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Spielberichte
Saison 2006/2007
U 19 Deutscher Pokalsieger 2007
25.05.07 - 18:05 Uhr
„Oooh, wie ist das schööön“: Löwen-U19 gewinnt DFB-Pokal
Die U19 der Münchner Löwen hat das Finale im DFB-Vereinspokal
gegen den Nachwuchs des VfL Wolfsburg mit 2:1 gewonnen. Die Tore vor etwa
500 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Sportpark in Berlin erzielten Alexander Eberlein (50.) und Philipp Hosiner (90.); für die Wölfe war Jan-Christian
Meier erfolgreich (12.).
Ausgangslage: Der Weg ins Finale begann für die Junglöwen mit einem
Freilos in der 1. Runde. Im Achtelfinale bezwangen sie den
A-Junioren-Meister der Bundesliga Nord/Nordost, Werder Bremen, im
Grünwalder Stadion mit 2:0. Im Halbfinale setzten sie sich auf Kunstrasen
am Trainingsgelände mit 4:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern durch, und im
Halbfinale gewannen die Junglöwen beim FC Hansa Rostock mit 2:0. „Dieses
Pokalfinale ist ein absolutes Highlight für alle“, so U19-Trainer Claus
Schromm vor der Partie. „Die Endspielteilnahme ist eine weitere
Bestätigung der guten Nachwuchsarbeit, die bei Sechzig seit Jahren
Tradition hat“, sagte 1860-Geschäftsführer Stefan Reuter.
Personal: Die Junglöwen konnten nicht in Bestbesetzung antreten.
Manuel Schäffler fehlte gesperrt, Timo Gebhart, Julian Baumgartlinger
sowie Lars und Sven Bender stehen am Samstag im Kader von 1860 II im Derby
gegen Bayern München II. "Wenn wir aus der Regionalliga absteigen würden,
wäre das absolut fatal, gerade für die Weiterentwicklung unserer jungen
und talentierten Spieler“, zeigte Schromm Verständnis. „Deswegen genießt
unsere Zweite Mannschaft in diesem Fall Priorität.“ Dafür kam Alexander
Eberlein, der bereits im Achtelfinale gegen Werder Bremen spielte, zum
Einsatz.
Spielverlauf: „Wolfsburg hat eine technisch sehr versierte
Mannschaft“, so Schromms Einschätzung des Gegners. „Wir sind stärker in
der Defensive und sie in der Offensive. Ich glaube, dass es ein enges
Spiel wird“, so die Meinung von VfL-Trainer Peter Hyballa vor der Partie.
Der Tabellenzweite der Junioren-Bundesliga Nord/Nordost Rang erwischte den
besseren Start, wenngleich Schiedsrichter Christian Dingert nicht
unerheblichen Anteil daran hatte. Nach einem Zweikampf zwischen Daniel
Jungwirth und Juri Neumann entschied der Unparteiische aus Thallichtenberg
zur Überraschung aller auf Strafstoß. „Das war kein Foul, Daniel hat
zuerst klar den Ball gespielt“, echauffierte sich Ernst Tanner, Leiter des
Nachwuchsleistungszentrums. Jan-Christian Meier verwandelte den Elfmeter
sicher zum 0:1 (12.). Die U19 der Löwen agierte optisch überlegen.
Eberlein mit einem Distanzschuss, der knapp das Ziel verfehlte (4.),
Mathias Wittek per Kopf aus sechs Metern in die Arme des VfL-Keepers (15.)
und Pirmin Lechthaler mit einem Lattenknaller ans Kreuzeck (29.) konnten
bei den sich bietenden Chancen aber kein Kapital schlagen. Auf der anderen
Seite bereinigte zunächst Wittek eine brenzlige Situation im Strafraum
(6.), später klärte Florian Jungwirth vor einem einschussbereiten
Wolfsburger (16.). Nach der Pause kehrten die Löwen mit viel Schwung aus
der Kabine zurück aufs Spielfeld. Sandro Kaiser wurde am linken
Strafraumeck gefoult, den fälligen Freistoß hämmerte Eberlein aus 20
Metern flach ins lange Eck zum verdienten 1:1-Ausgleich (50.). Fünf
Minuten später musste Dennis Riemer mit Gelb-Rot vom Platz. „Das war der
Knackpunkt im Spiel“, so Tanner. Die Junglöwen spielten taktisch klug
weiter, ließen den Ball laufen und kombinierten teils gefällig
miteinander, aber sowohl Lechthaler (59./67.) als auch Michael Schick
(72.) und Maximilian Knauer (76.) hatten bei ihren Schussversuchen Pech.
Wolfsburg strahlte nur noch einmal bei einem Schuss von Kevin Maek
Torgefahr aus, Andreas Rössl parierte aber glänzend (68.). Als die rund
500 Zuschauer (darunter etwa 400 stimmgewaltige Löwenfans, Präsident
Albrecht von Linde, Geschäftsführer Dr. Stefan Ziffzer und Profi-Trainer
Marco Kurz) mit einem Elfmeterschießen rechneten, schlug Eberlein einen
langen Pass in den Strafraum der Wölfe, Lechthaler verlängerte per Kopf
auf Hosiner, der fackelte nicht lange und versenkte das Leder vom
Elfmeterpunkt aus volley zum 2:1-Siegtreffer (90.). „Der Sieg war aufgrund
der spielerischen Überlegenheit verdient“, bilanzierte Tanner. „Jetzt wird
gefeiert!“ Nach sieben Jahren gewann die Löwen-U19 erneut den DFB-Pokal.
2000 setzte sich der Nachwuchs des TSV 1860 gegen den HSV mit 2:1 durch,
u.a. durch ein Tor von Benny Lauth. Am Samstag wird der Löwentross das
Endspiel der Damen und der Herren im Berliner Olympia-Stadion besuchen,
bevor die Helden von Berlin am Sonntag die Heimreise nach München antreten
– mit dem DFB-Pokal im Gepäck – herzlichen Glückwunsch!!!
1860: Rössl – Mayr, Jungwirth, Wittek, Schick – Stahl, Eberlein –
Steiner, Knauer – Hosiner, Lechthaler.
Ersatz: Rösch (Tor) – Langer, Machul, Alschinger, Knauer, Fries, Ibrahim.
VfL: Klepold – Schulze, Schlimpert, Meier, Celikyurt – Reiche, Maek,
Neumann – Riemer, Brendel, Evljuskin.
Ersatz: Leiding (Tor) – Thomsen, Kahlert, Klamt, Yilmaz, Weiß, Anacleto.
Wechsel: Knauer für Wittek (46.), Alschinger für Steiner (70.) -
Anacleto für Brendel (65.), Kahlert für Neumann (86.).
Tore: 0:1 Meier (12./FE), 1:1 Eberlein (50.), 2:1 Hosiner (90.)
Gelbe Karten: Wittek, Schick – Neumann, Reiche.
Gelb-Rot: Riemer (55.).
Zuschauer: 500 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin.
Schiedsrichter: Christian Dingert (Thallichtenberg); Assistenten:
Torsten Bauer (Seesbach) und Tobias Christ (Kaiserslautern).
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2. Bundesliga
20.05.07 - 15:45 Uhr
2:2 in Aue: Löwen verteidigen Platz 8 – Göktans Doppelpack
In einem flotten Spiel gelang den Löwen beim 2:2 in Aue der erste
Punktgewinn im Erzgebirgestadion. Durch dieses Remis verteidigten sie in der
Abschlußtabelle den 8. Rang. Berkant Göktan hatte mit seinem 9. und 10.
Saisontreffer (9. und 22.) jeweils die Sechziger in Führung gebracht, Florian
Heller (21.) glich mit einem „Sonntagsschuss“ zum 1:1 aus, Andrzej Juskowiak
(59.) gelang in seinem letzten Spiel für Aue das 2:2.
Personal: Im letzten Saisonspiel hatte Löwen-Coach Marco Kurz kaum noch
Alternativen. Nemanja Vucicevic (Außenmeniskuseinriss im linken Knie), Paul
Agostino (Mittelfußbruch), Torwart Michael Hofmann (Muskelfaserriss), Danny
Schwarz (Zehenbruch), Josh Wolff (Aufbautraining nach Muskelfaserriss), Markus
Thorandt (Muskelfaserriss) und Nicky Adler (Kapselverletzung) fehlten
verletzt, Alexander Eberlein weilte bei der U19-Nationalmannschaft, Roman Tyce
gab am Freitag sein Debüt in der Amateurmannschaft und Harald Cerny befindet
sich noch im Aufbautraining. So saßen anstatt sieben möglicher Spieler nur
fünf auf der Löwen-Bank im Erzgebirge.
Spielverlauf: Die erste Chance des Spiels besaßen die Sachsen. In der
7. Minute erlief Skerdilaid Curri auf der rechten Seite einen Steilpass, zog
vom rechten Strafraumeck ab, doch Löwen-Keeper Philipp Tschauner parierte
seinen Schuss. Zwei Minuten später schlug Patrick Milchraum aus der eigenen
Hälfte den Ball hoch vor den Aue-Strafraum, Berkant Göktan war sofort
gestartet, nahm das aus dem Rücken kommende Leder aus 20 Metern direkt, traf
genau durch die Beine des ihm entgegenstürmenden Torhüters Tomasz Bobel zur
Führung ins Netz des FC Erzgebirge (1:0). Es war bereits der 9. Saisontreffer
des Deutsch-Türken in seinem 13. Einsatz für die Löwen-Profis. Aue verstärkte
anschließend den Druck und wurde durch einen Treffer Marke „Tor des Monats“
belohnt. Lukasz Szukala hatte eine Flanke per Kopf am eigenen Torraum
abgewehrt, Florian Heller nahm das Leder aus 20 Metern direkt, traf volley
unter die Latte, von wo aus der Ball die Linie zum 1:1 überquerte (21.). Lange
konnten sich die Sachsen nicht über den Ausgleich freuen. Bereits im direkten
Gegenzug gelang Sechzig die erneute Führung. Marcel Schäfer hatte von der
linken Seitenlinie in die Mitte geflankt, Göktan kam in der Mitte aus sieben
Metern unbedrängt zum Kopfball, traf mit seinem 10. Saisontreffer zum 2:1
(22.). Damit ist der 26-Jährige der beste Zweitliga-Torschütze der Rückrunde!
Zwei Minuten später zog Patrick Milchraum flach von der Strafraumgrenze ab,
der Ball kam genau auf Torhüter Bobel, der ihn aber nicht festhalten konnte,
Antonio Di Salvo setzte nach, wurde aber wegen angeblichen Foulspiels
zurückgepfiffen (24.). In der 26. Minute versuchte es Kevin Hampf auf
halblinks mit einem 20-Meter-Schuss, verfehlte das Tor klar, doch Andrzej
Juskowiak kam von hinten angestürmt, grätschte aber knapp am Ball vorbei
(26.). Zwei Minuten später schoss Hampf fast aus der gleichen Position,
diesmal musste Tschauer eingreifen, konnte den Ball wegfausten. In der 30.
Minute bejubelten die Auer den erneuten Ausgleich. Tom Geißler hatte von der
Torauslinie filigran per Hacke zurückgelegt, Juskowiak schob ein, doch
Schiedsrichter Mike Pickel entschied nach Rücksprache mit seinem Assistenten,
dass das Leder zuvor im Aus gewesen sei. So blieb es bei der Löwen-Führung.
Erneut zwei Minuten später hatten die Sechziger erneut Riesenglück. Marco
Kurth und Dimitar Rangelov liefen alleine auf Tschauner zu. Kurth passte von
rechts in die Mitte zu Rangelov, der aber bereits zu nahe vorm Tor stand,
sodass er das Leder nicht mehr kontrollieren konnte und weit übers Tor zielte
(32.). In der 41. Minute hatte Göktan gar den dritten Treffer auf dem Fuß.
Nach einem Konter lief er über rechts alleine auf Torhüter Bobel zu, schob
aber mit links am langen Eck vorbei. In der Mitte beschwerte sich der
mitgelaufene Di Salvo, weil ihn Göktan nicht angespielt hatte. Die letzte
Chance vor der Pause besaß Juskowiak. Sein Schuss aus 14 Metern konnte
Löwen-Keeper Tschauner jedoch parieren (42.).
Die Löwen kamen besser in die 2. Halbzeit. Daniel Baier hatte aus halbrechter
Position in die Mitte geflankt, Di Salvo stieg zusammen mit Hendrik Liebers
hoch, sein Kopfball strich aber knapp übers Tor (47.). Die Gäste in dieser
Phase klar die dominierende Mannschaft, aber Aue konterte im eigenen Stadion.
Der agile Curri stürmte über die linke Seite nach vorne, legte auf den völlig
freistehenden Rangelov in der Mitte, der aber zu lange mit dem Abschluss
zögerte, sodass Tschauner ihm entgegenlaufen und den Schuss abwehren konnte
(53.). Aue erhöhte die Schlagzahl in der Folge. In der 56. Minute war es
Marcel Schäfer, der gerade noch einen Schuss von Heller im Strafraum blocken
konnte (56.). Im Anschluss an einen Eckball musste Milchraum einen
Rangelov-Kopfball auf der Linie abwehren (58.). Kurz danach war es aber
geschehen. Heller hatte sich im Strafraum auf der linken Seite bis fast zur
Torauslinie durchgespielt, legte den Ball zurück, wo Juskowiak aus neun Metern
unbedrängt zum 2:2 traf (59.). Nach einem Konter hätte Göktan erneut die Löwen
in Führung bringen können. Milchraum hatte von links halbhoch an den Torraum
geflankt, Göktan nahm das Leder direkt aus der Luft mit dem Fuß, doch Bobel
lenkte es mit einem Reflex über die Latte (65.). Juskowiak hätte ihn seinem
letzten Spiel für Aue sich einen perfekten Abgang verschaffen können. In der
79. Minute passte Curri scharf in die Mitte auf den freistehenden Polen, der
aber mit dem eigenen Körper den Ball aus kurzer Distanz vom leeren Löwen-Tor
ins Aus lenkte. Eine kuriose und glückliche Szene für das Team von Trainer
Marco Kurz! In der 90. Minute hatte der eingewechselte Björn Ziegenbein das
3:2 auf dem Schlappen. Aus 15 Metern zog er ab, Bobel riss die Faust nach
oben, lenkte mit dieser Parade den Ball auf die Oberkante der Latte. So blieb
es bei der Punkteteilung in einem Spiel, in dem beide Mannschaften genügend
Chancen zum Sieg besaßen. Damit konnten die Löwen den 8. Platz in der Tabelle
verteidigen.
Die Löwen haben die Saison mit 48 Punkten auf Rang acht beendet. Neben
Karlsruhe steigen Rostock und Duisburg in die Bundesliga auf, Braunschweig,
Burghausen, Unterhaching und Essen müssen den bitteren Gang in die
Regionalliga antreten.
Trainerstimmen zum Spiel:
„Wir wollten den 8. Platz verteidigen. Das ist uns gelungen“, zeigte sich
Löwen-Coach Marco Kurz zufrieden. „Das war auch aus wirtschaftlichen
Gesichtspunkten wichtig. Zudem hat die Mannschaft in ihrer sportlichen
Entwicklung einen weiteren Schritt nach vorne gemacht.“ Schließlich habe man
gegen eines der heimstärksten Teams gepunktet. „Beide Mannschaften haben mit
offenem Visier gespielt, den Zuschauern eine abwechslungsreiche und
unterhaltsame Partie geboten. Meine Mannschaft hat dagegengehalten, den Kampf
angenommen. Der Punkt geht absolut in Ordnung, es wäre sogar ein Sieg drin
gewesen.“ Jedoch haderte der 38-Jährige mit der Defensiv-Leistung seines
Teams. „Mit der Offensive bin ich sehr zufrieden.“ Nach dem Freundschaftsspiel
am Dienstag, 22. Mai, in Kirchheim/Teck geht’s in den Urlaub. „Ich bin froh,
dass wir die Punktspielsaison mit einem Erfolgserlebnis abschließen konnten.“
Dagegen war Erzgebirge-Trainer Gerd Schädlich verärgert. „Wir wollten
unbedingt die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen. Das ist
uns nicht gelungen. Deshalb bin ich auch mit dem einen Punkt nicht zufrieden,
weil wir dadurch unser Ziel nicht erreicht haben.“ Sein Team hätte den Löwen
das Toreschießen zu leicht gemacht. „Am Ende war die Punkteteilung in
Ordnung“, musste er nach der Großchance von Björn Ziegenbein in der
Schlussminute konstatieren.
13.05.07 - 15:45 Uhr
1:2 gegen Rostock - Erste Hemniederlage für Trainer Kurz
Zum Heimspielabschluss der Saison 2006/07 sahen die Zuschauer ein
abwechslungsreiches Spiel, bei dem nur zu wenig Tore für den TSV 1860
fielen. Beim 1:2 gegen Hansa Rostock vergaben die Löwen reihenweise
Chancen. So führte Hansa nach einem Freistoss von Christian Rahn (10.) und
einem Alleingang durch Enrico Kern bereits nach 23 Minuten mit 2:0, ehe
Berkant Göktan per Freistoss der Ehrentreffer gelang (79.).
Personal: Löwen-Coach Marco Kurz musste auf Nemanja Vucicevic
(Außenmeniskuseinriss im linken Knie), Paul Agostino (Mittelfußbruch),
Torwart Michael Hofmann (Muskelfaserriss), Danny Schwarz (Zehenbruch),
Josh Wolff (Aufbautraining nach Muskelfaserriss), Roman Tyce und Harald
Cerny (beide Reha und Aufbautraining) verzichten. Im Tor der Sechziger
stand U21-Nationaltorhüter Philipp Tschauner. Erstmals bei den Profis saß
A-Junioren-Torwart Andreas Rössl auf der Bank. Vor dem Anpfiff wurden vier
Spieler von Manager Stefan Reuter mit einem Blumenstrauß und Porzelanlöwen
verabschiedet, die den TSV 1860 im Sommer definitiv verlassen: Paul
Agostino (Adelaide United), Patrick Milchraum (Alemannia Aachen), Nicky
Adler (1. FC Nürnberg) und Philipp Pentke (FC Augsburg).
Spielverlauf: Taktisch wartete Löwen-Trainer Marco Kurz mit einer
Umstellung auf. Die Position als zentrale Spitze von Berkant Göktan
übernahm Antonio Di Salvo. Der Deusch-Türke rückte dafür auf die rechte
Seite. Die Hausherren zunächst spielbestimmend, Rostock ging aber in der
10. Minute in Führung, obwohl Torhüter Philipp Tschauner bis dahin noch
keinen Ball in den Händen gehalten hatte. Einen Freistoss aus halbrechter
Position setzte Christian Rahn aus 28 Metern mit links unhaltbar für
Keeper Tschauner zum 1:0 ins lange Eck. Drei Minuten später fast das 2:0.
René Rydlewicz kam von der rechten Seite zum Flanken, Enrico Kern stand
unbedrängt in der Mitte, doch sein unplatzierter Kopfball landete zum
Glück für die Löwen über dem Tor (13.). Die Löwen schienen irgendwie
geschockt durch die Rostocker Führung. In der 19. Minute setzte sich Zafer
Yelen an der linken Tor-Auslinie durch, legte zurück, wo Djordjije
Cetkovic aus 18 Metern zum Schuss kam. Torben Hoffmann versuchte zu
Blocken, doch das Leder fand zwischen seinen Beinen hindurch den Weg zum
Tor. Zum Glück war es nicht mehr als ein Roller, sodass Tschauner
problemlos den Ball aufnehmen konnte. Drei Minuten später tauchte
plötzlich Göktan alleine vor Torhüter Mathias Schober auf, doch sein
Schuss aus zwölf Metern strich knapp übers Hansa-Tor (22.). Im direkten
Gegenzug war die Löwen-Hintermannschaft noch nicht sortiert, Cetkovic am
1860-Strafraum spielte den Ball quer auf Kern. Der Hansa-Torjäger stürmte
alleine auf Tschauner zu, spielte diesen aus und traf zum 2:0 für Rostock
ins leere Tor (23.). Göktan besaß in der 31. Minute erneut eine
Riesenchance, die Löwen zurück ins Spiel zu bringen. Nach einem Pass von
Patrick Milchraum spielte er sich an der Strafraumgrenze durch die
Hansa-Hintermannschaft. Sein 16-Meter-Schuss aus zentraler Position strich
knapp am kurzen Pfosten vorbei. Wieder im direkten Gegenzug herrschte
Unordnung in der Löwen-Defensive. Cetkovic erlief sich auf der rechten
Seite einen Steilpass, sein Schuss aus zwölf Metern landete jedoch am
Außennetz (32.). Nach einem Eckball von der rechten Seite durch Milchraum
verfehlte Antonio Di Salvo bei seinem Schussversuch aus acht Metern das
Leder. Der Ball wurde hoch zu Lars Bender abgewehrt. Dessen Kopfball
landete jedoch genau in den Armen von Keeper Schober (35.). Sechzig zeigte
weiter Moral. In der 39. Minute hatte sich Daniel Baier auf der rechten
Seite schön durchgesetzt, seine scharfe Hereingabe Richtung Elfmeterpunkt
nahm Patrick Milchraum direkt, doch sein Schuss landete im Mittelrang der
Südtribüne. Kurz vor dem Pausenpfiff kam Baier auf der rechten
Strafraumseite aus elf Metern zum Schuss, traf aber nur das Außennetz
(45.). Insgesamt zeigten beide Teams eine abwechslungsreiche Partie, in
der die Gäste die Aussetzer in der Löwen-Defensive dankend annahmen,
während die Hausherren mit ihren Chancen absolut fahrlässig umgingen.
Die Löwen machten nach der Pause dort weiter, wo sie zuvor aufgehört
hatten. Milchraum legte am Strafraum quer auf den eingewechselten Sven
Bender, der traf bei seinem 18-Meter-Schuss das Leder nicht voll. Dadurch
hoppelte es gefährlich in Richtung langes Eck, doch Hansa-Torhüter Schober
konnte den Schuss noch um den Außenpfosten lenken (47.). Lukasz Szukala
kam nach einer Göktan-Ecke von der linken Seite am zweiten Pfosten zum
Kopfball, doch das Leder kam genau auf Keeper Schober, sodass dieser
abwehren konnte (56.). In der 63. Minute erstickte den Löwen-Fans der
Torschrei auf den Lippen, nachdem Sven Bender von der linken Seite in den
Torraum gepasst hatte, doch Di Salvo das Leder aus kurzer Distanz am
langen Pfosten vorbei ins Tor-Aus grätschte. Mittlerweile besaßen die
Sechziger ein klares Übergewicht an Tormöglichkeiten, aber die „Null“
stand noch immer. Göktan erlöste in der 78. Minute sein Team von diesem
Fluch. Einen Freistoß aus 26 Metern, halblinke Position, schnippelte er
mit rechts über die Mauer unhaltbar für Schober ins linke Eck. Es sollte
der einzige Treffer für die Löwen an diesem Nachmittag bleiben. Trainer
Marco Kurz musste damit in seinem vierten Spiel in der Allianz Arena die
erste Heimniederlage hinnehmen.
1:0-Sieg im Derby gegen Haching - Erster Erfolg seit acht Jahren
Der letzte Sieg gegen die SpVgg Unterhaching datierte noch aus
dem letzten Jahrtausend. Erstmals seit dem 6. November 1999 gewannen
die Löwen ein Punktspiel gegen die Spielvereinigung. Den
entscheidenden Treffer in der 10. Minute besorgten die Hachinger
selbst. Ceyhun Gülselam hatte einen Freistoss von Danny Schwarz ins
eigene Tor geköpft. In der Folge vergaben die Sechziger noch eine
Vielzahl an Chancen.
Personal: Löwen-Coach Marco Kurz musste im Derby auf Lars
Bender (Hüftprobleme), Nemanja Vucicevic (Außenmeniskuseinriss im
linken Knie), Josh Wolff (Muskelfaserriss), Paul Agostino
(Mittelfußbruch), Roman Tyce und Harald Cerny (beide Reha und
Aufbautraining) verzichten.
Spielverlauf: Die Löwen begannen druckvoll, zeigten von
Beginn an, wer Herr im Haus ist. Im Anschluss an eine Ecke legte
Danny Schwarz den Ball zurück auf Daniel Baier, dessen Schuss aus 25
Metern nahm Torben Hoffmann an der Strafraumgrenze an, dreht sich
blitzschnell, traf aber nur den Außenpfosten des Hachinger Tores
(3.). In der 8. Minute erneut eine Riesenchance für Sechzig, erst
Berkant Göktan, dann Antonio Di Salvo, aber der Schiedsrichter hatte
zuvor eine Regelwidrigkeit gesehen, pfiff die Aktion ab. Zwei
Minuten später sah Ceyhun Gülselam nach einem Foulspiel gegen Baier
an der linken Außenlinie Gelb, den anschließenden Freistoss zog
Danny Schwarz mit rechts vors Hachinger Tor, wo Gülselam unbedrängt
aus vier Metern per Flugkopfball seinen eigenen Torwart zum 1:0 für
die Löwen überwand. In der 18. Minute jubelten dann die Gäste über
einen Treffer von Robert Lechleiter, aber der Stürmer stand bei
seinem Kopfball zwei Meter im Abseits. Ein schnell vorgetragener
Angriff über die linke Seite sorgte wenig später für Gefahr vorm Tor
der Spielvereinigung. Patrick Milchruam hatte sich bis zur
Grundlinie durchgespielt, flankte zurück an den Elfmeterpunkt, wo Di
Salvo frei zum Kopfball kam, aber leicht verzog (24.). Im direkten
Gegenzug prüfte Miroslaw Spizak Michael Hofmann im Tor der Löwen,
als er auf der linken Strafraumseite auftauchte. Spizaks
Zwölf-Meter-Schuss ins lange Eck konnte Hofmann jedoch parieren
(25.). Die Löwen wurden nachlässig und liefen in der 30. Minute
erneut in einen Hachinger Konter. Lechleiter schickte Spizak, der
über die rechte Seite alleine auf Hofmann zulief. Doch anstatt
selbst zu schießen legte er quer auf Sobotzik. Die Hintermannschaft
der Löwen hatte aufgepasst, wehrte aber zu kurz ab, sodass
Lechleiter an der Strafraumgrenze zum Schuss kam, doch das Leder
weit neben den rechten Pfosten setzte (30.). Dies war gleichzeitig
die letzte gute Möglichkeit vor der Pause, in der die Zuschauer ein
stimmungsvolles Derby mit viel Kampf und Nickligkeiten sahen.
Direkt nach der Pause hatten die Löwen einige Möglichkeiten zum
Kontern, aber katastrophale Abspielfehler im Spielaufbau erstickten
diese im Keim. In der 55. Minute versuchte es Göktan mit einem
Lupfer von der rechten Strafraumseite über SpVgg-Keeper Philipp
Heerwagen, der weit vor seinem Tor stand. Aber sein Schuss war nicht
platziert genug. Die nächste Chance besaß erneut Göktan, der auf der
rechten Strafraumseite Frédéric Page aussteigen ließ, sein
Linksschuss aufs lange Ecke konnte Keeper Heerwagen aber parieren
(61.). Zwei Minuten später war es wiederum der Deutsch-Türke, der
nach einer Freisstossflanke von Milchraum aus neun Metern zum
Kopfball kam, aber erneut in Heerwagen seinen Meister fand (63.).
