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 Kaum am Airport angekommen, musste auch schon das erste 
technische Problem gelöst werden. Nachdem unser Michl das erste mal ein Flugzeug 
von innen betrachten sollte und damit dann auch noch fliegen musste, trank er 
sich vorher etwas „Löwenmut" an, um damit seine panische Flugangst zu bekämpfen. 
An der Sicherheitskontrolle angekommen, wusste der Beamte keinen anderen Rat 
mehr, als den Kapitän der Maschine über Funk mit den Worten „eine Gruppe 
Löwenfans, von denen einer sehr stark alkoholisiert ist" zu verständigen. 
Doch wie es über den Funk des etwas übereifrigen Beamten hinein blies, so 
schallte es auch wieder heraus" Laß sie rein, es sind schon welche an Bord, 
die Jungs sind ok"! 
So gingen wir an Bord und trafen dort auch gleich unseren 
Freund „Hightower" vom Patenfanclub aus Rauenzell ( bei Ansbach ) sowie weitere 
Löwenfans aus der ganzen Bundesrepublik. 
Nach 3 ½ stündigen Flug kamen wir um 20.45 Uhr in Finnland an 
und machten uns gleich per Taxi auf den Weg ins Hotel, wo der Verfasser dieses 
Berichtes noch eine Gute-Nacht-Runde für knapp 100 DM ausgab. ( ganz schön 
happig für fünf Bier ) 
Am nächsten Tag trafen wir uns noch mit sechs anderen 
Rauenzellern Löwen, die in einem Nachbarhotel untergebracht waren, zum 
finnischen Frühschoppen, wobei auch unsere Freunde nicht schlecht über den 
finnischen Bierpreis staunten. 
Anschließend machten wir uns gemeinsam auf den Weg um 
Helsinki zu erkunden. Nach gut drei Stunden Stadtbesichtigung kehrten wir in 
einen englischen Pub ein, den wir auch erst nach ein paar gepflegten Runden 
Guinness wieder verließen. 
Am nächsten Tag ging es zum finnischen Eishockey. „Jokerit 
Helsinki" gegen „H.P.T" lautete die Begegnung, wobei bis heute keiner von uns 
weiß, für was die drei Buchstaben stehen sollten. Was Eishockey in Finnland für 
einen Stellenwert besitzt, wussten wir bereits im Vorfeld, was uns aber dort 
erwartete, war schon phänomenal: 11.000 Zuschauer, eine Supershow sowie ein 5:4 
Heimerfolg der Jokerit Mannschaft ließen jedes Eishockey Herz höher schlagen. 
Gute Stimmung herrschte natürlich auch bei uns in der Hartwall Arena. Als wir 
dann auf finnisch unsere „ KUSIKOMENTA" ( zu deutsch 60, 60 ) Schlachtrufe los 
ließen, dachte wohl jeder, wir sind vom Mond……doch nach dem 2. Drittel machten 
sogar die Einheimischen mit und nun wusste jeder was 1860 München bedeutete. 
			Am Montag stand dann eine Hafenrundfahrt auf dem Programm 
sowie eine Besichtigung des Olympiastadions von Helsinki und dem dortigen 
Olympiaturm. An dieser Stätte fanden 1952 die olympischen Spiele statt. ( Soll 
einer sagen, wir Löwenfans verstehen nichts von Kultur.) 
Am Dienstag war dann großer Löwentag. Nach 28 Jahren waren 
unsere Löwen wieder im internationalen Fußballgeschäft vertreten. Bereits früh 
am Morgen trafen sich alle elf Löwenfans an Bahnhof von Helsinki, um sich von 
dort auf den Weg in das ca. 180 km entfernte Tampere zu machen. ( das Spiel fand 
dort statt, da in Pori keine geeignete Flutlichtanlage bestand ) Im Zug hielten 
wir uns die gut zweistündige Fahrt ausschließlich im Speisewagen auf, so dass es 
nicht verwunderte, dass bei Ankunft in Tampere der Zug mit Bier restlos 
ausverkauft war. Wir begaben uns dann direkt in die Innenstadt, wo wir auf 
weitere zahlreiche Löwenfans aus ganz Deutschland trafen, mit denen wir einen 
eindrucksvollen Löwenmarsch zum Stadion hinlegten, der zum Teil mit tosendem 
Applaus der Einheimischen begleitet wurde.(„Karneval in Tampere" ) 
Gut eine Stunde vor Spielbeginn waren schon mehrere hundert 
Löwenfans im Fanblock und es herrschte eine Bombenstimmung. Pünktlich zum 
Spielbeginn waren dann gut 700 Löwenfans im Stadion, was bei nur rund 2.000 
Zuschauern natürlich für Heimspielatmosphäre sorgte. 
Wir sahen dann zwar nur eine, in sanfte Worte ausgedrückt, 
mäßige Partie unserer Löwen: Dies lag aber auch am Gegner, der sich über die 
gesamten neunzig Minuten nur selten einmal über die Mittellinie traute. Doch was 
wären unsere Löwen damals ohne Abedi Pele gewesen, der uns in der 90. 
Spielminute mit seinem Tor das Erreichen der 2. Runde so gut wie sicherte und 
damit noch für eine große Löwenparty in Tampere sorgte. 
Nach Spielschluss trafen wir uns alle in einer nahe gelegenen 
Stadiongaststätte und feierten mit sieben Finnen einen gelungenen Einstand im 
UEFA Cup. ( Danke Bernie; für die verschenkten Löwenschals, Danke Peter für die 
glorreichen Runden; danke Michl für die englisch-finnische Übersetzung ) 
Mit dem Zug ging es dann weit nach Mitternacht zurück nach 
Helsinki ins Hotel und von dort aus am Morgen zurück nach Frankfurt.  
So gingen fünf Tage Finnland zu Ende, die wohl keiner der 
dabei gewesenen so schnell in seinem Leben vergessen wird. 
Alex Götz 
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