechten Torraumeck überlupft hatte (62.). In der
71. Minute versuchte es Lars Bender mit einer Direktabnahme
aus 30 Metern, aber Neuhaus, der weit vor seinem Tor stand,
konnte den Schuss abwehren. Eine Minute danach war er gegen
Bender machtlos. Torben Hoffmann hatte fast von der Eckfahne
flach in die Mitte gepasst, der ältere der Bender-Zwillinge
kam von hinten angestürmt, nahm den Ball mit und überwand den
Keeper souverän zum 5:1 (72.). Es war das erste Profi-Tor des
18-Jährigen. Aber auch die Augsburger kamen noch zu einem
Treffer, und wieder war es der überragende Hdiouad. Einen
Freistoß aus halblinker Position drehte er aus 20 Metern über
die Mauer ins kurze Eck – Tschauner ohne Chance (78.). Es
dauerte keine drei Minuten, da hatte Di Salvo mit seinem
dritten Treffer den alten Abstand wieder hergestellt. Der
eingewechselte Fabian Johnson flankte fast von der Torauslinie
in den Rücken der Abwehr, Wolff verlängerte per Kopf auf Di
Salvo am zweiten Pfosten, und dieser traf zum 6:2 (81.). Das
war auch der Endstand. Die Löwen rvanchierten sich nicht nur
für die beiden Schlappen aus der Vorsaison, sondern feierten
ihren höchsten Auswärtserfolg im Profifußball.
FCA: 30 Neuhaus – 5 Hertzsch, 2 Drobny, 21 Benschneider
– 18 Hdiouad, 14 Hlinka – 28 Strauß, 10 da Costa, 17 Müller –
9 Szabics, 8 Ledesma.
Ersatz: 25 Pentke (Tor) – 3 Dreßler, 4 Kern, 11 Vorbeck, 13
Pircher, 20 Becker, 22 Mölzl.
1860: 12 Tschauner – 16 Thorandt, 19 Ghvinianidze, 5
Berhalter, 4 Hoffmann – 8 D. Schwarz, 22 L. Bender – 11 Wolff,
10 Göktan, 7 Bierofka – 9 Di Salvo.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) – 17 S. Bender, 20 Burkhard, 25
Ledgerwood, 27 Ziegenbein, 30 Szukala, 33 Johnson.
Wechsel: Kern für Müller (46.) , Pircher für Hertzsch
(46.), Vorbeck für Strauß (66.) – Ledgerwood für Thorandt
(46.), S. Bender für Göktan (69.), Johnson für Bierofka (76.).
Tore: 0:1 Göktan (16.), 0:2 Di Salvo (30.), 1:2 Hdiouad
(34., Handelfmeter), 1:3 Bierofka (42.), 1:4 Di Salvo (54.),
1:5 L. Bender (72.), 2:5 Hdiouad (78.), 2:6 Di Salvo (81.).
Gelbe Karte: Drobny, Hdiouad, Hertzsch, Pircher –
Thorandt, Hoffmann, D. Schwarz, Ghvinianidze.
Rote Karte: Benschneider (28.).
Zuschauer: 28.000 im Rosenaustadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer; Assistenten: Detlef
Scheppe, Arno Blos.
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