Sechzig in dieser Phase drückend überlegen, jedoch der zweite
Treffer wollte einfach nicht gelingen. In der 72. Minute bediente
Baier mustergültig Göktan, der alleine auf Heerwagen zusteuerte, ihn
im Strafraum ausspielte, sich dabei aber zu weit abdrängen ließ,
sodass er nicht mehr zum Abschluss kam. Nach einem Freistoß von
Schwarz an den Elfmeterpunkt verlängerte Hoffmann das Leder mit dem
Hinterkopf Richtung Tor, aber Heerwagen kratzte das Leder aus dem
Kreuzeck (76.). Beinahe wäre den Hachingern in der 83. Minute der
Ausgleich nach einem Eckball gelungen. Lechleiter am zweiten Pfosten
konnte jedoch den Ball nicht kontrollieren. Ansonsten hatten sie
kaum Möglichkeiten. Sechzig diktierte auch in der Schlussphase das
Spiel, lediglich Torhüter Heerwagen stand einem weiteren
Erfolgserlebnis im Wege. In der 90. Minute sah Spizak nach einem
Stürmerfoul völlig zurecht Gelb-Rot. Damit gewannen die Löwen seit
dem 6. November 1999 erstmals wieder ein Meisterschaftsspiel gegen
die SpVgg Unterhaching.
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29.04.07 - 15:45 Uhr
1:2-Niederlage in Koblenz – Berkant Göktan trifft erneut
Mit dem zweiten Auswärtssieg unter Marco Kurz wurde es
erneut nichts. 1:2 verloren die Löwen beim TuS Koblenz, der nach
sechs sieglosen Spielen unter seinem neuen Coach Uwe Rapolder
wieder einen Erfolg feierte. Berkant Göktan hatte 1860 in der 29.
Minute mit seinem 7. Treffer in Führung gebracht, Rüdiger Ziehl
glich mit einem „Sonntags-Schuss“ vier Minuten später aus. Anel
Dzaka traf per Freistoss zum Endstand (66.).
Personal: Bei den Löwen fehlten Nemanja Vucicevic
(Außenmeniskuseinriss im linken Knie), Josh Wolff
(Muskelfaserriss), Paul Agostino (Mittelfußbruch), Roman Tyce und
Harald Cerny (beide Reha und Aufbautraining). Kurzfristig musste
Trainer Marco Kurz auch auf Lars Bender (Hüftprobleme) verzichten.
Für den 18-Jährigen rückte Alexander Eberlein in die Startelf..
Spielverlauf: Die TuS Koblenz mit ihrem neuen Trainer Uwe
Rapolder begann druckvoll. Nachdem Mate Ghvinianidze Philip Langen
kurz vorm linken Strafraumeck zu Fall gebracht hatte, führte Anel
Dzaka den Freistoß aus. Den scharf vors Tor gedrehten Ball köpfte
jedoch Innenverteidiger Matej Mavric aus sechs Metern knapp über
die Querlatte des Sechziger-Gehäuses (2.). In der 6. Minute die
Riesenchance für die Löwen, um in Führung zu gehen. Marcel Schäfer
setzte sich auf der rechten Seite durch, flankte fast von der
Eckfahne flach nach innen, wo Berkant Göktan zwischen Andreas
Richter und Frank Wiblishauser am zweiten Pfosten an den
aufspringenden Ball kam, aber sein Schuss aus vier Metern übers
TuS-Tor ging (6.). Auch an der nächsten Szene war Göktan
beteiligt. Der Stürmer legte von links quer auf Daniel Baier am
Strafraum, der verlängerte direkt auf die rechte Seite, wo Markus
Thorandt herangestürmt kam. Sein Zehn-Meter-Schuss aus spitzem
Winkel konnte Torhüter Dennis Eilhoff jedoch zur Ecke abwehren
(13.). Dann auf der Gegenseite eine klare Möglichkeit für die
Rheinländer. Die Löwen-Abwehr hatte auf abseits gespielt, der Ball
wurde von Rüdiger Ziehl in die Tiefe zu Dzaka gepasst, der alleine
auf 1860-Keeper Michael Hofmann zulief. Dieser kam ihm entgegen,
verkürzte geschickt den Winkel und konnte seinen Schuss aus elf
Metern zur Ecke parieren (15.). Zum Glück für die Löwen hatte
TuS-Kapitän Dzaka den mitgelaufenen Bakary Diakité übersehen,
sonst wäre Hofmann wohl chancenlos gewesen! Besser machte es auf
der anderen Seite Göktan. Daniel Baier hatte mit einem schönen
Pass die komplette Koblenzer Hintermannschaft ausgehebelt, Göktan
nahm das Leder freistehend kurz vor der Strafraumgrenze an, lief
noch ein paar Schritte und ließ mit seinem Schuss aus 13 Metern
Torhüter Eilhoff keine Chance (29.). Es war bereits das 7. Tor im
9. Spiel für den Deutsch-Türken. Aber die Freude währte nicht
lange. Die Defensive der Löwen war in der 33. Minute nicht richtig
sortiert, auch weil Alexander Eberlein nach einem Kopfballduell
mit Nasenbluten an der Seitenlinie behandelt wurde. Ein weiter
Einwurf von Wiblishauser wehrte Torben Hoffmann im Strafraum per
Kopf ab. Das Leder fiel Ziehl vor die Füße, der aus 20 Metern in
halblinker Position sofort abzog, sein „Sonntags-Schuss“ drehte
sich nach außen, schlug unhaltbar für Hofmann im oberen rechten
Eck zum 1:1 ein (33.). Kurz danach kam Sven Bender für Eberlein,
dessen Blutung nicht gestillt werden konnte. Die erste Diagnose
ergab, dass nichts gebrochen ist. Chancen gab es keine mehr bis
zur Halbzeitpause.
Auch nach der Pause viel Kampf und Krampf. Die Löwen versuchten
mit Kontern zum Erfolg zu kommen, doch der letzte Pass kam nicht
an. Koblenz agierte weiter mit hohen Bällen, war vor allem bei
Standards gefährlich. Die erste halbwegs gefährlich Situation ließ
mehr als eine Viertelstunde auf sich warten. Eine Direktabnahme
des Koblenzer-Torschützen Ziehl aus 25 Metern ins rechte untere
Torwarteck konnte Hofmann jedoch ohne Mühe parieren (63.). Drei
Minuten später aus heiterem Himmel die Führung für die Gastgeber.
Nach einem Foul von Hoffmann gab es 27 Meter, leicht nach links
versetzt, vor dem Löwen-Tor einen Freistoss. Dzaka hielt flach
drauf, in der Mauer drehte sich ein Sechziger-Spieler um, ließ das
Leder passieren, sodass Keeper Hofmann in der anderen Ecke stehend
keine Chance blieb: 2:1 für Koblenz (66.)! Auch die zweite
TuS-Möglichkeit in der 2. Halbzeit resultierte aus einem
Freistoss. Fast aus der gleichen Entfernung, nur nach rechts
versetzt, trat Goran Sukalo an. Sein Schuss lenkte Hofmann jedoch
über die Latte (83.).
Insgesamt war es eine unglückliche, aber auch verdiente Niederlage
für die Löwen. In einer kampfbetonten Partie verstanden sie es
nicht, ihre fußballerischen Vorteile im „Glutofen“ Oberwerth
auszuspielen. Ganz im Gegenteil: Nach der Pause hatten die
Sechziger überhaupt keine Chance mehr zu verzeichnen.
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20.04.07 - 19:45 Uhr
Löwen besiegen Köln 3:1 - Doppelpack durch Göktan
Es war der Spieler des Abends: Berkant Göktan, der unter der
Woche seinen Vertrag bei den Löwen um zwei Jahre verlängerte, traf
zum 1:0 (6.) und 3:1 (68.). Es waren bereits Treffer Nummer fünf und
sechs in seinem 9. Spiel für die 1860-Profis. Dazwischen hatte
Thomas Broich das 1:1 für die Rheinländer erzielt (42.), bevor Mate
Ghvinianidze nach Fehler von Kölns Torhüter Stefan Wessels zum 2:1
traf.
Personal: Gegen den 1. FC Köln musste Trainer Marco Kurz auf
Nemanja Vucicevic (Außenmeniskuseinriss im linken Knie), Josh Wolff
(Muskelfaserriss) und Paul Agostino (Mittelfußbruch) wegen
Verletzung verzichten. Nicky Adler hüttete mit Grippe das Bett,
Markus Thorandt war aufgrund seiner Gelb-Roten-Karte aus dem Spiel
gegen Paderborn gesperrt. Ebenfalls nicht dabei: Roman Tyce und
Harald Cerny, die sich noch in der Reha bzw. im Aufbautraining
befinden.
Spielverlauf: Erstmals kamen die Löwen in der 4. Minute
gefährlich vors Kölner Tor. Lars Bender hatte mit einem gefühlvollen
Pass die Seite gewechselt, aber Fabian Johnson am rechten
Strafraumeck zögerte zu lange, so dass Fabrice Ehret ihn am Schuss
hindern konnte. Bereits zwei Minuten später hatten die Löwen-Fans
Grund zum Jubeln. Nach einem Foul an Patrick Milchraum fast an der
linken Eckfahne drehte Danny Schwarz den Freistoss halbhoch vors
Tor. Berkant Göktan konnte sich am Fünf-Meter-Raum per Flugkopfball
gegen Ehret durchsetzen, traf unhaltbar für FC-Keeper Stefan Wessels
zum 1:0 ins lange Eck (6.). Es war bereits der 5. Treffer des
26-Jährigen in seinem 9. Spiel für die Profis des TSV 1860. Es
dauerte zehn Minuten, bis die Gäste durch Nationalspieler Patrick
Helmes gefährlich wurden – und dann gleich doppelt. Erst kam er im
Strafraum aus 14 Meter zum Schuss, doch Löwen-Keeper Michael Hofmann
fischte das Leder aus dem langen Eck (11.). Eine Minute später
hämmerte er einen 30-Meter-Freistoß mit rechts ins untere linke Eck,
Hofmann konnte nur nach vorne abwehren, doch seine Vorderleute
hatten aufgepasst, bereinigten die Situation vor den nachsetzenden
Kölnern (12.). In der 19. Minute hätten die Sechziger beinahe selbst
für den Ausgleich gesorgt. Nach einem Einwurf köpfte Torben Hoffmann
im Rückwärtslaufen den Ball über seinen Torhüter Hofmann, doch zum
Glück erwischte er den Ball noch mit den Fingerspitzen, sodass er
ihn noch um den Pfosten drehen konnte. Beinahe hätte Göktan seinen
zweiten Treffer erzielt. Bei einem Einwurf von der rechten Seite
durch Mate Ghvinianidze lag die gesamte FC-Abwehr im Tiefschlaf, der
Deutsch-Türke kam am rechten Torraumeck zum Schuss, aber das Leder
landete knapp neben dem Tor (25.). Dann wieder eine schöne
Einzelaktion durch Helmes im 1860-Strafraum, als er sich gegen
Ghvinianidze und Hofmann durchsetzte, sein Linksschuss aus zwölf
Metern von der linken Seite aber knapp am langen Eck vorbeiging
(36.). In der 42. Minute war es dann soweit. Im Zweikampf gegen
Helmes auf der linken Seite legte Ghvinianidze unfreiwillig den Ball
auf Ehret vor, der kam an der Grundlinie zum Flanken, hob den Ball
gefühlvoll über Keeper Hofmann. Thomas Broich am zweiten Pfosten
musste nur noch aus fünf Metern ins leere Tor zum 1:1 einnicken.
Insgesamt sahen die Zuschauer eine ansehnliche 1. Halbzeit, in der
aber bei beiden Mannschaften der letzte Biss fehlte.
Nach der Pause besaßen die Rheinländer die erste Möglichkeit. Ein
Freistoss aus halbrechter Position verlängerte Marvin Matip an der
Strafraumgrenze mit dem Kopf, doch Hofmann parierte (47.). In der
59. Minute ein katastrophaler Fehler von Kölns Keeper Wessels. Danny
Schwarz hatte einen Eckball hoch vors Tor geflankt, der FC-Torwart
ließ – leicht bedrängt von seinem Mitspieler Ehret – das Leder
fallen, das fiel Ghvinianidze genau vor die Füße, der aus sechs
Metern nur noch zum 2:1 einschieben brauchte (59.). Damit hatte der
Georgier seinen Fehler vorm 1:1 wieder wett gemacht. In der 68.
Minute revanchierte sich Göktan auf seine Art an seinem Gegenspieler
Alpay, der ihn kurz zuvor an der Mittellinie übel gefoult hatte.
Gregg Berhalter passte aus der eigenen Hälfte hoch an den Kölner
Strafraum, Daniel Baier legte per Kopf auf Göktan ab, der
umdribbelte Alpay, lief alleine auf Wessels zu und schob cool mit
links das Leder am Torhüter vorbei zum 3:1 ins lange Eck (68.).
Saisontreffer Nummer sechs für den Stürmer, der unter der Woche
seinen Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert hatte. In der 80.
Minute war es Fabian Johnson, der nach Zuspiel von Baier mit seinem
Schuss aus 16 Metern an Wessels scheiterte. Mehr als ein Abseitstor
durch den eingewechselten Tiago (86.) gelang den Gästen nicht mehr.
Im Gegenteil: In der Schlussphase hätten die Löwen den ein oder
anderen Konter noch setzen können.
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13.04.07 - 19:45 Uhr
Drei Schuss, drei Treffer: 0:3-Niederlage in Paderborn
Die Löwen wurden in Paderborn gnadenlos auf den Boden der Tatsachen
zurück geholt. In einer chancen- und niveauarmen Partie unterlagen sie durch
Tore von René Müller (7.), Roel Brouwers (72.) und Timo Röttger (83.) mit 0:3
beim SC Paderborn. Zudem verloren sie Markus Thorandt mit Gelb-Rot (49.),
Torben Hoffmann hatte sich schon in der 5. Minute verletzt. Es war die erste
Niederlage für Trainer Marco Kurz im dritten Spiel.
Personal: Im Hermann-Löns-Stadion musste Trainer Marco Kurz auf Paul
Agostino (Mittelfußbruch), Roman Tyce und Harald Cerny (beide Aufbautraining)
verzichten. Björn Ziegenbein, Christoph Burkhard, Lukasz Szukala und Torhüter
Philipp Tschauner spielten fast zeitgleich in der Regionalliga-Mannschaft beim
1. FC Saarbrücken. Ebenfalls im Saarland mit dabei: Danny Schwarz, der wegen
seiner 5. Gelbe Karte für das Spiel der Profis in Paderborn gesperrt war.
Seine Position nahm der 17-jährige Sven Bender ein, der erstmals zusammen mit
seinem Zwillingsbruder Lars in der Startelf stand und gemeinsam mit ihm das
defensive Mittelfeld-Duo bildete.
Spielverlauf: Durch die erste Chance des Spiels gerieten die Löwen
gleich in Rückstand. Lars Bender grätschte unglücklich in einen Pass von
Benjamin Schüßler, wodurch der Ball steil auf René Müller in halblinker
Position weitergeleitet wurde. Markus Thorandt kam nicht mehr hinterher,
sodass der SCP-Kapitän unbedrängt aus zwölf Metern das Leder zum 1:0 unter die
Querlatte des Löwen-Tores hämmern konnte (7.). Es war der erste Gegentreffer
für Marco Kurz als Cheftrainer. Genau nach einer Viertelstunde verließ Torben
Hoffmann den Platz. Der 32-Jährige hatte sich bereits in der 5. Minute eine
Rückenverletzung (LWS-Blockade) zugezogen, die ein Weiterspielen nicht möglich
machte. Für ihn rückte Mate Ghvinianidze in die Innenverteidigung. In der 26.
Minute konnte Berkant Göktan den Ball im Strafraum der Ostwestfalen nach
Flanke von Daniel Baier annehmen, ließ sich aber zu weit auf die Seite
abdrängen. Der 26-Jährige legte zurück auf Nemanja Vucicevic, doch dessen
Schuss wurde geblockt. In der 29. Minute kassierte Thorandt seine 5. Gelbe
Karte. Das Spiel bis dahin chancenarm. Paderborn wurde erst wieder nach einem
Eckball von Erwin Koen gefährlich. Müller und Ghvinianidze waren am Torraum
zum Kopfball hochgestiegen, das Leder strich aber über die Querlatte (38.). In
der 42. Minute ging’s dann richtig rund. Erst flankte Schüßler von der rechten
Außenlinie scharf in die Mitte, Müller grätschte nur um Zentimeter am Ball
vorbei. Im Gegenzug schickte Baier Göktan steil, der spielte im Strafraum zwei
Paderborner und den Torwart aus, traf aber aus spitzem Winkel nur den
Außenpfosten des leeren SCP-Tores.
In der 49. Minute war das Spiel für Thorandt vorbei, nach einer gelungenen
Schauspielleistung von Erwin Koen, auf die Schiedsrichter Christian Schößling
hereinfiel. Der Niederländer krümmte sich am Boden, obwohl der
Löwen-Verteidiger ihn überhaupt nicht getroffen hatte. Trotzdem sah Thorandt
Gelb-Rot, womit die Sechziger mehr als 40 Minuten das Spiel in Unterzahl
bestreiten mussten. In der 59. Minute war Koen erneut an einer strittigen
Szene beteiligt. Obwohl Torhüter Michael Hofmann an der Strafraumgrenze vor
ihm am Ball war, ging er voll in den 1860-Keeper rein, anstatt über ihn zu
springen, verletzt sich dabei aber selbst. Nach kurzer Behandlungspause ging
es jedoch weiter. Die Löwen trotz numerischer Unterlegenheit bemüht, doch der
finale Pass wollte einfach nicht gelingen. Dafür traf Paderborn nach einem
Eckball von Nebojsa Krupnikovic von der rechten Seite. Der Ball kam an den
zweiten Pfosten, wo Müller per Kopf auf den ersten Pfosten verlängerte, dort
setzte sich Roel Brouwers regelwidrig im Kopfballduell gegen Gregg Berhalter
durch, traf ins Netz (72.). Der schwache Schiedsrichter erkannte den Treffer
zum 2:0 an, obwohl Brouwers beim Kopfball beide Arme ausgestreckt hatte. Zu
allem Überfluss verletzte sich noch Josh Wolff, nachdem das Wechselkontingent
bereits erschöpft war. So konnte der eingewechselte Timo Röttger sich im
1860-Strafraum durchsetzen, traf fast vom Elfmeterpunkt flach zum 3:0 (83.).
Damit war die Partie endgültig entschieden. Obwohl die Löwen nur wenig Chancen
zuließen, mussten sie drei Treffer hinnehmen. Ein Spiel, das man möglichst
schnell vergessen sollte. Alles lief an diesem Tag (Freitag, der 13!) gegen
Sechzig. Das schnelle 0:1, die vergebene Riesenchance von Göktan kurz vor der
Pause und der unglückliche Platzverweis für Thorandt.
09.04.07 - 22:00 Uhr
Löwen führen beim 2:0-Erfolg Spitzereiter Karlsruhe vor
Die Bilanz von Marco Kurz blieb auch gegen Tabellenführer Karlsruher
SC makellos. Zwei Eier legten die Löwen am Ostermontag den Badenern ins Nest.
Berkant Göktan gelang in der 56. Minute die längst verdiente Führung, die
Gregg Berhalter in der 70. Minute zum 2:0-Endstand ausbaute. Die Gäste waren
in allen Belangen unterlegen, konnten sich bei Keeper Markus Miller bedanken,
dass es vor 51.000 Zuschauern nicht zum Debakel kam.
Personal: Löwen-Trainer Marco Kurz musste auf Paul Agostino
(Mittelfußbruch), Roman Tyce und Harald Cerny (beide Aufbautraining)
verzichten. Björn Ziegenbein, Christoph Burkhard, Sven Bender und Lukasz
Szukala kamen am Karsamstag beim 2:0-Erfolg der zweiten Mannschaft über den SC
Pfullendorf über 90 Minuten zum Einsatz. Gegenüber dem 2:0-Sieg in Essen
veränderte Kurz seine Anfangsformation auf zwei Positionen. So kehrten nach
abgelaufener Sperre Gregg Berhalter und Nemanja Vucicevic in die Startelf
zurück.
Spielverlauf: Bereits in der 2. Minute besaßen die Karlsruher die erste
Chance. Nach einem Eckball durch Massimilian Porcello war die Löwen-Abwehr
nicht im Bilde, das Leder fiel Maik Franz vor die Füße, doch der war so
überrascht, dass er aus fünf Meter nicht zum Abschluss kam. Es sollte die
erste und einzige für den Tabellenführer in der 1. Halbzeit sein. Zwei Minuten
später brachte Bradley Carnell auf der Strafraumlinie Josh Wolff zu Fall, aber
Schiedsrichter Herbert Fandel ließ weiterspielen. Eigentlich ein klares Foul!
In der 10. Minute war es erneut Carnell, der sich – kurz vorm Strafraum – nur
mit einem Foul zu helfen wusste, indem er den durchgebrochenen Markus Thorandt
umriss. Diesmal pfiff Fandel. Den Freistoss aus 17 Meter schoss Marcel
Schäfer, Porcello in der Mauer konnte das Leder zur Ecke abfälschen (11.).
Dann drei Großchancen für die Löwen innerhalb von vier Minuten. Erst war es
Schäfer, der über die linke Flanke kommend flach ans vordere Torraumeck
passte, Berkant Göktan sprintete in den Ball, doch der herauseilende Markus
Miller konnte seinen Schuss mit den Füßen abwehren (16.). In der 17. Minute
jubelten die Löwen bereits, ehe Schiri Fandel nach Rücksprache mit seinem
Assistenten den Treffer annulierte. Nemanja Vucicevic hatte fast von der
rechten Außenlinie einen Freistoss nach innen geflankt, KSC-Keeper Miller
wehrte mit den Fäusten zu kurz ab. Daniel Baier nahm das Leder an der
Strafraumgrenze volley, Michael Mutzel fälschte den Ball als Bogenlampe
unhaltbar für seinen Keeper ins eigene Netz ab. Wieso der Unparteiische den
Treffer nicht gab? Göktan soll Miller im passiven Abseits die Sicht genommen
haben, doch der Torhüter hatte bei Baiers Schuss eigentlich frei Sicht. Drei
Minuten später lupfte Baier gefühlvoll den Ball in den Karlsruher Strafraum,
Göktan nahm aus acht Metern freistehend das Leder volley mit vollem Risiko,
sein Schuss landete jedoch weit überm Tor (20.). Karlsruhe kam in dieser Phase
überhaupt nicht über die Mittellinie. In der 34. Minute zog Vucicevic mit
links aus 25 Metern ab, für den geschlagenen Keeper Miller musste der Pfosten
retten. Drei Minuten später war es Baier, der auf der rechten Seite von der
Grundlinie flankte, der Kopfball von Lars Bender aus acht Metern strich knapp
über die Querlatte (37.). In der 42. Minute kassierte Danny Schwarz wegen
Ballwegschlagens seine 5. Gelbe Karte, wird den Löwen am Freitag in Paderborn
fehlen. Mit 0:0 ging’s in die Kabine – für die Badener, die alles schuldig
blieben in den ersten 45 Minuten, ein äußerst schmeichelhaftes Ergebnis.
Nach der Pause ging es gleich mit Löwen-Chancen en masse weiter. In der 49.
Minute hatte Schäfer von links an den ersten Pfosten geflankt, Schwarz kam zum
Kopfball, doch Franz konnte, ebenfalls per Kopf, zur Ecke klären. Im Anschluss
an den Eckstoss kam der Ball zu Schwarz am linken Strafraumeck, seinen Schuss
nahm Lars Bender mit dem Rücken zum KSC-Tor an, drehte sich blitzschnell und
schoss aus acht Metern ins untere linke Eck. Keeper Miller tauchte ab, drehte
das Leder mit einer Hand gerade noch um den Pfosten. Dann endlich die mehr als
verdiente Führung. Wolff hatte an der rechten Strafraumgrenze den hölzernen
Carnell vernascht, sein Flachpass in die Mitte bugsierte Göktan im Fallen aus
fünf Metern zum 1:0 über die Linie (56.). Fünf Minuten später kam Baier nach
einem Einwurf am rechten Torraumeck zum Schuss, doch Miller war zur Stelle,
konnte klären (61.). Wie unzufrieden KSC-Coach Ede Becker mit der Leistung
seiner Mannschaft war, dokumentierte er mit drei Wechseln zwischen der 54. und
62. Minute. Besser wurde es jedoch aus Sicht der Nordbadener nicht. In der 69.
Minute flankte Baier von der Grundlinie in die Mitte, Vucicevic verpasste per
Kopf, wodurch Schwarz aus fünf Metern völlig frei zum Schuss kam. Doch der
Ex-KSCler traf den aufsetzenden Ball nicht voll, sodass Miller klären konnte.
Eine Minute später war die desolate Karlsruher Hintermannschaft einmal mehr
nicht im Bild. Thorandt hatte von der rechten Seite den Ball an den Torraum
geworfen, wo der völlig freistehende Berhalter per Flugkopfball zum 2:0 traf
(70.). In der Schlussphase passierte nicht mehr viel. Die Löwen schalteten
einen Gang zurück, während der Tabellenführer nur mit Fehlpässen glänzte. Mit
nunmehr 41 Punkten hat Sechzig den Klassenerhalt sicher, kann jetzt die
Planungen für die kommende Saison vorantreiben. Und Marco Kurz hat als
Profitrainer weiter eine weiße Weste: Sechs Punkte aus zwei Spielen mit
überzeugenden Vorstellungen – da skandierten die Löwen-Fans zu Recht „O, wie
ist das schön!“
01.04.07 - 15:45 Uhr
Marco Kurz startet als Cheftrainer mit 2:0-Sieg in Essen
Ein überaus erfolgreiches Debüt als Cheftrainer feierte Marco Kurz an
der Essener Hafenstraße. Mit 2:0 besiegten die Löwen die Gastgeber aus dem
Ruhrgebiet, feierten damit ihren dritten Auswärtssieg in dieser Saison. Direkt
nach Wiederanpfiff erzielte Josh Wolff die Führung (46.). Fünf Minuten später
traf Berkant Göktan zum Endstand (51.). Sowohl in der Defensive als auch in
der Offensive konnte Sechzig überzeugen.
Personal: Marco Kurz musste in seinem ersten Spiel als Löwen-Chefcoach
auf Roman Tyce, Harald Cerny, Paul Agostino (alle Reha bzw. Aufbautraining)
verzichten, Gregg Berhalter und Nemanja Vucicevic fehlten zum letzten Mal
gesperrt. Björn Ziegenbein hatte nach seinem Faserriss im Oberschenkel noch
Trainingsrückstand, nachdem er erst Mitte der Woche ins Teamtraining
eingestiegen war.
Spielverlauf: Von Beginn an wurde hart um jeden Ball gekämpft, sodass
kaum gelungene Spielzüge zu sehen waren. Folgerichtig entstand die erste
Chance aus einer Standard-Situation. Nach einem Freistoß für Essen von der
rechten Seite durch Ferhat Kiskanc stieg Danko Boskovic am ersten Pfosten am
höchsten, sein Kopfball aus neun Metern ging aber einige Meter am langen Eck
des Löwen-Tores vorbei (10.). In der 22. Minute konterte RWE im eigenen
Stadion. Michael Bemben ließ an der rechten Strafraumseite Alexander Eberlein
stehen, zog bis zur Grundlinie, um dann in den Rücken der Abwehr zu flanken.
Der Ball kam genau an den Elfmeterpunkt, wo – zum Glück für die Löwen – aber
nur Lars Bender stand. Der 17-Jährige war es dann zwei Minuten später, der von
der halbrechten Seite ans linke Essener Torraumeck flankte. Berkant Göktan kam
zum Kopfball, konnte das Leder aber nicht genügend drücken, um dem Tor von
RWE-Keeper Karim Zaza gefährlich zu werden (24.). Mitte der 1. Halbzeit
schienen die Löwen das Spiel sicher im Griff zu haben, als Markus Thorandt in
der Vorwärtsbewegung den Ball verlor. Stefan Lorenz bediente Bemben auf der
rechten Seite. Seine scharfe Hereingabe von der Torauslinie an den kurzen
Pfosten konnte Eberlein gerade noch vor Serkan Calik zur Ecke klären (31.). In
der 35. Minute eine Doppelchance für die Gastgeber. Nach einem Eckball von der
linken Seite stieg Innenverteidiger Thomas Kläsener am höchsten, sein Kopfball
aus neun Metern traf jedoch genau Löwen-Kapitän Torben Hoffmann. Im Anschluss
an die nächste Ecke kam Pascal Bieler aus 18 Metern, zentrale Position, frei
zum Schuss, doch das Leder landete genau auf dem Körper von 1860-Keeper
Michael Hofmann. Ein mustergültig vorgetragener Konter bracht zur Abwechslung
mal Gefahr fürs Essener Tor. Josh Wolff hatte den Ball geschickt auf Göktan
durchgesteckt, der Stürmer lief mit dem Ball in den RWE-Strafraum, wurde bei
seinem Schuss aus zehn Meter jedoch von Kläsener entscheidend gestört (42.).
Bei dieser Aktion verletzte sich Göktan, wurde in der Pause behandelt, konnte
aber weiterspielen.
Die 2. Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Kaum waren die Sechziger nach
dem Anstoß von Essen in Ballbesitz, legte Lars Bender auf die linke Seite zu
Patrick Milchraum. Der setzte sich gegen zwei Rot-Weisse durch, flankte
anschließend scharf an den kurzen Pfosten. Wolff, der aus dem Rücken von
Martin Hysky kam, grätschte in den Ball und traf aus vier Metern zum 1:0 für
die Löwen (46.). Aber es kam noch besser. In der 51. Minute ging Thorandt in
der eigenen Hälfte bei einem Essener Angriff dazwischen, spielte direkt auf
den rechts gestarteten Göktan, der zwei RWE-Spieler im Strafraum aussteigen
ließ und aus 14 Metern mit dem linken Fuß ins lange Eck zum 2:0 traf (51.).
Fast wäre zwei Minuten später sogar das 3:0 gefallen. Milchraum hatte von
links eine weite Flanke auf die rechte Strafraumseite gespielt, Wolff nahm das
Leder direkt, traf aber nur das Außennetz (53.). RWE-Coach Lorenz-Günther
Köstner reagierte auf den Rückstand, brachte in der 56. Minute mit Solomon
Okoronkow einen weiteren Stürmer, und der Nigerianer machte mächtig Druck. In
der 61. Minute eine Doppelchance für die Westfalen. Okoronkow setzte sich im
Löwen-Strafraum durch, kam acht Meter vor Hofmann zum Schuss, aber der Keeper
warf sich ihm entgegen, konnte klären. In der gleichen Minute kam Lorenz nach
einer zu kurzen Löwen-Abwehr an der Strafraumgrenze frei zum Schuss, doch der
Ball strich knapp über den Querbalken. Zwei Minuten später scheiterte Boskovic
fast unbedrängt mit einem Kopfballaufsetzer aus fünf Metern (63.). In dieser
Phase hatten die Sechziger Glück, dass der Anschlusstreffer nicht fiel.
Anschließend konnten sie sich von dem Druck der Gastgeber wieder befreien. In
der 76. Minute scheiterte Wolff alleine gegen RWE-Keeper Zasa. Danach
passierte nicht mehr viel. Die Weiß-Blauen brachten das 2:0 souverän über die
Zeit.
16.03.07 - 19:45 Uhr
Revanche missglückt: Löwen unterliegen Augsburg 0:3
Auch das zweite Saisonspiel gegen den FC Augsburg verloren die
Löwen vor der Rekordkulisse von 69.000 Zuschauern in der ausverkauften
Allianz Arena mit 0:3. Zwei Unachtsamkeiten nach Standards führten durch
Leonhard Haas (14.) und Axel Lawarée (18.) vor der Pause zum 0:2. In der
64. Minute verlor das Team von Walter Schachner noch Nemanja Vucicevic
durch Gelb-Rot. Den Schlusspunkt setzte Patrick Mölzl (82.).
Personal: Trainer Walter Schachner musste im bayerischen Derby auf
Roman Tyce, Harald Cerny, Paul Agostino, Mate Ghvinianidze (alle Reha),
Gregg Berhalter (Sperre), Josh Wolff (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich),
Marcel Schäfer (Meniskus-OP) und Björn Ziegenbein (Faserriß im
Oberschenkel) verzichten. Kurzfristig gesellte sich zum Löwen-Lazarett
noch Antonio Di Salvo, der erneut über muskuläre Probleme klagte.
Spielverlauf: Beide Teams machten vom Anpfiff weg mächtig Druck.
Die erste gefährliche Situation ließ aber bis zur 8. Minute auf sich
warten, dann versuchte es der Augsburger Leonhard Haas mit einem
Drehschuss aus 18 Metern, Löwen-Keeper Michael Hofmann musste aber nicht
eingreifen, weil der Ball zwei Meter neben dem langen Pfosten die
Tor-Auslinie passierte. Die erste Chance für die Hausherren durch Daniel
Baier. Nach Doppelpass mit Berkant Göktan zog er aus 25 Metern ab, doch
der Ball landete neben dem Pfosten (12.). Zwei Minuten später die Führung
für Augsburg – wieder mal nach einem Einwurf! Lars Müller hatte auf Axel
Lawarée, der dem Ball entgegen kam, geworfen. Mit der Brust legte der
Belgier auf Haas ab, der nahm das Leder mit, hatte aus 15 Metern freie
Schussbahn und traf zum 1:0 (14.). Vier Minuten später erhöhten die
Augsburger – wieder nach einer Standardsituation – auf 2:0. Einen Freistoß
halbrechts aus der eigenen Hälfte hatte Mourad Hdiouad an die
Strafraumgrenze geschlagen, Lawarée war mit dem Kopf vor Alex Eberlein am
Ball, Hofmann im Löwen-Tor streckte sich, kam aber nicht mehr ans Leder
(18.). In der 21. Minute versuchte es Nemanja Vucicevic mit einer
Einzelaktion, spielte sich links im Augsburger Strafraum durch, doch seine
scharfe Hereingabe auf Berkant Göktan konnten Hdiouad und Torhüter Sven
Neuhaus gemeinsam zur Ecke lenken (21.). Die Sechziger bewiesen in der
Folge Moral, machten Druck, doch der FCA stand gut gestaffelt in der
Abwehr. Dann eine Doppelchance für die Löwen in der 32. Minute. Nach einem
Fehler von Felix Luz am linken Torraumeck kam Patrick Milchraum aus
spitzem Winkel zum Schuss, FCA-Keeper Sven Neuhaus lenkte das Leder über
die Latte. Im Anschluss an den Eckball war es Vucicevic, der es von der
rechten Seite aus spitzem Winkel mit einem Flachsschuss versuchte, aber
erneut an Neuhaus scheiterte. Die Schwaben zogen sich zeitweise wie eine
Handball-Mannschaft an den eigenen Strafraum zurück, ließen Sechzig in
sicherer Entfernung vom Tor agieren und lauerten auf Tempogegenstöße. So
konnte der FCA das 2:0 sicher in die Pause retten.
Die Löwen auch nach Wiederanpfiff bemüht. Nach einem Milchraum-Freistoß
fast von der Eckfahne auf der linken Seite stieg Torben Hoffmann am
Fünf-Meter-Raum am höchsten, brachte aber keinen Druck auf den Ball,
sodass er ins Tor-Aus kullerte (50.). Drei Minuten später kamen die
Augsburger nach einer Standardsituation erneut zu einer Möglichkeit. Lars
Müller hatte den Ball hoch in den Strafraum geflankt, nach einem
misslungenen Abwehrversuch der Löwen-Abwehr kam Roland Benschneider zum
Kopfball, doch Hofmann pflückte den Ball vor der Linie herunter (53.). In
der 63. Minute dann das Ende des Arbeitstages von Stürmer Vucicevic. Der
Serbe spielte zwei Augsburger aus und fiel im Strafraum. Schiedsrichter
Babak Rafati entschied auf „Schwalbe“, und da der Löwen-Stürmer bereits
Gelb hatte, schickt er ihn mit Gelb-Rot zum Duschen. In der 82. Minute
noch das 3:0 für die Gäste. Lawarée hatte im Strafraum von links auf Mölzl
geflankt, der lief in den Ball hinein, ließ mit dem Kopf aus sechs Metern
Hofmann im Löwen-Tor keine Chance.
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12.03.07 - 22:00 Uhr
Standards besiegeln 1:2-Niederlage in Kaiserslautern
Die Löwen zeigten bei der 1:2-Niederlage in Kaiserslautern
einmal mehr, wieso sie zu den schwächsten Auswärtsteams der Zweiten
Liga zählen. Nach der Führung von Berkant Göktan (15.) kassierten sie
bereits eine Minute später nach einer Standard-Situation den Ausgleich
durch Marcel Ziemer (16.). Gute Chancen zur neuerlichen Führung
blieben ungenutzt. Die Entscheidung durch Silvio Meißner fiel nach
einem Einwurf (75.).
Personal: Im Fritz-Walter-Stadion musste Trainer Walter
Schachner auf Roman Tyce, Harald Cerny, Paul Agostino, Mate
Ghvinianidze (alle Reha), Gregg Berhalter (Sperre), Lars Bender
(Schienbeinprellung), Josh Wolff (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich)
und Marcel Schäfer (Meniskus-OP) verzichten. Kurzfristig fiel auch
noch Björn Ziegenbein aus, der sich tags zuvor beim Spiel der zweiten
Mannschaft gegen den VfB Stuttgart II (0:0) eine Oberschenkel-Zerrung
zuzog. Für ihn rückte erstmals der 19-jährige Christian Träsch in den
Profikader.
Spielverlauf: Die Gastgeber wollten von Beginn an Druck machen,
doch die Löwen-Defensive stand gut. So resultierte die erste Chance
der Pfälzer aus einer Ecke. Grégory Vignal hatte von links auf den
zweiten Pfosten geflankt, Benjamin Auer kam am Torraum zum Kopfball,
konnte das Leder aber nicht drücken, sodass keine große Gefahr fürs
Tor von Michael Hofmann bestand (7.). Gleich die erste Löwen-Chance
führte zur Führung. Ein mustergültig vorgetragener Konter über Daniel
Baier, der in zentraler Position kurz hinter der Mittellinie den
startenden Berkant Göktan im richtigen Moment bediente. Der 26-jährige
Ex-Lauterer sah, dass ihm FCK-Torwart Jürgen Macho entgegen eilte und
lupfte von der Strafraumgrenze den Ball gefühlvoll über den Keeper zum
1:0 ins Tornetz (15.). Keine Minute dauerte es, da war die
Löwen-Führung bereits Vergangenheit. Tamas Hajnal hatte einen
30-Meter-Freistoß aus halblinker Position hoch an den Torraum
geflankt, Marcel Ziemer kam mit dem Hinterkopf vor Keeper Hofmann an
den Ball, traf zum 1:1 (16.). Es entwickelte sich nun ein munteres
Spiel. In der 21. Minute war es Nemanja Vucicevic, der über rechts in
den Strafraum eindrang, seine Flanke wurde nach hinten abgewehrt, wo
Nicky Adler aus 14 Meter zum Schuss kam, doch Innenverteidiger Moussa
Ouattara rettete für seinen bereits geschlagenen Torwart Macho kurz
vor der Linie (21.). Zwei Minuten später konnte Fabian Johnson im
Strafraum gerade noch mit einer Grätsche vor Ziemer zur Ecke klären.
Den anschließenden Eckstoß köpfte Steffen Bohl knapp über die Latte
des 1860-Tores (23.). Lautern bis zu diesem Zeitpunkt nur nach
Standards gefährlich. Aus dem Spiel heraus hatten die Löwen die
Pfälzer fest im Griff. In der 35. Minute wieder ein schneller Konter
der Sechziger. Göktan hatte das Leder auf die rechte Seite weiter
geleitet, wo Nicky Adler direkt in die Mitte flankte, jedoch der
mitgeeilte Johnson traf den Ball aus acht Metern nicht voll. Beinahe
hätte Bohl bei seinem Klärungsversuch das Leder ins eigene Tor
bugsiert, doch es ging knapp neben dem Pfosten ins Tor-Aus (35.). So
blieb es zur Pause beim 1:1, in der die Rumpfelf von Walter Schachner
eine ansprechende Leistung zeigte und die klareren Möglichkeiten
besaß.
Auch in der zweiten Halbzeit hatten zunächst die Löwen die erste
gefährliche Szene zu verzeichnen. Göktan legte links am FCK-Torraum
zurück auf Patrick Milchraum, dessen Schuss von der Strafraugrenze
wurde von einem Lauterer Abwehrspieler geblockt. Das Leder kam zu
Adler am rechten Torraumeck, der 21-Jährige zog aus spitzem Winkel
direkt volley ab, doch Keeper Macho konnte den Ball mit einem Reflex
über die Latte lenken (52.). In der 65. Minute war es 1860-Keeper
Hofmann, der am Torraum gegen den eingewechselten Emeka Opara Kopf und
Kragen riskieren musste, als dieser alleine vor ihm auftauchte. Aber
mit der Hand war er vor dem Nigerianer am Ball. Auf der anderen Seite
warf sich FCK-Torwart Macho in eine flache Hereingabe von Adler, da
Göktan einschussbereit in der Mitte lauerte (67.). Eine Minute später
lenkte Hofmann einen Linksschuss aus 20 Metern von Vignal gerade noch
mit den Fingerspitzen über die Latte (68.). In der 72. Minute
versuchte es Vignal erneut, diesmal per Freistoß aus 32 Metern. Durch
die Zwei-Mann-Mauer der Löwen flog der hart geschossene Ball nur um
Zentimeter übers linke Kreuzeck. Drei Minuten später die Führung für
die Pfälzer – einmal mehr nach einem Einwurf. Bohl hatte eingeworfen,
Opara verlängerte mit dem Hinterkopf gegen Johnson auf den zweiten
Pfosten, wo der heranstürmende Silvio Meißner nur noch zum 2:1
einnicken brauchte (75.). Drei Minuten später nach einer neuerlichen
Standard-Situation beinahe das 3:1. Vignal hatte einen Freistoß vom
rechten Strafraumeck scharf auf den zweiten Pfosten gezogen, Ouattara
und Ziemer verpassten jedoch (75.). In der Endphase fehlte den Löwen
die Kraft, nochmals auf den Ausgleich zu drängen. Trotz guter Chancen
standen sie am Ende einmal mehr mit leeren Händen da. Zwei
Stellungsfehler nach Standards reichten den Lauterern zum Sieg.
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04.03.07 - 15:45 Uhr
Geduldspiel: Löwen besiegen Braunschweig 2:0
Es dauerte bis zur 80. Minute, ehe der eingewechselte
Berkant Göktan die Löwen mit seinem Treffer zum 1:0 erlöste.
Einmal mehr verstanden es die Hausherren gegen das
Tabellen-Schlusslicht Eintracht Braunschweig nicht, ihre
Überlegenheit in Tore umzumünzen. In der Nachspielzeit erhöhte
Kapitän Gregg Berhalter noch per Elfmeter (Foul an Nemanja
Vucicevic) auf 2:0.
Personal: Gegen Braunschweig fehlten Roman Tyce, Harald
Cerny, Paul Agostino, Mate Ghvinianidze (alle Reha), Antonio Di
Salvo (Muskelentzündung), Markus Thorandt (Gelb-Rot-Sperre) und
Lars Bender (Knie-Probleme). Marcel Schäfer zog sich beim
Abschlusstraining einen Innenmeniskusriss im linken Knie zu und
wurde bereits heute erfolgreich von Mannschaftsarzt Dr. Erich
Rembeck operiert. Der Linksverteidiger wird voraussichtlich vier
Wochen ausfallen! Mit José Holebas, Berkant Göktan, Alexander
Eberlein und Lukasz Szukala saßen vier Spieler auf der Bank, die
tags zuvor in der zweiten Mannschaft gegen den 1. FC
Kaiserslautern II 2:2 gespielt hatten.
Spielverlauf: Bereits in der 1. Minute hatte Braunschweig
eine Riesenchance. Nach einem Freistoß von Benjamin Siegert aus
dem rechten Halbfeld kam Igor Barukcic sieben Meter vor dem Tor
frei ans Leder, aber sein Kopfball ging weit über die Latte. Die
erste gute Möglichkeit für die Löwen nach einem Freistoß. Patrick
Milchraum zog, anstatt zu flanken, das Leder von der rechten Seite
direkt an der Mauer vorbei aufs kurze Eck, aber der Ball landete
nur am Außennetz (7.). Auch die dritte Chance des Spiels
resultierte aus einer Standardsituation. Daniel Cimen hatte einen
Freistoß aus dem linken Halbfeld in die Mitte geflankt, Alexander
Golban kam in zentraler Position aus zehn Metern zum Kopfball,
doch zum Glück für die Löwen landete das Leder knapp neben dem
langen Pfosten (11.). Dann mal zur Abwechslung eine gefährliche
Szene aus dem Spiel heraus. Daniel Baier kam auf der rechten Seite
im Strafraum zum Schuss, Eintracht-Torhüter Thorsten Stuckmann
wehrte ab, Christoph Burkhard nahm den Abpraller aus 14 Metern
direkt, doch dem Schuss fehlte der Druck, sodass Stuckmann den
Ball locker fangen konnte (13.). Drei Minuten später versuchte es
auf der anderen Seite Patrick Bick mit einem Schuss aus 18 Metern
vom rechten Strafraumeck, doch das Leder strich knapp übers linke
Kreuzeck (16.). In der 21. Minute zog Nicky Adler davon, Keeper
Stuckmann stürzte ihm an der Strafraumgrenze entgegen. Irgendwie
brachte der 22-jährige Löwen-Angreifer das Leder am Torwart
vorbei, es trudelte Richtung Tor, aber Benjamin Siegert war
mitgelaufen, konnte einen Meter vor der Torlinie den Ball ins
Tor-Aus grätschen. Das war die bis dahin beste Chance der
Gastgeber. Die Löwen in dieser Phase die spielbestimmende
Mannschaft. In der 28. Minute narrte Nemanja Vucicevic im
Strafraum die Braunschweiger Abwehr, sein gefühlvoller Heber von
der linken Seite verpasste Josh Wolff am Torraum nur um Millimeter
mit dem Kopf. Sechzig zwar haushoch überlegen, klare Möglichkeiten
blieben jedoch Mangelware. Die hatte dann Vucicevic in der
Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Alexander Huber hatte seinen
eigenen Mitspieler, Siegert, angeschossen, der Ball prallte zu
Vucicevic am rechten Torraumeck, doch dessen Schuss ging weit am
langen Pfosten vorbei (45.).
Auch nach der Pause änderte sich nichts an den Spielanteilen.
Folgerichtig die erste gute Chance für die Löwen. Baier hatte am
Strafraum quer auf den links mitgelaufenen Milchraum gelegt,
dessen Vollspann-Schuss landete knapp über dem Tor (48.). In der
55. Minute die Mega-Möglichkeit für Braunschweig zur Führung. Nach
einer Flanke hatte Gregg Berhalter im Strafraum per Kopf geklärt,
das Leder kam zu Bick, der zentral zwei Meter vor dem Strafraum
vollkommen frei stand, doch seinen unplatzierten Schuss konnte
Löwen-Keeper Michael Hofmann im Nachfassen festhalten (55.). In
der 62. Minute hatten viele Löwen-Fans schon den Torschrei auf den
Lippen. Nach einer Milchraum-Ecke kam Torben Hoffmann am
Elfmeterpunkt zum Kopfball, Keeper Stuckmann wehrte ab, aus dem
Gewühl heraus kam Adler zum Schuss, den Stuckmann liegend auf der
Linie mit der Hand abwehrte. In der 69. Minute erzielte der
eingewechselte Berkant Göktan einen Treffer, den Schiedsrichter
Wolfgang Walz wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannte.
Eine Fehlentscheidung, da der Torschütze bei der Ballabgabe
eindeutig hinter einem Braunschweiger stand. Göktan hatte auch die
nächste gefährliche Szene. Sein Schuss aus 16 Metern fälschte
Grimm ab, doch Stuckmann war auf dem Posten, parierte (75.). In
der 80. Minute dann die längst fällige Führung für die Hausherren.
Torben Hoffmann hatte in der eigenen Hälfte einen Angriff der
Braunschweiger geklärt, startete ein tolles Solo über den halben
Platz, passte tief nach links auf den mitgelaufenen Baier. Keeper
Stuckmann eilte dem Münchner entgegen, der sah auf rechts den
besser postierten Göktan, der nur noch ins leere Tor zum 1:0
einschieben musste (80.). Es war das erste Profitor des
26-jährigen Deutsch-Türken für die Löwen. Beinahe wäre ihm noch
ein zweiter Treffer gelungen. In der Schlussminute legte Baier
quer auf Göktan, der freie Bahn hatte, doch sein Schuss kam genau
auf Torwart Stuckmann, der klären konnte (90.). Im Gegenzug kam
Golban gegen Berhalter im Strafraum zu Fall. Die Braunschweiger
Spieler forderten vehement Elfmeter, aber Schiri Walz ließ
weiterspielen. Den gab es dann auf der anderen Seite. In der
zweiten Minute der Nachspielzeit wurde Vucicevic im Strafraum von
Grimm gefoult, den fälligen Elfmeter verwandelte Berhalter sicher
zum 2:0 (90.).
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23.02.07 - 19:45 Uhr
Nach elf Minuten war alles vorbei: 1:3-Niederlage in Jena
Eine katastrophale Anfangsphase und ein 0:3-Rückstand nach elf
Minuten besiegelten die 1:3-Niederlage der Löwen beim FC Carl-Zeiss
Jena. Filip Tapalovic erzielte die Führung mit einem „Sonntagsschuss“
aus 30 Metern ins Kreuzeck (6.), Mikhail Ashvetia erhöhte mit einem
Doppelpack (9. und 11.). In der 76. Minute gelang Nemanja Vucicevic
mit seinem neunten Saisontor per Freistoß der Ehrentreffer. Markus
Thorandt sah in der 76. Minute Gelb-Rot, wird im nächsten Heimspiel
gegen Braunschweig fehlen.
Personal: Ein Grippe-Virus legte einen Teil der
Löwen-Mannschaft flach, allen voran Trainer Walter Schachner, der das
Spiel zu Hause in München vom Bett aus verfolgte. Er wurde auf der
Bank von seinem Assistenten Günther Gorenzel-Simonitsch vertreten.
Weitere Leidtragende des Virus: Torhüter Michael Hofmann, Danny
Schwarz und Berkant Göktan. Dazu gesellten sich verletzungsbedingt
Mate Ghvinianidze (Riss des Außenmeniskus), Lars Bender
(Innenbandreizung im Knie) und Antonio Di Salvo (Entzündung der
Muskelfaszie). Christoph Burkhard, Roman Tyce und Harald Cerny
befinden sich nach Verletzungen noch im Aufbautraining. Paul Agostino
absolviert Reha-Maßnahmen. Dafür rückte erstmals Stürmer José Holebas
von der zweiten Mannschaft in den Profikader. Torhüter Philipp
Tschauner und Mittelfeldspieler Sven Bender standen erstmals in der
Startelf.
Spielverlauf: „Jeder, der aufgestellt ist, hat unser
Vertrauen“, sagte Löwen-Manager Stefan Reuter vor dem Spiel und
deutete an, dass er keine Ausreden aufgrund der personellen Situation
gelten lassen werde. Doch bereits nach 25 Sekunden hätte es für Jena
1:0 heißen können. Mikhail Ashvetia hatte auf Mohammed El Berkani
gepasst, der aus stark abseitsverdächtiger Position alleine vor
Torwart Philipp Tschauner auftauchte, aber anstatt vom rechten
Fünf-Meter-Eck zu schießen, passte er in die Mitte – zum Glück für die
Löwen, die klären konnten (1.). Jena machte mächtig Druck, hatte nach
fünf Minuten bereits fünf Ecken (!) zu verzeichnen. In der 6. Minute
dann fast folgerichtig die Führung für die Thüringer durch einen
„Sonntagsschuss“. Torben Hoffmann hatte am eigenen Torraum per Kopf
abgewehrt. Der Ball kam zu Ex-Löwe Filip Tapalovic, der das Leder aus
30 Metern direkt per Dropkick abfeuerte und genau ins obere rechte
Kreuzeck zum 1:0 traf. Wie im Heimspiel gegen Duisburg schafften es
die Löwen nicht, das Spiel in der Anfangsphase zu beruhigen. Und so
fiel drei Minuten später der zweite Gegentreffer. Josh Wolff und
Daniel Baier waren sich nicht einig, wer den Ball nehmen sollte,
Ronald Maul sprintete dazwischen, schnappte sich das Leder und
bediente Ashvetia, der aus 16 Metern flach ins rechte untere Eck zum
2:0 traf (9.). Aber es kam noch schlimmer. Nach einem weiten Einwurf
von Leendert van Steensel auf der rechten Seite verlängerte Sven
Bender unglücklich das Leder per Kopf an den Torraum, wo Ashvetia frei
aus kurzer Distanz zan den Ball kam und zum 3:0 vollendete (11.). Es
dauerte fast eine halbe Stunde, bis Sechzig erstmals gefährlich vor
dem Jenaer Tor auftauchte. Aber dann hatten die Löwen gleich Chancen
im Minuten-Takt. Zunächst flankte Nicky Adler von der rechten Seite
flach in die Mitte auf Wolff, doch Toni Wachsmuth konnte dazwischen
grätschen und zur Ecke klären (29.). In der 30. Minute passte Sven
Bender von der Mittellinie auf halbrechts, wo Wolff mit dem Ball bis
zum Strafraum sprintete, sein Schuss ging aber am langen Pfosten
vorbei ins Tor-Aus. Die größte Möglichkeit eine Minute später. Adler
hatte von rechts hoch an den Fünf-Meter-Raum geflankt, Nemanja
Vucicevic kam mutterseelenallein aus kurzer Distanz zum Kopfball,
brachte aber das Kunststück fertig, übers Tor zu köpfen (31.).
Viel Leerlauf zu Beginn der zweiten Halbzeit. Jena mit dem
Drei-Tore-Vorsprung im Rücken beschränkte sich aufs Reagieren, die
Löwen brachten nur wenig Konstruktives zustande. Die erste Möglichkeit
nach der Pause für die Sechziger in der 65. Minute. Vucicevic hatte
einen Eckball von der linken Seite getreten, Carl-Zeiss-Keeper Georgi
Lomaia tauchte unter dem Ball durch, das Leder kam zu Markus Thorandt
am zweiten Pfosten, aber der 25-Jährige konnte den Ball mit dem Kopf
nicht drücken, sodass er weit über dem Tor landete. Sieben Minuten
später war das Spiel für den Königsbrunner zu Ende. Nach einem
Allerweltsfoul zeigte Schiedsrichter Christian Fischer Thorandt
Gelb-Rot, nachdem er bereits in der ersten Halbzeit den Karton gesehen
hatte (72.). In der 76. Minute kam U20-Nationalspieler Alexander
Eberlein zu seinem Profidebüt. Kurz danach gelang Vucicevic das 1:3.
Ein an ihm verschuldeter Freistoss führte der Serbe selbst aus,
zirkelte den Ball aus 20 Metern über die Mauer und erzielte seinen
neunten Saisontreffer (76.). Drei Minuten später dezimierte Referee
Fischer auch die Gastgeber, indem er van Steensel ebenfalls Gelb-Rot
zeigte (79.). In der Schlussphase passierte nicht mehr viel. Die
Thüringer brachten das Ergebnis sicher über die Zeit.
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18.02.07 - 15:45 Uhr
Löwen gleichen gegen Duisburg 0:2-Rückstand aus
80 Minuten beherrschten die Löwen den Tabellenzweiten MSV Duisburg
nach Belieben, trotzdem endet das Spiel unentschieden. Bereits nach sieben
Minute lagen die Sechziger mit 0:2 durch einen Elfmeter von Youssef
Mokhtari (5.) und ein Tor von Klemen Lavric (7.) zurück. Torben Hoffmann
(17.) und Nemanja Vucicevic (77.) trafen zum 2:2 Ausgleich. Für die Gäste
war es ein mehr als schmeichelhafter Punktgewinn gegen ein haushoch
überlegenes Löwen-Team.
Personal: Trainer Walter Schachner musste im Heimspiel gegen
Duisburg auf Kapitän Gregg Berhalter (5. Gelbe Karte), Lars Bender
(Innenbandreizung im Knie) und Lukasz Szukala (Grippe) verzichten. Dazu
kamen mit Christoph Burkhard, Roman Tyce und Harald Cerny drei Spieler,
die sich nach Verletzungen noch im Aufbautraining befinden. Paul Agostino
absolviert noch Reha-Maßnahmen. Dafür rückte Stürmer Berkant Göktan von
der zweiten Mannschaft in den Profikader. Nicht rechtzeitig fit war
Antonio Di Salvo (Entzündung der Muskelfaszie) geworden, sodass lediglich
sechs Löwen-Spieler auf der Bank Platz nahmen.
Spielverlauf: Keine sieben Minuten waren gespielt, da stand es
bereits 0:2. In der 5. Minute gab es auf halbrechts einen Freistoss für
den MSV. Youssef Mokhtari schlug das Leder hoch an die Strafraumgrenze,
Markus Daun behinderte im Rückwärtslaufen Danny Schwarz, der die Arme in
die Höhe riss. Dabei prallte ihm der Ball an den Arm. Aber anstatt Foul
für 1860 zu pfeifen, entschied Schiedsrichter Dr. Markus Merk auf
Handspiel und auf Elfmeter für Duisburg. Dieses Geschenk ließ sich
Mokhtari nicht entgehen, traf zum 1:0 für die Gäste (5.). Noch kurioser
die Entstehung des zweiten Treffers für die „Zebras“ zwei Minuten später.
Torben Hoffmann wollte zentral als letzter Mann den Ball aus der eigenen
Hälfte nach vorne passen, rutschte weg, Mokhtari schaltete am schnellsten,
schickte Klemen Lavric auf der rechten Seite auf die Reise. Der Slowene
lief alleine auf Michael Hofmann zu, traf aus elf Metern zum 2:0 ins lange
Eck (7.). In der 17. Minute machte der Münchner Innenverteidiger seinen
Fehler wieder gut. Nach einem Eckball von der linken Seite durch Daniel
Baier stieg Mate Ghvinianidze am Höchsten, seinen Kopfball konnte jedoch
Alexander Bugera auf der Linie abwehren. Das Leder kam zu Hoffmann, der
aus elf Metern flach ins Tor traf (17.). Die Löwen verstärkten in der
Folge den Druck. Zwei Minuten später tankte sich Nemanja Vucicevic von der
linken Seite durch den Strafraum, zog flach aufs kurze Eck ab, aber
MSV-Keeper Georg Koch hatte aufgepasst, wehrte zur Ecke ab (19.). Wiederum
zwei Minuten später war es Baier, der vom rechten Strafraumeck mit einer
Bogenlampe den weit vorm Tor stehenden Koch zu überwinden versuchte, aber
der Ball strich knapp am langen Eck vorbei (21.). Die größte Chance zum
Ausgleich besaß Schwarz in der 24. Minute. Marcel Schäfer hatte von der
linken Seite flach an den Elfmeterpunkt gepasst, Schwarz kam relativ
unbedrängt zum Schuss, doch MSV-Keeper Koch konnte den nicht genau
platzierten Schuss parieren (24.). In der 29. Minute eine
Riesen-Konterchance für Duisburg. Ghvinianidze hatte leichtfertig in der
gegnerischen Hälfte den Ball vertändelt, schnell überbrückten die Gäste
das Mittelfeld, doch Patrick Milchraum konnte im letzten Moment vor dem
einschussbereiten Marco Caligiuri das Leder weggrätschen (29.). In der 31.
Minute segelte ein weiter Ball auf Josh Wolff in den Strafraum, der
US-Amerikaner konnte das Leder aber nicht mehr kontrolliert aufs
Duisburger Tor schießen. Zwei Minuten später kam Milchraum aus 14 Metern
in halblinker Position zum Schuss, doch das Leder prallte von Iulian
Filipescu ins Tor-Aus ab (33.). In der 41. Minute verletzte sich Duisburgs
Torhüter Koch bei einer Rettungsaktion, für ihn kam Sven Beuckert. Sowohl
Nicky Adler (44.) als auch Milchraum besaßen in der Schlussphase der
ersten Hälfte gute Chancen, vergaben aber leichtfertig. Referee Dr. Merk
ließ insgesamt vier Minuten nachspielen, aber die Duisburger konnten die
glückliche Führung in die Pause retten. Bis auf die ersten zehn Minuten
dominierten die Löwen ganz klar das Spiel; beide Gästetore entstanden aus
unglücklichen Szenen der 1860-Defensive. Aber wie in Freiburg versäumte es
das Team von Walter Schachner in der Folge, die Vielzahl an Chancen in
Tore umzumünzen.
Die Löwen waren auch nach Wiederanpfiff das dominierende Team. Nach einer
Baier-Flanke von der rechten Seite versuchte Schwarz an der
Strafraumgrenze das Leder direkt zu nehmen, traf es aber nicht voll,
sodass der Ball nur Richtung Tor kullerte (50.). Ganz gegen seine
Gewohnheiten verstärkte MSV-Trainer Rudi Bommer in der 56. Minute seine
Defensive, indem er Stürmer Markus Kurth vom Feld nahm und dafür
Mittelfeldspieler Mihai Tararache brachte. In der 59. Minute lag vielen
Löwen-Fans der Torjubel bereits auf den Lippen. Nach einem Konter lief
Adler auf der rechten Seite in den Strafraum, passte in die Mitte auf den
mitgelaufenen Vucicevic, dessen Schuss aus acht Metern konnte Beuckert
jedoch parieren (59.). Beinahe hätten die Duisburger mit ihrer ersten
Möglichkeit nach der Pause das 3:1 erzielt. Wieder ging dem ganzen eine
äußerst strittige Schiedsrichterentscheidung voraus. Lavric war bei einem
Zweikampf 22 Meter vor dem Löwen-Tor auf den Ball getreten, Dr. Merk
entschied auf Freistoß. Kapitän Björn Schlicke zielte flach aufs linke
untere Eck, Hofmann konnte mit einer tollen Parade retten (70.). In der
77. Minute endlich der längst verdiente Ausgleich für die Löwen. Milchraum
hatte von links in die Mitte geflankt, MSV-Verteidiger Filipescu wehrte
per Kopf ab. Das Leder kam ans rechte Strafraumeck, wo Vucicevic stand und
zum 2:2 ins lange Eck zum Endstand traf.
Duisburg blieb auch im 16. Spiel in Folge ohne Niederlage. Aber selten
stand eine Mannschaft in dieser Saison so unter Druck, wie die Gäste in
diesem Spiel. In der gesamten Partie hatten sie keine klar heraus
gespielte Torchance. 1860 unterliefen einmal mehr viele individuelle
Fehler. Außerdem ging das Team leichtfertig mit seinen Möglichkeiten um.
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11.02.07 - 15:45 Uhr
Fußball verkehrt: Löwen verlieren in Freiburg 0:3
Die Löwen hätten zur Halbzeit beim SC Freiburg mit 3:0 führen
können. Am Ende unterlagen sie mit 0:3 – der fahrlässige Umgang mit
den Chancen vor der Pause wurde dem Team von Walter Schachner zum
Verhängnis. Nach der Freiburger Führung durch Henrich Bencik (64.)
brachen alle Dämme. Roda Antar erhöhte (68. und 85.) auf 3:0. Zu allem
Übel verletzte sich Michael Hofmann, und Gregg Berhalter kassierte
seine 5. Gelbe Karte.
Personal: Trainer Walter Schachner musste im Breisgau ohne
Roman Tyce, Harald Cerny und Paul Agostino antreten, die sich alle
noch im Aufbautraining befinden. Berkant Göktan weilt derzeit mit dem
Regionalligateam im Trainingslager in der Türkei. Christoph Burkhard
fehlte wegen eines Außenbandrisses im Sprunggelenk, Mate Ghvinianidze
kehrte mit Knieproblemen von der Länderspielreise aus Georgien zurück
und musste in München bleiben. So stand Schachner der gleiche
18er-Kader wie zuletzt gegen Burghausen zur Verfügung.
Spielverlauf: Kurz vor Anpfiff musste Freiburg noch eine
Umstellung im Mittelfeld vornehmen. Soumaila Coulibaly musste wegen
einer Erkältung nach dem Warmmachen passen, für ihn rückte kurzfristig
Henrich Bencik ins Team. Die Löwen besaßen die erste Chance des
Spiels. Daniel Baier sah SC-Torwart Alexander Walke etwas weit vor
seinem Tor stehen, doch sein Überraschungsschuss aus 30 Metern ging
zwei Meter über die Querlatte (5.). In der 11. Minute tanzte der agile
Nemanja Vucicevic seinen Gegenspieler Boubacar Diarra im Strafraum
aus, aber bevor er schießen konnte kam Andreas Ibertsberger, klärte
für seinen Kollegen (11.). Fünf Minuten später eine tolle
Freistoß-Variante der Löwen. Baier und Patrick Milchraum standen 25
Meter vor dem Tor am Ball, Milchraum lief über den Ball, Baier passte
auf Gregg Berhalter, der am Elfmeterpunkt stand. Dieser leitete das
Leder direkt auf den weitergelaufenen Milchraum, der am linken
Fünf-Meter-Eck zum Schuss kam, aber in SC-Keeper Walke seinen Meister
fand. Danach gab es noch ein Gestochere im Torraum, ohne dass ein Löwe
zum Schuss kam. Die Freiburger Abwehr konnte in höchster Not klären
(16.). Die erste gute Möglichkeit für die Hausherren in der 23.
Minute. Diarra hatte an der Strafraumgrenze den Ball auf Alexander
Iashvili verlängert, der nahm aus zwölf Metern das Leder aus der
Drehung direkt, verfehlte aber knapp das Tor (23.). Im direkten
Gegenzug stürmte Lars Bender von rechts in den Strafraum, seine Flanke
verlängerte der Freiburger Youssef Mohamad per Kopf unfreiwillig auf
Milchraum am zweiten Pfosten, doch dessen Kopfball aus sechs Metern
landete genau in den Armen von Walke (23.). Drei Minuten später erneut
eine Riesenchance für die Löwen. Baier passte an der Mittellinie steil
auf Vucicevic, der lief mit dem Ball Richtung Strafraum, ließ sich
aber etwas zu weit nach rechts abdrängen, sein 16-Meter-Schuss
streifte um Millimeter am langen Pfosten vorbei (26.). In der 28.
Minute hatte Nicky Adler die Chance zur Führung. Acht Meter vor dem
Tor ließ er Ibertsberger aussteigen, zögerte aber mit dem Schuss,
sodass Freiburgs Torwart Walke ihm entgegenlaufen konnte und im
Hechtsprung den Ball vom Fuß pflügte. Nach einem Vucicevic-Freistoß
klärte Bencik im Strafraum eindeutig mit der Hand, doch Schiedsrichter
Matthias Anklam ließ weiterspielen (30.). Dann hatte Wolff nach
Adler-Flanke von rechts das 1:0 auf dem Kopf. Aber der US-Amerikaner
brachte das Kunststück fertig, völlig unbedrängt aus acht Metern das
Leder drei Meter am Tor des Sportclubs vorbeizuköpfen (36.). So blieb
es beim Pausenstand von 0:0. Das bittere Fazit: Die Löwen-Stürmer
überboten sich im Auslassen bester Möglichkeiten. Bei einer halbwegs
vernünftigen Chancenverwertung hätte 1860 locker mit drei Toren
Vorsprung führen können. Friedel Rausch, Ex-Bundesliga-Trainer, meinte
dazu: „Ich habe selten ein Spiel gesehen, dass so einseitig abgelaufen
ist. Es war schon peinlich, wie leichtfertig 1860 mit den Chancen
umging.“
SCF-Trainer Volker Finke reagierte, brachte zur zweiten Halbzeit mit
Otar Khizaneishvili und Karim Matmour zwei neue Leute, die auch gleich
für mehr Stabilität in den Reihen der Breisgauer sorgten. Und es kam,
wie es kommen musste. In der 64. Minute wurden die Löwen für ihre
Fahrlässigkeit im Umgang mit Chancen bitter bestraft. Sascha Riether
hatte von der rechten Tor-Auslinie ans vordere Torraumeck geflankt,
Bencik kam im Rücken von Berhalter herangestürmt und köpfte das Leder
aus fünf Metern unhaltbar für Michael Hofmann ins Löwen-Tor (64.).
Aber es kam noch schlimmer. Nach einem „Stockfehler“ von Torben
Hofmann lief Iashvili alleine auf Torwart Hofmann zu, der warf sich
ihm entgegen, konnte klären, blieb aber verletzt am Boden liegen. Der
Abpraller kam zu Roda Antar, der zog am rechten Strafraumeck ab, traf
zum 2:0 ins leere Tor (68.). Hofmann musste danach ausgewechselt
werden. Iasvilli war auf seinen Oberarm getreten, wodurch der Keeper
kein Gefühl mehr in den Fingern hatte (Diagnose von Dr. Willi
Widenmayer: "Zerrung des Armplexus"). Für Hofmann hütete die letzte
halbe Stunde der 20-jährige Philipp Tschauner das Löwen-Tor. Der
musste in der 85. Minute ebenfalls den Ball aus dem Netz holen.
Ibertsberger hatte auf der linken Seite einen Einwurf auf Bencik
geworfen, der verlängerte per Kopf Richtung Elfmeterpunkt, wo Antar
völlig freistehend zum 3:0 einschießen konnte.
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05.02.07 - 22:00 Uhr
Löwen schlagen Burghausen 5:1 im oberbayerischen Derby
Endlich der erste Sieg im Jahr 2007! Die Löwen fegten im
oberbayerischen Derby den SV Wacker Burghausen mit 5:1 (1:0) vom Platz.
Selbst der zwischenzeitliche Ausgleich der Gäste zum 1: 1 durch Marek
Krejci (63.) brachte die Sechziger nicht aus der Erfolgsspur. Zweimal
Nemanja Vucicevic (36. und 85.) und Nicky Adler (67. und 70.) sowie Torben
Hoffmann (88.) sorgten für den höchsten Saisonsieg in der Saison 2006/07.
Personal: Trainer Walter Schachner musste im oberbayerischen Derby
auf Roman Tyce, Harald Cerny und Paul Agostino verzichten, die sich alle
noch im Aufbautraining befinden. Christoph Burkhard hatte sich im Training
verletzt (Außenbandriss im Sprunggelenk), Mate Ghvinianidze musste für die
georgische Nationalmannschaft abgestellt werden. Berkant Göktan und Lukasz
Szukala spielen derzeit im Regionalligateam.
Spielverlauf: „Nach zwei Niederlagen stehen wir unter Druck. Die
Mannschaft ist heute gefordert“, nahm Manager Stefan Reuter die
Löwen-Profis vor dem Spiel nochmals in die Pflicht. „Wir müssen von Anfang
an aggressiv beginnen und dem Gegner unser Spiel aufdrücken“, so seine
Forderung. Vom Anpfiff weg nahmen die Hausherren das Heft in die Hand. Die
erste Chance besaß aber Burghausen. Timo Nagy hatte per Dropp-Kick
abgezogen, sein 32-Meter-Schuss landete knapp neben dem Tor von Michael
Hofmann (4.). Trotz Überlegenheit der Hausherren dauerte es bis zur 13.
Minute, ehe die erste Chance dabei für die Löwen heraussprang. Nemanja
Vucicevic hatte sich das Leder geschnappt, überlief seinen Bewacher Björn
Hertl. Sein 22-Meter-Schuss aus halblinker Position ging aber knapp am
kurzen Pfosten des Wacker-Tors vorbei. In der 30. Minute versuchte es
erneut Nagy mit einer Direktabnahme aus 24 Metern. Der Ball kam zwar
zentral auf Hofmann, aber durch den nassen Rasen wurde er immer schneller.
Doch Hofmann hielt! Sechs Minuten später die Führung für 1860 durch eine
tolle Einzelaktion von Vucicevic. Nicky Adler hatte von der rechten
Strafraumseite flach auf den Serben geflankt, der nahm bedrängt von Hertl
den Ball mit, schoss frech aus spitzem Winkel an der Torraumgrenze und
traf durch die Beine von Wacker-Torhüter Uwe Gospodarek zum 1:0 ins lange
Eck (36.). Es war der sechste Treffer des 27-Jährigen und der erste 2007
in der Allianz Arena. Mit dieser Führung ging es auch in die Pause. Die
Löwen zwar einmal mehr das spielbestimmende Team, Chancen blieben jedoch
Mangelware. Einzig Vucicevic mit seinen „Geistesblitzen“ sorgte für
Gefahr.
Die Löwen begannen die zweite Halbzeit schwungvoll. In der 47. Minute
legte Josh Wolff quer auf Adler, der brachte an der Strafraumgrenze den
Ball nicht unter Kontrolle, ließ ihn zu weit nach vorne springen, sodass
Gospodarek ihm entgegen kam und das Leder aufnehmen konnte (47.) Nur eine
halbe Minute später war es Vucicevic, der mit einem Schuss von der
Strafraumgrenze aus halbrechter Position Gospodarek zu einer Parade zwang
(48.). Beinahe hätte der Serbe mit einem weiteren Geniestreich seinen
zweiten Treffer erzielt. In der 52. Minute versuchte er es vom linken
Strafraumeck mit einem Schlenzer über Gospodarek ins lange Eck, der Ball
landete aber auf der Querlatte. In der 59. Minute setzte sich Lars Bender
im Strafraum durch, seine scharfe Hereingabe flach in die Mitte blieb aber
ungenutzt, weil sich kein Stürmer in Position gebracht hatte. Im Gegenzug
besaß Wacker eine Riesenchance. Dragan Bogavac hatte sich auf links
durchgesetzt, flankte auf Maximilian Nicu in der Mitte, doch Patrick
Milchraum konnte ihm im letzten Moment das Leder vom Fuß spitzeln (60.).
Drei Minuten später war es dann passiert. Bogavac erlief sich einen weiten
Ball auf der linken Seite, Torben Hoffmann konnte seinen Schuss noch
blocken, das Leder kam zu ihm zurück. Beim zweiten Versuch passte er auf
Merek Krejci in der Mitte, der fast unbedrängt aus acht Metern zum 1:1
einschieben konnte (63.). Die Löwen aber nur kurzzeitig geschockt. Vier
Minuten später die erneute Führung. Wolff hatte gesehen, dass Adler auf
der rechten Seite gestartet war. Sein Pass kam genau in den Lauf des
21-Jährigen Leipzigers, der in den Strafraum lief und aus neun Metern an
Gospodarek vorbei zum 2:1 ins lange Eck traf (67.). Aber es sollte noch
besser kommen. Drei Minuten später wollte Vucicevic von der linken
Strafraumseite mit einem hohen Ball auf die gegenüberliegende wechseln,
Gospodarek streckte sich mit einer Hand nach dem Leder, fälschte es genau
vor die Füße von Adler ab, der sofort abzog und ins lange Eck traf.
Nikolas Ledgerwood, die Löwen-Leihgabe auf Burghausener Seite, hatte den
Ball noch unglücklich abgefälscht, sodass sein Keeper ohne Chance blieb
(70.). In der Endphase hatten die Löwen noch Chancen en masse. Zwei
nutzten sie. In der 85. Minute traf Vucicevic zum zweiten Mal an diesem
Abend. Der eingewechselte Fabian Johnson hatte am Strafraum mustergültig
in die Gasse gespielt, Vucicevic tauchte alleine vor Gospodarek auf, ließ
dem Keeper keine Chance (85.). Den Schlusspunkt zum 5:1 setzte nach einer
Baier-Ecke von rechts per Kopf Verteidiger Hoffmann (88.).
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10.12.06 - 15:45 Uhr
Löwen 1:1 beim ungeschlagenen Spitzenreiter Rostock
Den Löwen gelang beim 1:1 (1:1) gegen den ungeschlagenen Tabellenführer
Hansa Rostock ein Achtungserfolg. Torben Hoffmann hatte das Team von Walter
Schachner in der 24. Minute per Kopfball in Führung gebracht, Enrico Kern
glich per Handelfmeter aus (38.). Gregg Berhalter hatte zuvor einen
Torschuss mit dem ausgestreckten Arm vereitelt. Dem Ganzen ging jedoch eine
strittige Szene voraus.
Personal: Im Spiel beim ungeschlagenen Spitzenreiter musste Trainer Walter
Schachner auf Roman Tyce (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Torhüter
Philipp Pentke (Aufbautraining nach Wadenbeinbruch), Harald Cerny
(Aufbautraining nach OP am Sitzbein), Paul Agostino (Entzündung am
Sprunggelenk) und Lukasz Szukala (Knieprobleme) verzichten. Der 17-jährige
Lars Beder kam für den zuletzt grippegeschwächten Danny Schwarz zu seinem
ersten Einsatz von Beginn an. Mate Ghvinianidze feierte am Spieltag gegen
Rostock seinen 20. Geburtstag.
Spielverlauf: Beide Mannschaften standen zunächst sehr gut, sodass es kaum
zu Torraumszenen kam. Die erste Chance besaßen die Löwen nach einer
Standardsituation. Daniel Baier hatte einen Eckball von der linken Seite
Richtung zweiten Pfosten gezirkelt, Markus Thorandt stieg am höchsten,
köpfte aufs kurze Eck, wo Stefan Beinlich für seinen Torwart Mathias Schober
auf der Linie klären konnte (15.). Hatten die Rostocker in dieser Szene noch
Glück, führte der nächste Eckball zur verdienten Löwen-Führung. Patrick
Milchraum hatte den Ball hoch an den Torraum geschlagen, Torben Hoffmann
stieg völlig unbedrängt zum Kopfball, traf zum 1:0 unter die Latte des
Hansa-Tores (24.). In der 30. Minute beinahe der Ausgleich für die
Hanseaten. Ein Steilpass fast von der Mittellinie erlief sich Marcel Schied,
1860-Keeper Michael Hofmann kam ihm entgegen, Schied überlupfte ihn
geschickt, aber Marcel Schäfer war mitgelaufen, fing den Ball noch vor der
Torlinie ab (30.). Dann eine strittige Szene, die zu einem Elfmeter für
Rostock führte. Torwart Hofmann wollte vorm Torraum einen Ball aus der Luft
abfangen, wurde behindert und ließ das Leder fallen. Der Ball kam zu Dexter
Langen, der aus neun Meter sofort abzog, Gregg Berhalter warf sich in den
Schuss, klärte mit der Hand, und Schiedsrichter Michael Weiner zeigte sofort
auf den Strafstoßpunkt (37.). Hofmann hatte zwar die Ecke geahnt, aber der
Schuss von Enrico Kern war zu platziert: 1:1 (38.). Kurz vorm Pausenpfiff
eine Chance für 1860 zur erneuten Führung. Baier hatte von der rechten Seite
auf den links freistehenden Milchraum gepasst. Der lief noch ein paar
Schritte mit dem Ball, schoss auf 14 Metern aufs kurze Eck, verfehlte jedoch
das Tor um mehrere Meter (45.). Insgesamt zeigten die Löwen in der ersten
Halbzeit eine gute Leistung, standen kompakt, machten geschickt die Räume
eng und waren durch Standards immer gefährlich.
Fast eine Viertelstunde passierte in der zweiten Halbzeit vor den Toren
nichts. Dann gab’s für Rostock fast an der Mittellinie einen Freistoß. Zafer
Yelen schlug das Leder aus der Mitte Richtung Löwen-Tor, alle verpassten,
sodass Torhüter Hofmann überrascht mit den Beinen klären musste. Der Ball
fiel dem Brasilianer Gledson vor die Füße, der aus neun Meter aber weit
übers Löwen-Tor zielte (58.). Zwanzig Minuten (!) später die nächste
Möglichkeit – einmal mehr nach einem Freistoß. Beinlich hatte den Ball von
der rechten Außenlinie an den Torraum geflankt, Christian Rahn kam zum
Kopfball, Hofmann parierte auf der Linie (78.). In der 83. Minute sah der
Hansa-Innenverteidiger Tim Sebastian die Rote Karte, nachdem er bei einem
Löwen-Konter Nemanja Vucicevic – ohne Chance den Ball zu spielen – noch vor
der Mittellinie übel abgegrätscht hatte. Ansonsten passierte nicht mehr
viel. Mit dem 1.1 beim ungeschlagenen Tabellenführer gelang den Löwen ein
Achtungserfolg, denn sie waren erst die zweite Mannschaft, die in dieser
Saison einen Punkt im Ostseestadion holten.
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04.12.06 - 16:30 Uhr
„Können nicht sofort zur Tagesordnung übergehen“
„Kein Miteinander, keine Unterstützung, kein Kampf“. Diese fehlenden
Attribute hatte Löwentrainer Walter Schachner als Hauptursache für das
blamable 1:5 seiner Mannschaft in Unterhaching ausgemacht. „Wir haben uns
nicht gewehrt, so gewinnst du gegen keinen Gegner“, stellte der 49-jährige
Fußballlehrer fest. „Haching hat es uns vorgemacht, wie man ein Derby
spielen muss, sie haben uns von Anfang an den Schneid abgekauft.“
Schachner monierte vor allem das „mangelhafte Zweikampfverhalten“ seiner
Spieler vor den Gegentreffern. „Wir haben es dem Gegner leicht gemacht, sie
förmlich zum Toreschießen eingeladen.“ Die kleine Serie von zuletzt drei
Siegen in Folge habe bei seiner Elf leider nicht den gewünschten Effekt für
das Derby in Unterhaching bewirkt. „Normalerweise trittst du da mit breiter
Brust auf“, sagt Schachner. „Das haben wir uns auch vorgenommen, von der
ersten Minute an die Zweikämpfe anzunehmen.“ Das Gegenteil war aber der
Fall. „Die Spieler haben ja die Qualität, sie haben in Köln bewiesen, wozu
sie imstande sind.“ Die Gründe liegen wo anders, nämlich „im mentalen
Bereich“, so Schachner. „Das spielt sich alles im Kopf ab, und das können
auch nur die Spieler erklären, warum sie ihre Leistung in Unterhaching nicht
abrufen konnten.“ Bei der Analyse wird das Trainerteam von Sportpsychologo
Walter Oberlechner unterstützt. „Wir wollen das aber nicht an die große
Glocke hängen“, so Schachner. Schließlich sei der 67-jährige Österreicher
schon seit einigen Wochen bei 1860 aktiv, „nicht erst, weil wir jetzt
verloren haben“, betont Schachner. „Bei den drei Siegen war er ja auch schon
hier.“
Seine Mannschaft befinde sich noch in einem „Lernprozess“, analysiert
Schachner. „Sie kann weder mit Siegen noch mit Niederlagen richtig umgehen.“
Das haben die 15 bislang absolvierten Partien (7 Siege, 3 Remis, 5
Niederlagen) mehr als deutlich gezeigt. „Es ist ein ständiges Auf und Ab,
wir haben noch nicht die Stabilität, die wir brauchen. Wir sind noch nicht
soweit, wie vielleicht viele glauben.“ Es wartet noch viel Arbeit auf die
Löwen, „nach so einer Niederlage können wir nicht sofort zur Tagesordnung
übergehen“. Schachner versammelte seine Mannschaft daher am Montag vor dem
Auslaufen für etwa eine halbe Stunde in der Kabine. Es war aber keineswegs
ein Monolog des Österreichers, „alle durften ihre Meinung sagen, mir
erklären, woran es lag, dass wir in Unterhaching so untergegangen sind“.
Die Löwens sind für Schachner nach dem 1:5 in Unterhaching „zurück auf dem
Boden der Realität. Wir müssen wieder kleinere Brötchen backen, wir haben
jetzt zwei ganz schwere Spiele vor der Brust.“ Beim noch ungeschlagenen
Tabellenführer Hansa Rostock (Sonntag, 10. Dezember, 14 Uhr) und in der
Allianz Arena gegen die seit sechs Spielen (fünf Siege) unbesiegte Elf von
Erzgebirge Aue (Montag, 18. Dezember, 20.15 Uhr) erwartet Schachner eine
„entsprechende Reaktion“ von seinen Spielern. „Jeder Spieler hat in diesen
beiden Spielen die Chance, sich für 1860 München wieder den Arsch
aufzureißen.“
Ab Mittwoch, 15 Uhr, wird wieder an der Grünwalder Straße 114 trainiert,
Vorbereitung auf das Spiel in Rostock. Zunächst mit einem Leistungstest zur
Überprüfung der aktuellen Fitnesswerte. „Damit wir jedem Spieler einen
individuell angepassten Trainingsplan mit in den Weihnachtsurlaub geben
können“, erklärt Schachner.
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27.11.06 - 22:00 Uhr
Innenverteidiger treffen: 2:1-Erfolg der Löwen über Koblenz
Die Löwen feierten beim 2:1 über TuS Koblenz den dritten Sieg in Folge und
schoben sich bis auf einen Punkt an einen Aufstiegsplatz heran. Torben
Hoffmann hatte mit seinem ersten Saisontor die Löwen in Führung gebracht
(39.). Innenverteidiger-Kollege Gregg Berhalter erhöhte kurz nach
Wiederanpfiff mit seinem ersten Treffer im Löwen-Trikot auf 2:0 (48.).
Evangelos Nessos gelang in der Nachspielzeit noch der Anschluss.
Personal: Im Heimspiel gegen Koblenz musste Trainer Walter Schachner auf
Roman Tyce (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Torhüter Philipp Pentke
(Aufbautraining nach Wadenbeinbruch), Harald Cerny (Aufbautraining nach OP
am Sitzbein), Berkant Göktan (Beckenkammprellung), Paul Agostino (Entzündung
am Sprunggelenk), Sven Bender (Prellung am Gesäßmuskel) und Lukasz Szukala
(Knieprobleme) verzichten. Danny Schwarz spielte, obwohl ihn eine starke
Erkältung plagte.
Spielverlauf: Koblenz zunächst die spielbestimmende Mannschaft. Bereits nach
fünf Minuten besaßen die Gäste eine Riesenchance. Nach einer Flanke von
rechts verlängerte Kenan Sahin den Ball mit dem Hinterkopf in die Mitte, wo
Philipp Langen mutterseelenallein vor Löwen-Keeper Michael Hofmann
auftauchte. Er nahm aus sechs Metern das Leder volley aus der Luft, hatte
aber zu viel Rücklage, sodass sein Schuss weit überm Tor landete (5.).
Sechzig unheimlich nervös, mit vielen Fehlpässen im Spielaufbau gegen die
tief stehenden Rheinländer, die ihrerseits immer wieder gefährlich vors
Löwen-Tor kamen. In der 16. Minute schlug Evangelos Nessos einen Freistoß
aus dem Mittelfeld hoch in den 1860-Strafraum, der lange Goran Sukalo
verpasste sieben Meter vor dem Tor das Leder nur knapp mit dem Kopf. Hätte
er ihm nur eine minimale Richtungsänderung geben können, wäre Hofmann
machtlos gewesen. Erst in der 23. Minute konnten die Löwen ihre erste Chance
verzeichnen. Antonio Di Salvo wurde zehn Meter vorm linken Strafraumeck
nicht konsequent angegriffen, er zog mit dem rechten Fuß ab, doch TuS-Keeper
Michael Gurski lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Querlatte.
Zwei Minuten später wurde ein Treffer von Di Salvo wegen einer
Abseitsentscheidung nicht anerkannt (25.). Dann passierte lange nichts, erst
in der 37. Minute kamen die Koblenzer durch eine Standardsituation wieder zu
einer Möglichkeit. Sukalo hatte einen direkten Freistoß aus 30 Metern knapp
neben das linke Toreck gesetzt. Zwei Minuten danach stand es plötzlich 1:0
für die Löwen. Patrick Milchraum zirkelte von der linken Strafraumseite
einen Freistoß fast von der Torauslinie auf den zweiten Pfosten. Torben
Hoffmann setzte sich am Torraum im Luftkampf gegen Andreas Richter durch,
drückte den Ball mit dem Kopf in die Maschen des Koblenzer Tores (39.). Es
war das erste Heimtor in dieser Saison, das in der ersten Halbzeit fiel!
Eine Minute später hätte beinahe Danny Schwarz auf 2:0 erhöht. Di Salvo kam
auf der rechten Seite gegen zwei Koblenzer zum Flanken. Schwarz nahm das
Leder am rechten Torraumeck an, drehte sich einmal vom Tor weg um die eigene
Achse und schoss aus sieben Metern, doch der Ball strich um Zentimeter am
Pfosten vorbei (40.). Kurz vor der Pause verpasste Nicky Adler in der Mitte
eine Flanke von Marcel Schäfer (43.). So blieb es beim glücklichen 1:0 für
die Löwen, das sie sich aber durch den starken Endspurt vor der Pause
verdient hatten.
Es waren nach Wiederanpfiff keine drei Minuten gespielt, da lag der Ball
erneut im Netz. Baier hatte einen Freistoß vors Koblenzer Tor gehoben,
Hoffmann konnte den Ball im Fallen zu Adler am linken Toreck köpfen, der
22-Jährige nahm das Leder direkt, zirkelte es mit viel Gefühl genau in die
Mitte auf den Kopf von Gregg Berhalter, der aus sieben Metern zum 2:0
einköpfte (48.). Drei Minuten später die Riesenchance für die Gäste zum
Anschlusstreffer. Nessos hatte von rechts geflankt, Anel Dzaka köpfte
freistehend aus acht Metern aufs Tor, Hofmann parierte großartig, lenkte den
Ball mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte (51.). In der 60.
Minute zeigte auf der anderen Seite TuS-Keeper Gurski eine Glanzparade.
Zunächst klärte ein Mitspieler einen Kopfball von Adler auf der Linie, dann
fischte Gurski einen 14-Meter-Volleyschuss von Milchraum aus dem linken
Kreuzeck. In der 72. Minute handelte sich Milchraum bei einem Foul im
Mittelfeld noch seine fünfte (!) Gelbe Karte ein und wird damit im Derby bei
Unterhaching gesperrt sein. Für den grippegeschwächten Schwarz gab ab der
85. Minute der 17-jährige Lars Bender sein Profidebüt. Koblenz kam in der
Schlussphase noch zu zwei Chancen. Zunächst vereitelte Hofmann einen
28-Meter-Schuss von Dzaka, den er über die Latte lenkte (89.). In der
Nachspielzeit verwandelte Nessos einen Freistoß aus 25 Metern aus
halbrechter Position direkt. Hofmann sah den Ball zu spät, musste ihn durch
die Beine zum 2:1 passieren lassen. Damit gewannen die Sechziger ihr drittes
Spiel in Folge, schoben sich auf Rang fünf vor, einen Punkt hinter einem
Aufstiegsplatz.
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2:1-Erfolg in Köln durch
Tore von Adler und Milchraum
Nach drei Auswärtsniederlagen in Folge beendeten die Löwen ausgerechnet beim
haushohen Aufstiegsfavoriten 1. FC Köln die Negativserie mit einem
2:1-Erfolg. Bereits in der 6. Minute waren die Rheinländer durch Matthias
Scherz in Führung gegangen, Nicky Adler glich per Kopfball in der 55. Minute
aus, ehe sieben Minuten vor dem Ende dem eingewechselten Patrick Milchraum
der verdiente Siegtreffer gelang.
Personal: Trainer Walter Schachner fehlten beim Topspiel in Köln Roman Tyce
(Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Torhüter Philipp Pentke (Aufbautraining
nach Wadenbeinbruch), Harald Cerny (Aufbautraining nach OP am Sitzbein),
Paul Agostino (Entzündung am Sprunggelenk), Nikolas Ledgerwood
(Trainingsrückstand) und Lukasz Szukala (Knieprobleme). Unter der Woche
mussten sich noch Fabian Lamotte (Muskelprobleme), Berkant Göktan
(Beckenkammprellung) und Sven Bender (Prellung am Gesäßmuskel)
verletzungsbedingt abmelden. Beim Gegner saß nochmals Interimstrainer Holger
Gehrke auf der Bank. Im Mittelpunkt stand aber Christoph Daum. Der Coach
hatte den Kölnern bereits abgesagt, machte gegenüber Manager Michael Meier
eine Rolle rückwärts und wird jetzt doch die Verantwortung übernehmen – aber
erst nach dem Löwen-Spiel!
Spielverlauf: Die Kölner, seit sieben Spielen ohne Sieg, begannen druckvoll.
Konnte Löwen-Keeper Michael Hofmann in der 5. Minute noch den 20-Meter-Schuß
von Thomas Broich problemlos parieren, war er eine Minute später machtlos.
Alpay hatte den Ball über die linke Seite nach vorne getrieben, sein Pass in
den Strafraum erlief Fabrice Ehret, der flach in den Rücken der Löwen-Abwehr
Richtung Elfmeterpunkt flankte. Stürmer Milivoje Novakovic ließ den Ball
passieren, von hinten kam Matthias Scherz angerauscht, und der Routinier
traf unhaltbar für Hofmann zum 1:0 (6.). In der 14. Minute tanzte Novakovic
am linken Strafraumeck Mate Ghvinianidze aus, sein Schuss aus 21 Metern
strich knapp übers 1860-Tor. Im Gegenzug besaß Nicky Adler die
Riesenmöglichkeit, zum 1:1 auszugleichen. Antonio Di Salvo hatte in die
Gasse gepasst, Adler erlief sich den Ball, zog an der linken Strafraumlinie
ab, doch FC-Torhüter Stefan Wessels war auf dem Posten, konnte zur Ecke
abwehren (15.). Die Löwen die spielbestimmende Mannschaft, ohne aber zu
klaren Chancen zu kommen. Die hatten die Rheinländer in der 31. Minute nach
einer Broich-Ecke von der rechten Seite. Aus einem Spieler-Pulk heraus stieg
Alpay am Höchsten, sein Kopfball aus acht Metern konnte 1860-Keeper Michael
Hofmann mit einem Reflex gerade noch um den Pfosten lenken. Dann hebelte
Broich mit einem Traumpass auf Novakovic die komplette Viererkette der Löwen
aus, die auf Abseits gespielt hatte. Der Kölner lief alleine auf Hofmann zu,
der ihm entgegen eilte und per Beinschere klären konnte (39.). Bei 1860
offenbarte sich wieder das alte Manko: Zu viele Abspielfehler im Aufbau und
Probleme beim letzten Pass!
Eine Standard-Situation, bis zu diesem Zeitpunkt die große Schwäche der
Löwen, brachte überraschend das 1:1 (55.). Antonio Di Salvo war auf der
linken Seite 30 Meter vor dem Kölner Tor gefoult worden. Daniel Baier
zirkelte den Freistoß auf den zweiten Pfosten, wo sich Adler aus dem Rücken
seines Bewachers Marvin Matip in den Torraum stahl und aus drei Metern zum
Ausgleich einköpfte. Es war bereits der vierte Saisontreffer des
22-Jährigen. Fünf Minuten später sogar die große Chance für die Münchner, in
Führung zu gehen. Marcel Schäfer hatte sich schön auf der linken Seite
durchgesetzt, seine Flanke nahm Di Slavo bedrängt von Carsten Cullmann in
der Mitte per Kopf, doch der 25-Jährige konnte den Ball nicht genug drücken
(60.), so dass er über die Querlatte strich. Jetzt war Stimmung im Spiel. In
der 64. Minute waren wieder die Kölner am Zuge. Der eingewechselte Denis
Epstein passte nach einer zu kurzen Kopfballabwehr von Gregg Berhalter im
Strafraum auf Alpay, der zog aus 14 Meter sofort ab, doch der Ball ging
knapp am langen Pfosten vorbei. Die Sechziger hatten Platz zum Kontern. In
der 70. Minute legte Di Salvo vor dem Strafraum quer auf Ziegenbein, der
nahm das Leder mit dem linken Fuß aus 21 Metern direkt, verfehlte das Kölner
Tor um Zentimeter. Eine Minute später war es Ziegenbein, der Di Salvo am
Elfmeterpunkt auflegte, aber dem Italiener versprang freistehend der Ball
(71.). In der 83. Minute machte es der eingewechselte Patrick Milchraum
besser. Di Salvo hatte ein Kopfball-Duell im Mittelfeld gewonnen, Adler
leitete das Leder sofort auf Milchraum weiter, der von links in den
Strafraum reinlief und aus 14 Metern mit einem Flachschuss ins lange Eck zum
2:1 traf (83.). Zwei Minuten später hätte Di Salvo alles klar machen können.
Sein Schuss vom rechten Strafraumeck landete jedoch am Außennetz des Kölner
Tores (85.). Fünf Minuten später war die Partie zu Ende. Nach drei
Auswärtsniederlagen in Folge gewann Sechzig wieder und dreht erstmals in
dieser Saison nach einem Rückstand ein Spiel.
„Das war heute sensationell“, jubelte Torschütze Nicky Adler, der in den
letzten drei Spielen je einen Treffer erzielt hatte. „Mit dem Kopf treffe
ich eher selten, deshalb war das Tor umso schöner“, so der gebürtige
Leipziger. Sein Mannschaftskollege, Torhüter Michael Hofmann, flachste: „Der
Nicky hat im Moment einen Lauf. Der trifft alles“, sagte der 34-Jährige, der
in der vergebenen Chance des Kölners Milivoje Novakovic zum 2:0 den
„Knackpunkt“ sah. „In der Pause gab es klare Worte. Die Mannschaft hat es
dann in der zweiten Halbzeit gut umgesetzt“, lobte der Routinier seine
Vorderleute. „Der Sieg ist umso schöner, weil wir erstmals in dieser Saison
einen Rückstand aufgeholt haben. Wie die Mannschaft mit Leidenschaft und
Willen aufgetreten ist, macht mich stolz. Da macht mir auch die
siebenstündige Heimfahrt nichts aus!“
Wie Hofmann sah auch Kölns Interimscoach Holger Gehrke die Möglichkeit von
Novakovic in der 14. Minute als Schlüsselszene. „Das war eine
hundertprozentige Chance zum 2:0. Wenn wir die machen, dann läuft das Spiel
anders.“ Der fühere Bundesliga-Torwart nahm trotz der Niederlage sein Team
in Schutz. „Meine Mannschaft hat Willen und Einsatz gezeigt, deshalb macht
es mich auch für die Jungs so traurig, dass es nicht zu einem Sieg gereicht
hat.“ Gehrke zeigte sich aber als fairer Verlierer. „1860 muss man auch ein
Kompliment machen. Sie haben sich gewehrt und um jeden Meter gekämpft.“
Löwen-Trainer Walter Schachner sprach von der „stärksten zweiten Halbzeit
meiner Mannschaft in dieser Saison“. Sein Team hätte nur die erste
Viertelstunde verschlafen. „Danach konnte sie spielerisch und kämpferisch
überzeugen. Mit der Einwechslung von Patrick Milchraum hatte ich heute ein
glückliches Händchen. Ich denke, dass der Sieg in Ordnung geht, freue mich
besonders, dass wir endlich mal ein Spiel drehen konnten.“
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10.11.06 - 19:45 Uhr
1:0-Zittersieg über den SC Paderborn - Adler Matchwinner
Auch das dritte Spiel gegen den SC Paderborn gewannen die Löwen mit 1:0. Das
Goldene Tor erzielte Nicky Adler in der 59. Minute. Damit setzte das Team zu
100 Prozent die Vorgabe von Trainer Walter Schachner um, der drei Punkte
gefordert hatte. 1860 zeigte spielerisch eine ansprechende Leistung, tat
sich aber gegen den auf Konter lauernden SCP sehr schwer. Nach der Führung
versäumten es die Löwen, den Sack zuzumachen.
Personal: Trainer Walter Schachner musste im Heimspiel gegen Paderborn
weiterhin auf Roman Tyce (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Torhüter
Philipp Pentke (Aufbautraining nach Wadenbeinbruch), Harald Cerny
(Aufbautraining nach OP am Sitzbein), Paul Agostino (Entzündung am
Sprunggelenk), Nikolas Ledgerwood (Aufbautraining nach Leisten-OP) und
Lukasz Szukala (Knieprobleme) verzichten. Mate Ghvinianidze kam nach seinem
Außenbandriss im rechten Sprunggelenk, den er sich beim Training der
georgischen Nationalmannschaft am 10. Oktober 2006 zugezogen hatet, zu
seinem Comeback. Für ihn musste Christoph Burkhard weichen. Zudem gab es im
Vergleich zur 1:4-Niederlage zwei weitere Änderungen. Fabian Johnson kam für
Patrick Milchraum ins Team, Nicky Adler für Nemanja Vucicevic.
Spielverlauf: Die erste gefährliche Szene der Partie spielte sich in der 5.
Minute vor dem Paderborner Tor ab. Danny Schwarz hatte Nicky Adler in
zentraler Position angespielt, doch Nils Döring warf sich in den Schuss von
der Strafraumgrenze, konnte so klären. Drei Minuten später war es Marcel
Schäfer, der Fabian Johnson auf der linken Seite anspielte. Der 18-jährige
lief vom Strafraumeck in den Sechzehn-Meter-Raum hinein ließ sich aber zu
weit abdrängen, so dass SCP-Torhüter Tom Starke den Schuss aus spitzem
Winkel zur Ecke abwehren konnte (8.). Diese wurde vom SCP abgewehrt und
eröffnete den Ostwestfalen die Möglichkeit zum Kontern. Erwin Koen hatte
nach einem Abspielfehler der Löwen-Defensive den Ball steil auf Timo Röttger
gespielt, der lief seitlich versetzt von links alleine auf 1860-Keeper
Michael Hofmann zu. Sein Schuss aus 14 Metern ging zum Glück für die Löwen
einen Meter am langen Eck vorbei (9.). Direkt im Gegenzug erneut eine Chance
für Johnson. Ein Paderborner Abwehrspieler hinderte ihn jedoch bei seinem
Schuss von der Strafraumgrenze, wodurch der Aufsetzer am langen Eck vorbei
ins Tor-Aus ging (9.). Die Löwen spielten in dieser Phase gefällig, zeigten
gelungene Kombinationen. In der 21. Minute passte am Strafraum Schäfer auf
Danny Schwarz, der auf Adler, dieser legte wiederum zurück auf Schwarz, der
volley aus 18 Metern abzog, aber das Leder strich knapp über die Querlatte.
Sechzig drückend überlegen, ohne aber zu klaren Möglichkeiten zu kommen.
Gegen Ende der ersten Halbzeit verloren die Löwen etwas ihre Linie,
versuchten es immer wieder mit langen Bällen in die Spitze, die meist
sichere Beute der großgewachsenen Innenverteidiger des SCP wurden. Es blieb
beim 0:0 zur Pause.
1860 begann auch den zweiten Durchgang druckvoll. Erneut war es Johnson, der
die Möglichkeit zur Führung hatte. Eine Flanke von Baier fast von der
rechten Außenlinie erreichte den U20-Nationalspieler am zweiten Pfosten,
sein Schuss vom linken Fünf-Meter-Eck konnte Keeper Starke abwehren (49.).
Eine Minute später kam Verteidiger Mate Ghvinianidze am rechten Torraum zum
Abschluss, aber sein harmloser Schuss stellte den SCP-Keeper vor keine
Probleme (50.). Der Druck auf die Ostwestfalen nahm weiter zu. In der 55.
Minute erkämpft sich Antonio Di Salvo im Mittelfeld das Leder, lief bedrängt
von zwei Paderbornern von rechts in den Strafraum, sein Linksschuss ging
aber knapp am langen Pfosten vorbei (55.). Zwei Minuten später war es
Schwarz, der am Strafraum Di Salvo in die Gasse geschickt hatte. Der
gebürtige Paderborner bekam 14 Meter vor dem Tor die Fußspitze vor dem
herausstürzenden Keeper Starke an den Ball, doch erneut fehlten Zentimeter
zum Torerfolg (57.). Dieser gelang dann in der 59. Minute, Di Salvo glänzte
dabei als Vorbereiter. Nach einem Freistoß von Gregg Berhalter aus der
eigenen Hälfte behauptete der 25-Jährige 22 Meter vor dem Tor den Ball,
legte quer auf den links mitgeeilten Adler, der vom Innenpfosten ins lange
Eck zur 1:0-Führung traf. Es war bereits der dritte Saisontreffer für den
22-jährigen Stürmer. In der 75. Minute die Riesenchance für den SCP zum
Ausgleich – es war überhaupt die erste gefährliche Aktion nach der Pause.
Ein 19-Meter-Schuss von Hüzeyfe Dogan konnte die Löwen-Abwehr blocken, der
Ball sprang René Müller vor die Füße, doch der Routinier ballerte das Leder
aus neun Meter übers 1860-Tor. In der 82. Minute erkämpfte sich Baier im
Mittelfeld den Ball, bediente den schnellen Adler auf der rechten Seite mit
eine Steilpass, dessen Schuss aus 14 Meter verfehlte knapp das lange Eck des
SCP-Tores (82.). Fast im Gegenzug hatte Müller erneut den Ausgleich auf dem
Fuß. Nach einer Dogan-Flanke von rechts gingen Müller und Torben Hoffmann
beide im Zweikampf zu Boden, Mller rappelte sich als erster auf, kam aus
acht Metern zum Schuss, doch das Leder verfehlte das 1860-Gehäuse (83.). Ein
28-Meter-Freistoss von „Bum Bum“ Schäfer ging knapp am SCP-Tor vorbei. So
blieb es beim zwar verdienten 1:0-Erfolg der Löwen, der aber bis zum Schluss
auf der Kippe stand.
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07.11.06 - 19:15 Uhr
1:4 in Karlsruhe: Niederlage nach acht Minuten Tiefschlaf
Die beachtliche Serie von neun Jahren ohne Niederlage gegen den KSC ist für
die Löwen zu Ende. Drei Tore in acht Minuten direkt nach der Pause
besiegelten die Niederlage, nachdem das Team von Trainer Walter Schachner in
der ersten Halbzeit kompakt in der Defensive gestanden war. In der 68.
Minute gelang dem eingewechselten Nicky Adler der Ehrentreffer, ehe Edmond
Kapllani mit seinem zweiten Tor den 4:1-Endstand herstellte.
Personal: In Karlsruhe fehlten Roman Tyce (Aufbautraining nach
Kreuzbandriss), Torhüter Philipp Pentke (Aufbautraining nach
Wadenbeinbruch), Harald Cerny (Aufbautraining nach OP am Sitzbein), Nikolas
Ledgerwood (Aufbautraining nach Leisten-OP) und Lukasz Szukala
(Knieprobleme). Auch Paul Agostino (Entzündung am Sprunggelenk) und Berkant
Göktan (Beckenkammprellung) standen nicht im Aufgebot. Dafür tauchte Mate
Ghvinianidze nach seinem Außenbandriss im rechten Sprunggelenk erstmals
wieder im Kader auf.
Spielverlauf: Kurzfristig mussten die Karlsruher auf ihren vierfachen
Torschützen Sebastian Freis wegen einer Magen-/Darm-Grippe verzichten. Für
ihn rückte Sanibal Orahovac ins Team. Die Löwen begannen druckvoll und
hatten nach zwei Minuten die erste Möglichkeit. Antonio Di Salvo hatte von
der Strafraumgrenze abgezogen, aber Michael Mutzel blockte den Ball zur Ecke
ab (3.). Die erste KSC-Möglichkeit in der 11. Minute. Nach einem aus dem
rechten Halbfeld vors Münchner Tor getretenen Freistoß fiel Maik Franz im
Zweikampf mit Gregg Berhalter am Fünf-Meter-Raum, aber Schiedsrichter Babak
Rafati ließ weiterspielen. Dann kam der Nebel, senkte sich ins
Wildparkstadion, doch die Sechziger behielten weiterhin den Durchblick. Die
rund 500 mitgereisten Münchner Fans nahmen es mit Humor, sangen „Wir woll’n
die Mannschaft seh’n“. Erneut war es eine Standardsituation, die Gefahr fürs
Löwen-Tor brachte. Massimilian Porcello hatte einen Freistoß fast von der
linken Eckfahne auf den zweiten Pfosten geflankt, der zurückgeeilte Di Salvo
klärte vor dem einschussbereiten Godfried Adoube mit der Fußspitze (18.).
Die Karlsruher taten sich schwer, mit spielerischen Mitteln die sichere
Löwen-Defensive zu überwinden. Also versuchten sie es mit weiten Bällen, wie
in der 31. Minute, doch Torben Hoffmann konnte als letzter Mann im Laufduell
gegen Edmond Kapllani klären. Zwei Minuten später nahm Björn Ziegenbein auf
der Gegenseite aus 26 Metern Maß, KSC-Torwart Jean-Francois Kornetzky musste
sich gewaltig strecken, um das Leder zum Eckball abzuwehren (33.). Ein
Schuss von Florian Dick von der Strafraumgrenze wurde sichere Beute von
Löwen-Keeper Michael Hofmann (37.). So blieb es beim torlosen Remis zur
Halbzeit. Sechzig ließ in den ersten 45 Minuten den KSC nicht zur Entfaltung
kommen, stand sehr kompakt und konzentriert in der Defensive. Das Team von
Edmund Becker versuchte immer wieder, mit Pässen in die Schnittstellen und
über die Außen in den Rücken der Abwehr zu kommen – jedoch ohne zählbaren
Erfolg.
Der Nebel hatte sich in der Pause verdichtet, und die Löwen schienen den
Durchblick verloren zu haben. Ballverlust vom Anstoß weg, weiter Pass von
Mutzel auf Kapllani, der zwischen Berhalter und Hoffmann an das Leder kam
und Richtung Tor spurtete. Torhüter Hofmann eilte ihm entgegen, doch der
KSC-Torjäger umspielte den 34-Jährigen, schob den Ball lässig zu seinem
sechsten Saisontreffer ins lange Eck (46.). Es waren gerade mal 26 Sekunden
seit dem Anpfiff zu Durchgang zwei gespielt! Die Löwen nun vollkommen von
der Rolle, gaben ihre Ordnung auf. In der 52. Minute hob Porcello einen
Freistoß in den 1860-Strafraum, Mario Eggimann auf Rechts köpfte den Ball in
die Mitte, der heranstürmende Kapllani verpasste noch, aber Giovanne
Frederico am linken Torraumeck schoss zum 2:0 ein. Eine Minute später gar
das 3:0. Frederico zog in den Strafraum rein, ging bis zur Torlinie, flankte
zurück in den Rücken der Abwehr. Der mitgelaufenen Mutzel kam von hinten
herangebraust, brachte den Fuß noch hinter den Ball und traf aus acht Metern
ins leere Tor (54.). Drei Treffer in acht Minuten – damit war die Partie
gelaufen! Sechs Minuten später beinahe noch der vierte Treffer für den KSC.
Kapllani hatte sich im Gewühl durchgesetzt, verfehlte das Tor aber um wenige
Zentimeter (60.). In der 68. Minute der Ehrentreffer für die Löwen. Daniel
Baier hatte aus 22 Metern flach aufs Tor geschossen, KSC-Keeper Kornetzky
ließ nach vorne Abprallen, der eingewechselte Nicky Adler war zur Stelle und
wuchtete das Leder zum 3:1 ins Badener Tor. Drei Minuten Später drückt Franz
nach einer Freistoßflanke den Ball über die Linie des Löwen-Tores, aber
Referee Rafati entschied auf Foul an Hoffmann (71.). Keine Mühe hatte Keeper
Kornetzky nach einem Drehschuss durch den eingewechselten Fabian Johnson von
der Strafraumgrenze. Der Ball landete genau auf seinem Körper. Den
Schlusspunkt einer torreichen zweiten Halbzeit setzte erneut Kapllani.
Federico leitete 18 Meter vor dem Löwen-Tor ein Anspiel direkt auf den
Albaner weiter, vier 1860-Spieler standen als Staffage daneben, bestaunten
das 4:1 des 24-Jährigen.
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03.11.06 - 19:45 Uhr
Niederlagen-Serie beendet - Löwen besiegen Essen 2:0
Die Negativ-Serie von drei Niederlagen in Folge ist durch den 2:0-Heimerfolg
über Rot-Weiss Essen beendet. Nach einer äußerst schwachen ersten Halbzeit
gingen die Löwen durch eine feine Einzelleistung von Nemanja Vucicevic in
der 50. Minute in Führung. Es war der erste Treffer für 1860 nach 320
torlosen Spielminuten. Ein katastrophaler Fehler des Essener Thomas Kläsener
nutzte Antonio Di Salvo zum 2:0-Endstand (61.).
Personal: Verletzungsbedingt konnte Trainer Walter Schachner nicht auf Roman
Tyce (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Torhüter Philipp Pentke (Reha nach
Wadenbeinbruch), Harald Cerny (Reha nach OP am Sitzbein), Mate Ghvinianidze
(Aufbautraining nach Außenbandriss im rechten Sprunggelenk), Nikolas
Ledgerwood (Reha nach Leisten-OP) und Lukasz Szukala (Knieprobleme)
zurückgreifen. Auch Paul Agostino (Entzündung am Sprunggelenk) musste
kurzfristig passen. Sven Bender und Alexander Eberlein wurden für den Kader
des Regionalligateams am Samstag, 14.30 Uhr, Grünwalder Stadion, gegen die
Stuttgarter Kickers nominiert. Torben Hoffmann und Gregg Berhalter, die
beide im Laufe der Woche wegen Muskelproblemen nur eingeschränkt trainieren
konnten, hatten vor dem Anpfiff „Grünes Licht“ für ihren Einsatz gegeben.
Spielverlauf: Die Löwen starteten bis auf den verletzten Mate Ghvinianidze –
für ihn spielte Christoph Burkhard – wieder in der Aufstellung, die zu
Saisonbeginn sechsmal in Folge unbesiegt geblieben war. Beide Teams begannen
verhalten. Essen versuchte, aus einer gut gestaffelten Abwehr zu kontern,
Sechzig war bedacht, den Rot-Weißen keine Räume zu geben. So spielte sich
zunächst das Meiste 30 Meter vor und hinter der Mittelline ab. Die erste
gefährliche Szene des Spiels hatten die Essener zu verzeichnen. Holger
Wehlage legte an der Strafraumgrenze quer zu Baris Özbek, Torwart Michael
Hofmann stürmte dem Angreifer entgegen, warf sich in den Zehn-Meter-Schuss
aus halbrechter Position, konnte an seinem 32. Geburtstag den Rückstand
verhindern (14.). Die Löwen nach drei Niederlagen in der Folge sehr nervös.
Trotzdem kamen sie in der 20. Minute unter Mithilfe der Gäste zu einer
Riesen-Möglichkeit. Marcel Schäfer hatte von der linken Seite auf den kurzen
Pfosten geflankt, Antonio Di Salvo und Stefan Lorenz liefen dem Ball am
Fünf-Meter-Eck entgegen, beide verpassten ihn jedoch, ebenso Torhüter Daniel
Masuch. Das Leder kam zu Björn Ziegenbein, der aus fünf Metern mit einem
Drehschuss anstatt ins leere Tor lediglich den Außenpfosten trifft. Die
zweite gute Offensivszene hatten die Sechziger in der 28. Minute. Ziegenbein
erkämpfte sich den Ball im rechten Mittelfeld, passte auf Daniel Baier, der
den Ball flach in die Mitte drehte, wo Thomas Kläsener gerade noch mit einer
Grätsche vor Di Salvo klären konnte. Der Aufsetzer kam zu Danny Schwarz, der
das Leder volley aus der Luft nahm, doch sein Schuss aus 14 Metern ging weit
übers Essener Tor. Zur Abwechslung mal ein Konter der Sechziger im eigenen
Stadion. Nemanja Vucicevic spielte einen Pass in den freien Raum, Di Salvo
startete auf gleicher Höhe mit Kläsener, war zuerst am Ball, lief aufs
RWE-Tor zu, wo ihm der Keeper entgegen kam. Di Salvos Schuss von der
Strafraumgrenze konnte Masuch mit dem rechten Fuß im Fallen gerade noch
abwehren (31.). Zwei Minuten später die Riesenchance für die Essener, in
Führung zu gehen. Younga-Mouhani hatte aus halbrechter Position auf den in
der Mitte freistehenden Alexander Löbe gepasst, der aus 14 Metern frei vor
Hofmann zum Schuss kam, aber zum Glück für die Löwen rutschte dem
RWE-Kapitän der Ball über den Spann und ging weit übers 1860-Tor (33.). Bis
zur Pause tat sich in einer schwachen ersten Halbzeit nichts mehr.
Anschließend verabschiedeten die Löwen-Fans ihr Team mit gellenden Pfiffen
in die Kabine.
Sechzig direkt nach Wiederanpfiff mit einer guten Möglichkeit. Di Salvo
hatte fast von der rechten Eckfahne hoch in den Strafraum geflankt. Patrick
Milchraum gewann acht Meter vor dem Tor das Kopfballdell gegen Michael
Bemben, doch der Ball landete genau in den Armen von Keeper Masuch (47.).
Eine brenzlige Situation für die Löwen zwei Minuten später. Bemben mit
indirektem Freistoß aus 18 Metern, zentrale Position, aber Torben Hoffmann
warf sich in den Ball, konnte den Schuss entschärfen (49.). Eine Minute
später ein gelungener Konter der Sechziger. Baier hatte an der Mittellinie
den Ball zu Di Salvo gegrätscht, der spielte das Leder direkt auf die rechte
Seite zu Vucicevic weiter. Der Serbe zog am Strafraumeck nach innen, ließ
dadurch Pascal Bieler aussteigen und traf mit Rechts ins lange Eck zum 1:0
(50.). Es war das zweite Saisontor für Vucicevic. In der 56. Minute
verlängert Löbe einen hoch nach vorne geschlagenen Ball per Kopf auf die
rechte Seite zu Wehlage, dessen Acht-Meter-Schuss aus spitzem Winkel hätte
genau neben den kurzen Pfosten gepasst, doch Hofmann parierte das Leder mit
einem Reflex. Ein katastrophaler Fehler von Kläsener bescherte den Löwen das
2:0. Der Essener Innenverteidiger wollte acht Meter vor dem eigenen Tor
unbedrängt den Ball wegschlagen, rutschte dabei aus und schoss Vucicevic an,
der legte quer auf Di Salvo und der in Deutschland geborene Italiener schob
cool zum 2:0 in Essener Tor (61.). Es war bereits der dritte Saisontreffer
von Di Salvo. Kläsener hätte sechs Minuten später beinahe seinen Fehler
wieder gut gemacht. Ein hoch an die Strafraumgrenze geschlagener Ball von
Victor Hugo Lorenzón köpfte er aufs Münchner Tor, doch Hofmann konnte im
Rückwärtshechten das Leder gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte
lenken (67.). Die harmlosen Essener kamen auch in der Schlussphase gegen die
gut organsierte Löwen-Defensive nicht zu Torchancen. Auf der Gegenseite
verstanden es die Hausherren nicht, die Räume für Konter zu nutzen.
Erwähnenswert: In der 84. Minute debütierte Berkant Göktan, der bereits
sieben Spiele im Regionalliga-Team der Sechziger absolviert hat, in der
Profimannschaft.
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27.10.06 - 19:45 Uhr
0:3 in Augsburg - Dritte Niederlage in Folge
Die Löwen kassierten beim FC Augsburg die dritte Niederlage in Folge. Beim
0:3 (0:2) vor 28.000 Zuschauern im ausverkauften Rosenaustadion fand das
Team von Trainer Walter Schachner in keiner Phase des Spiels Mittel und
Wege, die kompakt stehende Defensive der Schwaben zu überlisten. Die
Gastgeber indes nutzten ihre Möglichkeiten konsequent durch Lawaree (23.),
Galuschka (36.) und da Costa (78.). 1860 besaß während der gesamten 90
Minuten keine klare Torchance.
Personal: Trainer Walter Schachner musste in Augsburg auf Roman Tyce
(Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Philipp Pentke (Aufbautraining nach
Wadenbeinbruch), Harald Cerny (Aufbautraining nach OP am Sitzbein), Mate
Ghvinianidze (Aufbautraining nach Außenbandriss im rechten Sprunggelenk),
Nikolas Ledgerwood (Aufbautraining nach Leisten-OP) und Lukasz Szukala
(Knieprobleme) verzichten. Kurzfristig fiel auch noch Paul Agostino aus, der
über Schmerzen im Sprunggelenk klagte und deswegen die Fahrt in die
Fuggerstadt nicht mitmachte. Alexander Eberlein kehrte wieder in den
U23-Kader fürs Auswärtsspiel beim FK Pirmasens zurück.
Spielverlauf: Etwa 10.000 Löwen-Fans begleiteten ihr Team nach Augsburg. Wie
Trainer Walter Schachner im Vorfeld bereits angedeutet hatte, nahm er vier
Umstellungen im Vergleich zum Heimspiel gegen Kaiserslautern vor. Kapitän
Gregg Berhalter kam nach verbüßter Sperre für Fabian Lamotte ins Team, der
18-jährige Fabian Johnson ersetzte den zuletzt körperlich ausgelaugt
wirkenden Patrick Milchraum im linken Mittelfeld, und im Angriff kamen Nicky
Adler und Antonio Di Salvo für Paul Agostino (Verletzung am Sprunggelenk)
und Nemanja Vucicevic zum Zuge. Wegen des großen Zuschauer-Aufkommens pfiff
Dr. Markus Merk das Spiel mit zehnminütiger Verspätung an.
Erstmals kräftig durchatmen konnte der Löwen-Anhang in der 4. Minute: Im
Anschluss an eine Ecke passte Marco Löring in den Strafraum auf Axel Lawaree,
der vollkommen frei vor Michael Hofmann auftauchte und ins Münchner Tor
traf. Schiri Merk entschied aber sofort auf Abseits. Bereits nach sechs
Minuten verletzte sich FCA-Stürmer Momo Diabang (Achillessehnenriss). Für
ihn kam Ex-Löwe Florian Galuschka ins Team. Die erste halbwegs gute Chance
für die Sechziger ließ eine Viertelstunde auf sich warten. Daniel Baier
schlug einen Freistoss von links fast von der Außenlinie Richtung zweiten
Pfosten, Antonio Di Salvo kam am Fünf-Meter-Eck relativ frei zum Kopfball,
konnte das Leder aber nicht mehr aufs Tor drücken (16.). Erneut nach einem
Freistoss aus dem Halbfeld die nächste Möglichkeit für die Löwen: Fabian
Johnson hatte das Leder Richtung Fünf-Meter-Raum gehoben, Geburtstagskind
Torben Hoffmann (wurde 32) kam aber nicht dran, Torwart Zdenko Miletic
konnte mit den Fäusten klären (20.). Genau in die Drangphase der Löwen fiel
die Führung der Augsburger wie aus heiterem Himmel. Sören Dreßler hatte den
Ball von der Mittellinie nach vorne gespielt, Lawaree nahm das Leder
zwischen Burkhard und Hoffmann stehend kurz an, drehte sich blitzschnell und
verwandelte aus 19 Metern per Dropp-Kick unhaltbar für Keeper Hofmann ins
unter Eck zum 1:0 (23.). Drei Minuten später hätte Lars Müller beinahe auf
2:0 erhöht. Sein 22-Meter-Schuss aus halblinker Position wurde jedoch übers
Tor abgefälscht (26.). Zehn Minuten später zappelte der Ball dann doch im
Netz: Lawaree hatte von der Strafraumlinie auf die linke Seite zu Elton da
Costa gepasst, dessen hereingeschnittene Flanke kam genau auf den am
Fünf-Meter-Raum lauernden Galuschka, der mit dem Kopf den Ball ins lange Eck
zum 2:0 drückte (36.). Zwei Chancen, zwei Tore – schlimmer hätte es für die
Löwen nicht kommen können.
Nach der Pause brachte Trainer Walter Schachner für Fabian Johnson mit
Nemanja Vucicevic einen dritten Stürmer. Die ersten beiden Möglichkeiten
besaßen aber die Schwaben: den fulminanten Schuss von Löring vom rechten
Strafraumeck konnte Hofmann mit den Fäusten gerade noch zur Ecke lenken. Den
anschließenden Eckball brachte da Costa an den ersten Pfosten, Lawaree
schaltete am schnellsten, doch sein Kopfball aus sechs Metern ging weit
übers Löwentor (48.). Augsburg sehr defensiv, Sechzig zwar mit mehr
Ballbesitz (67%), aber ohne zündende Ideen, um den kompakt stehenden Gegner
auszuspielen. Trotz optischer Überlegenheit besaßen die Löwen keine klaren
Chancen. Aber es sollte für die Sechziger noch schlimmer kommen: Mourad
Hdiouad schlug einen Freistoss fast von der Mittellinie an den Sechzehner,
da Costa kam mit der Fußspitze vor den Löwen-Abwehrspielern an den Ball,
überlupfte Hofmann zum 3:0 (78.). Auch in der Schlussphase war Augsburg
einem weiteren Tor näher als der TSV.
Trainer Walter Schachner stellte konsterniert fest: „Noch nie habe ich in
meiner Trainerkarriere drei Spiele hintereinander verloren. Das ist auch
eine neue Situation für mich. Wir können doch in den vergangenen drei Wochen
nicht das Fußballspielen verlernt haben“, so der Coach nach drei Niederlagen
in Folge und 0:6-Toren. Seit der Länderspielpause sei sein Team nicht mehr
in den Rhythmus gekommen. „Gegen Augsburg haben wir keine einzige Torchance
herausgespielt, obwohl wir das speziell die ganze Woche trainiert haben“,
analysierte der 49-Jährige. Schachner will in der kommenden Woche verstärkt
Einzelgespräche führen, um die Ursachen für den Leistungsabfall
herauszufinden. „Ich denke, es ist ein mentales Problem. Im Training klappt
es ja auch, nur im Spiel können wir es nicht umsetzen.“
Augsburgs Trainer Rainer Hörgl lobte seine Mannschaft. „Es war von uns ein
gutes Spiel, lediglich in der Anfangsphase haben wir Sechzig zu viel
Ballbesitz gestattet. Das war so nicht geplant.“ Nach den beiden Treffern
habe sein Team taktisch sehr gut gespielt, keine Torchancen zugelassen. "Wir
waren heute einfach effektiv, sehr abschlussstark, das war der Schlüssel zum
Sieg!“ Auf die Frage, ob die Löwen den FCA vielleicht unterschätzt hätten,
antwortete Hörgl: „Ich denke nicht, dazu ist Walter Schachner ein viel zu
erfahrener Trainer.“
Löwen-Kapitän Gregg Berhalter fand eine passende Bezeichnung für den
Auftritt der Löwen im Rosenaustadion: „Einfach katastrophal!“ Und
Geburtstagskind Torben Hoffmann betonte: „Wir dürfen nicht blauäugig sein,
müssen uns über den Ernst der Lage bewusst sein, dürfen uns aber jetzt nicht
selbst zerfleischen, sondern müssen uns aus der misslichen Lage gemeinsam
wieder herausarbeiten.“
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Hajnals Traumtor besiegelt
0:1-Niederlage der Löwen
Nun ist auch die Heimserie mit sieben Spielen ohne Niederlage für die Löwen
beendet. Durch ein Traumtor von Tamas Hajnal in der 84. Minute gewann der 1
FC Kaiserslautern mit 1:0 in der Allianz Arena. Dem Treffer ging jedoch ein
indvidueller Fehler voraus. Insgesamt war der Sieg der Pfälzer verdient,
weil sie in der zweiten Halbzeit die klareren Chancen besaßen.
Personal: Verletzungsbedingt musste Trainer Walter Schachner auf Roman Tyce
(Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Torhüter Philipp Pentke (Reha nach
Wadenbeinbruch), Harald Cerny (Reha nach OP am Sitzbein), Mate Ghvinianidze
(Außenbandriss im rechten Sprunggelenk), Nikolas Ledgerwood (Reha nach
Leisten-OP) und Lukasz Szukala (Knieprobleme) verzichten. Gregg Berhalter
fehlte wegen der Gelb-Roten Karte aus der Partie in Braunschweig. Torben
Hoffmann führte die Löwen deshalb als Kapitän aufs Feld. Erstmals zum
Aufgebot gehörten Lars Bender und Alexander Eberlein.
Spielverlauf: Ein indirekter Freistoß in der 1. Minute aus halblinker
Position bedeutete die erste Chance für die Sechziger. Marcel Schäfers
gefährlicher 25-Meter-Aufsetzer verfehlte jedoch knapp das Tor von Keeper
Jürgen Macho. Dann eine brenzlige Situation für die Löwen. Sebastian Reinert
hatte am rechten Strafraumeck flach abgezogen, 1860-Torwart Michael Hofmann,
durch die Sonne geblendet, konnte den Aufsetzer nicht festhalten. Erst im
Nachfassen, wobei er Kopf und Kragen riskieren musste, klärte er vor dem
heranstürmenden Noureddine Daham (8.). Die nächste gute Szene der Löwen ließ
bis zur 18. Minute auf sich warten. Patrick Milchraum hatte einen
25-Meter-Freistoß aus halbrechter Position mit dem linken Fuß in den
Strafraum geschnippelt, Paul Agostino war in den Ball gelaufen, konnte das
Leder aber nur leicht mit dem Kopf touchieren, so dass keine Gefahr fürs
FCK-Tor bestand (18.). Die bis dato beste Chance drei Minuten später. Daniel
Baier hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt, seine scharfe
Hereingabe von der Strafraumline konnte Patrick Milchraum, der in der Mitte
vollkommen frei stand, nicht mehr drücken. So ging der Ball weit übers
Lauterer Gebälk (21.). Nach einem Konter der Löwen kam Nemanja Vucicevic 22
Meter vor dem Tor der Pfälzer zum Schuss, aber der Ball bereitete Macho
keinerlei Probleme (30.). Eine kuriose Szene in der 36. Minute. Nach einem
Rückpass auf Torhüter Hofmann suchte dieser eine Anspielstation, fand aber
keine, schoss dann Tamas Hajnal im eigenen Strafraum an. Dieser konnte den
Abpraller vor Hofmann aufnehmen, flankte in die Mitte, wo der heranstürmende
Daham unbedrängt das Leder gegen die Unterkante der Latte hämmerte. Von der
Torlinie sprang der Ball zurück ins Feld. Beim anschließenden
Klärungsversuch grätschte Christoph Burkhard FCK-Stürmer Daham um, wofür
Schiedsrichter Florian Meyer zum Entsetzen der Sechziger Fans auf Elfmeter
entschied. Reinert trat an, und Hofmann machte seinen Fehler wieder gut,
parierte den unplatzierten Strafstoß (37.). Kurz vor der Pause nochmals eine
Riesenmöglichkeit für die Hausherren, in Führung zu gehen. Danny Schwarz
hämmerte aus 23 Metern aufs linke untere Eck, FCK-Keeper Macho ließ das
Leder nach vorne abprallen, Vucicevic schaltete am schnellsten, traf aber
mit seinem Nachschuss zum Entsetzen der Löwen-Fans, die bereits den Torjubel
auf den Lippen hatten, nur das Außennetz (43.). Das war gleichzeitig die
letzte gefährliche Aktion vor der Halbzeitpause.
Die erste Möglichkeit in der zweiten Hälfte besaßen die Roten Teufel. Fabian
Schönheim verfehlte aber mit einem Drehschuss vom linken Strafraumeck das
1860-Tor um Zentimeter (48.). Sechs Minuten später die Chance auf der
Gegenseite. Ein Baier-Schuss aus 20 Metern fälschte FCK-Kapitän Mathieu Béda
gefährlich ab, doch das Leder ging knapp am Tor vorbei (56.). In der 58.
Minute ein gelungener FCK-Konter – bis aus den Abschluss: Von der rechten
Seite spielte Reinert den Ball nach innen, Hajnal schoss aus zehn Metern
freistehend, aber so unplatziert, dass Hofmann abwehren konnte. Das Leder
landete genau vor den Füßen von Josh Simpson, der aus sechs Metern den Ball
nicht traf. Im Gegenzug legte Milchraum im Strafraum von links quer auf
Agostino, der direkt aus 14 Metern flach abzog, aber genau auf den Körper
von Macho zielte (59.). In der 62. Minute trafen die Roten Teufel erneut nur
Aluminium. Burkard war an der Strafraumgrenze weggerutscht, dadurch konnte
Daham aus 16 Metern abziehen, doch er traf nur den Innenpfosten. Aufgrund
der klareren Chancen für die Pfälzer konnte Sechzig zu diesem Zeitpunkt mit
dem 0:0 mehr als zufrieden sein. Einen direkten Freistoß schlenzte in der
69. Minute Vucicevic aus 22 Metern aufs linke obere Eck, doch Macho parierte
glänzend. Der eingewechselte Daniel Halfar besaß die nächste gute Chance für
die Lauterer. Sein Direktschuss aus sieben Metern in halblinker Position
ging über den heraus stürmenden Hofmann, aber auch übers 1860-Tor (75.). In
der 84. Minute passierte es dann doch: Hajnal brachte die Pfälzer durch ein
Traumtor mit 1:0 in Führung. Burkhard hatte in Bedrängnis Schwarz im
Mittelfeld angespielt, der von hinten heranstürmende Hajnal luchste ihm den
Ball ab, lief Richtung Tor und zog aus 25 Metern von der rechten Seite ab.
Wie ein Strich schlug sein Geschoss neben dem kurzen Pfosten in den
Torwinkel ein. Eine Minute später fast der Ausgleich. Der eingewechselte
Nicky Adler flankte von der linken Strafraumseite in die Mitte, Schwarz in
Mittelstürmer-Position wurde aber bei seinem Schuss von einem FCK-Spieler
geblockt (85.). Das war die letzte Möglichkeit für die Löwen.
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13.10.06 - 19:45 Uhr
0:2 in Braunschweig – Spiel, Hofmann und Berhalter veloren
Ausgerechnet beim Tabellenletzten Eintracht Braunschweig setzte es die erste
Saisonniederlage für die Münchner Löwen. Beim 0:2 (0:0) durch zwei Treffer
von Tobias Schweinsteiger, dem älteren Bruder des Nationalspielers, verloren
die Sechziger nicht nur das Spiel, sondern auch Torwart Michael Hofmann mit
Verletzung (24.) und Kapitän Gregg Berhalter nach einer Gelb-Roten Karte
(54.).
Personal: Walter Schachner musste in Braunschweig auf Roman Tyce
(Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Philipp Pentke (Wadenbeinbruch), Harald
Cerny (Reha nach OP am Sitzbein), Mate Ghvinianidze (Außenbandriss im
rechten Sprunggelenk), Niklas Ledgerwood (Reha nach Leisten-OP) und Lukasz
Szukala Knieprobleme) verzichten. Alexander Eberlein und Lars Bender
spielten für das Regionalligateam am gleichen Abend in Siegen.
Spielverlauf: Den Platz von Mate Ghvinianidze auf der rechten defensiven
Außenbahn übernahm Christoph Burkhard. „Ich traue ihm diese Position zu“, so
Trainer Walter Schachner. Sechzig machte von Beginn an Druck. Es war noch
keine Minute gespielt, da besaßen die Löwen die erste gute Chance. Daniel
Baier hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt, seine Flanke auf den
zweiten Pfosten nahm Antonio Di Salvo volley aus der Luft, aber der Ball
ging weit über das von Thorsten Stuckmann gehütete Braunschweiger Tor (1.).
Nach einem Eckball durch Baier von der rechten Seite über die Abwehr gab’s
die nächste Möglichkeit für 1860. Das Leder kam zu Björn Ziegenbein, dessen
Zehn-Meter-Schuss aber weit über die Querlatte flog (7.). In der 22. Minute
versuchte es Danny Schwarz mit einem Knaller aus 32 Metern, der nur knapp
über das Eintracht-Tor strich. Eine unglückliche Szene auf Seiten der Löwen
führte zum Debüt von U21-Nationalkeeper Philipp Tschauner. Nach einem weit
in die Hälfte der Sechziger geschlagenen Ball blieb Torben Hoffmann stehen,
weil Michael Hofmann ihm signalisierte, dass er das Leder habe. Doch dieses
sprang fünf Meter vorm Strafraum auf, ging fast senkrecht nach oben,
Torhüter Hofmann versuchte per Flugkopfball vor dem heranstürmenden Tobias
Schweinsteiger zu klären, prallte dabei aber mit dem Kopf frontal gegen die
Schulter des Bruders des Nationalspielers und blieb zunächst benommen liegen
(24.). Schnell wurde klar, dass er nicht mehr weiterspielen konnte. Noch auf
dem Platz wurde eine starke Gehirnerschütterung und Prellungen
diagnostiziert. Das hielt Schiedsrichter Herbert Fandel nicht davon ab,
Hofmann noch auf der Trage die Gelbe Karte zu zeigen. Der 33-jährige Keeper
fuhr anschließend mit Mannschaftsarzt Dr. Erich Rembeck direkt in die
Unfallklinik zur Untersuchung. Fast fünf Minuten dauerte es, bis der
20-jährige Tschauner seinen Platz zwischen den Pfosten einnehmen konnte. Den
anschließenden Freistoss aus 20 Metern setzte Lars Fuchs nur knapp übers
Münchner Kreuzeck (30.). Eine hundertprozentige Möglichkeit für Braunschweig
sechs Minuten später. Sechzig spielte auf Abseits, Fuchs passte im richtigen
Augenblick auf Schweinsteiger, der vollkommen freistehend aus neun Metern
den Ball weit übers Löwen-Tor böllerte (36.). Torlos ging es in die Pause.
In der 54. Minute der nächste Schock. Gregg Berhalter, der vor der Pause zu
unrecht eine Gelbe Karte bekam, weil zuerst Jürgen Rische gefoult hatte, sah
Gelb-Rot. Dem US-Amerikaner war an der linken Seite der Ball versprungen,
per Grätsche wollte er klären, traf aber den Fuß von Schweinsteiger. Schiri
Fandel zögerte keinen Augenblick, schickte den 33-Jährigen vom Feld. Für
Berhalter ließ sich Schwarz zurückfallen, Hoffmann übernahm die
Kapitänsbinde. Der anschließende Freistoss der Braunschweiger segelte
Richtung Elfmeterpunkt, Dennis Brinkmann grätschte hinein, doch der Ball
strich knapp über den Querbalken des Löwen-Tores (55.). Aber auch in
Unterzahl kamen die Sechziger zu Chancen. Nemanja Vucicevic ließ an der
linken Eckfahne Finn Holsing aussteigen, seine Flanke segelte an den
Fünf-Meter-Raum, wo Di Salvo jedoch beim Kopfball entscheidend gestört wurde
(64.). Ein Freistoss von Holsing aus 25 Metern sorgte halbwegs für Gefahr,
aber Tschauner konnte das Leder ohne Probleme aufnehmen (72.). In der 77.
Minute brachte Löwen-Coach Schachner mit Nicky Adler für Di Salvo einen
Konterstürmer. Zwei Minuten später eine gefährliche Szene für das Münchner
Tor. Holsing hatte fast von der rechten Außenlinie einen Freistoss vors
Löwen-Tor geschlagen, Hoffmann wehrte in die Mitte ab, wo Kosta Rodrigues
aus 14 Metern zum Schuss kam, aber das Leder konnte zur Ecke abgewehrt
werden. Eine Minute später war Tschauner bezwungen. Rodrigues hatte einen
Eckball von rechts kurz auf Martin Hauswald gespielt, der legte zurück auf
Rodrigues, der an den zweiten Pfosten flankte, wo gleich vier Braunschweiger
mehr oder weniger frei standen. Schweinsteiger köpfte das Leder per
Aufsetzer an die Unterkante der Latte, von dort überquerte der Ball zum 1:0
für Braunschweig die Linie (80.). Eine Minute vor dem Ende noch das 2:0. Jan
Tauer hatte auf die linke Seite zu Rodrigues gepasst, der Linienrichter hob
zunächst die Fahne, nahm sie dann wieder herunter, Rodrigues legte quer auf
den mitgelaufenen Schweinsteiger, der seinen zweiten Treffer an diesem Abend
erzielte.
Stimmen zum Spiel:
Für Walter Schachner waren die Schlüsselszenen die Verletzung von Torwart
Michael Hofmann und der Platzverweis von Gregg Berhalter. „Beim 0:1 hat dann
die Zuordnung nicht gepasst. Der Druck ist vor dem Tor immer stärker
geworden. Bis zum Rückstand hat mein Team mit Leidenschaft gekämpft“,
analysierte der 49-jährige Coach. „Jetzt wird es schwierig für uns, ohne
Berhalter, Ghvinianidze und wahrscheinlich Hofmann im Heimspiel gegen
Kaiserslautern eine schlagkräftige Mannschaft zu stellen. Wir sind sehr
enttäuscht, wollten aus Braunschweig eigentlich etwas mitnehmen.“
Der zweifache Torschütze und bekennende 1860-Fan, Tobias Schweinsteiger,
meinte: „Für uns war der Dreier in unserer Situation extrem wichtig. Ich
denke, Sechzig kann das verschmerzen.“
Braunschweigs Interimscoach Willi Kronhardt bedankte sich bei seinem Team.
„Wir standen hinten sehr kompakt, haben kreativ nach vorne gespielt und so
die Sechziger in die Bredouille gebracht. Die Mannschaft hat sich diesen
Sieg verdient.“
Hofmann bleibt in Braunschweig
Torhüter Michael Hofmann wird bis Sonntag in der Braunschweiger Unfallklinik
zur Beobachtung bleiben, bis definitiv ausgeschlossen werden kann, dass der
33-Jährige bei seinem Zusammenstoss mit Schweinsteiger kein Blutgerinnsel im
Kopf erlitten hat.
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01.10.06 - 16:00 Uhr
Löwen besiegen Jena mit 2:0 – Weiterhin ungeschlagen!
Die Löwen brachten beim 2:0 (0:0)-Erfolg über den FC Carl Zeiss Jena den
Thüringern die erste Saison-Niederlage bei und bleiben gemeinsam mit dem MSV
Duisburg als einziges Team in der Zweiten Liga ungeschlagen. Daniel Baier
hatte die Sechziger in der 54. Minute in Führung gebracht, der
eingewechselte Björn Ziegenbein erhöhte in der 86. Minute auf 2:0.
Personal: Walter Schachner musste gegen Jena auf Roman Tyce (Aufbautraining
nach Kreuzbandriss), Philipp Pentke (Wadenbeinbruch), Harald Cerny (Reha
nach OP am Sitzbein), Niklas Ledgerwood (Reha nach Leisten-OP) und Lukasz
Szukala Knieprobleme) verzichten. Fabian Lamotte und Alexander Eberlein
spielten tags zuvor im Regionalliga-Team, das den 1. FC Saarbrücken mit 3:1
bezwang. Wie gegen Duisburg statt Christoph Burkhard für Björn Ziegenbein in
der Anfangsformation.
Spielverlauf: Die Münchner Fans hatten sich zum letzten Wiesn-Heimspiel eine
Choreographie mit dem Löwen auf einem Bierfass einfallen lassen.
Anschließend begann die stimmungsvolle Partie. Jena alles andere als
abwartend. Angetrieben von rund 10.000 mitgereisten Anhängern übernahmen sie
zunächst die Initiative. Trotzdem besaßen die Löwen die erste Chance. Im
Anschluss an eine abgewehrte Ecke kam der Ball halbhoch zurück in den
Strafraum, Christoph Burkhard nahm das Leder direkt aus neun Metern aus der
Luft, konnte es aber nicht mehr genug drücken, sodass es weit über das Tor
von Christian Person ging (7.). Auch die nächste Möglichkeit hatten die
Hausherren. Danny Schwarz passte auf Nemanja Vucicevic an der
Strafraumgrenze, dieser legte per Hacke auf Daniel Baier zurück, dessen
Flachschuss aus 23 Meter verfehlte jedoch knapp den langen Pfosten (13.).
Fünf Minuten später eine Solo-Einlage von Vucicevic, der Holger Haase
narrte, sein Schlenzer aus 22 Metern, halblinke Position, streifte nur um
Zentimeter am langen Pfosten vorbei (18.). Nach einem Konter die erste
Möglichkeit für Jena. Tobias Werner hatte von links geflankt, Sebastian
Helbig kam per Flugkopfball in der Mitte gerade noch ans Leder, konnte ihn
aber nicht mehr aufs Tor von Michael Hofmann platzieren (20.). In der 21.
Minute besaßen die Löwen eine tolle Kontermöglichkeit, aber Antonio Di Salvo
zögerte zu lange mit der Hereingabe auf den mitgelaufenen Vucicevic, sodass
die Innenverteidigung der Thüringer klären konnte. Sechzig in dieser Phase
drückend überlegen, aber einmal mehr haperte es mit dem letzten Pass. In der
31. Minute setzte Marcel Schäfer zu einem seiner gefürchteten Läufe über die
linke Seite an. Seine Flanke segelte auf den zweiten Pfosten, wo Di Salvo
und Burkhard standen, aber beide nicht kontrolliert zum Kopfball kamen. Das
Fazit nach der ersten Halbzeit: Sechzig drückend überlegen, aber einmal mehr
nicht effektiv genug. Jena bieder, aber mit einer tollen kämpferischen Moral
und zumindest einmal beim Kontern gefährlich.
Die zweite Hälfte begann mit einer Löwen-Chance. Nachdem kein Jenaer Spieler
Vucicevic angriff, zog der Serbe aus 22 Metern ab, der Ball strich aber
knapp über die Querlatte (52.). Besser klappte es zwei Minuten später.
Vucicevic setzte sich auf der rechten Seite gegen mehrere Gegenspieler
durch, passte in die Tiefe, Daniel Baier war als erster im Strafraum am Ball
und überlupfte aus zehn Metern den herausstürzenden Person zum 1:0 (54.).
Jena wurde in der Folge aktiver und versuchte, die Löwen unter Druck zu
setzen. Nach einem Eckball des eingewechselten Patrick di Napoli von der
rechten Seite kam Krzysztof Kowalik am Elfmeterpunkt frei zum Schuss, sein
Geschoss rauschte nur knapp über den Münchner Querbalken (61.). Erneut eine
Riesenchance für die Sechziger in der 68. Minute. Baier hatte im Strafraum
den Ball per Kopf auf den links lauernden Vucicevic verlängert, der das
Leder an dem herausstürmenden Person vorbei schob, aber Alexander Maul
rettete für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie. Drei Minuten später
verfehlte Di Salvo das Leder am Fünf-Meter-Raum nach einer Milchraum-Flanke
von links nur knapp mit dem Kopf (71.). Die Löwen mit viel Platz zum
Kontern, aber wie schon gegen Freiburg versäumten sie es in dieser Phase,
den zweiten Treffer nachzulegen. Dann mal wieder eine von den Löwen selbst
verschuldete brenzlige Situation. Nach einem Einwurf von Sven Günther auf
den kurzen Posten, wehrte Schäfer den Ball genau auf den am
Sechzehn-Meter-Raum stehenden Ralf Schmidt ab, dessen Schuss aber knapp am
Münchner Tor vorbei ging (84.). Zwei Minuten später die Erlösung für alle
Löwen-Fans. Nach einer Freistoß-Flanke von der linken Seite durch Fabian
Johnson, verlängert der eingewechselte Björn Ziegenbein mit dem Kopf den
Ball zum 2:0 ins Jenaer Netz. Für den 20-jährigen Ziegenbein, der nach einem
Trauerfall in der Familie die Woche über nur unregelmäßig trainiert hatte,
war es bereits der zweite Saisontreffer.
Stimmen zum Spiel:
Löwen-Coach Walter Schachner war nur mit der Leistung seines Teams nach der
Pause einverstanden. „In der ersten Halbzeit hat man gesehen, wieso ich Jena
als schweren Gegner erwartet habe.“ Seine Unzufriedenheit habe er den
Spielern in der Kabine mitgeteilt. „Sie haben es verstanden, das in der
zweiten Halbzeit umzusetzen.“ Vor vierzehn Tagen beim 1:1 gegen Freiburg sei
sein Team noch nicht so reif gewesen, um eine 1:0-Führung auszubauen. „Jetzt
sind gerade die Jungen zwei Wochen älter und reifer geworden“, sagte der
49-Jährige mit einem hintersinnigen Lächeln. Das 1:0 durch Daniel Baier sei
ein Tor mit Ansage gewesen. Wieso, wollte der Trainer aber nicht verraten.
„Vielleicht erzähle ich es morgen“, so sein Kommentar. Auf alle Fälle rannte
Baier gleich nach seinem Treffer auf Schachner und schlug ihn ab.
Torschütze Daniel Baier sieht das Geheimnis in dem bisher überraschend guten
Saisonverlauf „im klaren Spielsystem und der guten Mischung zwischen Jung
und Alt. Gerade die älteren Spielern helfen uns jungen in schwierigen
Situationen“, sagt der 22-Jährige. Über Aufstieg möchte er aber noch nicht
sprechen. „Es läuft gut, aber wir haben jetzt gerade mal sechs Spieltage
hinter uns…“
Jenas Trainer Heiko Weber musste erkennen, dass „wir die Punkte gegen andere
Gegner holen müssen. An so einem Tag kann man nur punkten, wenn alle eine
Top-Leistung abliefern.“ Seiner Meinung nach war die erste Halbzeit ganz
passabel, aber über die gesamte Spielzeit hätte sein Team kaum Chancen
gehabt. „Nach dem 0:1 haben wir die Münchner Fußball spielen lassen.“ Das
ging diesmal ins Auge.
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Löwen bleiben nach 0:0 in
Duisburg weiter ungeschlagen
Der TSV 1860 München blieb auch im fünften Meisterschaftsspiel ungeschlagen.
Dank einer guten Defensivleistung holten die Löwen beim Aufstiegsfavoriten
MSV Duisburg einen verdienten Punkt. Lediglich ein Freistoss durch Nemanja
Vucicevic in der 87. Minute hätte zu einem Tor für das Team von Walter
Schachner führen können.
Personal: In Duisburg musste Walter Schachner auf folgende Spieler
verzichten: Roman Tyce (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Philipp Pentke
(Wadenbeinbruch), Harald Cerny (Reha nach OP am Sitzbein) und Niklas
Ledgerwood (Reha nach Leisten-OP). Dagegen feierten aus dem Profikader am
Freitagabend Markus Thorandt und Lars Bender nach längerer Verletzungspause
ein gelungenes Comeback in der U23 beim 1:1 in Pfullendorf. Ebenfalls in
diesem Spiel mit von der Partie: Alexander Eberlein. Nach fünf Spielen mit
der gleichen Startelf brachte Trainer Schachner für Björn Ziegenbein
erstmals Christoph Burkhard von Beginn an. „Ziegenbein hat in den letzten
beiden Spielen nicht das gebracht, was ich mir von ihm vorgestellt habe. Er
hat derzeit Probleme im familiären Bereich. Ich wollte ihm damit einfach den
Druck nehmen“, argumentierte Schachner.
Spielverlauf: „Wir werden von Beginn an Druck machen“, hatte Duisburgs Coach
Rudi Bommer vor der Partie der beiden noch ungeschlagen Teams angekündigt.
Und seine Mannschaft begann sehr aggressiv und offensiv, ohne jedoch die
1860-Defensive in Verlegenheit zu bringen. Die erste Kontermöglichkeit für
die Löwen in der 10. Minute: Patrick Milchraum hatte am linken Strafraumeck
auf Nemanja Vucicevic quer gelegt, der wurde aber gestört, bevor er zum
Schuss kam. Zwei Minuten später die erste Chance für Duisburg. Klemen Lavric
hatte von rechts in den Rücken der Abwehr geflankt, Alexander Bugera nahm
das Leder 20 Metern vor dem Münchner Tor aus der Luft, zog Vollspann ab,
doch der Ball streifte knapp über die Querlatte (12.). Eine Minute später
ein Freistoss für den MSV aus 30 Metern, halblinke Position. Alle rechneten
mit einem Rechtsschuss von Ivica Grilic um die Mauer, doch Youssef Mokhtari
visierte mit Links das kurze Eck an, aber Keeper Michael Hofmann tauchte ab,
lenkte das Leder um den Pfosten (13.). Sechzig in der Folge immer wieder mit
Platz zum Kontern, jedoch fehlte die Zielstrebigkeit, und der letzte Pass
kam nicht an. Dadurch geriet das Tor von Georg Koch kaum in Gefahr. Ein
Grilic-Schuss aus 22 Metern besorgte den nächsten Aufreger für die
Löwen-Defensive, aber der Ball segelte zwei Meter über den Querbalken (30.).
Zwei Minuten später eine ganz gefährliche Szene für die Sechziger. Gregg
Berhalter musste halbrechts Mohammadou Idrissou enteilen lassen, Keeper
Hofmann stürmte aus seinem Strafraum, grätschte nach dem Ball, traf aber
dabei nur den MSV-Stürmer. Zum Unwillen der Duisburger Fans, die einen
Platzverweis für Hofmann forderten, zeigte Schiedsrichter Peter Gagelmann
dem 1860-Torwart nur die Gelbe Karte (32.). Nach einem Eckball von der
rechten Seite durch Mokhtari kam Idrissou sechs Meter vor dem Löwen-Tor
relativ unbedrängt zum Kopfball, traf das Leder aber nicht voll, das am
zweiten Pfosten vorbei im Tor-Aus landete (38.). Beinahe hätten die
Gastgeber eine Unaufmerksamkeit in der 1860-Verteidigung kurz vor der Pause
noch zur Duisburger Führung genutzt: Marcel Schäfer hob bei einem Angriff
des MSV das Abseits auf, Lavric stürmte mit dem Ball in den Strafraum, zog
halblinks aus zwölf Metern ab, doch zum Glück für die Löwen rutschte ihm der
Ball über den Spann (45.). So ging es mit 0:0 in die Kabine. Der MSV war in
Durchgang eins zwar optisch überlegen und hatte mehr Ballbesitz, aber die
ganz großen Chancen fehlten dank der gut organisierten Löwen-Defensive.
Beinahe hätten die Münchner nach der Pause von einem groben Abwehrschnitzer
der Duisburger profitiert. Christian Weber hatte Antonio Di Salvo den Ball
abgelaufen, passte zurück zu Torhüter Koch. Di Salvo hatte den "Braten"
gerochen, ging dazwischen, legte am rechten Fünf-Meter-Eck quer in die
Mitte, doch da standen nur drei MSV-Akteure, die klären konnten (50.)
Duisburgs Verteidiger Stefan Blank versuchte es bei einem Freistoss aus 32
Meter mit einem Direktschuss, der landete aber genau auf Torhüter
Hofmann(63.). Wie schon gegen Freiburg fabrizierten die Löwen viele
Fehlpässe im Spielaufbau, was nicht gerade zu einer Entlastung der Defensive
beitrug. Ganz anders in der 73. Minute. Der eingewechselte Fabian Johnson
konnte sich auf der linken Seite gegen Weber durchsetzen, seine Flanke von
der Grundlinie an den Fünf-Meter-Raum verpasste der ebenfalls eingewechselte
Paul Agostino, bedrängt von einem Gegenspieler, nur knapp. Nach einem
Freistoss aus halbrechter Position durch Nils-Ole Book setzte sich auf der
Gegenseite Idrissou im Kopfballduell gegen Torben Hoffmann durch, aber der
Ball bereitete Keeper Hofmann keine Mühe (79.). Kurz vor dem Ende nochmals
eine Freistoss-Chance für die Löwen, nachdem Weber Vucicevic halblinks sechs
Meter vor dem Strafraum gefoult hatte. Vucicevic zirkelte den Ball über die
Mauer aufs kurze Eck, MSV-Keeper klärte im Hechtsprung mit einer
Glanzparade, knallte dabei gegen den Pfosten und blieb verletzt liegen
(87.). Nach kurzer Unterbrechung ging’s weiter, aber es passierte nichts
mehr. Damit bleiben sowohl der MSV Duisburg als auch der TSV 1860 München in
dieser Saison weiterhin ungeschlagen.
Stimmen zum Spiel:
„Wir haben 90 Minuten gekämpft“, meinte Löwen-Kapitän Gregg Berhalter, der
sich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden zeigte. „Bisher haben wir
unser System gut umgesetzt, aber wir haben erst neun Punkte. Die Saison ist
noch lange.“ Duisburgs Abwehrspieler Stefan Blank zeigte sich zwar
enttäuscht über die Punkteteilung, attestierte 1860 aber eine gute Leistung.
„Sie standen sehr gut und diszipliniert hinten drin und waren bei Kontern
gefährlich. Uns ist es nicht gelungen, den Defensiv-Riegel der Sechziger zu
knacken.“
Trainer Walter Schachner musste einräumen: „Nach vorne ist wenig gegangen“,
freute sich aber, dass erneut die Null stand. „Kompliment an meine
Mannschaft, wir haben heute schließlich gegen ein Team gespielt, das vor
vier Monaten noch mit Bayern, Bremen und Schalke in einer Liga stand.“
Duisburg hätte wesentlich mehr Erfahrung. „Wir dagegen befinden uns im
Umbruch, aber wir haben neun Punkte aus fünf Spielen geholt, sind immer noch
ungeschlagen und besitzen mit zwei Gegentreffer die beste Defensive der
Zweiten Liga“, zeigte sich der 49-Jährige überaus zufrieden. Sein Pendant
auf Duisburger Seite, Rudi Bommer, war nicht ganz zufrieden mit dem
Spielverlauf. „Wir haben zwar gegen einen starken Gegner gespielt, aber bei
uns läuft noch nicht alles rund“, sagte er. „Die vielen Fouls haben uns
etwas den Spielfluss genommen“, meinte der Ex-Löwen-Coach, „aber damit darf
man nicht hadern. Man muss auch das wegstecken können.“
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17.09.06 - 15:50 Uhr
1:1 gegen Freiburg: Löwen verschenken sicher geglaubten Sieg
Die Löwen sahen bereits wie der sichere Sieger aus, doch eine Unachtsamkeit
fünf Minuten vor dem Ende kostete sie zwei Punkte. Nach der Führung durch
Antonio Di Salvo kurz nach der Pause (49.) besaß das Team von Walter
Schachner einige gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Doch Roda Antar
traf in der 85. Minute zum 1:1. Wenigstens sind die Sechziger auch nach dem
vierten Spieltag noch unbesiegt – ein schwacher Trost.
Personal: Verletzungsbedingt musste Walter Schachner auf Roman Tyce
(Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Philipp Pentke (Wadenbeinbruch), Harald
Cerny (Reha nach OP am Sitzbein), Markus Thorandt (Aufbautraining nach
Faserriss in der Bauchmuskulatur), Lars Bender (Trainingsrückstand nach
Syndesmosebandriss) und Niklas Ledgerwood (Reha nach Leisten-OP). Alexander
Eberlein spielte im Regionalliga-Team, Lukas Szukala verbüßt eine
Rot-Sperre.
Spielverlauf: Die Löwen zum fünften Mal in Folge mit der gleichen Formation.
Auch die angeschlagenen Danny Schwarz und Patrick Milchraum konnten von
Beginn an auflaufen. Die erste brenzlige Situation hatten die Löwen nach
etwas mehr als zwei Minuten zu überstehen. Soumaila Coulibaly setzte sich
links im 1860-Strafraum durch, seine Flanke in den Rücken der Abwehr fand
zum Glück für die Sechziger keinen Abnehmer (3.). In der 9. Minute die erste
Löwen-Möglichkeit. Antonio Di Salvo passte vom Fünf-Meter-Eck zurück auf
Schwarz, der nahm den Ball aus 18 Metern volley, traf ihn aber nicht voll,
so dass SCF-Keeper Alexander Walke keine Mühe hatte (9.). Kurz danach ein
katastrophaler Rückpass von Mate Ghvinianidze, jedoch hatte Michael Hofmann
aufgepasst, kam aus dem Strafraum und konnte gerade noch den Ball vor
Jonathan Pitroipa wegschlagen (11.). Eine Minute später ein Freistoss von
Daniel Baier aus 35 Metern, halbrechte Position, auf den langen Pfosten.
Torben Hoffmann stieg am Höchsten, doch sein Kopfball landete knapp über der
Querlatte (12.). Nach einem schönen Zuspiel von Baier kam Di Salvo im
Strafraum zum Schuss, aber Youssef Mohammad konnte mit einer Grätsche gerade
noch Schlimmeres verhindern (15.). Eine klasse Einzelaktion im Strafraum
durch Nemanja Vucicevic brachte die nächste Gefahr fürs Tor der Breisgauer.
Sein Schuss aus spitzem Winkel konnte Walke mit einer Hand gerade noch über
die Querlatte lenken (17.). Zwei Minuten später flankte Baier von rechts, Di
Salvo kam acht Meter vor dem Tor frei zum Kopfball, aber konnte das Leder
nicht mehr drücken, so dass es zwei Meter am langen Pfosten vorbei ins
Tor-Aus ging (19.). Nach diesen starken zehn Minuten der Münchner gab es
viel Leerlauf. Erst in der 35. Minute die nächste gelungene Aktion. Nach
Doppelpass zwischen Vucicevic und Schwarz legte dieser quer auf Baier, der
zentral aus 20 Metern zum Schuss kam. Dieser stellte jedoch Walke vor keine
großen Probleme. Das war die letzte Möglichkeit in der ersten Halbzeit, in
der den Zuschauern nur zehn Minuten attraktiver Fußball geboten wurde.
Ansonsten gab’s viel Leerlauf.
Für den bereits angeschlagen ins Spiel gegangenen Patrick Milchraum kam nach
der Pause der 18-jährige Fabian Johnson. Gleich die erste gelungene Aktion
der Löwen führte zum 1:0. Schwarz hatte in der eigenen Hälfte einen
Zweikampf gewonnen, bediente Baier mit einem Pass über 40 Meter, der
verlängerte sofort auf den rechts mitgelaufenen Di Salvo, der mit einem
trockenen Schuss aus zwölf Metern ins lange Eck Torhüter Walke keine Chance
ließ (49.). In der 54. Minute beinahe das 2:0. Ein Abpraller kam an der
Mittellinie zu Baier, der nahm das Leder direkt, bediente Di Salvo in der
Spitze per Bogenlampe, doch der schoss freistehend aus 15 Meter den
schwierig zu nehmenden Ball am Tor vorbei. Drei Minuten später ein toller
Spielzug. Vucicevic wechselte von rechts mit einem weiten Pass auf Schäfer
die Seite, der flankte in den Rücken der Abwehr, abermals war der
heranstürmende Vucicevic zur Stelle, nahm das Leder an der Strafraumgrenze
direkt, doch der Ball ging knapp über die Querlatte (57.). In der 68. Minute
ein gefährlicher Angriff der Freiburger über die rechte Außenbahn. Roda
Antar flankte an den kurzen Pfosten, aber Cafú, bedrängt von Hoffmann und
Gregg Berhalter, setzte den Ball neben das Tor. Eine gelungene Einzelaktion
durch Di Salvo brachte in der 76. Minute Gefahr fürs Freiburger Tor. Der
Stürmer hatte mit dem linken Fuß vom rechten Strafraumeck abgezogen, seinen
Schuss fischte Keeper Walke gerade noch aus dem Kreuzeck. Trotz der Vielzahl
der Löwen-Chancen – es musste gezittert werden. Nach einem Freistoss von
Coulibaly aus halblinker Position auf den zweiten Pfosten kam Antar zum
Kopfball, konnte aber das Leder nicht mehr drücken (83.). Zwei Minuten
später passierte es. Ein Einwurf auf der rechten Seite zu Pitroipa, der
schlug das Leder hoch in den 1860-Strafraum, wo Antar in zentraler Position
aus zwölf Metern frei zum Schuss kam und zum 1:1 traf (85.). Kurz vor
Schluss noch eine Freistosschance für die Löwen am rechten Strafraumeck,
aber Berhalter traf nur die Mauer der Breisgauer (89.).
„Wir sind natürlich nur halb zufrieden“, sagte 1860-Coach Walter Schachner,
„weil wir zur Wiesn gewinnen wollten.“ Sauer war er auf die Szene, die zum
Ausgleich führte. „In der 85. Minute darf kein Spieler so frei im Strafraum
den Ball mitnehmen. Das war ein dummes Tor“, konstatierte der Österreicher.
Trotzdem sei er mit dem Auftakt zufrieden. „Acht Punkte aus vier Spielen,
das bedeutet einen Durchschnitt von zwei Punkten pro Spiel“, rechnet der
49-Jährige vor. „Auch wenn wir nur 1:1 gespielt haben: Für mich ist heute
Wiesn-Premiere.“
Einen Besuch auf dem Oktoberfest nach dem Spiel hatte Torschütze Antonio Di
Salvo ohnehin nicht eingeplant, trotzdem fand er den verpassten Sieg „sehr,
sehr schade, weil wir die besseren Möglichkeiten hatten. Es ist dumm
gelaufen, am Ende hat uns die Konzentration gefehlt“, analysierte er. „Wir
hätten unsere Möglichkeiten bei den Kontern besser ausspielen müssen. Der
letzte Pass hat oft gefehlt.“ Unzufrieden ist Di Salvo mit dem bisherigen
Saisonverlauf trotzdem nicht. „Immerhin sind wir noch ungeschlagen. Das kann
uns sehr viel Selbstvertrauen geben. Ich denke, dass wir uns im oberen
Drittel festsetzen werden. Jetzt wollen wir in Duisburg punkten.“
„Wir können mit dem Punkt – wie die zweite Halbzeit gelaufen ist – zufrieden
sein“, so der Kommentar von Freiburgs Coach Volker Finke. „Wir mussten
hinten viel improvisieren, weil wir zwei neue Spieler in der Verteidigung
hatten.“ Ähnlich sah es auch sein Torwart Alexander Walke. „Wenn man den
Spielverlauf sieht, dann ist das Unentschieden für uns in Ordnung.“
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10.09.06 - 17:40 Uhr
Pokal-Aus: 1860 verliert mit 0:1 beim VfB Lübeck
Eigentlich hätten die Löwen gleich doppelt gewarnt sein müssen. Zum einen,
weil es tags zuvor schon einige Favoriten bei Regionalligisten erwischte,
zum anderen, weil Trainer Walter Schachner sein Team eindringlich auf die
Zweikampfstärke der Lübecker hingewiesen hatte. Trotzdem gewannen die
Hanseaten durch den Treffer von Dustin Heun mit 1:0 (31.), zogen in die
zweite Runde des DFB-Pokals ein.
Personal: Verletzungsbedingt fehlten beim Pokalspiel in Lübeck Roman Tyce
(Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Philipp Pentke (Wadenbeinbruch), Harald
Cerny (Reha nach OP am Sitzbein), Markus Thorandt (Aufbautraining nach
Faserriss in der Bauchmuskulatur), Lars Bender (Trainingsrückstand nach
Syndesmosebandriss) und Niklas Ledgerwood (Reha nach Leisten-OP). Alexander
Eberlein und Lukas Szukala standen bei der 0:3-Niederlage gegen Ingolstadt
im Regionalligateam.
Spielverlauf: Die Löwen begannen zum vierten Mal in Folge mit der gleichen
Startelf, aber nicht unbedingt mit der gleichen Einstellung. Obwohl Trainer
Walter Schachner seine Mannen vor der Zweikampfstärke der Lübecker gewarnt
hatte, konnten sie in den ersten 45 Minuten wenig dagegen setzen. Der erste
Warnschuss durch den Regionalligisten in der 13. Minute. Benamin Baltes,
kürzlich vom SC Freiburg nach Lübeck gewechselt, zog aus 18 Metern ab.
Keeper Michael Hofmann, der den verdeckten und abgefälschten Ball erst sehr
spät sehen konnte, parierte glänzend mit dem Fuß. Zwei Minuten später lag
plötzlich das Leder auf der anderen Seite im Netz. Torben Hoffmann hatte mit
einem Drehschuss aus zwölf Metern VfB-Torwart Michael Frech geprüft. Dieser
konnte den Ball nur nach vorne abwehren, Nemanja Vucicevic war zur Stelle,
traf ins Lübecker Tor. Doch der Schiedsrichterassistent hatte eine
Abseitsposition des Serben erkannt, so dass der Treffer annulliert wurde
(15.). In der 31. Minute die kalte Dusche für den Tabellendritten der
Zweiten Liga. Dietmar Hirsch schlug einen 40-Meter-Freistoß aus halbrechter
Position mit dem linken Fuß hoch auf den zweiten Pfosten des
Sechziger-Tores, Dustin Heun lief in den Ball hinein, köpfte aus fünf Metern
zur 1:0-Führung ins Münchner Netz. Die Löwen wurden nur über die linke Seite
gefährlich. Marcel Schäfer prüfte VfB-Keeper Frech mit einem gewaltigen
Freistoß aus 25 Metern (34.), Patrick Milchraum fand nach einer tollen
Kombination mit Schäfer keinen Abnehmer für seine flache Hereingabe in die
Mitte (37.).
Nach der Pause zeigte das Schachner-Team mehr Engagement, ohne sich gegen
die aggressiven und zweikampfstarken Lübecker klare Chancen erarbeiten zu
können. Zu allem Überfluss musste Danny Schwarz kurz nach dem Seitenwechsel
(49.) das Spielfeld verlassen, nachdem er kurz vor der Pause einen Schlag
auf den rechten Spann bekommen hatte. Trotz intensiver Behandlung in der
Pause ging es für den Mittelfeldroutinier nicht mehr weiter. Die Diagnose:
Prellung am Mittelfußknochen. Trotzdem wäre Milchraum beinahe der Ausgleich
gelungen. Nemanja Vucicevic hatte quer gelegt, Milchraum zog vom linken
Strafraumeck ab, aber sein wuchtiger Schuss landete nur am Pfosten des
Lübecker Tores (50.). Ansonsten gab es nur noch zwei gute Möglichkeiten
durch Schäfer, gegen die sich in jeden Schuss werfenden Gastgeber. In der
57. Minute lenkte Torwart Frech seinen Freistoßknaller aus 25 Metern über
die Querlatte, in der 69. streifte sein Rechtsschuss aus 22 Metern knapp
über die Latte. In der Schlussphase versuchten es die Löwen mit der
Brechstange: Torben Hoffmann und der eingewechselte Paul Agostino in
Mittelstürmer-Position, Nicky Adler auf Rechts und Milchraum über Links. Von
hinten wurden die Bälle hoch in den Lübecker Strafraum geschlagen, aber
Torhüter Frech und seine Vorderleute zeigten sich auf dem Posten. In der 1.
Minute der dreiminütigen Nachspielzeit musste Torschütze Heun nach
wiederholtem Foulspiel zwar mit Gelb-Rot vom Platz, an der 0:1-Niederlage
und dem Ausscheiden in der 1. Runde des DFB-Pokals für die Löwen änderte
diese Dezimierung der Lübecker aber nichts mehr.
Trainer Walter Schachner, der immer darauf hingewiesen hatte, dass bei
seiner jungen Mannschaft irgendwann Rückschläge kommen werden, bedauerte,
dass dies nach acht erfolgreichen Spielen gerade im Pokal passieren musste.
„Es tut sehr weh, dass wir ausgeschieden sind“, sagte der 49-Jährige. „Wir
waren in der ersten Halbzeit einfach zu wenig aggressiv, Lübeck hat uns den
Schneid abgekauft. Dabei wussten wir, was auf uns zukommen würde, dass die
Zweikämpfe entscheidend sein werden.“ Die zweite Halbzeit sei vom Engagement
her in Ordnung gewesen, die Mannschaft habe reagiert. Doch auch Schachner
musste konstatieren: „Insgesamt sind wir nicht an das Leistungsniveau der
vorangegangenen Spiele herangekommen.“
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28.08.06 - 22:00 Uhr
2:0-Erfolg in Burghausen – Löwen klettern auf Rang drei
Durch einen 2:0 (1:0)-Erfolg im Oberbayern-Derby bei Wacker Burghausen
kletterten die Löwen in der Tabelle auf Rang drei. Antonio Di Salvo vor der
Pause (37.) und Nemanja Vucicevic in der 80. Minute mit den ersten beiden
Stürmertoren der Saison brachten die drei Punkte unter Dach und Fach. Über
weite Strecken dominierte 1860 die Partie, ging aber fahrlässig mit den
Torchancen um.
Personal: 1860-Trainer Walter Schachner musste auf die verletzten Roman Tyce
(Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Harald Cerny (Reha OP am Sitzbein),
Markus Thorandt (Aufbautraining nach Faserriss im Bauchmuskel), Lars Bender
(Trainingsrückstand nach Syndesmosebandriss), Nikolas Ledgerwood (Reha nach
Leisten-OP) und Lukasz Szukala (Aufbautraining nach Patellasehneneinriss im
Knie) verzichten. Torhüter Philipp Tschauner und Alexander Eberlein kamen am
Wochenende beim 1:1 der Regionalliga-Mannschaft beim 1. FC Kaiserslautern II
über die volle Distanz zum Einsatz.
„Was letzte Saison war, interessiert uns nicht mehr“, meinte Löwen-Manager
Stefan Reuter, angesprochen auf die Doping-Geschichte um Nemanja Vucicevic.
Damals wurde der 2:0-Sieg der Sechziger in Burghausen annulliert. Im
Wiederholungsspiel gab es eine 0:1-Niederlage. Das Rezept gegen Wacker, das
mit zwei deutlichen Niederlagen in die Saison gestartet war, formulierte der
39-jährige Manager wie folgt: „Wir müssen schauen, dass wir den Druck
hochhalten und Burghausen zu Fehlern zwingen.“ Bei den Gastgebern, die
aufgrund von Verletzungsproblemen nur noch vier Spieler einschließlich
Torwart auf der Bank hatten, kam mit Stefan Aigner ein junger Akteur zum
Einsatz, der vergangene Saison noch bei den A-Junioren der Löwen spielte.
Der ebenfalls 19-jährige Markus Palionis gab sein Zweitliga-Debüt im
Wacker-Mittelfeld.
Spielverlauf: Die Partie begann bei strömendem Regen. Nach etwas mehr als
fünf Minuten die erste Möglichkeit für die Löwen. Nemanja Vucicevic trat aus
22 Meter in zentraler Position zum Freistoß an. Fast aus dem Stand heraus
traf er aber nur die Wacker-Mauer (6.). Nach einem per Kopf abgewehrten
Eckball durch Patrick Milchraum nahm Danny Schwarz das Leder an der
Strafraumlinie volley aus der Luft, sein Schuss konnte Wacker-Keeper Uwe
Gospodarek per Reflex gerade noch über die Querlatte lenken (13.). Drei
Minuten später ein Angriff über die linke Angriffsseite der Münchner.
Vucicevic hatte auf den zweiten Pfosten geflankt, wo Björn Ziegenbein das
Leder aus zwölf Meter volley nahm. Seinen Schrägschuss konnte Gospodarek
gerade noch im Nachfassen festhalten, sonst hätte der einschussbereite
Antonio Di Salvo zur Führung abstauben können (16.). Die erste Chance für
Wacker leitete Marcel Schäfer durch einen Fehler in der eigenen Hälfte ein.
Der Ball kam über Stefan Aigner zu Maximillian Nicu, der vom linken
Strafraumeck aus 20 Metern auf den kurzen Pfosten zielte, doch Löwen-Torwart
Michael Hofmann konnte klären (19.). Burghausen bekam durch diese erste gute
Szene etwas Aufwind, versuchte es in der Folge mit langen Bällen gegen die
gut gestaffelte 1860-Defensive. In diese ausgeglichene Phase hinein die
Führung für die Löwen. Nach einem Eckball von der linken Seite durch Daniel
Baier an den zweiten Pfosten verlängerte Mate Ghvinianidze den Ball per Kopf
in die Mitte, wo der freistehende Di Salvo aus sechs Metern nur noch zum 1:0
eindrücken brauchte (37.). Es war der erste Treffer für den Neuzugang aus
Rostock in einem Meisterschaftsspiel für die Löwen. Beinahe hätten die
Sechziger drei Minuten später bereits den Ausgleich kassiert, als nach einer
zu kurzen Abwehr Thomas Drescher in halblinker Position aus 20 Metern abzog,
aber nur den rechten Außenpfosten des Münchner Tores traf (40.). Somit blieb
es bei der verdienten Halbzeitführung der Sechziger.
30 Sekunden nach Wiederanpfiff hätte Di Salvo auf 2:0 erhöhen können, ja
müssen. Nach einer Flanke von Links durch Milchraum konnte Gospodarek
zunächst den Schuss des 28-Jährigen abwehren. Der Schütze des 1:0 kam an der
Fünf-Meter-Linie erneut an den Ball, scheiterte aber aus fünf Metern
nochmals am Wacker-Keeper (46.). Kurz danach Stromausfall im Stadion, doch
nur teilweise. Während die Bildschirme schwarz blieben, lief das Spiel
weiter, weil die Flutlichtmasten nach wie vor leuchteten. Dann lag der Ball
plötzlich im Löwen-Tor. Nach einem Pass von Dragan Bogavac kam Nicu ans
Leder, doch der Schiedsrichterassistent hob sofort die Fahne. Abseits (52.)!
Zwei Minuten später erneut eine brenzlige Situation für die Sechziger.
Thorsten Burkhardt dribbelte in den Strafraum, Ghvinianidze konnte seinen
Schuss aus zwölf Metern jedoch gerade noch blocken (54.). Dann erneut eine
Riesenchance für Di Salvo. Aus einem Getümmel im Burghausener Strafraum
heraus kam der Deutsch-Italiener freistehend an den Ball, doch Gospodarek
konnte seinen Schuss aus fünf Metern mit der rechten Fußspitze noch zur Ecke
klären (58.). In der 62. Minute war es Vucicevic, der am überragenden
Gospodarek im Wacker-Tor scheiterte. Beinahe hätte Löwen-Torhüter Michael
Hofmann sich das Leder selbst ins Tor gelegt. Nach einem Rückpass ließ er
den Ball unter dem Schuh durchrutschen, bekam ihn erst einen Meter vor der
Torlinie zu fassen (68.). Mühe hatte Torwart Hofmann auch mit einem
Gewaltschuss von Burkhardt aus 40 Metern, den er gerade noch über die
Querlatte lenken konnte (78.). Nach einem Ballgewinn an der Mittellinie
eröffnete Nicky Adler mit einem Traumpass auf die linke Seite auf Fabian
Johnson das Spiel. Der 18-Jährige flankte vm Strafraumeck in die Mitte, wo
Vucicevic aus sieben Meter mit dem Oberschenkel zum 2:0 vollendete (80.). In
der 83. Minute war dann der Arbeitstag von Torben Hoffmann beendet. Nach
einem Zweikampf musste er mit einer Platzwunde überm rechten Auge das Feld
verlassen. In der 90. Minute nochmals eine gute Chance für Burghausen zum
Ehrentreffer. Bogavac verlängerte per Kopf auf Nicu am langen Pfosten, doch
Johnson konnte gerade noch per Kopf über die Querlatte des eigenen Tores
klären. Damit blieb es beim 2:0-Erfolg. Die Löwen kletterten durch diesen
Sieg auf Rang drei in der Tabelle.
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18.08.06 - 19:50 Uhr
Löwen besiegen Offenbach mit 3:0 – Baier beendet Torflaute
Die Löwen erlebten vor 37.000 Zuschauern gegen Kickers Offenbach einen
Heimauftakt nach Maß, gewannen mit 3:0 (0:0). Daniel Baier, der in der
vergangenen Saison kein einziges Tor für die Sechziger erzielte, hatte sein
Team in der 49. Minute in Führung gebracht. Danny Schwarz erhöhte in der 69.
Minute per Elfmeter auf 2:0, nachdem zuvor Patrick Milchraum im Strafraum zu
Fall gekommen war. Der eingewechselte Nicky Adler erhöhte in der
Schlussminute auf 3:0 (90.).
Personal: Verletzungsbedingt musste Trainer Walter Schachner auf Roman Tyce
(Reha nach Kreuzbandriss), Harald Cerny (OP am Sitzbein), Markus Thorandt
(Faserriss im Bauchmuskel), Lars Bender (Aufbautraining), Nikolas Ledgerwood
(Aufbautraining) und Lukasz Szukala (Innenmeniskuseinriss am Knie)
verzichten. Christoph Janker wechselte unter der Woche zum Regionaligisten
TSG Hoffenheim.
Spielverlauf: Der Ex-Löwe Thomas Wörle trug bei den Kickers, wie beim
Saisonauftakt gegen Jena, die Kapitänsbinde. Die erste gefährliche Situation
konnten die Löwen in der 6. Minute verzeichnen. Daniel Baier hatte mit einem
scharfen Pass Nemanja Vucicevic am Strafraum frei gespielt, doch der Stürmer
brachte den Ball nicht unter Kontrolle. Ansonsten stand Offenbach sehr
kompakt, machte die Räume eng und erschwerte geschickt das Aufbauspiel der
Sechziger. Erstmals wurden die Gäste in der 12. Minute gefährlich. Nach
einer scharfen Hereingabe von Links konnte Torben Hoffmann am
Fünf-Meter-Raum per Grätsche gerade noch vorm heranstürmenden Suat Türker
klären. Kurz danach die Riesenmöglichkeit für die Löwen, in Führung zu
gehen. Marcel Schäfer hatte aus vollem Lauf von der Außenlinie in die Mitte
geflankt, Björn Ziegenbein wollte aus acht Metern den Ball direkt nehmen,
traf ihn aber nicht richtig und so landete das Leder weit überm Tor (13.).
Zwei Minuten später fast ein identischer Angriff über Links. Schäfer flankte
mit dem rechten Fuß in die Mitte, wo Ziegenbein sieben Meter vor dem Tor
mutterseelenallein stand, aber mit dem Kopf den Ball verfehlte. Der
20-Jährige, der in Fürth sein erstes Profitor erzielte, hätte sich als neuer
Löwen-Torjäger etablieren können. Nach einem Freistoss aus der Mitte der
Offenbacher Hälfte stand Torben Hoffmann am Elfmeterpunkt frei, aber er
konnte den Ball mit dem Kopf nicht mehr genau platzieren, so dass Cesar
Thier im Kickers-Tor keine Mühe hatte (21.). Mut bewies Ziegenbein in der
31. Minute, als er nach einer Kopfballabwehr der
Offenbacher-Hintermannschaft das Leder aus 30 Metern volley nahm. Der Ball
ging zwar weit übers Tor, aber der Youngster erhielt Szenenapplaus. Erstmals
richtig geprüft wurde Löwen-Keeper Michael Hofmann in der 35. Minute. Türker
hatte aus 20 Metern den Ball aufs Tor geschlenzt, Hofmann parierte. Dann ein
wunderschöner Soloauftritt von Vucicevic. Auf Rechts spielte er zwei
OFC-Verteidiger schwindlig, seine flache Hereingabe fand aber keinen
Münchner Adressaten (38.). In der 39. Minute Jubel bei den Löwen-Fans. Danny
Schwarz hatte den Ball im Kickers-Tor versenkt, aber Schiedsrichter Michael
Kempter, der bei der Beurteilung von Zweikämpfen zu haarsträubenden
Ergebnissen kam, erkannte den Treffer wegen Abseitsstellung zurecht nicht an
(39.). Eine Minute später bot sich auf der Gegenseite Wörle eine gute
Kopfballmöglichkeit im Anschluss an einen Freistoss von Stephan Sieger von
der halblinken Seite. Aber der Ex-Löwe traf den Ball aus acht Metern nicht
voll, so dass Keeper Hofmann parieren konnte (40.).
Beide Teams begannen unverändert die zweite Hälfte. Keine fünf Minuten
mussten die Löwen-Fans warten, dann lag das Leder nach einer
Traumkombination im OFC-Tor. Baier hatte Vucicevic auf Rechts angespielt,
der lief fast bis zur Grundlinie, versuchte es dann aus spitzem Winkel mit
einem Torschuss, Thier konnte nur nach vorne abwehren, wo der mitgelaufene
Baier den Ball souverän zum 1:0 versenkte (49.). Für Baier war es das erste
Tor nach über einem Jahr. Die Sechziger machten, angetrieben vom Publikum,
weiter Druck. Schäfer versuchte es von Links mit einer Flanke in den Rücken
der Abwehr, aber Ziegenbeins Schuss konnte im letzten Augenblick von einem
OFC-Verteidiger geblockt werden (52.). Eine heikle Szene in der 58. Minute.
Nach einem weiten Abschlag von Thier kam Regis Dorn an den Ball, Mate
Ghvinianidze bringt den Franzosen an der Strafraumgrenze zu Fall, doch der
Schiedsrichter sah das Foul außerhalb der 16-Meter-Markierung. Den
anschließenden Freistoss brachte Sieger an den zweiten Pfosten, wo Schäfer
gerade noch Dorn entscheidend am Kopfball hindern konnte (59.). In dieser
Phase die Offenbacher, vor allem der in der ersten Halbzeit schwache Dorn,
wesentlich stärker und engagierter. Ein weit geschlagener Ball von Matej
Miljatovic von der Mittellinie erlief sich Dorn gegen Torben Hoffmann, zog
an der linken Strafraumecke ab, aber Löwen-Torwart Hofmann verkürzte
geschickt den Winkel, klärte zur Ecke (61.). In die Drangperiode der Hessen
fiel plötzlich das 2:0 für die Löwen. Patrick Milchraum war mit dem Ball am
Fuß in den Strafraum gelaufen, Ramazan Yildrim stellte sich ihm in die
Laufrichtung, und Schiedsrichter Kempter pfiff Elfmeter (68.). Schwarz ließ
Thier keine Chance, verwandelte souverän (69.). Beinahe wäre sogar das 3:0
gefallen. Milchraum hatte im Strafraum freistehend vor Thier den Ball quer
auf den mitgeeilten Nicky Adler gelegt, doch der Pass kam in dessen Rücken,
so dass Adler das Leder nicht unter Kontrolle brachte (80.). Besser machte
es der U20-Nationalspieler in der 90. Minute. Nach einem schönen Pass von
Baier auf Vucicevic spielte dieser den rechts mitgelaufenen Adler per
Außenrist an und dieser traf zum 3:0-Endstand.
Beide Trainer, Walter Schachner und Wolfgang Frank, waren sich einig, dass
das Ergebnis den wahren Spielverlauf nicht wieder spiegele. „Das 3:0 war zu
hoch, weil Offenbach in der zweiten Halbzeit ebenbürtig war. Wir können
zufrieden sein, wenn man zu Null gewinnt und für den Gegner keine klare
Torchance zulässt“, analysierte Löwen-Coach Schachner. „3:0 klingt brutal“,
meinte OFC-Trainer Frank. „Es war ein sehr intensives Spiel, in dem wir über
weite Strecken am Zug waren. Wir hatten unsere Chancen, bis der Elfmeter
kam. Das müssen wir so hinnehmen.“ Besonders das 0:1 gegen sein Team fand
Frank ungewöhnlich, „weil es durch einen Konter zustande kam“.
Torschütze Daniel Baier freute sich riesig über seinen Treffer, nachdem er
in der vergangenen Saison ohne Torerfolg geblieben war. „Es ist natürlich
schön, dass es bei mir gleich im zweiten Spiel geklappt hat. Aber wichtiger
ist, dass die Mannschaft Erfolg hat.
Patrick Milchraum hofft, dass das Gerede vom Arena-Fluch jetzt passé ist.
„Aber vergangene Saison sind wir ebenfalls mit einem Sieg gestartet“, gab er
zu bedenken. Das Geheimnis für den gegenwärtigen Erfolg umschreibt er so:
„Es stimmt alles, die Mannschaft hält zusammen und jeder gibt 100 Prozent.“
Zu dem von ihm herausgeholten Elfmeter meinte er. „Es war ein klares Foul.
Ich lege den Ball links vorbei, will rechts herum laufen und er stellt sich
mir in den Weg.“
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13.08.06 - 15:50 Uhr
Löwen holen Punkt in Fürth - Ziegenbein trifft zum 1:0
Die Löwen knüpften an die guten Leistungen aus der Vorbereitung nahtlos an,
erkämpften sich bei der SpVgg Greuther Fürth ein 1:1 (0:0). Der 20-jährige
Björn Ziegenbein hatte in der 62. Minute die Führung für die Löwen erzielt,
die André Mijatovic sieben Minuten später überraschend ausglich. Bis auf die
Anfangsviertelstunde und die ersten zehn Minuten nach der Pause war das Team
von Walter Schachner die dominierende Mannschaft.
Personal: Verletzungsbedingt musste Trainer Walter Schachner auf Roman Tyce
(Reha nach Kreuzbandriss), Harald Cerny (OP am Sitzbein), Markus Thorandt
(Faserriss im Bauchmuskel), Lars Bender (Aufbautraining), Nikolas Ledgerwood
(Aufbautraining) und Lukasz Szukala (Innenmeniskuseinriss am Knie)
verzichten. Fabian Lamotte, Torhüter Philipp Tschauner und Alexander
Eberlein spielten tags zuvor im Regionalligateam beim VfR Aalen durch (2:2),
gehörten deshalb nicht zum Profi-Aufgebot.
Spielverlauf: Fürth zunächst spielbestimmend, jedoch ohne klare Chance. Die
erste halbwegs gefährliche Aktion hatten die Gastgeber in der 10. Minute,
als Christian Timm auf Rechts Marcel Schäfer überlief, aber seine Flanke
Freund und Feind verfehlte. Danach wurden die Löwen stärker, bekamen
zwischen der 14. und 16. Minute drei Eckbälle zugesprochen, konnten aber
daraus kein Kapital schlagen. Richtig gefährlich wurde es nach einem
Freistoß in der 25. Minute. Nach Foul von André Mijatovic an Nemanja
Vucicevic 30 Meter vor dem Fürther Gehäuse entschied Schiedsrichter Lutz
Wagner auf indirekten Freistoss für 1860. Danny Schwarz zog aus zentraler
Position flach ab, doch SpVgg-Keeper Borut Mavric konnte parieren (25.).
Eine weitere gute Möglichkeit besaßen die Löwen in der 32. Minute. Patrick
Milchraum hatte sich im Strafraum durchgesetzt, flankte von der rechten
Torauslinie ans Fünf-Meter-Eck auf der anderen Seite, wo Danny Schwarz zu
einem Seitfallzieher ansetzte, aber knapp das Tor verfehlte. 1860 nun
eindeutig mit den besseren Chancen. Die größte hatte Di Salvo in der 37.
Minute. Daniel Baier zirkelte einen Freistoß aus halbrechter Position in die
Mitte, der heranstürmende Di Salvo kam zehn Meter vor dem Fürther Tor zum
Kopfball, jedoch Mavric klärte mit einem Reflex zur Ecke. Nach einer Flanke
von Mate Ghvinianidze von der rechten Seite auf den zweiten Pfosten
versuchte es Marcel Schäfer mit einem Volleyschuss aus zwölf Metern, der
aber weit übers Tor ging (43.). Beinahe hätte ausgerechnet der Ex-Löwe
Stefan Reisinger den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Nach einem Zuspiel
von Timm mit dem Außenrist in den Strafraum kam Reisinger am rechten
Fünf-Meter-Eck zum Schuss, aber Torben Hoffmann und Torhüter Michael Hofmann
warfen sich gemeinsam in den Schuss, konnten zur Ecke klären (45.).
Unverändert begannen beide Teams die zweite Halbzeit. Fürth nun etwas
offensiver und mit der ersten Möglichkeit nach der Pause. Ein weit in die
Münchner Hälfte geschlagener Ball verlängerte Reisinger per Kopf auf Timm,
der lief mit dem Ball Richtung 1860-Tor, zog an der Strafraumgrenze ab, doch
der Ball wurde sichere Beute von Torhüter Hofmann (52.). Drei Minuten später
wäre der Keeper machtlos gewesen. Danny Fuchs hatte einen Freistoß aus
halblinker Position mit Rechts an den langen Pfosten gezirkelt, Diego Viana
kam unbehindert zum Kopfball, traf aber nur das Außennetz (55.). Ein Konter
in der 61. Minute sorgte für Entlastung. Vucicevic hatte Baier freigespielt,
der lief mit dem Ball auf und davon, zog aus 17 Metern ab, doch der Ball
landete knapp über der Querlatte. In der gleichen Minute eine ähnliche
Situation. Milchraum flankte von Links auf die rechte Seite, Di Salvo
verpasste mit dem Kopf, jedoch kam der Ball zu dem hinter ihm lauernden
Björn Ziegenbein. Der nahm das Leder an, zog vom Strafraumeck ab und traf
zum 1:0 für die Löwen ins lange Eck (61.). Es war das erste Tor des
20-Jährigen in seinem siebten Zweitliga-Spiel. Aber die Freude währte nicht
lange. Nach einem Freistoß fast an der rechten Außenlinie durch Ales Kokot
kam Mijatovic vor Gregg Berhalter am Elfmeterpunkt zum Kopfball und wuchtete
das Leder zum 1:1 ins Münchner Netz (69.). Sieben Minuten später hatte
Reisinger die Riesenchance zur Fürther Führung. In abseitsverdächtiger
Position kam der Niederbayer auf der linken Seite an den Ball, zog in den
Strafraum, aber anstatt fünf Meter vor Keeper Hofmann selbst zu schießen,
legte er quer. So landete der Ball im Toraus (76.). In der 85. Minute mal
wieder eine Möglichkeit für die Sechziger. Der eingewechselte Nicky Adler
flankte von rechts in den Rücken der Abwehr, jedoch brachte der ebenfalls
kurz zuvor eingewechselte Fabina Johnson an der Strafraumgrenze den Ball
nicht unter Kontrolle, so dass die Chance verpuffte. Zwei Minuten später
setzte sich Olivier Caillas auf Links fast an der Eckfahne durch, flankte an
den Fünf-Meter-Raum, wo Verteidiger Thomas Kleine mit einem
Kopfballaufsetzer Hofmann im 1860-Tor prüfte (87.). Bis zum Schluss suchten
beide Teams die Entscheidung, ohne Erfolg. So blieb es beim 1:1.
„Mit dem Punktgewinn muss man zufrieden sein“, sagte Löwen-Torschütze Björn
Ziegenbein. „Schließlich ist Fürth ein Aufstiegsfavorit.“ Natürlich freute
sich der 20-Jährige riesig über seinen ersten Profitreffer: „Es war von mir
geplant, dass der Ball ins lange Eck geht. Ich habe ihn ideal erwischt.“
Auch 1860-Coach Walter Schachner konnte mit dem Punktgewinn leben. „Wir
haben gewusst, dass Meisterschaft und Vorbereitung zwei paar Schuhe sind. In
der ersten Halbzeit haben wir etwas verhalten gewirkt, waren nicht so
aggressiv wie gegen die Bayern.“ Schachner haderte vor allem mit dem
schnellen Ausgleich nach der Führung durch Ziegenbein. „Da hat nicht jeder
dort gestanden, wo er hätte stehen sollen.“ Ansonsten sei es ein gutes Spiel
seiner Mannschaft vom Konzept und der Raumaufteilung gewesen. „Wenn man die
Chancen hernimmt, waren wir näher am Sieg.“
Sein Pendant auf Fürther Seite, Benno Möhlmann, sprach von einem „gerechten
1:1“. „Beide Mannschaften waren in der ersten Halbzeit nicht so mutig. Nach
der Pause hatten beide Teams ihre Chancen, das Spiel zu gewinnen. Ich denke
sowohl die Löwen als auch wir können mit dem Spiel zufrieden sein, müssen
uns aber die nächsten Wochen steigern, wenn wir ganz vorne mitspielen
wollen.“ |
Spielberichte 2007/08
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